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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

30.01.2011

Film-Matinee "Fritz Bauer - Tod auf Raten"

NRW-Erstaufführung in Dortmund

Das Bündnis Dortmund gegen Rechts und die VVN-BdA Dortmund zeigten aus Anlass des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz (27.1.45) und des Jahrestages der Machtübertragung an Hitler (30.1.33) erstmals in NRW den Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“, der auf der Berlinale im vergangenen Jahr vorgestellt worden ist. Die Matinee am Sonntag, dem 30. Januar 2011, fand in der Gedenkstätte Steinwache am Dortmunder Hauptbahnhof statt. Der Film kann bei den Dortmunder Veranstaltern zu weiteren Veranstaltungen ausgeliehen werden.

Fritz BauerDie Berliner Filmemacherin Ilona Ziok hat sich mit ihrem Film der Biographie des vielleicht profiliertesten deutschen Staatsanwaltes dokumentarisch angenähert.

Fritz Bauer, zurückgekehrter jüdischer Emigrant, war einer der wenigen prominenten Juristen Nachkriegsdeutschlands, die sich von Anfang an vehement für die Verfolgung von NS-Verbrechen eingesetzt haben. Als hessischer Generalstaatsanwalt (1956-1968) war er der maßgebliche Initiator der Frankfurter Auschwitzprozesse im Jahre 1963. Er spielte auch eine wichtige Rolle bei der Ergreifung Adolf Eichmanns: Fritz Bauer war es, der Eichmanns Aufenthaltsort an den israelischen Geheimdienst Mossad verriet, damit Eichmann in Jerusalem vor Gericht gestellt werden konnte.

Schon zuvor hatte Bauer als niedersächsischer Generalstaatsanwalt (1952-1953) in einem Aufsehen erregenden Prozess erfolgreich für die Rehabilitierung der hingerichteten Verschwörer vom 20. Juli 1944 gestritten.

Im restaurativen Klima der Adenauer-Ära wurde Fritz Bauer zu einer „Provokation für den Zeitgeist“. Aufsätze und Reden mit Titeln wie „Mörder unter uns“ und „Am Ende waren die Gaskammern“ erregten nicht nur rechtsradikale Kritik, sondern auch Anstoß beim bürgerlichen Publikum. Antisemitische und politische Anfeindungen begleiteten das Leben des jüdischen Schwaben. Bis zu seinem Tod 1968 in Frankfurt blieb ihm das für höchste Beamte sonst übliche Bundesverdienstkreuz verwehrt.

In „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ erzählt Ilona Ziok von Bauers Kampf für das Widerstandsrecht der Bürger gegen Willkürakte des Staates. Sie arrangiert ein Mosaik aus Archivmaterial und den Aussagen Bauers sowie seiner Freunde und Verwandten zu einem eindrucksvollen biographischen Filmwerk.

Kontakt zum Verleih: Falken-Sauerland@web.de