19.02.10
SS-Verherrlichung und Totalitarismus-Doktrin
Veränderungen der
Geschichtsbilder in Mittel- und Osteuropa
- Eine Bestandsaufnahme -
Von Dr. Ulrich Schneider, Historiker
Generalsekretär der Internationalen Föderation der
Widerstandskämpfer (FIR) - Bund der Antifaschisten, Bundessprecher
der VVN-BdA
Dass der ideologische Kampf um Geschichtsinterpretationen keine
akademische Frage über "richtig" oder "falsch"
ist, ist eine Binsenwahrheit. Dieser Streit geht - insbesondere in
Mittel- und Osteuropa seit dem Ende des sozialistischen
Staatensystems - einher mit politischen Rechtstendenzen, die sich
oftmals stellvertretend an Symbolen der Geschichte bzw. der
geschichtlichen Erinnerung festmachen. Dabei geht es insbesondere um
die Umwertung bzw. Rehabilitierung der faschistischen Vergangenheit
und die Kollaboration. Im ersten Teil dieses Beitrags sollen
schlaglichtartig verschiedene Auseinandersetzungen - insbesondere in
den Transformationsstaaten - und deren ideologischen Grundmuster
dokumentiert werden, bevor ein Blick auf die ideologischen
Vorstöße auf europäischer Ebene und mögliche Gegenkräfte diese
vorläufige Bestandsaufnahme abschließt.
Im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung standen in den
vergangenen Monaten insbesondere die baltischen Staaten Estland,
Lettland und Litauen. Dort wird seit gut 15 Jahren eine offene
Revision der Geschichte betrieben. Dabei bezieht sich diese
Geschichtspropaganda offen auf faschistische Propaganda-Topoi.
Anknüpfungspunkt in den drei Staaten ist das gesellschaftliche
Selbstbild einer seit Jahrhunderten besetzten Region - zuerst von
Polen, dann von Russland, Deutschland und später der Sowjetunion.
Dass die eigenen nationalen Regierungen keinesfalls ein Urbild
demokratischer Repräsentation waren, fällt dabei nicht ins
Gewicht. Auch nicht die Tatsache, dass sich in den baltischen
Staaten zahlreiche Kollaborateure an der faschistischen
Vernichtungspolitik und der Partisanenbekämpfung beteiligten. Die
Partisanen jedoch, die an der Seite der sowjetischen Streitkräfte
für die Befreiung vom Faschismus kämpften, werden heute als
Vorkämpfer einer sowjetischen Besetzung und als
"Erfüllungsgehilfen des Bolschewismus" denunziert. Dies
führt zu entsprechenden geschichtspolitischen Frontstellungen.
In Estland ist man besonders rührig, wenn es um die
Rehabilitierung der SS geht, gab es dort doch eine eigene estnische
SS-Division. Zum ersten Mal versuchten 2002 estnische Kollaborateure
in Tallinn mit einem Ehrenmal in Form einer Statue eines estnischen
SS-Angehörigen mit Eisernen Kreuz und MP-40 an die "kühnen
Kämpfer der 20. SS-Division" zu erinnern. Enthüllt wurde es
von Benno Leaesik, dem Vorsitzenden einer militanten
Reservistenorganisation der heutigen estnischen Armee. Auf
staatliche Anordnung musste die Statue wieder abgeräumt werden. Im
August 2004 gab es den zweiten Versuch im Städtchen Lihula, doch
nach internationalen Protesten ließ die estnische Regierung das
Denkmal erneut demontieren. Im September 2005 beschloss die
Regierung, die Figur dem "Museum für den Kampf zur Befreiung
Estlands" in Lagedi zu schenken, wo sie postwendend aufgestellt
wurde.
Von da an fanden regelmäßig Treffen und Aufmärsche zu Ehren
der SS statt. Am 20. August 2006 hielten etwa 300 estnische,
belgische und holländische SS- Angehörige, aber auch junge
"Skinheads" in Sinimae eine Ehrung der 20. SS-Division ab.
