09.07.2010
Erstes Treffen der außerparlamentarischen
demokratischen Kräfte mit der Linken-Landtagfraktion in Düsseldorf
VVN-BdA fordert
Rehabilitierung der Opfer der politischen Justiz in NRW
Für die älteste und sehr traditionsreiche
Organisation unter den anwesenden Gruppen der
außerparlamentarischen Bewegungen hat VVN-BdA-Landessprecher Ulrich
Sander auf einem Treffen mit der Landtagsfraktion der Partei Die
Linke am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag den gewählten linken
Abgeordneten Glückwünsche aller ausgesprochen. Der Arbeitsbeginn
einer linken Fraktion im Landtag sei ein historischer Augenblick,
denn es habe seit 1953 keine Kraft links von der SPD im Landtag mehr
gegeben.
Die Fraktionsvorsitzende Bärbel Beuermann sagte zu, sie werde
sich für die Rehabilitierung des VVN-BdA-Vorsitzenden und damaligen
Landtagsabgeordneten der KPD Jupp Angenfort (1924-2010) einsetzen,
der unter Bruch der Immunität seinerzeit verhaftet und für fünf
Jahre aus politischen Gründen (Widerstand gegen die
Wiederaufrüstung) inhaftiert wurde. Ulrich Sander schlug
Landtagsinitiativen zur Rehabilitierung und Wiedergutmachung für
politische Häftlinge der Adenauerära vor.
„Wenn die Linke aufgefordert werde, dem Personalabbau im
Öffentlichen Dienst zuzustimmen, so sollte sie sich dem verweigern,
mit einer Ausnahme: Der Apparat des Verfassungsschutzes sollte
aufgelöst werden und das Innenministerium umgekrempelt werden, denn
sie seien verantwortlich dafür, dass sich NRW dem NPD-Verbot
verweigere und Nazis beinahe freie Hand gelassen werde. Zum 4.
September, wenn die Neonazis wieder ihr Nationales Treffen zum
Kriegsbeginn 1939 in Dortmund begegnen wollen, sollten alle
demokratischen Kräfte dagegen mit Blockaden und Demonstrationen
angehen. Zudem sei zu diesem Antikriegstag 1. September endlich die
Zivilmilitärische Zusammenarbeit zu thematisieren, die seit langem
mit Billigung der Landesregierung zu Eingriffen der Bundeswehr in
Schulen, Argen und Verwaltungen geführt habe, ohne dass die
Öffentlichkeit informiert wurde. Der VVN-BdA-Sprecher begrüßte
es, dass die Partei Die Linke als eine ihrer ersten Initiativen im
Landtag den Ausweisungsstopp für Sinti und Roma aus NRW verlangt
habe. Dem Kampf gegen den Antisemitismus sei gleichberechtigt das
Vorgehen gegen den immer stärker um sich greifenden Antiziganismus
hinzuzufügen. Dies sei eine Lehre der Geschichte des Holocaust.
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