21.10.2010
VVN-BdA protestiert gegen die Aussagen des
Internationalen Rotkreuzpräsidenten für die Strafbefreiung für
Kundus-Täter vom 04.09.2009
Mit einigem Entsetzen haben die TeilnehmerInnen der
jüngsten Landesausschusssitzung der VVN-BdA aus NRW am vergangenen
Samstag die Auslegung des Völkerstrafrechtes durch Jakob
Kellenberger, den Präsidenten des Internationalen Komitees vom
Roten Kreuz, zur Kenntnis genommen. Er hält die Entscheidung, den
Massenmord der Bundeswehr vom 4. September 2009 am Kundusfluss in
Afghanistan nicht durch Gerichte aufklären zu lassen und die
Verantwortlichen nicht zu bestrafen, für richtig. Es wurde
beschlossen, die Internationale Föderation des Widerstandes zu
bitten, bei der anderen internationalen Organisation zu
intervenieren.
Die Süddeutsche Zeitung vermittelt Ihren Lesern am 28. September
einen Eindruck vom humanitären Völkerrecht, wie es in Genfer
Konventionen und Zusatzprotokollen und Abkommen festgelegt ist.
Wesentliche Grundsätze seien der Schutz von Verwundeten und
Gefangenen. Auch dürfen Zivilisten nicht angegriffen und keine
Waffen oder Kampfmethoden verwendet werden, die überflüssiges Leid
verursachen. Dazu befragt die Zeitung in einem Interview den
Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, den
Schweizer Jakob Kellenberger. Dieser kommt in einer Antwort zu dem
Massaker der Bundeswehr vom 4.9.2009 in Kundus, bei dem rund 140
Zivilisten, darunter Kinder, ermordet wurden, zu dem Schluß: „Ich
kann aus Sicht des humanitären Völkerrechts nachvollziehen, dass
die Bundesanwaltschaft auf die Einleitung eines Strafverfahrens
verzichtet hat.“
Die VVN-BdA von NRW bittet von ihrer Landesausschusssitzung aus
die Internationalen Föderation des Widerstandes FIR, beim
Internationalen Roten Kreuz entschiedenen Protest gegen die
menschenverachtende Aussage des IKRK-Präsidenten zu erheben. Sie
widerspricht vollkommen den Idealen des Rotkreuzbegründers und
ersten Friedensnobelpreisträgers Henri Dunant. Sie ermutigt
deutsche Kriegsverbrecher, in der mörderischen Tradition der
deutschen NS-Wehrmacht fortzufahren. Wir verlangen die Einhaltung
des Völkerrechts, den Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan
und den Respekt vor den friedenspolitischen Aussagend es deutschen
Grundgesetzes. Wir rufen auch andere humanitäre Organisationen auf,
beim IKRK in Genf zu protestieren.
Wuppertal, den 16. 10. 2010
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