06.11.09
Schüler wünschen bessere Auseinandersetzung mit
der Geschichte
LSV NRW wünscht mehr
Zusammenarbeit mit VVN-BdA
Die LandesschülerInnenvertretung von Nordrhein-Westfalen (LSV
NRW) strebt eine engere Zusammenarbeit mit der VVN-BdA an. Dazu
fasste die Landesdelegiertenkonferenz der LSV jetzt in Solingen
einen entsprechenden Beschluss. Besonders ist die Unterstützung
für die inhaltliche und organisatorische Planung von Exkursionen in
verschiedene Konzentrationslager und von Zeitzeugen aus der NS-Zeit
erwünscht.
In mehreren Workshops hatten sich die Schülerinnen und Schüler
zuvor mit der Darstellung des Faschismus befasst. Die
Diskussionsrunde bezog auch Erfahrungen aus den eigenen Familien mit
ein. Manche Schüler konnten Hinweise auf den Widerstand der
Großeltern geben, andere berichteten, dass in ihren Familien das
Thema totgeschwiegen werde.
Wichtig war allen, dass der Faschismus im Geschichtsunterricht
nicht wie ein "Null-acht-fünfzehn-Thema" aus fernen
Zeiten abgearbeitet werden dürfe, da die Folgen noch bis in die
unmittelbare Gegenwart reichten und sich im Neo-Faschismus neue
Formen entwickelt hätten. Das Thema müsse daher auch
handlungsorientiert und mit einem Bezug zur Öffentlichkeit
angegangen werden.
Mehrere Teilnehmer berichteten von ihren Besuchen in
verschiedenen Konzentrationslagern und ihrer Betroffenheit. Wenig
Verständnis hatten sie für die spätere "Nutzung" der
Gebäude in neuer Funktion. Verwiesen wurde auf die NS-Ordensburg
Vogelsang in der Eifel, die nach Kriegsende von belgischem Militär
genutzt wurde, jetzt aber als NS-Dokumentationszentrum genutzt
werden soll.
Ebenfalls beschloss die Konferenz, die Schulen in NRW auf die
traditionelle Gedenkveranstaltung am Samstag, 4. September 2010, auf
dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock und das benachbarte
Work-Camp vom 3. bis 5. September 2010 zu orientieren. Für diese
Aufgabe wurden extra zwei SchülerInnen neu in den Vorstand
kooptiert.
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