Die Teilnehmer weihten weitere Denkmäler für die SS-Angehörigen
aus Belgien und den Niederlanden ein. Die Denkmäler trugen
Hakenkreuze, Flaggen sowie Inschriften auf estnisches, französisch
und niederländisch und glorifizieren "die Verdienste" der
SS dieser Länder, die dort umkamen. Während dieser Zeremonie wurde
die nationale Flagge der Niederlande am Denkmal der holländischen
SS gehisst. Die belgische Nationalflagge durfte dort nicht entfaltet
werden. Der Botschafter von Belgien in Estland, Pierre Dubuisson
hatte dies untersagt und in den estnischen Medien erklärt, dass in
seinem Land "die Belgier, die in Estland gekämpft hatten, als
Verräter betrachtet werden, die Teil der Nazi-Kollaboration
bilden". Anders die Haltung des estnischen
Parlamentsabgeordneter der rechts-nationalen Partei Vaterlandsunion
Trivimi Velliste. Dieser erklärte, dass "die Esten nicht
vergessen sollten, dass vom historischen Gesichtspunkt, Estland
immer zwei Feinde hatte: Russland und Deutschland". 2008
marschierten bereits 800 Veteranen, auch aus Dänemark und Norwegen
und ihre Nazianhänger in Sinimae auf. Diesmal übermittelte der
estnische Verteidigungsminister ein Grußschreiben und Trivimi
Velliste forderte laut Nachrichtenagentur Interfax, das Parlament
solle den SS-Angehörigen offiziell den Status von
"Freiheitskämpfern" geben und sie auf die gleiche Stufe
mit den Teilnehmern des Befreiungskampfes 1918-1920 stellen.
So kann es nicht überraschen, dass im Küstenort Parnü ein
Denkmal mit der Inschrift: "Für alle estnischen Soldaten, die
im Zweiten Freiheitskrieg für ihr Vaterland und ein freies Europa
zwischen 1940 und 1945 gefallen sind" steht, das ebenfalls
einen estnischen Soldaten in SS-Uniform mit Sturmgewehr zeigt.
Vor diesem Hintergrund überrascht nicht die nationalistische
Kampagne seit 2006 zur Verlagerung des sowjetischen Ehrenmals zur
Befreiung Estlands, des "Bronze Soldaten" aus dem
Stadtzentrum von Tallinn. Und obwohl der Staatspräsident offiziell
ein entsprechendes Gesetz abgelehnt hatte sowie eine breite
internationale Öffentlichkeit bis hin zum UNO-Generalsekretär Ban
Ki Moon sich gegen diese Denkmalsschändung protestierte, setzten
staatliche Stellen den Abriss in der Innenstadt mit der Begründung,
das Denkmal stehe für "russische Besatzung", mit
Polizeigewalt durch. Tagelange Auseinandersetzungen waren die Folge.
Die russische Bevölkerung in Estland wertete dies völlig zurecht
als Diffamierung der Rolle der sowjetischen Streitkräfte bei der
Befreiung vom Faschismus und als anti-russische Ressentiments.
Welche geschichtspolitischen Folgen solche Ressentiments haben,
zeigten kommunale Dienststellen in der estnischen Ortschaft
Metsakivi. Sie verhinderten im Juli 2007 die Enthüllung eines
Denkmals. Das Monument sollte 14 Einwohnern gewidmet werden, die im
Sommer 1941 von deutschen Soldaten erschossen worden waren. Lokale
Politiker intervenierten, da einer der Erschossenen mit der
Sowjetunion sympathisiert und mit der Roten Armee zusammengearbeitet
haben soll.
In Lettland weihten im September 2003 gut 5000 Bürger in
Lestene einen Friedhof für Angehörige der lettischen Waffen-SS
ein, der mit staatlichen Mitteln finanziert wurde. Dabei führte
Erzbischof Janis Vanags aus, die lettische Waffen-SS habe "mit
dem Gewehr in der Hand versucht, den Einfluss der sowjetischen
Truppen zu stoppen." Damit wurden aus Kriegsverbrechern und
Kollaborateuren des Faschismus Helden der nationalen Befreiung.
Zur gleichen Zeit, nämlich im April 2004, verurteilte der
Oberste Gerichtshof in Riga den ehemaligen lettischen Partisan
Wassili Kononow wegen angeblicher Kriegsverbrechen. Das Verfahren,
dass sich seit 1998 durch mehrere Instanzen zog, zielte auf eine
Kriminalisierung des Befreiungskampfes der lettischen Partisanen an
der Seite der sowjetischen Armee. Erst der Europäische Gerichtshof
hob im Juni 2008 dieses Skandalurteil auf und sprach ihm eine
Entschädigung für erlittenes Unrecht zu.
Die Rehabilitierung und Glorifizierung der Kollaborateure und der
SS gehen jedoch weiter. Seit mehreren Jahren organisieren ehemalige
Angehörige von SS-Verbänden und Neofaschisten am 16. März in Riga
Aufmärsche zum "Befreiungstag" zu Ehren der Waffen-SS als
"nationale Befreier Lettlands". 2009 rührte sich zum
ersten Mal internationaler Protest. Die Internationale Föderation
der Widerstandskämpfer (FIR) und zahlreiche Mitgliedsverbände
wandten sich an die lettische Regierung, Vertreter der europäischen
Union wurden bei lettischen Stellen vorstellig. In Riga selbst
wurden Proteste angekündigt. In der Konsequenz sprach die Regierung
in Lettland ein Verbot dieses Aufmarsches und der antifaschistischen
Aktionen dagegen aus. Trotz dieses Verbotes durfte am 16. März der
Aufmarsch zu Ehren der SS unter dem Schutz der Polizei stattfinden,
jegliche Proteste dagegen wurden jedoch massiv unterbunden.
