28.02.2011
Schafft Demokratie und Frieden! Stoppt
Rechtsentwicklung, Krieg und Krisenlasten!
Unter dieser Losung tagten die 76 Delegierten der 21
Kreisvereinigungen der VVN-BdA aus Nordrhein-Westfalen. Die
Landesdelegiertenkonferenz fand auf Einladung der Gewerkschaft Verdi
in deren Landeszentrale in Düsseldorf statt. Um der faschistischen
Gefahr, der Kriegspolitik und dem Sozialabbai zu begegnen,
entwickelt und beteiligt sich die VVN-BdA NRW an breitesten
Bündnissen, wurde betont. „Alle, die die Neofaschisten
bekämpfen, sind als Bundesgenossinnen und Bundesgenossen
willkommen. Wir wenden uns gegen Ausgrenzungen z.B. autonomer oder
sog. zivilgesellschaftlicher Zusammenhänge.“ So heißt es in
einem beschlossenen Leitantrag. Besonders strebt die VVN-BdA NRW die
intensivere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften und
Migrantenorganisationen an. Jochen Vogler, einer der
wiedergewählten Landessprecher und Fotograf, sendete uns seine
Fotos und schrieb dazu: „Jetzt ist die LDK schon Geschichte und
wir haben einiges zu tun bekommen. Ich war sehr beeindruckt von den
verschiedenen sehr konkreten Angeboten/Vorschlägen zur
Zusammenarbeit (verdi, Rosa Luxemburg Stiftung, Vereinigung
Demokratischer Juristen, Landesschülervertretung,
Gewerkschaftsjugend, Partei Die Linke, Die Grünen, DKP usw.). Hier
ist eine kleine Auswahl von Fotos - auch zur Veröffentlichung.“
Auch zur Veröffentlichung ist der Text des angenommenen Leitantrags.
Was ist das Ziel der VVN-BdA
Nordrhein-Westfalen?
Die VVN-BdA NRW bekämpft Neofaschismus und Rassismus in allen
Erscheinungsformen. Sie verbindet den Antifaschismus mit der
sozialen Frage und dem Antimilitarismus. Die VVN-BdA NRW beteiligt
sich am Aufbau einer Bewegung, die die Rechtsentwicklung bis hin zum
Faschismus verhindert. Sie verteidigt den antifaschistischen
Charakter des Grundgesetzes und tritt für demokratische
Verhältnisse ein.
Wie sind die Rahmenbedingungen?
Die Verantwortlichen für die andauernde Finanz- und
Wirtschaftskrise sind entschlossen, die Krisenlasten allein auf die
Bevölkerung abzuwälzen. Rücksichtslos werden die Städte und
Gemeinden finanziell ausgetrocknet, das Rentenalter auf 67
angehoben, die Kosten der Gesundheit allein auf die Versicherten
abgewälzt. Bildung wird wieder zum Privileg der Wohlhabenden.
Um Widerstand dagegen bereits im Keim zu ersticken, betreiben die
Eliten aus Politik und Wirtschaft
- Demokratieabbau/Ausbau des Überwachungsstaates,
- Militarisierung auch nach Innen
- und begünstigen Neofaschismus, Ausländerfeindlichkeit,
Islamfeindlichkeit.
Welche Funktion haben die Neofaschisten?
Die Neofaschisten sind die Stiefelknechte dieser Eliten. Sie
zersetzen den sozialen Widerstand. Ihre Anknüpfungspunkte sind
hauptsächlich:
- Der „Antikapitalismus“ der Neofaschisten: „Schaffendes
und raffendes Kapital“ feiert unter der gegenwärtigen
Wirtschaftskrise sein comeback.
- Das demagogische Aufgreifen der sozialen Frage durch die
Neofaschisten. - Identifikation mit den Instanzen, die „zum
Wohle aller“ gegen „Fremde“ und „Sozialschmarotzer“
Sanktionen verhängen.
- Anti-Islamismus der politischen Rechten ist Rassismus, der an den
kulturellen Unterschieden ansetzt, des Ressentiments unverdächtig
und damit scheinbar ohne Vorbehalte geäußert werden kann.
Was tut die VVN-BdA
Nordrhein-Westfalen gegen die Neofaschisten?
