20.07.09
Düsseldorf: Ordnungsamt verbietet Plakataktion
gegen Nazis
Plakatständer in Gerresheim und
Eller abgeräumt
Die Stadt Düsseldorf ließ Plakate mit der Aufschrift
"Keine Nazis und andere Rassisten in die Parlamente!"
entfernen. Begründung von Michael Zimmermann, dem kommissarischen
Leiter des Ordnungsamtes: "Die Kampagne des VVN-BdA geht in den
politischen Aussagebereich."
Die Plakate stammen von der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). In dieser
Vereinigung haben sich unter anderem ehemalige Insassen der
NS-Konzentrationslager versammelt, um vor den Gefahren des
Rassismus, des Nationalsozialismus und des Antisemitismus zu warnen.
Die jüngste Europawahl zeigte, dass es in vielen Ländern eine
Gefahr durch rechte Parteien gibt. Das gilt auch in Deutschland, wo
sich Bundesinnenminister Schäuble (CDU) weigert, die NPD verbieten
zu lassen. Und es gilt auch für Düsseldorf, wo es rechte, bereits
verurteilte Mandatsträger im Rathaus gibt.
Die DKP in Gerresheim teilt die Kritik der VVN-BdA, die erklärt
hatte: "Offensichtlich wird hier mit zweierlei Maß
gemessen." Erlaubt hatte die Stadt Düsseldorf nämlich, dass
das Rote Kreuz (DRK) auf Plakatständern werben darf. In Gerresheim
konnte das DRK dafür die Plakatständer der CDU nutzen. Diese
Ständer hatte die CDU nach der Europawahl nicht abgeräumt, sondern
dem DRK zur Verfügung gestellt. Schirmherr der DRK-Aktion ist
Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU). Präsident des DRK ist Dr.
Rudolf Seiters (CDU), ehemaliger Bundesinnenminister.
Uwe Koopmann, Vertreter der DKPO im Gerresheimer Rathaus:
"Natürlich ist die Forderung der VVN-BdA eine politische
Aussage. Es bleibt daher die Frage, warum die Stadtverwaltung unter
der Regie von Oberbürgermeister Elbers die Kritik an Neonazis und
Rassisten in der Form dieser Plakataktion verbietet."
Zu dieser Frage mag es verschiedene Antworten geben. Es kann
daher angenommen werden, dass es zu einer lebhaften Diskussion
kommen wird:
Mittwoch, 22. Juli, 19.30 Uhr, in der Gaststätte "Isa",
Heyestraße Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße.
V.i.S.d.P.: Uwe Koopmann, Vertreter der DKP im Gerresheimer
Rathaus
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