Ein ähnliches Verhalten gegenüber Kollaborateuren der
faschistischen Herrschaft findet man in Litauen, auch wenn
immer wieder betont wird, es habe keine SS-Division aus Litauen
gegeben. Das stimmt, es gab jedoch spezielle Hilfseinheiten,
Polizeieinheiten sowie Bataillone, die sogar außerhalb von Litauen
in sehr schlechtem Ruf standen. Nicht nur jüdische Bevölkerung
Litauens, die in den Ghettos lebte und vernichtet wurde, und nicht
nur die in die Gefangenschaft geratenen Rotarmisten, mussten unter
der Willkür der litauischen Polizisten leiden. Zwölf Bataillone
der litauischen Polizei unter dem Kommando von Major Antanas
Impulevicius haben ihre blutigen Spuren auch in Weißrussland
hinterlassen, wo einige Dutzend Dörfer niedergebrannt worden waren.
Während jedoch diese Täter unbehelligt blieben, entdeckten die
politischen Rechtskräfte die ehemaligen Partisanen als
"Verbrecher". So ermittelten die litauischen
Justizbehörden seit 2007 gegen vier jüdische Partisanen, die des
Mordes und Terrorismus angeklagt wurden, weil sie sich bewaffnet
gegen die faschistische Okkupation und die Kollaborateure gewehrt
hatten. Der Vorwurf lautete: Verbrechen an Litauern. Unmittelbar
betroffen waren die in Israel lebenden Yitzhak Arad und Rachel
Margolis sowie die in Vilnius lebenden Fania Brantsovsky und Sara
Ginaite. Gemeint waren jedoch alle Juden, die mit kommunistischen
Partisanen kooperiert hatten.
In einer Zeitungskampagne der rechtskonservativen Tageszeitung
Lietuvos Aidas wurde 2008 die rhetorischen Frage gestellt:
"Warum stellt niemand Fania Brantsovsky vor Gericht?" Sie
hatte sich 1943 der "Vereinigten Partisanen-Organisation"
FPO angeschlossen; heute arbeitet sie im Jüdischen Museum Vilnius.
Das Blatt warf ihr vor, sie habe gemeinsam mit "sowjetischen
Terroristen" im Januar 1944 die Einwohner des Dorfes Kaniukai
umgebracht. Dabei stützte es sich auf die Memoiren der früheren
Partisanin Margolis und forderte, diese als Zeugin zu laden. Andere
Medien forderten einen Prozess gegen Yitzhak Arad, der als
Jugendlicher in der Markov - Brigade gekämpft hatte (Deckname
"Tolya") und von 1972 bis 1993 Leiter der
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem war. Arad schrieb in
seinen Büchern über Angriffe auf litauische
Kollaborationseinheiten. Seine Gegner schlussfolgerten messerscharf,
er habe Litauer ermordet.
Statt jedoch solche Denunziation als antisemitische Kampagne
zurückzuweisen, griff die Justiz diese Vorwürfe auf und verlangte
von Fania Brantsovsky, als Zeugin gegen ihre Kameraden auszusagen.
Die Justiz richtete sich in einem "antitotalitären
Reflex" gegen die Partisanen an der Seite der sowjetischen
Armee. Ideologische Rückendeckung erhielt sich durch Vytautas
Landsbergis, das ehemalige Staatsoberhaupt Litauens. Landsbergis
formulierte in einem Interview mit der ultrarechten Wochenzeitung
"Junge Freiheit": "Vermutlich hat kein Land so sehr
unter der Sowjetherrschaft gelitten". Und so verbinden sich
antirussische Aversion mit virulentem Antisemitismus zu einem kruden
ideologischen Gemisch, das sich auch in dem offiziellen
Genozid-Museum in Vilnius wiederfindet. Die 200.000 litauischen
Juden, die unter deutscher Besatzung von den Nazis und ihren
Kollaborateuren ermordet wurden, werden dort lediglich unter die
litauischen Verluste subsumiert. Über die Täter findet man so gut
wie nichts.
Aber es sind nicht nur die baltischen Staaten, in denen massive
Anstrengungen zur Veränderung des Geschichtsbildes unternommen
werden. In Albanien versuchte bereits 2005 die damalige
Regierung unter Berisha die Erinnerung an den antifaschistischen
Befreiungskampf gegen die italienischen und deutschen Truppen aus
der öffentlichen Wahrnahme zu verdrängen, indem der traditionelle
Gedenktag, der 29. November, zugunsten eines Erinnerungstages zur
historischen Gründung des albanischen Staates am 28. November
ersetzt werden sollte. Zwar gelang es den antifaschistischen
Kräften bis heute das Gedenken am 29. November fortzusetzen, es
wurde aber deutlich, dass es nicht um die "Doublettierung"
eines Gedenktages geht, sondern um die Verdrängung einer
historischen Perspektive (auf den antifaschistischen Kampf) durch
eine nationalistische Identität.
