07.04.09
Anregungen für den Wahlkampf gegen die Nazis
VVN-BdA wendet sich an Parteien,
Organisationen und Gewerkschaften: Macht mit! Keine Stimme für die
Nazis
Vorschlag der VVN-BdA NRW für
Briefe an Parteien, Gewerkschaften und Organisationen: KEINE NAZIS
UND RASSISTEN IN DIE PARLAMENTE!
Betreff: Maßnahmen gegen einen
weiteren Einzug von Neonazis in Bezirksvertretungen, Kommunal- und
Landesparlamente und ins Europa-Parlament
An die Parteien, Gewerkschaften, demokratische Organisationen und
Kirchen
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde,
Das Plakat ist für
25,- €/50 Stück über das Landesbüro
NRW im Format DIN A1/vierfarbig zu beziehen. |
mit Blick auf die vielfältigen anstehenden Parlamentswahlen
wenden wir uns mit unseren leider nur allzu berechtigten Sorgen an
Sie, dass mit diesen Wahlen den Neonazi- und rassistische Strukturen
in unserem Land erneut die Möglichkeit geboten wird,
parlamentarische Positionen zu erringen, sofern sie nicht bereits
über Sitz und Stimme verfügen.
Es geht bei diesen Neonazi-Strukturen um illegale und kriminelle
Nachfolgeorganisationen der NSDAP, die nach dem immer noch gültigen
Artikel 139 des Grundgesetzes verboten und aufzulösen sind.
Da diese Tatsache von der Justiz und vom Gesetzgeber
weitestgehend ignoriert wird, sind Selbsthilfemaßnahmen aller
demokratischen Kräfte gegen eine weitere parlamentarische
Verankerung von Neonazis und Rassisten das Gebot der Stunde.
Unabhängig von Partei- oder Organisationszugehörigkeit,
unabhängig von weltanschaulichen oder politischen Differenzen
möchten wir ein Bündel von Maßnahmen vorschlagen, um bereits im
Vorfeld der Wahlen den Neonazis und Rassisten die Verbreitung ihrer
rassistischen, ausländerfeindlichen, antisemitischen und
nationalistischen Propaganda unmöglich zu machen oder zumindest zu
erschweren.
Unser Vorschlag zielt darauf ab, kommunale Bündnisse bzw. ein
landesweites Bündnis zu schaffen, welche alle demokratischen
Kräfte zum gemeinsamen Handeln gegen den Neonazi-Wahlkampf, gegen
Neonazi-Plakataktionen, Wahlveranstaltungen, Info-Stände etc. unter
dem Motto
"KEINE NAZIS UND RASSISTEN IN DIE PARLAMENTE!"
bündelt.
Die konkrete Auseinandersetzung mit neofaschistischen
Gruppierungen und Parteien (dazu gehören NPD, DVU, Republikaner)
sowie mit ProNRW als eindeutig rassistische, fremdenfeindliche und
nationalistische Struktur aber auch mit den sogenannten "Freien
Kameradschaften" und den "Autonomen Nationalisten"
(letztere fungieren außerhalb von Parteistrukturen zunehmend als
gewalttätige Schlägerkolonnen), findet in erster Linie auf
kommunaler Ebene statt und ist insofern auch eine kommunale Aufgabe.
Dazu fordern wir:
- Die Städte richten eine Stelle zur Beobachtung und
Bekämpfung neofaschistischer Aktivitäten ein. Die dort
Beschäftigten sollten schwerpunktmäßig im Bereich der
Sozialpolitik arbeiten, z.B. durch Öffentlichkeitsarbeit über
den Neofaschismus und dessen Ursachen.
- Die Städte setzen sich dafür ein, beim Deutschen Städtetag
einen Ausschuss zur Bekämpfung des Neofaschismus unter
Beteiligung antifaschistischer Initiativen und Organisationen zu
bilden.
- Die Stadträte beschließen, dass eine Liste aller am Ort
arbeitenden neofaschistischen Organisationen erarbeitet und
veröffentlicht wird. Auf der Grundlage dieser Information
beschließen die Stadträte, dass den genannten Organisationen
städtische Räume und Einrichtungen nicht zur Verfügung
gestellt werden.
- Die Vermietung stadteigener Werbeflächen wie bei den
städtischen Außenwerbungen an neofaschistische und
rassistische Parteien und Organisationen ist zu untersagen. Die
Städte wirken bei der Deutschen Städtereklame, einem
kommunalen Gemeinschaftsunternehmen, darauf hin, eine
kommerzielle Nutzung solcher Werbeflächen durch Neofaschisten
auszuschließen.
- Für eigenständige und eigenverantwortliche Aktivitäten
antifaschistischer Gruppen und Organisationen stellen die
Städte unentgeltlich Räume zur Verfügung.
- Zur Unterstützung der Arbeit antifaschistischer Initiativen
und Organisationen wird ein kommunaler Fonds in Höhe von
mindestens 100.000 Euro eingerichtet. (allein die Stadt Dortmund
zahlte bereits 100.000 Euro jährlich)
An die Parteien wenden wir uns mit den Vorschlägen:
- ca. 10 Prozent ihrer Wahltafeln für Plakate "Keine Nazis
in die Parlamente!" zur Verfügung zu stellen und die
entsprechende Anzahl der Plakate über die VVN-BdA zu bestellen.
