22.07.09
Ein plakatives NEIN zu Nazis im Stadtparlament ist
in Düsseldorf nicht gewünscht!
Wird im Ordnungsamt mit
zweierlei Maß gemessen?
Engagement
gegen Neonazismus wird allerorten angemahnt. Das ist gut so. Dem
müssen aber Taten folgen. Das Auftreten der Neonazis wird immer
brutaler und dreister. Erschreckend wieder die Wahlerfolge
neonazistischer Parteien bei den bereits stattgefundenen
Kommunalwahlen und den Europawahlen.
Die VVN-BdA, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund
der AntifaschistInnenen, bekanntlich die älteste und größte
antifaschistische Organisation, hat eine Plakataktion unter dem
Motto „Keine Nazis und andere Rassisten in die Parlamente!“
gestartet. Das Plakat (im Anhang) hat die VVN-BdA allen zu den
Kommunalwahlen kandidierenden Parteien mit der Bitte angeboten,
dieses auf ihren Werbeträgern mit zu plakatieren. Auch in
Düsseldorf. Das ist in vielen Städten auf positive Resonanz
gestoßen.
Was in anderen Städten möglich ist, scheint aber in Düsseldorf
nicht gewollt zu sein. Der VVN-BdA wurde das Aufstellen von
Plakatständern mit Einladung zu Informationsveranstaltungen zu
diesem Thema vom Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf untersagt.
Ausnahmegenehmigungen seien nur für Flohmärkte und
Zirkusveranstaltungen zulässig. Ist ja auch wichtig. Auch die
Nutzung der Werbeträger der Parteien sei nicht zulässig.
Das stimmt aber nicht. So plakatiert das Rote Kreuz seit Wochen
mit Werbung für das Ehrenamt, und zwar auf Plakattafeln mehrerer
Ratsparteien, die diese für die Europawahlen aufgestellt hatten.
Der Vorteil, sie mussten diese nach den Wahlen nicht entfernen und
können sie nun für die Kommunalwahl weiter nutzen.
Offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß gemessen und das
Ordnungsamt entscheidet willkürlich, was genehmigt wird und was
nicht. Und Antifaschismus passt da nicht ins Konzept.
Wir protestieren entschieden gegen diese diskriminierende Praxis
und fordern das Ordnungsamt auf, das Verbot der Plakatierung der
VVN-BdA zurückzunehmen. Wir fordern den Stadtrat auf, die
Stadtsatzung zu ändern, die z. Z. antifaschistische
Öffentlichkeitsarbeit be- bzw. verhindert. Es wäre peinlich, wenn
der Eindruck erweckt würde, die Stadt Düsseldorf würde Engagement
gegen Neonazis mit fragwürdigen Stadtsatzungen aus dem Straßenbild
verdrängen.
Mit freundlichen Grüßen Jürgen Schuh, Kreissprecher der
VVN-BdA Düsseldorf
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