01.02.10
"Die 'Sicherheitskonferenz' 2010 ist eine
Kriegskonferenz"
Dokumentiert: Der Aufruf des
Aktionsbündnisses gegen die Münchner Sicherheitskonferenz 2010 /
Liste der Unterzeichner/innen
Vom 5. – 7. Februar 2010 werden sich erneut hochrangige
Vertreter der internationalen außen-, sicherheits- und
verteidigungspolitischen "Gemeinschaft" im Hotel
"Bayerischer Hof" zum Gedankenaustausch treffen. Wir jedes
Jahr formiert sich wieder friedenspolitischer Protest gegen dieses
Ereignis (siehe: Bündnis
gegen Münchner Sicherheitskonferenz). Wir berichten auf unseren
Sonderseiten über die Konferenz sowie über die Aktivitäten der
Kritiker. Heute: Der Aufruf des Aktionsbündnisses mit der Liste der
unterstützenden Organisationen und Einzelpersonen.
Am Freitag, 5. Februar 2010 18 Uhr finden Aktionen zum
Rathausempfang auf dem Marienplatz statt
("Mitmachorchester"). Am Samstag, 6. Februar, 13 Uhr
Marienplatz, die bundesweite Großdemonstration gegen die Münchner
Kriegstagung.
AUFRUF DES AKTIONSBÜNDNISSES GEGEN
DIE NATO - SICHERHEITSKONFERENZ 2010
Aktiv werden gegen
NATO-Kriegspolitik!
Den Regierungsmitgliedern der NATO-Staaten, den Militärs,
Kriegsstrategen und Rüstungslobbyisten, die sich alljährlich zur
so genannten Sicherheitskonferenz in München treffen, ist eines
gemeinsam: Sie sind mit verantwortlich für die
völkerrechtswidrigen Kriege gegen Jugoslawien, gegen den Irak und
Afghanistan mit zehntausenden von Toten, für wachsenden Terror,
Folter und Flüchtlingselend.
Die NATO und mit ihr Deutschland hat die ganze Welt zu ihrem
Einsatzgebiet erklärt. Gleichzeitig wird die Militarisierung der EU
weiter voran getrieben. Die EU rüstet sich, um eigene
Kriegseinsätze führen zu können. Im EU-Vertrag ist festgelegt:
„Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich, ihre militärischen
Fähigkeiten schrittweise zu verbessern. Es wird ein Europäisches
Amt für Rüstung, Forschung und militärische Fähigkeiten
eingerichtet.“
Deutschland wird nicht am Hindukusch
verteidigt
Grundgesetzwidrig und gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung
beteiligt sich die Bundeswehr an dem Krieg in Afghanistan. Dort geht
es um geostrategische Interessen, die mit Hilfe der NATO
militärisch durchgesetzt werden sollen: Um den Zugang zu Märkten
und Rohstoffen, um die Vormachtstellung der reichen und mächtigen
NATO-Staaten und deren militärische Präsenz in dieser Region. Für
die Bevölkerung Afghanistans bedeutet das Bombenterror,
Vertreibung, Zerstörung, Folter und tausendfachen Tod.
„Sicherheitskonferenz“ 2010:
Alter Wein in neuen Schläuchen!
Nachdem auch den verantwortlichen Politikern immer klarer wird,
dass ihre Ziele allein mit militärischen Mitteln nicht erreichbar
sind, versucht die NATO nun einen Strategiewechsel zu vollziehen,
der sich auch bei der „Münchner Sicherheitskonferenz“
niederschlägt.
Mit dem Konzept der zivilmilitärischen Zusammenarbeit und der
Instrumentalisierung von Nichtregierungsorganisationen sollen die
alten NATO-Ziele effektiver verfolgt werden. Dazu gehören auch die
Einbeziehung von Unternehmen und Energiefachleuten sowie die
Aufnahme von Themen wie Abrüstung, Rohstoffsicherheit, Piraterie,
Terrorismus oder „Human Security“ bei zukünftigen „Sicherheitskonferenzen“.
Zur Debatte stehe – so eine Erklärung des Chefs der „Sicherheitskonferenz“
– ob „zur Durchsetzung sicherheitspolitischer Interessen
weiterhin im Kern die NATO oder aber vielmehr die EU oder beide
Strukturen mit ihren jeweiligen militärischen Fähigkeiten genutzt
werden sollten“. Das Ergebnis dieser „militärischen
Fähigkeiten“ erleben die Menschen derzeit in Afghanistan.