Eine ähnliche Geschichtsauseinandersetzung vollzieht sich auch
im heutigen Bulgarien. Dabei bewegt sich der Streit seit
langer Zeit um die Frage, welchen politischen Charakter die
Regierung seit 1923 hatte: War es eine faschistische Herrschaft oder
eine monarchistisch - konservative Regierungsform? Dies ist in der
Tat keine akademische Debatte, da sich aus den Resultaten dieser
Debatte die Frage ableitet, ob man sich auf diese Regierungszeit
positiv beziehen kann und welchen Charakter der politische
Widerstand und der Partisanenkampf gegen diese Regierung besaß. Ist
es eine Regierungsform im bürgerlichen Rahmen, ist Widerstand
dagegen natürlich anders zu bewerten, als wenn die Einschätzung
lautet, es handele sich um ein faschistisches Regime. Für die
antifaschistischen Kämpfer in der faschistischen Periode, die sich
gegen Verfolgung, Verhaftung, Terror und Illegalisierung wehren
mussten, war dies letztlich egal. Da die antifaschistischen Kämpfer
aber nach der Befreiung die politische Legitimation zum Aufbau des
Sozialismus in Bulgarien auch in Abgrenzung zur faschistischen
Periode ableiteten, ist dieser politische Paradigmenwechsel zur
Einschätzung der Regierung ein ideologischer Hebel zur
Delegitimierung des sozialistischen Versuchs in Bulgarien.
Die letzten Beispiele kommen aus der Ukraine und aus Ungarn.
Insbesondere in der westlichen Ukraine wurden in den
vergangenen Jahren zahlreiche Denkmäler und Gedenkorte beseitigt,
die dem antifaschistischen Partisanenkampf gewidmet waren, wenn sie
als Ausdruck der sowjetischen Periode angesehen wurden. Dabei finden
sich sowohl Formen der Bilderstürmerei als Versuch der Beseitigung
der Erinnerung an die gemeinsame historische Vergangenheit, als auch
Beispiel der Rehabilitierung der ukrainischen Faschisten in den
Reihen der SS oder andere Kollaborateure.
Der Rat des westukrainischen Bezirks Ternopil wandte sich Ende
April 2009 an den ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko mit
dem offiziellen Antrag, die hauptsächlich aus ukrainischen
Faschisten ab dem Juli 1943 formierte SS-Division
"Galizien" zu rehabilitieren. Ab 1944 war diese
faschistische Militäreinheit aktiv an deutschen
Vernichtungsaktionen in Polen, der Ukraine, Belorussland, der
Slowakei und Jugoslawien beteiligt. Die von der neofaschistischen
Partei "Swoboda" getragene Initiative zielt darauf ab, die
ukrainischen SS-Männer als "Kämpfer um die Freiheit der
Ukraine" anzuerkennen, was gleichbedeutend mit der Anerkennung
eines Veteranenstatus wäre.
Zur gleichen Zeit ehrte im westukrainischen Lwiw die
Stadtverwaltung die ukrainischen Kollaborateure Nazideutschlands auf
Plakaten, auf denen der SS-Division Galizien unterstellt wurde, die
Ukraine "verteidigt" zu haben. Bereits am 5. März 2009
hatten die Stadtoberen ein Denkmal für den Nazi-Kollaborateur und
Führer der "Ukrainischen Aufstandsarmee" (UPA), Roman
Schuchewitsch, aufstellen lassen, der im Juli 1941 an der Spitze des
Kollaborateursbataillons "Nachtigall" das bestialische
Pogrom an der jüdischen Bevölkerung Lwiws (dt. Lemberg) in
Kooperation mit Wehrmachtseinheiten organisiert hatte. Im Oktober
2007 wurde Schuchewitsch auf Erlass Juschtschenkos der Titel eines
"Helden der Ukraine" zuerkannt. Die Chancen stehen somit
nicht schlecht, dass auch die SS-Männer der Division
"Galizien" von Juschtschenko als "Kämpfer um die
Freiheit der Ukraine" anerkannt werden.
Solche Angriffe werden in der Ost-Ukraine zurecht als Angriff auf
das nationale Selbstverständnis angesehen und als Teil der
innenpolitischen Auseinandersetzung zwischen Juschtschenko und
Janukowytsch verstanden. Geschichtspolitik ist in diesem Falle die
Folie staatspolitischer Konflikte.
