01.02.10
Kein Soldat mehr!
Dem Frieden eine Chance –
Truppen raus aus Afghanistan!
Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind keine
Entwicklungshelfer in Uniform. Die Bundeswehr tötet am
Hindukusch. Nach dem Bombenabwurf in Kunduz wissen das
alle.
Heute sind über 100.000 ausländische Soldatinnen und
Soldaten in Afghanistan. Die Menschen in Afghanistan fühlen
sich dadurch nicht befreit, sondern besetzt. Das nährt den
bewaffneten Widerstand.
Jetzt sollen noch 40.000 weitere Soldatinnen und Soldaten
in Afghanistan Krieg führen. Davon 850 aus Deutschland. Die
Bundesregierung will im Bundestag beantragen:
Truppenaufstockung für Afghanistan.
Mit der Mehrheit der Bevölkerung sagen wir dazu Nein. Wir
fordern die Bundestagsabgeordneten auf: Stimmen Sie mit Nein!
Schicken Sie keine weiteren Truppen, sondern ziehen Sie diese
ab! Nur dann hat der Frieden eine Chance, können die
humanitären Hilfsorganisationen ungefährdet arbeiten.
Wir rufen auf: Protestiert am 20. Februar gemeinsam gegen
den Krieg. Macht den Abgeordneten klar: Gegen unseren Willen
schickt die Bundesregierung weitere Truppen an den Hindukusch.
Gegen unseren Willen werden weitere Milliarden für den Krieg
ausgegeben. Gegen unseren Willen werden neue Waffen
eingesetzt. Afghanistan braucht zivilen Aufbau, der verstärkt
werden muss. Afghanistan braucht kein Geld für den
Krieg.
Deutschland steht erneut vor der Entscheidung. Mehr
Soldatinnen und Soldaten und mehr Waffen, damit mehr Tote und
mehr Verletzte. Oder: Waffenstillstand, Truppenabzug und
zivile Hilfe. Dafür demonstrieren wir. Dafür brauchen wir
Unterstützung. Am 20. Februar und darüber hinaus.
Keine Erhöhung der Truppen – Frieden und Aufbau statt
Unterstützung für den Krieg!
Am 20. Februar gemeinsam gegen den Afghanistan-Krieg! |
Der Friedensratschlag erklärt dazu:
nach der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zu Afghanistan
am Mittwoch und der Londoner Afghanistan-Konferenz am Donnerstag
sind die letzten Zweifel ausgeräumt: Der Afghanistan-Krieg wird mit
unverminderter Härte weiter geführt, die NATO-Truppen um 40.000
Soldaten erhöht, die zivile Hilfe soll ebenfalls aufgestockt werden - zum
Teil für ein so fragwürdiges Programm wie das
"Wiedereingliederungsprogramm" für "moderate" Taliban - und all das wird uns verkauft
als "Strategiewechsel" mit der Perspektive eines Abzugs der
Truppen: am Sankt Nimmerleinstag!
Siehe hierzu die Erklärung der Kampagne der Friedensbewegung:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/london3.html
Die Haltung der Friedensbewegung ist doppelt und dreifach
bestätigt worden: Wer den Krieg in Afghanistan beenden will, muss zuerst
einen Waffenstillstand anbieten, dann seine Besatzungstruppen abziehen
und dann ausschließlich zivile Hilfe zum Wiederaufbau des
geschundenen Landes und seiner Menschen anbieten. Da die Regierenden dazu
nicht bereit sind, müssen wir ihnen auf die Sprünge helfen.
Wahrscheinlich Ende Februar wird der Bundestag über den Antrag
der Bundesregierung auf ein neues Einsatzmandat der Bundeswehr in
Afghanistan entscheiden. Dieses Mandat sieht u.a. eine Erhöhung der
Truppe von 4.500 auf 5.350 vor.
Siehe hierzu unsere Stellungnahme:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/baf-10-01.html
Die Friedensbewegung hat einen neuen Aufruf "Kein Soldat
mehr!" (s.o.) veröffentlicht, der bereits von über 100
Organisationen, Friedensinitiativen im ganzen Land und
Einzelpersonen unterschrieben wurde.
Ziel ist es, zu einer großen bundesweiten Protestkundgebung und
Demonstration in Berlin zu mobilisieren. Die Kundgebung findet statt
am 20. Februar (Beginn 13 Uhr am Bebelplatz, bei der Staatsoper).
Dabei soll deutlich gemacht werden, dass die überwiegende
Mehrheit der Bevölkerung eine Erhöhung der Truppen strikt ablehnt
und stattdessen dafür ist, dass die Bundeswehr lieber heute als
morgen aus Afghanistan abgezogen wird.
Um die Meinung der Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, schlagen
wir vor, dass aus möglichst vielen Städten und Gemeinden (100 ist
die Untergrenze) Friedensdelegationen nach Berlin kommen und den
Widerstand jeweiligen Ortes auf Schildern bzw. Tafeln sichtbar
machen (z.B. KASSEL sagt Nein; DÜSSELDORF: Schluss mit dem Krieg;
HAMBURG: Truppen abziehen! usw.). Diese Schilder (aus Pappe, Papier
oder Stoff) sollen bei der Kundgebung wirkungsvoll platziert werden
und am Ende der anschließenden Demonstration vor dem Reichstag
abgelegt bzw. aufgestellt werden.
Wir hoffen sehr, dass das gelingt und bitten euch, in den
Friedensgruppen vor Ort dafür Sorge zu tragen,
- dass solche Schilder hergestellt werden,
- dass sie auch nach Berlin kommen, und
- dass mit ihnen natürlich auch viele Demonstrantinnen und
Demonstranten mit kommen.
Meldungen nimmt das Kampagnenbüro zur Vorbereitung des 20.
Februar entgegen:
afghanistan.aktion@yahoo.de
Das Büro (c/o IALANA, Schützenstr. 6a, 10117 Berlin) ist auch
telefonisch erreichbar unter: 030-20 61 60 28
Wir haben nur noch knappe drei Wochen Zeit bis zur Demo in
Berlin. Es kommt jetzt auf uns alle an, ob wir uns eindrucksvoll
bemerkbar machen - oder ob die Regierungskoalition die Verschärfung
des Krieges wieder routinemäßig durchwinkt. Deshalb: am 20.
Februar nach Berlin!
Alles Weitere steht auf der Website der Afghanistankampagne: http://www.afghanistandemo.de
Peter Strutynski
(Bundesausschuss Friedensratschlag)
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