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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

05.09.08

Aktion 65 plus stellt sich Nazis entgegen 

Wir haben es erlebt! Nie wieder!

Zum 06. 09. 2008 in Dortmund (Naziaufmarsch) planten Seniorinnen und Senioren die Blockade der Faschisten. Die Polizei verbot jedoch alle Anti-Nazi-Demonstrationen südlich des Platzes der Alten Synagoge. Auch die Stolpersteine und Gedenkorte sollten für Nazi-Gegner unerreichbar sein. Dagegen hat die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht interveniert. Die Stolpersteine wurden freigegeben. Die Initiative dazu, den Nazis mit Mahnwachen an Gedenkorten entgegenzutreten, ging von einer Senioreninitiative „Aktion 65 plus“ aus. Sie hat den folgenden Aufruf formuliert, der sich auch an Jüngere richtet und der Gewaltlosigkeit verpflichtet ist.

Aktion 65 plus 

Wir haben es erlebt. 

Nie wieder. 

Bombennächte. Ständige Angst. Hausdurchsuchungen. Die Eltern im KZ. Verwandte sterben im Krieg. Nachbarn mit dem gelben Stern werden abgeholt. 

Nachts träumen wir davon. 

Die Nachfolger der Nazibande, die das verschuldete, erheben wieder ihr Haupt. 

Jahr für Jahr kommen sie nach Dortmund. Sie rufen "Nie wieder Krieg" und fügen hinzu: " ... nach unserem Sieg, dem Sieg des ‚nationalen Sozialismus'". 

Das Maß ist voll. 

Sie reden von Frieden, Antikapitalismus, ja Sozialismus. Das taten Hitler und Goebbels auch. Es kam zum furchtbarsten aller Kriege. Zur schlimmsten Form des Kapitalismus: Nicht nur Ausbeutung durch Arbeit, sondern Vernichtung durch Arbeit. Es kam zur Versklavung und zum Holocaust. 

Wir sehen nicht mehr zu. Wir Älteren, die Aktion 65 plus, werden den Nazis am 6. 9. entgegentreten. Wir werden sie blockieren. 

Das ist nicht strafbar, obwohl unser Polizeipräsident dies verbreiten lässt. Sträflich wäre es, die Nazis gewähren zu lassen. Das wäre grundgesetzwidrig (Artikel 139). 

Auch die jungen Menschen sind bei unserer Aktion erwünscht. Wir werden gewaltlos handeln. Wer das auch tun will, ist willkommen. 

Auch wir rufen auf, am 6. September auf den Platz der Alten Synagoge zur Protestkundgebung zu kommen. Welcher Platz könnte besser geeignet sein? Wir sind aber auch an anderen Orten gefordert, z.B. beim Schutz der Stolpersteine für die NS-Opfer vor den Nazistiefeln. Achtet auf das Transparent der Aktion 65 plus. 

Erstunterzeichner/innen: 

Willi Hoffmeister, Ursula und Wolfgang Richter, Traute und Ulrich Sander 

Unterzeichner/innen: 

Hartmut Anders-Hoepgen, Jupp Angenfort, Günter Bennhardt, Angela Böker, Michael Boldt, Doris Borowski, Hanfried Brenner, Peter Bubenberger, Ines Burkhardt, Claus Dieter Clausnitzer, Klaus Commer, Cemile und Ali Dagdeviren, Jupp Damberg, Klaus Dillmann, Gabriele Dömges, Ilse Dreschke, Heinz Feldewerth, Karl-Heinz Gerhold, Ute Guckes, Annemarie und Hartmut Grajetzki, Bruno Gorni, Ingrid Grothe, Emir Gunt, Helga Janzen, Lore Junge, Julius Junker, Hanne Kamp, Günther Keine, Herbert Knapp, Renate Kowalewski, Gisa Marschewski, Alfred Marsner, Heinz Müller, Hetty Müller-Grosse, Christa und Herbert Reker, Gisela Richter, Renate Schmitt-Peters, Ulli Schnabel, Ulrich Schwarzrock, Magda Selve, Herbert Semler, Hermann Sittner, Wolf Stammnitz, Manfred Ullrich, Ester Valdebenito, Agnes Vedder, Klaus Wallow, Andreas Weißert, Henny Wesolek, Ruth und Ricardo Yáñez, Inge Zeller u.a.m.