In Ungarn versuchen insbesondere die Rechtskräfte um
FIDESZ und JOBBIK, die eine reaktionäre Mobilisierung der
Gesellschaft gegen die sozialdemokratische Regierung forcieren, die
Geschichte als Kampffeld zu besetzen. Die - inzwischen verbotene -
"Ungarische Garde", die Kampforganisation von JOBBIK
führte ihre Aufmärsche mehrfach auf dem Heldenplatz in Budapest
durch. Offen faschistische Gruppen organisierten in den vergangenen
Jahren jeweils im Frühjahr Aufmärsche zum Gedenken an die
SS-Einheiten, die sich in Budapest der Befreiung der Stadt durch die
sowjetischen Truppen widersetzten. Folgerichtig begann JOBBIK am 11.
Juli 2009 eine Kampagne für die Beseitigung des Denkmals für die
sowjetischen Befreier der Stadt Budapest. An dem Aufmarsch direkt im
Angesicht der Erinnerungsstätte nahmen 2500 Neonazis, insbesondere
aus den Reihen der ungarischen Garde teil.
Solche Beispiele für geschichtspolitische Umwertung finden
teilweise staatliche Unterstützung, teilweise werden sie jedoch
auch als störend in der großen ideologischen Auseinandersetzung,
die man in der Abwicklung kommunistischer Positionen insgesamt
versucht, angesehen. Denn SS-Nostalgiker und ihre Aktionen lösen
oftmals internationale Proteste aus, die von dem eigentlichen Ziel,
der Durchsetzung neuer Geschichtsbilder ablenken. Gerade in den
mittel- und osteuropäischen Staaten hat man zahlreiche
Einrichtungen geschaffen, die eine neue totalitarismustheoretische
Geschichtsperspektive öffentlich durchsetzen sollen. Dazu gehören
insbesondere die verschiedenen Museen zur Diktaturgeschichte in
Osteuropa. Die Namen der Einrichtungen, die in aller Regel staatlich
getragen und finanziert sind, sind dabei oftmals bereits Programm:
In Budapest finden wir ein "Haus des Terrors", in Prag das
"Museum des Kommunismus", in Vilnius das
"Genozid-Museum" und in Tallin und Riga
"Okkupationsmuseen". In Rumänien findet sich in Sighet
eine zentrale "Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und
des Widerstands".
Solche Museen und mit ihnen verbunden zahlreiche historische
Einrichtungen spiegeln die tatsächliche staatliche
Geschichtspolitik wider. In ungewöhnlicher Offenheit stellte dies
die ehemalige lettische Außenministerin Sandra Kalniete im März
2004 auf der Leipziger Buchmesse unter Beweis. In ihrer
Eröffnungsrede nannte sie Nazismus und Kommunismus in einem Atemzug
"gleich kriminell" und sprach schließlich sogar davon,
dass nach dem Zweiten Weltkrieg der "Genozid an den Völkern
Osteuropas" seine Fortsetzung gefunden habe. Der damalige
Vize-Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland Salomon
Korn kritisierte, dass die frühere Außenministerin ihr Land als
Opfer einer völkerrechtswidrigen Politik dargestellt, die
Beteiligung der Letten am Holocaust hingegen unerwähnt gelassen
habe. Während sich bundesdeutsche Medien um ein
"Verständnis" für diesen geschichtspolitischen Vorstoß
bemühten, so meinte Richard Herzinger in der "Zeit", die
Osteuropäer wollten nur, dass sich der Westen mit der
kommunistischen Seite der europäischen Totalitarismusgeschichte
ebenso intensiv befasse wie mit den Schrecken des
Nationalsozialismus, kann man aus heutiger Perspektive nur
formulieren, dass Frau Kalniete das ausgesprochen hat, was in den
folgenden Jahren geschichtspolitisches Programm in den meisten
baltischen Staaten wurde.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelte sich nicht nur in den
Baltischen Staaten eine massive Notwendigkeit der ideologischen
Absicherung des Weges in die nationale Eigenständigkeit. Die
politisch forcierte Ablehnung der Beteiligung an einer GUS und die
massive Westorientierung (Europäische Union und NATO) war noch
nicht hinreichend materiell abgesichert, so dass eine ideologische
Legitimation hinzutreten musste, um Akzeptanz in der
gesellschaftlichen Öffentlichkeit zu erreichen bzw. kritische
Stimmen auszuschalten. Dabei richtete sich diese ideologische
Offensive nur teilweise gegen die ehemaligen Strukturen der
kommunistischen Parteien als Staatsparteien, waren diese doch selber
Teil des Transformationsprozesses geworden. Diese ideologische
Offensive richtete sich an die Teile der Bevölkerung, die von dem
ökonomischen Veränderungsprozess unmittelbar in Mitleidenschaft
gezogen wurden. Ihnen bot man in zweierlei Richtung eine
ideologische Legitimation:
Zum ersten wurde durch massive Formen von Ab- und Ausgrenzungen
der russischen Minderheit, die sich zur Zeit der Sowjetunion in den
baltischen Regionen - auch aus Gründen der Arbeitsmöglichkeiten -
angesiedelt haben, eine Gruppe von Menschen mit eingeschränkten
demokratischen und Bürgerrechten geschaffen, die aus ihren
angestammten Arbeitsverhältnissen verdrängt wurden und
"Eingeborenen" Platz machen mussten. Damit wurde zulasten
der russischen Bevölkerungsteile eine soziale Korrumpierung
baltischer Beschäftigter versucht.
