31.10.09
"Drei Fotos blieben von ihm und eine Prozeßakte"
Der mutige Widerstand des
16-jährigen Helmuth Hübener gegen die Nazis
Landessprecher Ulrich Sander beschäftigt sich seit Jahren mit
den Jugendwiderstand gegen den Nazifaschismus. Insbesondere über
den 16-jährigen Hamburger Helmuth Hübener hat er geforscht. 1984
legte er eine beachtenswerte Arbeit über Hübener ("Für Wahrheit und Gerechtigkeit - Helmuth Hübener")
vor, die wir als
VVN-BdA NRW nun rekonstruiert haben.
ZU Beginn der Arbeit schreibt Sander:
Ein junges, offenes und sympathisches Gesicht blickt von dem
Porträtfoto. Die glatten Haare sind sorgfältig gescheitelt, der
Kopf ist ohne Pose leicht nach rechts gedreht, die Augen schauen
freundlich in die Kamera. Ein anderes Bild, offenbar bei einem
Ausflug ins Grüne aufgenommen, zeigt denselben Jungen in
unternehmungslustiger Haltung, mit einem etwas schräg aufgesetzten
Hut und umgehängtem Fotoapparat, ein wenig schlaksig, gutmütig
lächelnd. Und eine dritte Aufnahme: Drei Jugendliche haben sich
freundschaftlich gegenseitig die Arme um die Schultern gelegt. Der
Kleinste von ihnen steht - im Zweireiher und mit Fliege - in der
Mitte: Helmuth Hübener, Verwaltungslehrling, 16 Jahre alt, das
Leben vor sich, bereit, es zu gewinnen. Drei Fotos blieben von ihm
und eine Prozeßakte. Sie erinnern an eine außergewöhnlich mutige
Tat des Widerstandes gegen den Hitlerfaschismus, an das dramatische
Schicksal eines jungen Hamburger Christen, der fast noch ein Kind
war, als das Fallbeil seinem hoffnungsvollen Leben ein Ende machte.
Dieser unternehmungslustige junge Mann, Helmuth Hübener, hatte
in schlimmer, grausamer Zeit den Mumm, sich gegen diese aufzulehnen.
Er erstellte und verteilte in Hamburger Stadtviertel etliche
Flugblätter gegen Zeitgeist der Nazis. ER versuchte aus seinem christlichen
Glauben, er war Mormone, den Lügen der Nazis die Wahrheit entgegen
zu stellen.
In unserem Archiv ist die Schrift
Sanders über Hübener nun als PDF-Download
erhältlich.
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