21.08.09
Griechenland-Kriegsverbrechen - Vorgehen gegen
Gebirgsjäger gefordert
Österreichischer SP-Politiker
Maier: Namen der Beteiligten sind bekannt
Auf Veröffentlichungen der deutschen VVN-BdA und des
Arbeitskreises Angreifbare Traditionspflege gestützt, hat der
österreichische sozialdemokratische Parlamentsabgeordnete Johann
Maier eine Initiative zur Strafverfolgung österreichischer
Staatsbürger gestartet, die im zweiten Weltkrieg an deutschen
Kriegsverbrechen auf dem Balkan teilgenommen haben. Aus: Austria
Presse Agentur vom 16. 8. 09 betreffend "Kriegsverbrechen in
Griechenland"
Griechenland-Kriegsverbrechen - Vorgehen gegen Gebirgsjäger
gefordert
SP-Politiker Maier: Namen der Beteiligten sind bekannt
Österreich/Deutschland/Griechenland/Kriegsverbrechen/Justiz
Der Nationalratsabgeordnete Johann Maier (SPÖ) hat die Forderung
erhoben, gegen die Gebirgsjäger, die im Zweiten Weltkrieg
Kriegsverbrechen verübt haben, in Österreich gerichtlich
vorzugehen. "Nachdem die Namen der an Kriegsverbrechen
beteiligten Gebirgsjäger bekannt sind, liegt es an der
österreichischen Justiz, gegen die noch lebenden Gebirgsjäger in
Österreich vorzugehen", betonte der Politiker am Sonntag in
einer Parteiaussendung. Während der Okkupation Griechenlands durch
die deutsche Wehrmacht von April 1941 bis September 1944 wurden mehr
als 300.000 Griechen getötet, viele von ihnen bei sogenannten
Vergeltungsaktionen der Besatzungstruppen gegen Partisanen.
"Gebirgsjäger der 1. Gebirgsdivision waren ab 1943 im
ehemaligen Jugoslawien (Montenegro, Serbien), in Albanien und in
Griechenland an zahlreichen Massakern an Zivilisten, an
Geiselerschießungen und der Ermordung von Kriegsgefangenen
beteiligt", so Maier, der einige der schlimmsten Massaker
anführte. "In Deutschland wurde letzte Woche ein ehemaliger
Leutnant der Gebirgspioniere von einem Schwurgericht wegen
mehrfachen Mordes an Italienern im Jahr 1944 zu einer
lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Mord verjährt nie,
auch nicht in Österreich", unterstrich der sozialdemokratische
Parlamentarier.
Zahlreiche Kriegsverbrechen der Wehrmacht seien bis heute
ungesühnt. Im besetzten Griechenland "wüteten und mordeten
die Gebirgsjäger (Leichte Infanterie der Gebirgstruppe, Anm.),
insbesondere die Erste Gebirgsdivision, der viele Österreicher
angehörten. Heute jährt sich das Massaker in Kommeno (Komeno, Dorf
in Nordwestgriechenland, Anm.) zum 66. Mal. Gebirgsjäger der 12.
Kompanie der Ersten Gebirgsdivision haben in Kommeno 317 Männer,
Frauen und Kinder hingemetzelt", erinnert Maier an die
Verbrechen vom 16. August 1943.
Der Abgeordnete erwähnte auch Kefalonia (ca. 5.000 ermordete
italienische Kriegsgefangene), Korfu (ca. 700 Kriegsgefangene),
Lyngiades (80 Menschen), Skines (146 Männer und 2 Frauen),
Lamerivio (98 Männer und Frauen), Paramythia (49 Männer und
Frauen), Mousiotitsa (153 Männer, Frauen und Kinder). Im
nordwestlichen Epirusgebiet hätten die Gebirgsjäger außerdem die
geheime Feldpolizei bei der Deportation der griechischen Juden aus
Ioannina unterstützt.
"Am 1. September 2009 jährt sich zum siebzigsten Mal der
Beginn des grauenhaften Zweiten Weltkrieges: Millionen Tote unter
den Soldaten und unschuldigen Zivilisten sowie Millionen Tote, die
dem verbrecherischem Regime zum Opfer gefallen sind und ermordet
wurden", so der Nationalratsabgeordnete.
Der Zweite Weltkrieg kostete vom deutschen Überfall auf Polen am
1. September 1939 bis zur Kapitulation Japans am 2. September 1945
weltweit über 50 Millionen Menschen das Leben.
vib;er
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