Wo diese nicht möglich war und für wen dies nicht reichte, dort
wurde die zweite ideologische Legitimation auf den Weg gebracht, die
Umschreibung der Geschichte der sowjetischen Periode. Dabei geht es
gar nicht um die Frage, ob es in der stalinistischen Epoche
Verbrechen gegen die sozialistische Gesetzlichkeit gegeben habe oder
nicht. Die Massenumsiedlungen, die Straflager und Schauprozesse sind
spätestens seit dem XX. Parteitag der KPdSU keine Geheimnisse mehr.
Diese Verbrechen betrafen jedoch die gesamte sowjetische
Gesellschaft und waren kein Spezifikum der Verhaltens gegen einzelne
nationale Teile. Auch die Ansiedlung von Spezialisten aus anderen
Teilen der Sowjetunion hatte mehr mit dem Bedürfnis des Aufbaus der
ökonomischen Basis als mit Nationalitätenpolitik gegen die Balten
zu tun. Solche Differenzierungen haben jedoch im heutigen
ideologischen Streit keine Bedeutung. Pauschal wird die sowjetische
Periode als "zweite Okkupation" bezeichnet, in der die
Staaten ihre Eigenständigkeit und kulturelle Identität verloren
hätten. Folgerichtig gilt auch jegliches Handeln gegen die
Sowjetunion als "Freiheitskampf", selbst wenn es verbunden
war mit der Kollaboration mit der faschistischen Okkupation, mit
Massenmorden und Massakern unter der jüdischen Bevölkerung oder
anderen Verbrechen. Insbesondere in den baltischen Staaten ist der
"Opfermythos" ein konstitutives Element des historischen
Selbstverständnisses.
Es soll an dieser Stelle nur darauf hingewiesen werden, dass -
wie an einzelnen Beispielen gezeigt - dieser antirussische
Nationalismus in verschiedenen Facetten mit Formen virulenten
Antisemitismus korrespondiert. Antisemitische Stereotypen finden
sich in diesen Ländern bis in die Spitzen der politischen Elite und
nicht nur am offen faschistischen Rand.
Während sich einige Kommentatoren nach dem Auftritt von Frau
Kalniete 2004 in Leipzig besorgt fragten, was aus den baltischen
Staaten auf uns zukomme, "vergaßen" sie offensichtlich,
dass diese ideologischen Positionen längst auf der EU-Ebene
präsent waren.
Anfang der 90er Jahre hatte sich das Europäische Parlament
oftmals deutlich antifaschistisch positioniert, wie z.B. beim
Beschluss, den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung des
Vernichtungslagers Auschwitz durch die sowjetische Armee, zu einem
europäischen Gedenktag für alle Opfer faschistischer Verfolgung zu
machen oder bei der einstimmig verabschiedeten Entschließung von
1993 über die Bewahrung der historischen Orte der faschistischen
Verfolgung und Vernichtungspolitik. In diesem Dokument wurde
ausdrücklich eine Verbindung dieses Gedenkens an die faschistischen
verbrechen mit der Erinnerung an andere Formen politischen Unrechts
abgelehnt.
Nun ging es den rechtskonservativen Kräften in Europa darum,
diesen antifaschistischen Konsens im europäischen Parlament zu
zerstören. Aktiv treibende Kraft dieser Offensive waren und sind
die Europäische Volkspartei (EVP) und deren deutsche Ableger CDU/
CSU. Schon auf dem 16. Kongress der EVP im Februar 2004 wurde unter
der Überschrift "Verurteilung des totalitären
Kommunismus" eine Resolution verabschiedet, in der die
Durchsetzung der Totalitarismus-Doktrin als strategisches Ziel bis
2009 gefordert wurde.
In geschichtsrevisionistischer Form wurde hierin über Faschismus
und kommunistische Herrschaft als "zwei gleich inhumane
totalitäre Regime" gesprochen. In der Beschreibung werden
Konzentrationslager und rassistischer Völkermord als typische
Merkmale kommunistischer Herrschaft genannt. Als Gegenpol zum
27.Januar, dem Holocaust - Gedenktag, wird ein "europäischer
Gedenktag für die Opfer des Kommunismus" gefordert. Während
einerseits die finanziellen Mittel für den Erhalt der
KZ-Gedenkstätten begrenzt werden, forderte die EVP die Errichtung
eines europäischen Forschungs- und Dokumentationszentrum sowie ein
zentrales Mahnmal für die "Opfer des Kommunismus" -
finanziert durch die EU. Und gemäß dieser Vorgabe organisierten
die Vertreter der EVP in allen europäischen parlamentarischen
Strukturen Beschlussfassungen, in denen sie diese politische Option
"mit Leben füllten".