Deshalb ist auch die „Sicherheitskonferenz“ 2010 eine
Kriegskonferenz, der wir uns mit vielfältigem und kreativem Protest
entgegenstellen.
Schluss mit dem NATO-Krieg gegen
Afghanistan! Bundeswehr raus!
Nicht ein sofortiger Abzug aller fremden Truppen ließe
Afghanistan im Chaos versinken, vielmehr sind der NATO-Kriegsterror
und die andauernde Besatzung für das tödliche Chaos in diesem Land
verantwortlich.
Mit einem sofortigen Abzug der Bundeswehr, aller fremden Truppen
und Söldner, sind die Probleme Afghanistans zwar nicht gelöst,
aber dieser Abzug ist wesentliche Voraussetzung für eine
selbstbestimmte und friedliche Entwicklung und den Wiederaufbau des
Landes.
Gegen jede deutsche
Kriegsbeteiligung!
Die NATO-Kriegsallianz und die zukünftige Militärmacht EU sind
eine Bedrohung für die Menschheit. Das Kriegsbündnis NATO gehört
abgeschafft. – Deshalb fordern wir auch: Raus aus der NATO –
Raus aus allen Militärstrukturen der EU – Bundeswehr abschaffen!
Die Milliarden für Rüstung und Krieg müssen in soziale
Sektoren umgeleitet werden!
Derzeit entfallen mehr als Zweidrittel der weltweiten
Militärausgaben von rund 1400 Mrd. Dollar jährlich auf die
NATO-Staaten. Gleichzeitig wächst die weltweite Armut. Die Zahl der
Hungernden ist im vergangenen Jahr auf über ein Milliarde Menschen
angestiegen. Die Politik der reichen und mächtigen Staaten –
insbesondere der USA und der EU-Länder – ist auch
hauptverantwortlich für die Plünderung der Ressourcen, die
zunehmende Umweltzerstörung und die Klimakatastrophe. Diese Politik
dient in erster Linie den Profitinteressen der großen Banken, der
Konzerne und Waffenproduzenten.
Während hierzulande Milliarden für neue Waffensysteme und die
weltweiten Kriegseinsätze der Bundeswehr ausgegeben werden,
zerstört die Bundesregierung die Sozialsysteme. Arbeitslose und
Beschäftigte, Jugendliche, RentnerInnen und
SozialhilfeempfängerInnen werden immer stärker belastet. Die
Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.
Flüchtlinge und MigrantInnen werden
als „Sündenböcke“ präsentiert – nicht nur von den Nazis
Krieg, Hunger, Folter, Umweltzerstörung und Perspektivlosigkeit
sind Ursachen für millionenfaches Flüchtlingselend. Deshalb wenden
wir uns gegen die Abschottung der EU-Außengrenzen, gegen
Frontex-Einsätze, bei denen auch mit militärischen Mitteln gegen
Flüchtlinge vorgegangen wird, gegen jede Ausgrenzung von
MigrantInnen, gegen diskriminierende Ausländergesetze, die
faktische Abschaffung des Asylrechtes, gegen Abschiebung und jede
Form von Rassismus. – Fluchtursachen bekämpfen, nicht die
Flüchtlinge! – Keine Lager – Kein Stacheldraht – Keine
Abschiebung!
München darf keine Polizeifestung
werden!
Mit unserer Demonstration gegen die so genannte
Sicherheitskonferenz treten wir ein für das uneingeschränkte Recht
auf Versammlungs-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit.
Unter dem Vorwand wachsender Terrorgefahr werden systematisch
demokratische Grundrechte abgebaut und das Grundgesetz ausgehöhlt.
Die grundgesetzwidrige Vermengung der Aufgaben von Polizei und
Verfassungsschutz, Onlinedurchsuchungen, Vorratsdatenspeicherung,
die biometrische Erfassung aller Bürger, der Unterbindungsgewahrsam
oder die Beschneidung des Demonstrationsrechts markieren den Weg in
einen autoritären Überwachungsstaat. Verfassungswidrige
Bundeswehreinsätze im Innern werden bereits zur Unterstützung der
Polizei praktiziert.