A) Bündnispolitik
Um der faschistischen Gefahr frontal zu begegnen, entwickelt und
beteiligt sich die VVN-BdA NRW an breitesten Bündnissen. Alle, die
die Neofaschisten bekämpfen, sind als Bundesgenossinnen und
Bundesgenossen willkommen. Wir wenden uns gegen Ausgrenzungen z.B.
autonomer oder sog. zivilgesellschaftlicher Zusammenhänge.
Besonders strebt die VVN-BdA NRW die intensivere Zusammenarbeit
mit den Gewerkschaften und Migrantenorganisationen an.
Die VVN-BdA NRW arbeitet in antimilitaristischen Bündnissen mit.
B) Aktionen/Kultur
Die VVN-BdA NRW führt die Kampagne „No-NPD“ mit geeigneten
Aktionen fort.
Wir ehren die Kämpferinnen und Kämpfer gegen Faschismus und
Krieg, gedenken der vielen Millionen Opfer des faschistischen
Raubkrieges und setzen uns für die Entschädigung der vergessenen
Opfer ein.
Wir setzen die Aktion Spurensuche und Rallye „Verbrechen der
Wirtschaft 1933-1945“ fort.
Und wir initiieren und beteiligen uns an Aktionen „Bundeswehr
raus aus Schulen und Rathäusern“.
Im Konkreten bedeutet das:
- Die VVN-BdA NRW beteiligt sich aktiv an Aktionen und
Veranstaltung anlässlich der Jahrestage 27. und 30. Januar.
- Die VVN-BdA NRW nimmt an den Ostermärschen teil.
- Möglichst alle VVN-Kreisverbände sind aktiv bei den Aktionen
der Gewerkschaften, zum Beispiel zum am 1. Mai. Sie sollten mit
eigenen Initiativen auf ihre antifaschistischen Aktivitäten
hinweisen.
- Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung. Die VVN-BdA initiiert
und beteiligt sich an Aktivitäten.
- Am 22. Juni jährt sich der Überfall der deutschen Faschisten
auf die Sowjetunion zum 70. mal. Die Sowjetunion hat die
Hauptlast bei der Befreiung vom Faschismus getragen.
- Der Antikriegstag am 1.September ist Anlass für Aktivitäten
unter dem Motto „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“
- Reichspogromnacht 9. November.
- Fortsetzung der Antifa-Konferenzen 2012.
C) Medien/wissenschaftliche Arbeit
- Erfassen und Kontakt aufnehmen zu möglichst vielen
alternativen Medien (Zeitungen, Internet, Film usw.).
D) Organisationspolitik
- Organisation regelmäßiger Mitgliederversammlungen in den
Kreisen.
- Aufbau stabiler Leitungen.
- Verbreitung unserer Zeitung „Antifa“
E) Kommunikation/Vernetzung
- Enge Vernetzung der Kreisverbände untereinander.
- Ausbau der Internetplattform.
- Erstellung eines Aktionskalenders auf Landesebene
- Unterstützung der in den Kreisen geplanten Veranstaltungen
und gegebenenfalls Ausbau zu Landesveranstaltungen.
Einstimmig beschlossen von der LDK der VVN/BdA NRW am 26.02.2011
Ulrich Sander, scheidender Landessprecher,
dahinter Porträt von Jupp Angenfort
|
Falk Mikosch und Ulrike Düwel (Falk wurde
neuer Landessprecher, Ulrike Düwel wurde als
Landessprecherin wiedergewählt), rechts: Doris Michel
(Geschäftsführungsmitglied), Ulrich Sander (scheidender
Landessprecher).
|
Anna Conrads (MdL, Partei Die Linke) bei ihrem
Grußwort
|
Verena Schäffer (MdL Die Grünen) bei Ihrem
Grußwort |
Ulla Jelpke (MdB, Partei Die Linke) bei ihrem
Referat |
Doris Michel, wieder in den
Geschäftsführenden Landesausschuss gewählt; daneben: Ulla
Jelpke (oben der Titel des Referats "Antifaschistische
und antimilitaristische Arbeit unter heutigen Bedingungen in
NRW") |
|
|
Ulrich Sander, seit 20 Jahren
Landesgeschäftsführer bzw. Landessprecher der VVN-BdA,
wird freundlich aus seiner Funktion verabschiedet, um dann
in den Geschäftsführenden Landesausschuss gewählt zu
werden. |
Siehe auch:
Bericht über drei Jahre VVN-BdA-Arbeit vorgelegt
Landesdelegiertenkonferenz der
VVN-BdA NRW tagt am 26. Februar 2011 in Düsseldorf
|