Es begann 2005 mit den Gedenkfeiern zum "60. Jahrestag des
Kriegsendes" im Europäischen Parlament. Ohne öffentlichen
Widerspruch erklärte der Parlamentspräsident Josep Borrell am 9.
Mai, vielen habe der 8. Mai 45 noch keinen Frieden gebracht, nun sei
er froh, auch Staaten in der EU zu haben, die einst "Geiseln
von Jalta" gewesen seien.
16 EU-Abgeordneten der politischen Linken verfassten gegen diese
Sicht auf die Befreiung vom Faschismus, die auch in einer Resolution
des Auswärtigen Ausschusses zum Ausdruck kam, eine Erklärung in
der sie kritisierten: "Die Erklärung bezeichnet die Befreiung
der osteuropäischen Länder als Besatzung. Damit leistet sie der
Wiederbelebung von Symbolen des Hitler-Faschismus in den Ländern
Ost- und Mitteleuropas Vorschub, stimmt der Politik der baltischen
Regierungen zu, die Antifaschisten verfolgen und Kollaborateure der
SS hochleben lassen, spendet einer Politik Beifall, der zufolge in
Deutschland und Österreich die Deserteure der deutschen Armee als
"nationale Schande" betrachtet werden, während Faschisten
als "Nationalhelden" materiell und moralisch rehabilitiert
werden."
Bezeichnend für den ideologischen Einfluss der
Totalitarismus-Doktrin war, dass nicht einmal alle Abgeordneten der
GUE/NGL - Fraktion selber diese Erklärung unterstützten, von den
anderen Fraktionen gar nicht zu sprechen. Den Unterzeichnern dieser
Erklärung wurde vorgehalten, den breiten überparteilichen Konsens
im EU-Parlament durchbrochen zu haben, zu ihrer Kritik selber wurde
jedoch keine Stellung genommen.
Keinerlei inhaltliche Zurückhaltung legten sich die
rechts-konservativen und reaktionären Vertreter in der
parlamentarischen Versammlung des Europarates im Januar 2006 auf,
als sie mehrheitlich eine Resolution unter dem Titel "Über die
Notwendigkeit der internationalen Verurteilung der Verbrechen
totalitärer kommunistischer Regime" durchsetzten.
Vorgeschlagen wurden dabei "nationale Komitees zur
Durchführung antikommunistischer "Aufklärungskampagnen".
Außerdem sollten "Kommissionen zur Untersuchung der Verbrechen
des Kommunismus" in allen europäischen Ländern eingerichtet
werden, deren einziges Ziel nur die Delegitimierung sozialistischer
Ideen und Orientierungen sein konnte. Zwar erhielt dieser Text aus
formalen Gründen keine rechtliche Bindung, aber die Repressalien
(bis hin zur Illegalisierung) gegen kommunistische Organisationen in
Tschechien und Ungarn in den folgenden Monaten zeigten, dass diese
Angriffe nicht allein auf ideologischer Ebene erfolgen. Dass in
dieser Zeit auch faschistische Organisationen bzw. deren Auftritte
in den beiden Ländern verboten wurden, galt als Beleg, dass man
sich doch gegen "Totalitäre von links und rechts wehre".
Einen weiteren ideologischen Vorstoß lancierten diese Kräfte im
Sommer 2008 mit einem Antrag im Europäischen Parlament, den 23.
August zum "Gedenktag für die Opfer aller totalitären und
autoritären Regime" zu erklären.
Im April 2009 wurde letztendlich darüber abgestimmt und mit 553
gegen 44 Stimmen bei 33 Enthaltungen dieses beschlossen. Im gleichen
Atemzug winkte das Europäische Parlament auch noch das letzte
Projekt der EVP von 2004 durch, nämlich die Schaffung einer
"Gesamteuropäische Gedenkstätte für die Opfer aller
totalitären Regime" und die Errichtung einer "Plattform
für das Gedächtnis und das Gewissen Europas" und eines
gesamteuropäischen Dokumentationszentrums, was nicht anderes
bedeutet, das hierein zukünftig erhebliche finanzielle Mittel der
EU fließen sollen.