- In gemeinsamen Aufrufen aller kandidierenden Parteien über
die soziale und politische Demagogie der Neonazis aufzuklären
(Veröffentlichung in Flugblättern, Anzeigen, Werbespots etc.).
Die Kreiswahlausschüsse und der Landeswahlausschuss
werden aufgefordert, die Kandidatur neonazistischer Parteien und
Wählervereinigungen abzulehnen, deren Programme, Publikationen und
Aussagen neonazistische, rassistische, ausländerfeindliche und
antisemitische Inhalte aufweisen. Alle antifaschistischen
Vertreter in den Wahlausschüssen sollten entsprechend aktiv werden.
Insbesondere sollte Einfluss auf Rundfunk, Fernsehen und die
Printmedien genommen werden, jegliche de facto werbende
Berichterstattung über kandidierende Nazi-Parteien zu unterbinden
und Werbeanzeigen und Werbespots grundsätzlich abzulehnen.
Zu Streitgesprächen in Wahlkampfsendungen sind keine Kandidaten
der Nazi-Parteien einzuladen.
Die von der VVN-BdA NRW hiermit vorgelegten Gedanken und
Vorschläge sollen als Anfang einer Diskussion verstanden werden. In
jedem Fall aber wird der Umgang mit unseren Vorschlägen eine
Messlatte für den Willen der Parteien und der zukünftigen
Kandidatinnen und Kandidaten sein, dem braunen Spuk entschlossen
entgegentreten zu wollen.
Betonen möchten wir, dass auch im Wahljahr unsere Aktion
"noNPD"
fortgesetzt wird, für die wir bundesweit 175.000 Unterschriften
sammelten. Für NRW bedeutet das insbesondere, dass wir uns gegen
das V-Leute-System wenden, das de facto die NPD schützt und
abzuschaffen ist.
Landesausschuss der VVN-BdA NRW
Ulrike Düwel, Landessprecherin
Ulli Sander, Landessprecher
Jochen Vogler, Landessprecher
Flugblatt-Muster
Keine Nazis und Rassisten in
die Parlamente!
Vorschläge, um bereits im Vorfeld der Wahlen den
Neonazis und Rassisten die Verbreitung ihrer rassistischen,
ausländerfeindlichen, antisemitischen und nationalistischen
Propaganda unmöglich zu machen.
- Die Städte richten ein Büro zur Beobachtung und
Bekämpfung neofaschistischer Aktivitäten ein. Die
dort Beschäftigten sollten die Öffentlichkeit über den
Neofaschismus und dessen Ursachen informieren.
- Die Stadträte beschließen, dass eine Liste aller am
Ort arbeitenden neofaschistischen Organisationen erarbeitet
und veröffentlicht wird. Auf der Grundlage dieser
Information werden den genannten Organisationen städtische
Räume und Einrichtungen nicht zur Verfügung gestellt.
- Die Vermietung stadteigener Werbeflächen, wie
bei den städtischen Außenwerbungen, an neofaschistische
und rassistische Parteien und Organisationen wird
untersagt. Die Städte wirken bei er Deutschen
Städtereklame, einem kommunalen Gemeinschaftsunternehmen,
darauf hin, eine kommerzielle Nutzung solcher
Werbeflächen durch Neofaschisten auszuschließen.
- Die Städte setzen sich dafür ein, beim Deutschen
Städtetag einen Ausschuss zur Bekämpfung des
Neofaschismus unter Beteiligung antifaschistischer
Initiativen und Organisationen zu bilden.
- Die Kreiswahlausschüsse und der Landeswahlausschuss
werden aufgefordert, die Kandidatur neonazistischer
Parteien und Wählervereinigungen abzulehnen, deren
Programme, Publikationen und Aussagen neonazistische,
rassistische, ausländerfeindliche und antisemitische
Inhalte aufweisen. Alle antifaschistischen Vertreter in
den Wahlausschüssen sollten entsprechend aktiv werden.
- Für eigenständige und eigenverantwortliche Aktivitäten
antifaschistischer Gruppen und Organisationen stellen
die Städte unentgeltlich Räume zur Verfügung.
- Zur Unterstützung der Arbeit antifaschistischer
Initiativen und Organisationen wird ein kommunaler
Fonds eingerichtet. Als Vorbild kann die Stadt
Dortmund dienen. Sie zahlte bereits 100.000 Euro in einen
entsprechenden Fonds.
An die Parteien wenden wir uns mit den Vorschlägen:
- Ca. 10 Prozent ihrer Wahltafeln für Plakate
"Keine Nazis und Rassisten in die Parlamente!"
zur Verfügung zu stellen und die entsprechende Anzahl
Plakate über die VVN-BdA zu bestellen.
- In gemeinsamen Aufrufen aller kandidierenden Parteien
über die soziale und politische Demagogie der Neonazis
aufzuklären (Veröffentlichung in Flugblättern,
Anzeigen, Werbespots etc.).
- Das V-Leute-System muss abgeschafft werden, das
de facto die NPD schützt.
- Insbesondere sollte Einfluss auf Rundfunk, Fernsehen
und die Printmedien genommen werden, jegliche werbende
Berichterstattung über kandidierende Nazi-Parteien zu
unterbinden und Werbeanzeigen und Werbespots
grundsätzlich abzulehnen. Zu Streitgesprächen in
Wahlkampfsendungen sind keine Kandidaten der Nazi-Parteien
einzuladen.
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