10.01.09
Keine Nazis und andere Rassisten in die Parlamente!
28. Konferenz antifaschistischer
Initiativen und Organisationen in NRW am 07.02.2009
Samstag, 7. Februar 2009
11.00 bis 17.30
Gesamtschule Else-Lasker-Schüler
Wuppertal, Eingang Oberstraße 19
(15 Minuten Fußweg vom Hbf. Wuppertal Elberfeld)
Aufruf zur 28. Konferenz
antifaschistischer Initiativen und Organisationen in NRW
Die seit 28 Jahren stattfindende Konferenz - eine gemeinsame
Veranstaltung antifaschistisch engagierter Gruppierungen,
Organisationen und Personen - soll diesmal in Wuppertal unter dem
Arbeitstitel stehen:
"Keine Nazis und andere Rassisten in die
Parlamente!"
Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunal-, Bundestags- und
Europawahlen soll die Konferenz diesmal darauf fokussiert sein, möglichst
den Nazis und Rassisten den Ausbau ihrer parlamentarischen
Positionen zu verwehren und ihnen bereits vorhandene
parlamentarische, Positionen streitig zu machen.
Angesichts der zunehmenden Gewaltexzesse der Neonazis geht es
darum, neue Strategien gegen Rechts zu entwickeln, die
AntifaschistInnen in die Lage zu versetzen, vom Reagieren auf
Neonazi-Attacken zum offensiven Agieren gegen Nazis und Rassisten zu
gelangen.
Die Konferenz soll dazu ein Hilfsmittel sein. Neue Strategien und
Taktiken der Nazis, mit "neuen Losungen", neuem
"Outfit" Punkte zu machen, sind zu entlarven. Unter neuen
Markenzeichen agierende Nazis und Rassisten - "pro NRW" -
sind zu enttarnen. Wir wollen den Umgang des "Staates" mit
diesem alten "Phänomen" untersuchen.
Gemachte Erfahrungen mit Nazis, mit "pro NRW" aber auch
Fragen des Umgangs mit der "Staatsgewalt" und ihrer Rolle
im behutsamen Umgang mit Nazis sind zu erörtern. Auch ein vernünftiger
Umgang mit den verschiedensten Wegen antifaschistischen Engagements
ist zu üben. Sich kennen zu lernen, voneinander zu lernen und trotz
mancher unterschiedlichen Herangehensweise im antifaschistischen
Kampf in der Lage zu sein, schließlich gemeinsam zu handeln.
Lasst uns daran gemeinsam in Wuppertal arbeiten!
i.A. Kurt Heiler
Koordinierungsgruppe antifaschistischer Initiativen und
Organisationen in NRW
Programm der Konferenz
Einlass
ab 10.30 Uhr (Beginn: 11.00 Uhr)
Moderation: Kurt Heiler, Aachen
Eröffnung
Statement zu Sinn und Ziel der 28. Konferenz
Ulrike Düwel, Landessprecherin der VVN-BdA NRW, Wuppertal
Stellungnahmen
Sevim Dagdelen (MdB-Die Linke), Bochum
Guntram Schneider (DGB-Landesvorsitzender NRW)
Prof. Dr. Wolfgang Dreßen (FHS-Düsseldorf)
Monika Düker (MdL-NRW, Bündnis 90/Die Grünen)
Mittagspause
Plenumsdiskussion
Stichwort: "Antifa-kontrovers"
Fünf Arbeitskreise
Schlusswort
17.30 Uhr Kurt Heiler, Aachen
Statt einer erfahrungsgemäß unzulässig verkürzten
Berichterstattung im Plenum wird allen interessierten
Teilnehmerinnen ein Reader mit den Beiträgen im Plenum, den
Referaten sowie den Berichten der
Moderatorinnen/Berichterstatterinnen aus den Arbeitskreisen übermittelt.
Arbeitskreise
Vorschläge für die Themenstellung der Arbeitskreise:
01. Die Erben der REP's
Pro NRW will Spitzenreiter des Rassismus werden. Großmäulig
und voller Hass auf alles, was nicht deutsch aussieht.
Ewig-Gestrige, die gefährlich sind, weil sie vorhandene
Ressentiments und Ängste bündeln.
02. Militante Nazi Strukturen Im Umbruch
"Wie sehen die denn aus?" Die Neonazis klauen
Musikstile, Klamotten und Losungen der Linken. Ist ihre Militanz
neu? Was machen die Neonazis vor Ort?
03. Der Staat - ihr Freund und Helfer
Was ist so nützlich an den äußersten Rechten, dass sie
systematisch geschützt werden und warum wird Engagement gegen
Rechts so oft kriminalisiert? Welche Gründe aus konservativer und
linker Sicht stehen gegen ein Verbot?