- Rüstung und Krieg, Sozialabbau und wachsende Armut erfordern
gemeinsames Handeln aller emanzipatorischen Bewegungen.
- Wir widersetzen uns dem kapitalistischen System, das für
Profit über Leichen geht, und setzen uns ein für Abrüstung
und eine Welt ohne Ausbeutung, Krieg und Besatzung.
- Zeigen wir den selbsternannten Weltherrschern und
Kriegsstrategen: Ihr seid hier in München und überall
unerwünscht. Eurer Politik des Neoliberalismus, der Rüstung
und des Krieges setzen wir unseren Widerstand entgegen.
- Wir rufen dazu auf, gemeinsam und kreativ gegen die
NATO-Kriegstagung am Freitag und Samstag, 5./6. Februar 2010, in
München zu demonstrieren.
- Gegen Rassismus und Krieg
- NATO abschaffen
- Eine andere Welt ist möglich
Samstag, 13. Februar 2010:
Nazi-Aufmarsch in Dresden verhindern!
Tausende Neonazis wollen auch 2010 wieder anlässlich der
Bombardierung der Stadt 1945 durch Dresden marschieren und
damit die deutschen Kriegsverbrechen relativieren. Beteiligt
euch an den antifaschistischen Aktionen vor Ort!
Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz |
Unterstützer 2010 * AG International, Dorfen * AGIF, Föderation
der ArbeitsmigrantInnen in Deutschland * AKI, Arbeitskreis
Internationalismus, München * Aktionskreis Internationalismus, AKI
Karlsruhe * Arbeitskreis Internationalismus, Stuttgart * Attac –
Bundes-AG Globalisierung und Krieg * Attac, Tübingen * ARAB,
Antifaschistische Revolutionäre Aktion, Berlin *
Antimilitaristische Gruppe, Münster * Antimilitaristische
Perspektive, Göttingen * Arbeitergeschwister, Max-Müllner-Straße,
München * Augsburger Friedensinitiative * Bayerischer
Flüchtlingsrat * Bike for Peace and New Energies e.V. *
BürgerInneninitiative gegen den Krieg im Landkreis Ebersberg *
Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung – BIFA, München *
Bundeswehr wegtreten, Köln * Bundesausschuss Friedensratschlag,
Kassel * Debatte, Theorie-Zeitschrift der Linksjugend [|solid] *
Deutscher Freidenkerverband, Bundesverband * DFG/VK, Deutsche
Friedensgesellschaft / Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Mchn. *
DFG/VK, Landesverband Bayern * DGB – Ortsverband Schorndorf * DIDF,
Föderation Demokratischer Arbeitervereine, München * Die Linke. im
Münchner Stadtrat * Die Linke., München * Die Linke.,
Landesverband Baden-Württemberg * Die Linke. Landesverband Bayern *
Die Linke SDS - Bundesvorstand * DKP, Kreisverband München * DKP,
Bezirksvorstand Südbayern * Dritte Welt Zentrum, München *
Förderverein der Bundestagsfraktion Die Linke. *
Freundschaftsgesellschaft BRD – Kuba, München * Friedensbewegung
Ingolstadt * Friedensbewegung Murnau und Umgebung * Friedensbündnis
Karlsruhe * Friedensgruppe Reutlingen * Friedensinitiative Bad Tölz
- Wolfratshausen * Friedenstreiber Agentur, Berlin * Hamburger Forum
für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V. *
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg * Informationsstelle
Militarisierung – IMI, Tübingen * Internationale Frauenliga für
Frieden und Freiheit – IFFF, München * Internationale
sozialistische Linke, (isl) München * Interventionistische Linke
(IL) Köln * Interventionistische Linke (IL) FreundInnenkreis
München * Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und
MigrantInnen, München * Karakök-Autonome, Türkei / Schweiz *
Linksjugend [|solid], Baden-Württemberg * Linksjugend [|solid],
Hof-Oberfranken * Linksjugend [|solid], Landesverband Bayern * MLPD,
München * Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus * Münchner
Flüchtlingsrat * Münchner Friedensbündnis * Münchner
Gewerkschaftslinke * Münchner Montagsdemo – Weg mit Hartz lV *
