09.01.09
Schluss mit dem Krieg
Frieden für Palästinenser und
Israelis! Die Waffen nieder! Verhandeln statt schießen!
Erklärung des Bundessprecherkreises der VVN-BdA
Die Nachricht über den Beginn des Krieges der israelischen Armee
gegen die Palästinenser des Gazastreifens erreichte uns zum
Jahreswechsel. Wir sind betroffen und empört, dass Israel nach dem
Krieg gegen Libanon vor zwei Jahren erneut einen
völkerrechtswidrigen Krieg führt. Ebenso empört uns, dass die
Hamas mit ihrem ständigen Beschuss israelischer Siedlungen aus
dicht bewohntem Gebiet die eigene Bevölkerung zur Zielscheibe
macht. Wir fordern den sofortigen Stopp aller militärischen
Handlungen.
Wir haben in unserer Organisation niemals Zweifel am
Existenzrecht des Staates Israel gelassen. Gleichzeitig stehen wir -
gemäß den UNO-Resolutionen - zum Recht des palästinensischen
Volkes auf einen eigenen Staat. Beides setzt aber Verhandlungen und
Friedenswillen voraus, nicht Krieg. Beide Seiten müssen sich
aufeinander zu bewegen.
"Die gezielten Angriffe auf Wohnungen, die Universität und
öffentliche Gebäude mit zivilen Toten und Verletzten sind
Kriegsverbrechen, die durch keine Verteidigungssituation
gerechtfertigt sind. Sie tragen nicht zur Sicherheit Israels bei,
sondern verschärfen auf dramatische Weise die katastrophalen
Lebensbedingungen der Bevölkerung, die durch die monatelange
Abriegelung des Gaza-Streifens nach den Worten der UNO bereits zu
einer "tiefen Krise der Menschenwürde" geführt
haben." (Prof. Norman Paech 29.12.08)".
Wir kritisieren die Bundesregierung, die faktisch das
militärische Vorgehen der israelischen Armee sanktioniert, indem
die Bundeskanzlerin - anstatt mäßigend auf die israelische
Regierung einzuwirken - der Hamas völlig undifferenziert die
"alleinige und ausschließliche" (Tagesschau 29.12.08)
Schuld an den Bombardements der israelischen Luftwaffe gibt.
Die VVN-BdA unterstützt demgegenüber die Friedenskräfte in der
Region, wie z.B. Gush Shalom, die sich in den ersten Januar-Tagen
eindrucksvoll in Israel selbst mit Demonstrationen gegen den Krieg
zu Wort gemeldet haben.
Mit ihnen gemeinsam fordern wir einen sofortigen Stopp aller
militärischen Aktivitäten.
Dies betrifft das Bombardement und die Bodenangriffe der
israelischen Truppen in Gaza, es betrifft gleichermaßen die
Raketenangriffe der Hamas auf israelische Siedlungen.
Wir trauern um die Opfer dieses Krieges. Wir erwarten, dass die
Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft sich
endlich energisch dafür einsetzen, dass Verhandlungen über einen
Friedensprozess in Gang kommen, wie sie von arabischen Staaten
mehrfach versucht wurden - und zwar unter Einschluss der Hamas. Von
der Hamas erwarten wir eine uneingeschränkte Anerkennung des
Existenzrechts des Staates Israel.
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