Diese Resolution ist ein ideologischer Generalangriff auf das
historische Fundament der europäischen Nachkriegsentwicklung. In
der Resolution heißt es wörtlich: "Europa benötige eine
gemeinsame Sicht seiner Geschichte und müsse Kommunismus, Nazismus
und Faschismus als "gemeinsames Vermächtnis"
anerkennen." Faktisch geht es jedoch nicht um ein
"gemeinsames Vermächtnis", sondern um die Ideologie des
"Kalten Krieges", die Totalitarismusthese. In der
Konsequenz bedeutet dies nicht nur eine historisch falsche
Gleichsetzung zwischen faschistischer Herrschaft und verschiedenen
sozialistischen Herrschaftsformen, sondern eine Umkehrung der
politischen Gewichtungen und damit eine Verharmlosung und
Relativierung der faschistischen Vernichtungspolitik.
Den Initiatoren des Antrags selber geht es darum, den Schwerpunkt
des Gedenkens auf die "Auswirkungen und die Bedeutung der
Sowjetzeit sowie der Okkupation" in den
"postkommunistischen Ländern" zu legen.
Ausgehend von dieser Beschlusslage brachten Litauen und Slowenien
in die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zum 3. Juli 2009 eine Resolution
über die Wiedervereinigung des geteilten Europas ein. In dem Text
heißt es, Europa habe im 20. Jahrhundert "zwei große
totalitäre Regime, das nationalsozialistische und das
stalinistische, erlebt, die Völkermord, Verletzungen der
Menschenrechte und Freiheiten, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen
die Menschlichkeit brachten". Damit werden die faschistischen
Massenverbrechen und die Ungesetzlichkeiten in der stalinistischen
Periode undifferenziert auf die gleiche Stufe gestellt. Gleichzeitig
wurde in der Resolution der Sowjetunion die gleiche Verantwortung an
der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges zugewiesen wie
Hitler-Deutschland.
Die Resolution wurde gegen den ausdrücklichen Protest Russlands
und die Stimmen von etwa einem Drittel der Mitglieder der
Parlamentarischen Versammlung durchgesetzt. Das zeigt, dass es den
Initiatoren nicht um einen möglichst breiten politischen Konsens,
sondern um die Etablierung eines reaktionären Geschichtsbildes -
geprägt von Totalitarismusdoktrin und Geschichtsverfälschung - in
Europa ging.
Solche Beispiele verdeutlichen, dass sich die Akteure der
Geschichtsrevision in Mittel- und Osteuropa in Übereinstimmung mit
den ideologisch und politisch hegemonialen Kräften in der EU
wähnen können. Sie verstehen sich als Teil des rechten
ideologischen Mainstreams.
Um so wichtiger ist es daher, alle Formen des politischen und
ideologischen Widerstandes aufzubieten, um eine dauerhafte
Verschiebung der historischen Koordinaten der Erinnerung zu
verhindern, dem politisch - ideologischen Roll-Back der
Rechtskräfte erkennbaren Widerstand entgegenzusetzen.
Dabei sind jedoch die Gegenkräfte insbesondere in den
betreffenden Ländern noch wenig entwickelt. In den baltischen
Ländern wird der Protest und die gesellschaftliche Gegenbewegung
zumeist von der russischen Minderheit getragen. Wie wirksam sie sein
kann, zeigten in Estland die Massenproteste gegen die Verlagerung
des "Bronze Soldaten" und in Lettland die jüngsten
Ergebnisse der Europawahl, bei der Parteien der russischen
Minderheit Mandate und damit eine internationale Stimme auch in
dieser Frage bekamen.
In Ungarn wächst eine Zivilgesellschaft, in der Naziaufmärsche
durch Bürgerproteste beantwortet werden. Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens stellen sich schützend vor das Denkmal der
sowjetischen Befreier.
Auch in der Ukraine organisieren sich - gemeinsam mit Veteranen
des antifaschistischen Kampfes - gesellschaftliche Kräfte, um gegen
solche Geschichtsfälschung öffentlich wirksam zu werden.
Beachtenswert ist zudem, dass die Generalversammlung der
Vereinten Nationen in einer Entschließung am 4. November 2008
einmütig alle Versuche der Verherrlichung der faschistischen
Bewegung und der früheren Angehörigen der Waffen-SS,
einschließlich der Errichtung von Denkmälern zur Glorifizierung
dieser verbrecherischen Organisationen als "nationale
Befreiungsbewegungen", verurteilt hat.
Es ist bezeichnend für die Rolle der Medien in dieser
ideologischen Auseinandersetzung, dass bundesdeutsche Zeitungen und
ein Großteil der politischen Öffentlichkeit diese Resolution
schlicht ignorieren. Es ist für die Verhinderung von
Geschichtsrevisionismus geboten, dass solche Positionen der
Internationalen Gemeinschaft in den geschichtspolitischen Debatte
ein stärkeres Gewicht bekommen.
Quelle: Aus "Z" und Referat auf dem
Friedensratschlag in Kassel, Gesamthochschule/Universität, 5. 12.
2009
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