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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

11.02.10

Schluss mit den menschenfeindlichen Ritualen bei der Bundeswehr

Schluss auch mit der Verehrung der NS-Traditionen durch die Gebirgstruppe

Auf Anfragen erklärte Ulrich Sander, einer der Bundessprecher der VVN-BdA, zu den jüngsten Vorkommnissen bei den Gebirgsjägern in Mittenwald:

Schluss mit den menschenfeindlichen Ritualen bei der Bundeswehr – auch mit der Verehrung der NS-Traditionen durch die Gebirgstruppe

Der Bundesminister zu Guttenberg (CDU/CSU) und der Wehrbeauftragte Robbe (SPD) wären gut beraten, nicht nur die jetzt bekannt gewordenen Fälle von Sauf- und Hierarchie-Ritualen bei den Gebirgsjägern in Mittenwald zu untersuchen, sondern auch die bekannten Rituale der Wehrmachtsverehrung des Kameradenkreises Gebirgstruppe, die alljährlich zu Pfingsten, neuerdings getarnt als „Feldgottesdienste“ und stets mit Unterstützung der Bundeswehr, stattfinden. Dass der Kameradenkreis ausgerechnet am 8. Mai sein diesjähriges Treffen am Hohen Brendten durchführen möchte, am 65. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus, stellt eine unerhörte Provokation aller Menschen und Völker dar, die unter dem Vernichtungskrieg der Wehrmacht gelitten haben.

Die Gruppe von Historikern „Angreifbare Traditionspflege“ und die VVN-BdA haben immer wieder den Kameradenkreis entlarvt, wogegen dieser langwierige Verfahren vor dem Nürnberger Landgericht anstrengte. Nach Abschluss dieser Verfahren blieb unstrittig, dass über den Kameradenkreis Gebirgstruppe e.V. gesagt werden kann:

  1. „Es wird darauf hingewiesen, dass der Kameradenkreis nicht nur die Kriegsverbrechen der NS-Gebirgstruppe verharmlost und die Täter schützt, er ist nun auch dazu übergegangen, die Nichtverfolgung der Untaten als erforderlich für die heutige Kriegsführung der Bundeswehr und der NATO-Alliierten zu bewerten.“
  2. Es darf gesagt werden: dass der „Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V. aus dem Kreis der NS-Wehrmachtsangehörigen heraus gegründet wurde und zahlreiche Kriegsverbrecher in seinen Reihen hatte.“
  3. Richtig bleibt weiterhin, dass regelmäßig am Treffen in Mittenwald Kriegsverbrecher teilnehmen. Kriegsverbrecher sind Personen, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren, unabhängig davon, ob sie für diese Taten je verurteilt wurden oder nicht.

Der Bayerische Rundfunk zitierte anlässlich der Jahreshauptversammlung des Kameradenkreises im Oktober 2003 einen Beobachter: „Es dürfte der Bundeswehr-Führung und dem Verteidigungsministerium nach den Protesten zu Pfingsten in Mittenwald und der breiten internationalen Medienresonanz nicht entgangen sein, dass der ‚Kameradenkreis der Gebirgstruppe’ eine Selbsthilfegruppe für NS-Kriegsverbrecher ist und seit seinem Bestehen bis heute NS-Kriegsverbrechen leugnet und beschönigt.“

Ulrich Sander, Sprecher der VVN-BdA, gegen den der Kameradenkreis weitgehend erfolglos klagte, erklärte dazu: „Der Regierung sind die Tatsachen bekannt, aber sie hielt weiter zum Kameradenkreis. Mit der Unterstützung von Wehrmachtsritualen und NS-Traditionen in der Bundeswehr sollten zu Guttenberg und Robbe endlich Schluss machen. Die gesamte Opposition im Bundestag sollte darauf drängen und eine Untersuchung einleiten.“

Die VVN-BdA hat eine Dokumentation „Eine Mordstruppe“ – Die Wahrheit über den Kameradenkreis Gebirgstruppe – herausgegeben, die bestellt werden kann bei Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bundesvereinigung
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Tel.: 030-29784174, Fax.: 030-29784179, e-mail: bundesbuero@vvn-bda.de, Internet: www.vvn-bda.de

Siehe auch:

http://www.sueddeutsche.de/,ra1m1/politik/464/502695/text/