Munich American Peace Committee, MAPC * Netzwerk Selbsthilfe e.V.,
München * Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung,
Stuttgart * Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit,
München * PAKT, München * Palästina-Komitee, München * Radikale
Linke, Köln * Radikale Linke, Nürnberg * Redaktion
www.Alltag-und-Krieg.de * Redaktion LabourNet - Germany *
Revolutionäre Aktion, Stuttgart * Revolutionäre Perspektiven,
Berlin * Ruam, Rock-Kabarett, Regensburg * RSB, Revolutionär
Sozialistischer Bund, IV. Internationale, OG München * SAV,
Sozialistische Alternative, München * SDAJ, Sozialistische Deutsche
Arbeiterjugend, Bundesverband * SDAJ, Sozialistische Deutsche
Arbeiterjugend, München * Sozialforum, Amper-Fürstenfeldbruck *
Sozialforum, München * Sozialistische Jugend Deutschlands – Die
Falken, Bez. Niederbayern/Oberpfalz * Sozialistische Jugend
Deutschlands – Die Falken, Bezirk Südbayern * Sozialistische
Linke, SoLi, Karlsruhe * Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. *
Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung, München * Tübinger
Friedensforum – Antikriegsbündnis * Venezuela Avanza, München *
VVN / BdA – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten, KV Wolfratshausen * VVN / BdA,
Landshut * Welt ohne Kriege e.V., München * YEKKOM – Föderation
Kurdischer Vereine
EINZELPERSONEN: * Inge Ammon, Christen für gerechte
Weltwirtschaftsordnung e.V., Fürstenfeldbruck * Klaus-Dieter
Bornemann, Betriebsrat, IGM-VK-Leiter, München * Christine
Buchholz, MdB, Die Linke. * Gwendolin Buddenberg, Rechtsanwältin,
München * Eva Bulling-Schröter, MdB, Landessprecherin Die
Linke.Bayern * Heinrich Fecher, Rodgau * Hanna-E. und Ekke Fetköter,
Uelvesbüll * Dick Forward, Architekt, München * Klaus Frey, Bad
Hersfeld * Monica und Harald Freyer, München * Nicole Gohlke, MdB,
Die Linke. * Annette Groth, MdB, Die Linke. * Martin Gruber,
Berufsschullehrer in Pension, München * Heike Hänsel, MdB, Die
Linke. * Klaus Hartmann, Bundesvorsitzender des Deutschen
Freidenkerverbandes * Inge Höger, MdB, Die Linke. * Andrej Hunko,
MdB, Die Linke. * Boris Jarusch, München * Beate Jenken,
Bezirksrätin Oberbayern, Die Linke. * Jürgen Jung, salam shalom,
Arbeitskreis Palästina/Israel, München * Wolfram Kastner,
Aktionskünstler, München * Toni Kilger, Jurist, München * Eckhard
Lenner, salam shalom, Arbeitskreis Palästina/Israel, München *
Raimund Lorenzer, München * Gabriele und Lothar Lux, Herten * Leo
Mayer, stellvertretender Vorsitzender der DKP * Bernd Michl, Attac,
München * Thomas Mitsch, Sprecher Die Linke., Wernau * Elfi Padovan,
Sprecherin OV Süd München, Die Linke. * Rose Pamir, München *
Hagen Pfaff, Attac * Tobias Pflüger, Vorstandsmitglied
Informationsstelle Militarisierung (IMI), Tübingen * Familie
Pokorny-Wieckert, Kann * Dieter Rahnenführer, Die Linke./SAV,
München * Werner Rauch, IGM-Betriebsratsvorsitzender, Jungheinrich
GmbH, Moosburg * Christian Reschke, Redaktion www.kommunisten.de *
Clemens Ronnefeldt, Internationaler Versöhnungsbund * Adelheid Rupp,
MdL, SPD, München * Monty Schädel, Bundessprecher DFG/VK * Sigrid
Schacht, München * Claus Schreer, Münchner Bündnis gegen Krieg
und Rassismus * Conrad Schuhler, Publizist, München * Sarah
Seeßlen, Dipl.Sc.Pol., München * Thomas Tröten,Esslingen *
Konstantin Wecker, München * Harald Weinberg, MdB, Die Linke. *
Günter Wimmer, Münchner Friedensbündnis * Valerie Wollner, Attac,
München
* Aktualisiert: 21. Januar 2010
Quelle: Website des Aktionsbündnisses; www.sicherheitskonferenz.de
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