01.02.2011
Keinen Platz für Nazis – diese Absicht des
breiten Bündnisses gegen Nazis – war zumindest für die Innenstadt
von Elberfeld erfolgreich
VVN-BdA Wuppertal zu den
Aktionen am 29.1.2011 in Wuppertal
5000 Menschen folgten dem Aufruf des Bündnisses und
ließen damit den Nazis keine Chance, in Elberfeld marschieren zu
können. Die beeindruckende Bündnisbreite ist auch ein großer
Erfolg der immer öffentlich transparenten Bündnisarbeit zur
Organisation der Kundgebung und der Aktionen.
Sowohl der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Peter Jung,
als auch der Arbeits- und Integrationsminister von NRW, Guntram
Schneider, betonten in ihren Beiträgen, wie unerträglich es ist,
daß die Polizei beinahe zu jedem Wochenende in irgendeiner Stadt
Nazi-Aufmärsche zu schützen hat. Dem ist ohne Vorbehalte
zuzustimmen.
Allerdings bleibt diese berechtigte Empörung solange folgenlos,
wie dazu keine politischen Konsequenzen folgen.
Ein Verbot der NPD als organisatorischem Zentrum der
Nazi-Umtriebe wäre die wichtigste Konsequenz, die die Abschaltung
der Nazikader als „Vertrauens“leute beim Verfassungsschutz zur
Voraussetzung haben muß.
Sehr kritikwürdig zu den Aktionen zur Durchsetzung der Losung
‚Wuppertal hat keinen Platz für Nazis’ ist der dagegen gesetzte
unverhältnismäßige Polizeieinsatz zu werten.
Es besteht überhaupt keine rechtliche Notwendigkeit, wie
geschehen, die Nazis unter Polizeibegleitung zur ihrem Demo-Auftakt
zu bringen.
Äußerst fragwürdig ist auch die Strategie zu werten, wegen des
Nazi-Aufmarsches die Stadt in einen stundenlangen Ausnahmezustand zu
bringen und den Menschen die Zugänge zu ihren Wohnquartieren zu
versperren.
Die rechtliche Güterabwägung zwischen der rechtlichen Erlaubnis
der Nazis zur Demonstration und der Wahrung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung wurde polizeitaktisch sehr rabiat zugunsten
des Naziaufmarsches entschieden.
Es fällt schwer, dabei eine Kumpanei zwischen der
Polizeistrategie und den Nazis zur Durchsetzung ihrer Demonstration
nicht zu vermuten.
Nach wie vor scheint Kurt Tucholsky mit seiner ironisch gemeinten
Bemerkung recht zu behalten: Küßt die Faschisten, wo ihr sie
trefft.
Demo zur b7 |
Oberbürgermeister Peter Jung auf der Kundgebung |
Polizeiabsperrung: Helm auf |
Polizeiabsperrung: Helm auf |
Polizeiabsperrung: Pfefferspray und Schlagstock |
Arbeits- und Integrationsminister von NRW Guntram
Schneider auf der Kundgebung |
Protest der VVN-BdA |
Protest der VVN-BdA |
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