02.03.2011
Zu Ostern für den Frieden auf die Straße
Nordrhein-Westfalen bleibt auch nach der Struktur-„Reform“
der Bundeswehr ein hoch militarisiertes Land. Rüstungsproduktion
von Rheinmetall und Thyssen/Krupp, Zentrale Einsatzstellen für die
Zivilmilitärische Zusammenarbeit (ZMZ) Inneres wie Äußeres und
das Kriegsministerium in Bonn stehen dafür. Hier wurden in allen
Landkreisen und Großstädten Stäbe der ZMZ eingesetzt, die in der
Lage sind, die Bundeswehr kurzfristig für den Einsatz zu
mobilisieren, darunter zum Einsatz im Inneren. Die Aussetzung der
Wehrpflicht wird nur für die neuen Jahrgänge gelten.
Hunderttausende Soldaten im Alter bis zu 60 Jahren sollen als
Reservisten einsatzbereit bleiben. Die rechtsorientierten
Reservistenverbände erhalten immer mehr Einfluss. In Schulen und
Hochschulen wirbt die Bundeswehr mit Lockungen und Drohungen für
ihr kriegerisches Handwerk und so mancher junge Mensch wird sich
anheuern lassen, bevor er ohne Ausbildungs- und Arbeitsstelle
dastehen wird. Das sind Feststellungen aus der Friedensresolution
der Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA, die diese am 26. Februar
verabschiedete. Darin wird die Notwendigkeit nachgewiesen, gerade in
NRW den Ostermarsch und andere Friedensaktionen zu unterstützen. In
einem weiteren Beschluß wird zu einer besonderen Kundgebung beim
Ostermarsch für die Schließung der NPD-Zentrale in
Bochum-Wattenscheid aufgerufen.
Antrag
2 der Kreisvereinigung Düsseldorf: Friedensresolution für die VVN-BdA NRW
Nordrhein-Westfalen bleibt auch nach der Struktur-"Reform"
der Bundeswehr ein hoch militarisiertes Land. Rüstungsproduktion
von Rheinmetall und Thyssen/Krupp, Zentrale Einsatzstellen für die
Zivilmilitärische Zusammenarbeit (ZMZ) Inneres wie Äußeres und
das Kriegsministerium in Bonn stehen dafür.
Hier wurden in allen Landkreisen und Großstädten Stäbe der ZMZ
eingesetzt, die in der Lage sind, die Bundeswehr kurzfristig für
den Einsatz zu mobilisieren, darunter zum Einsatz im Inneren.
Die Aussetzung der Wehrpflicht wird nur für die neuen Jahrgänge
gelten. Hunderttausende Soldaten im Alter bis zu 60 Jahren sollen
als Reservisten einsatzbereit bleiben. Die Reservistenverbände
erhalten immer mehr Einfluss. In Schulen und Hochschulen wirbt die
Bundeswehr mit Lockungen und Drohungen für ihr kriegerisches
Handwerk und so mancher junge Mensch wird sich anheuern lassen,
bevor er ohne Ausbildungs- und Arbeitsstelle dastehen wird.
Idee der strukturellen
Nichtangriffsfähigkeit
Die Antifaschistinnen und Antifaschisten setzen der Umwandlung
der Bundeswehr zu einer Armee für den Auslandseinsatz und für den
Krieg die Idee der strukturellen Nichtangriffsfähigkeit entgegen.
Sie weisen alle Maßnahmen zur Militarisierung der Gesellschaft
zurück.
Die Teile der Bundeswehr müssen vorrangig abgerüstet werden,
mit denen Krieg geführt wird und geführt werden kann. Wir fordern
die schrittweise Abrüstung der Bundeswehr, und zwar zuerst die
kriegsfähigsten Teile. Es würde sich um eine "qualitative
Abrüstung" und nicht nur um eine quantitative
Truppenverringerung bei gleichzeitiger Effektivierung handeln, wie
sie derzeitig Guttenberg betreibt.