04. Außenpolltische Zuspitzung und Kriegführung
Zunehmende Konflikte erfordern innenpolitische Formierung und Überwachung
er Gesellschaft. Die Militarisierung des Landes schreitet voran und
die Nazis sind dabei die treuesten Verbündeten.
05. Arbeit in Bündnissen
In den meisten Städten gibt es Bündnisse gegen Rechts.
Manchmal gibt es 2 oder noch mehr Bündnisse vor Ort. Welche
Erfahrungen in der Zusammenarbeit gibt es, wovon können wir lernen,
was ist zu vermeiden?
Einige Thesen, die in der Öffentlichkeit
erörtert werden, sollen In der Plenumsdiskussion unter dem
Stichwort "Antifa-kontrovers" behandelt werden:
These 1: "Die Nazis lenken uns von den realen
Gefahren (Krieg nach innen und außen, Sozialabbau) ab. Die Nazis
beschäftigen uns, damit wir nicht für eine solidarische
Gesellschaft der Gleichen eintreten."
These 2: "Die Hauptgefahr geht von den militanten
Neofaschisten aus."
These 3: "Die militanten Neonazis sind die Kostümträger
der Bewegung. Die wahre Gefahr für die Demokratie entwickelt sich
in und aus der Mitte der Gesellschaft. Die Nazis bleiben Randphänomen."
These 4: "Der Staat braucht die Neonazis und lässt
sie gewähren. Neonazis sind ohne die Unterstützung der Eliten
hilflos"
These 5: "Neonazis sind eine
Gefahr für Leib und Leben ihrer Gegner. Wir dürfen den Neonazis
keinen Zentimeter Boden zugestehen. Dabei dürfen wir uns von
Repressionen des Staates nicht beeindrucken lassen"
These 6: "Wir brauchen breite gesellschaftliche Bündnisse
gegen die Gefahren von rechts und äußerst rechts. Kompromisse sind
nötig und möglich, wenn das Gemeinsame gesucht und nicht das
Trennende in den Vordergrund gerückt wird."
These 7: "Die Nazis haben ihr Versteckspiel
perfektioniert. Äußerlich sind sie kaum mehr zu identifizieren.
Ihre Demagogie macht sie zu ideologischen Nebelwerfern. Nebel kann
mensch aber nicht festhalten. Die Nazi-Querfrontstrategie trägt
Unsicherheit in die Reihen der Antifaschisten"
These 8: "Ein Verbot der NPD
bringt nichts und richtet sich letztendlich gegen Links!"
Das alles sind Meinungen, wie sie in dieser oder anderer Form in
der antifaschistischen Bewegung zu finden sind. Sie sind kontrovers
und können nicht immer zu gemeinsamem Handeln zusammengeführt
werden. Nur die Auseinandersetzung mit kontroversen Ansichten macht
Gemeinsamkeiten stabil.
Veranstalter
Koordinationsgruppe zur Vorbereitung der 28. Konferenz
antifaschistischer Initiativen und Organisationen in NRW
Kontaktadresse
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der
Antifaschistlnnen NRW (VVN-BdA NRW) Gathe 55, 42107 Wuppertal Tel.:
0202-450629, Fax: 0202-2549836 e-mail: vvn-bdanrw@freenet.de
Tagungsort
Gesamtschule Else-Lasker-Schüler Eingang Oberstr. 19, 42107
Wuppertal
Anreise PKW
Über die Autobahn A 46 aus Richtung Hagen oder Düsseldorf,
Ausfahrt 34 (Wuppertal-Elberfeld), Saarstraße, erste Ampel links,
nach ca. 100 m halbrechts Opphofer Straße, zweite Kreuzung rechts
in die Hagenauer Straße, den Platz der Republik umfahren, in die
Windstraße, bergab in die Dewerthstraße, dann rechts in die
Oberstraße. Nach ca. 150 m Einfahrt links (Tor 3), Parkplatz der
Schule ein Stück weiter unten. Bahn Mit der DB bis Hbf.
Wuppertal-Elberfeld, zu Fuß Richtung Innenstadt (Schwebebahn
kreuzen) über die Morianstraße, hinter der beampelten Kreuzung
Hofkamp rechts die Paradestraße hoch, dann rechts Else Lasker-Schüler-Straße/Oberstraße,
Eingang Oberstraße 19.
Kosten
TeilnehmerInnenbeitrag zur Finanzierung der Konferenz: 7.- Euro
(ermäßigt 4.- Euro) Essen und Getränke stehen zu bezahlbaren
Preisen bereit. Alle unterstützenden Organisationen, Gruppen und
Initiativen werden um finanzielle Beiträge gebeten.
Neonazis und Rassisten sind auf der
Konferenz unerwünscht und müssen draußen bleiben.
Der Flyer als PDF
zum Download.
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