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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

24.09.2010

Protest gegen Bundeswehrschau auf ehemaligem Stalag-Gelände in Hemer

Am Dienstag, 28. 9. 10 um 11 Uhr beginnt die Aktion der VVN-BdA und der Friedensgruppen gegen die Bundeswehr-Schau auf der Landesgartenschau (dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag VI a) in Hemer, und zwar in der Ostenschlahstr. vor dem Eingang. In den Medien wurde vereinzelt darüber berichtet.

Junge Welt: 

Protest gegen Bundeswehrauftritte 

»NRW-Tag« und Landesgartenschau in Hemer werben mit Besuch von der Truppe 

Von Markus Bernhard 

An diesem Wochenende findet in Siegen der »NRW-Tag« statt. Auf 16 Bühnen wird über Sport und Tourismus im bevölkerungsreichsten Bundesland informiert. Auch die Bundeswehr wird bei der Veranstaltung, die vom nordrhein-westfälischen Landtag und der Stadt Siegen organisiert wird, einen Auftritt haben. Zu diesem Zweck schickt die Truppe Großgerät und sogenannte Aktion-Drill-Teams in die Kleinstadt. Auf einer eigenen Bühne gibt es ein Showprogramm inklusive Quiz. Angekündigt sind auch der »Karrieretreff-Truck« und ein Wachbataillon, das »Exerzierübungen« präsentieren soll.

Protest kommt von der Linksfraktion des Landtags. »Wir möchten vor allem wissen, mit welcher landespolitischen Legitimation die Bundeswehr in Siegen auftritt und wieso es die Landesregierung für angemessen hält, daß Kriegsgeräte, die dem Töten von Menschen dienen, auf öffentlichen Veranstaltungen ausgestellt und beworben werden«, kritisierte Ali Atalan, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion. In einer kleinen Anfrage will die Abgeordnetengruppe wissen, wie die Landesregierung von SPD und Grünen künftig aktiv werden will, um solche PR-Shows zu verhindern, die die Bundeswehr nutze, um junge Menschen für Strukturen zu werben, »in denen bei Auslandseinsätzen täglich ihr Leben und das der jeweiligen Bevölkerung, aufs Spiel gesetzt wird«.

Auch am 28. September bei der Landesgartenschau in Hemer soll die Bundeswehr mit Infoständen, Marschmusik und Panzerausstellung präsent sein. Ausgerechnet auf dem Gelände, das während des deutschen Faschismus unter der Bezeichnung »Stalag VI A« als Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht diente.

http://www.jungewelt.de/2010/09-18/051.php

Westfälischen Rundschau in Lüdenscheid:

Linke setzen auf einen heißen Herbst

Mitgliederversammlung: Für die nächste Zeit sind etliche Aktionen angepeilt. Protest gegen „Tag der Bundeswehr" in Hemer

Von Sebastian Schmidt

LÜDENSCHEID - Das Sparpaket der Regierung, die Debatte um die Macht der Lobbyisten auf die Politik und der anhaltende Krieg in Afghanistan - die Linkspartei sieht für sich auch in Zukunft ein reiches Themen- und Betätigungsfeld, Das zeigte sich jetzt auch bei der Mitgliederversammlung des Lüdenscheider Stadtverbands; der Linken im Nattenberg-Restaurant.

Parteisprecher Dietmar Skowasch-Wiers machte dabei gleich zu Beginn des Treffern; seine Sicht der Dinge deutlich. Der Tenor: Die Maßnahmen der Berliner Regierungskoalition - darunter besonders auch besagtes Sparpaket - machten die Reichen weiter reicher, die Armen aber ärmer. Überhaupt greife der Sozial- und Stellenabbau in Europa mehr und mehr um sich. Ebenso wie die Militarisierung der Politik. Beispiel Afghanistan Krieg, Das Fazit von Skowasch-Wiers: Wir sind die einzige Partei, die gegen Sozialabbau und Krieg klar Stellung bezieht."

Den Worten sollen auch bald Taten folgen. Will heißen: Die Linken planen "einen heißen Herbst", so Sko­wasch-Wiers. Möglichst in Kooperation mit den Gewerkschaften. In diesem Zusammenhang sind in Lüdenscheid und anderswo öffentliche Auftritte geplant. So soll etwa auch auf dem Bergstädter Wochenmarkt verstärkt Präsenz gezeigt werden.

Am 29. September wollen sich heimische Linke an einer geplanten Großdemonstration in der EU-Hauptstadt Brüssel beteiligen. Dabei geht es gegen die Sparprojekte de, Regierungen.

Bereits einen Tag davor peilt die Linkspartei eine Protestaktion bei der Landesgartenschau (LGS) in Heiner an. Anlass ist der „Tag der Bundeswehr", der am 28. September auf der LGS ansteht. Panzer sollen dabei zu Demonstrationszwecken rollen, Militärpolizisten mit ihren Diensthunden anrücken. Dazu läuft auch eine Art Anwerbe-Kampagne der Militärs. So lässt es sich im Internet nachlesen.

Hintergrund des anvisierten Protests der Linken: Auf dem Gelände der LGS befand sich während der Nazi-Zeit eines der größten Kriegsgefangenenlager Deutschlands. "Wir halten ob für völlig unpassend, ausgerechnet dort eine militärische Machtdemonstration zu veranstalten', so Linke-Mann Josef Filippek.

Die friedliche Protestaktion soll indes vor dem eigentlichen Ausstellungsareal über die Bühne gehen. "Wir suchen nicht die direkte Konfrontation auf dem LGS-Gelände", so Filippeks Parteikollege Michael Pottgießer.

Auch eine Personalie stand bei der Mitgliederversammlung noch auf dem Programm. Andrea Herscher - bis dato im Vorstand des Lüdenscheider Stadtverbands - ist nach Herne verzogen und scheidet damit aus dem Gremium aus, Zum Nachfolger Herschels im Vorstand wählten die Linken einstimmig Michael Thomas-Lienkämper.