Zurückkommen zum Grundgesetz
Das politische Ziel muss sein, zurückzukommen zum Grundgesetz,
zuerst zu einer reinen Verteidigungsarmee (Grundgesetz nach der
Wiederbewaffnung ab 1956) und dann zu gar keiner Bundeswehr
(Grundgesetz von 1949). Dies wäre ein Zurück zum Völkerrecht, wie
es nach 1945 entstand und wie es in der UN-Charta bestimmte, dass
Deutschland nie wieder in der Lage sein darf, Krieg zu führen.
Sofort geht es um folgendes:
- Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Sofort raus
aus Afghanistan.
- Gegen Kooperationsvereinbarungen der Länder mit der
Bundeswehr und gegen ZMZ in den Rathäusern.
- Gegen Rekrutierungen an Schulen und Arbeitsagenturen.
- Werben für ein atomwaffenfreies Deutschland und Europa.
Vorbereitung Ostermärsche
In diesem Sinne wollen wir die Ostermärsche vorbereiten. Wir
werden den Gedanken der Rüstungskonversion wiederbeleben, so auch
bei Thyssen-Krupp und Rheinmetall und das heißt: In den
Gewerkschaften. Die Aktionen der Jugend gegen die Militarisierung
der Bildung unterstützen wir nach Kräften. In der gesamten
Friedensbewegung und in der Bundesorganisation der VVN-BdA wirken
wir entsprechend.
Begründung:
Wo immer wir wirken, sollten wir dafür eintreten, dass der
antimilitaristisch-antifaschistische Konsens von 1945
wiederhergestellt wird und dass es eine VVN-BdA Aufgabe ist, daran
mitzuwirken. Dieser Konsens wurde 1999 auf die bekannte Weise
zerstört ("Nie wieder Auschwitz und daher machen wir nun
Krieg", sagten Fischer/Scharping, die nun zum Glück nichts
mehr zu sagen haben. Aber ihre Saat wirkt nach). Wir müssen die
schrittweise Wiederherstellung des friedenspolitischen Konzeptes des
Grundgesetzes von 1949, und kurz- und mittelfristig die Bewahrung
von Artikel 26 und 87a GG anstreben. Das war auch immer Konsens in
der Friedensbewegung. Erst neuerdings wird von wenigen linken
Parteipolitikern verlangt, Deutschland irgendwie militärisch
verwendungsfähig zu machen, man will ja in die Regierung. Unter
Missachtung der UNO-Charta, die Deutschland den Krieg verbietet,
soll der Friedensbewegung eine neue Richtung aufgedrückt werden.
Das machen wir nicht mit. Davor warnen wir.
Einstimmig beschlossen von der LDK der VVN/BdA NRW am 26.02.2011
Initiativantrag: Die
NPD-Landeszentrale dicht machen
Die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW ruft auf, am
Ostermarsch teilzunehmen und insbesondere am Ostersonntag, 24 April
2011, um ca. 13.00 Uhr in Bochum-Wattenscheid,
Friedenskirche/August-Bebel-Platz, die Kundgebung gegen die
Landeszentrale der NPD zu unterstützen.
Dieses Zentrum einer gewalttätigen Vereinigung muss endlich
geschlossen werden. Wir fordern die Landesregierung auf,
entsprechend zu handeln. Die kürzlich bekannt gewordenen
Internetinformationen aus der NPD sind alarmierend und verlangen
nach entschlossenem Handeln der Demokratinnen und Demokraten.
60.000 NPD-E-Mails wurden jetzt publik, darunter Tausende aus
NRW. In diesen ist eine gewalttätige bis mörderische Offenheit zu
finden. Es werden der deutsche Faschismus und dessen Verbrecher zum
Teil unverhohlen verherrlicht. Die NPD muss verboten werden, die
Landeszentrale, von der immer wieder Naziprovokationen, z. B.
antisemitische Kundgebungen gegen die Bochumer Synagoge, ausgehen,
muss geschlossen werden.
Einstimmig beschlossen von der Landesdelegiertenkonferenz der
VVN-BdA NRW am 26.2.11 in Düsseldorf
Siehe auch:
Bericht über drei Jahre VVN-BdA-Arbeit vorgelegt
Landesdelegiertenkonferenz der
VVN-BdA NRW tagt am 26. Februar 2011 in Düsseldorf
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