07.06.08
Über die Militarisierung der Innenpolitik
Vortrag von Ulrich Sander beim
NRW-Landesvorstand der Partei DieLinke am 17. Mai 08 in der
Volkshochschule in Dortmund
Am 17. Februar 2005 wurde das Gesetz über die Neuordnung der
Reserve der Streitkräfte und zur Rechtsbereinigung des
Wehrpflichtgesetzes beschlossen. Der Kern des Gesetzes ist die
Anhebung des Alters auf 60 Jahre, bis zu dem Reservisten in
Friedenszeiten einberufen werden können, und zwar nicht nur zu
Übungen, wie bisher, sondern zu Einsätzen. Ohne mündliche
Aussprache - und fast ohne Berichterstattung der Medien geschah
diese Beschlußfassung. Deshalb sei dieser Auszug aus dem
Bundestagsprotokoll nachgetragen:
Petra Pau, eine der nur zwei PDS-Abgeordneten, die damals im
Bundestag waren:
"Wir sind dagegen, weil sie (die Änderungen) ein
trojanisches Pferd in Stellung bringen. Denn: Der Gesetzentwurf
entspringt einer inhaltlichen Logik, der wir nicht folgen. Es geht
darum, den Status und die Pflichten von Reservistinnen und
Reservisten an die offensiven militärpolitischen Leitlinien
anzupassen. Noch klarer gesagt: Reservistinnen und Reservisten
sollen in den Umbau der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee zu
einer weltweit agierenden Interventionsarmee aktiv einbezogen
werden. Die PDS ist gegen weltweite Militäreinsätze der
Bundeswehr. Wir halten die militärpolitischen Leitlinien für
falsch, ja für gefährlich. Also sind wir auch dagegen, dass dieser
Fehler auch noch auf die Reservistinnen und Reservisten ausgedehnt
wird.
Hinzu kommt: Mit § 6c des vorliegenden Gesetzentwurfes wollen
Sie den Einsatz der Bundeswehr im Inneren der Bundesrepublik
Deutschland vorbereiten. Sie weisen Reservistinnen und Reservisten
entsprechende Aufgaben zu. Sie wissen: Im Gegensatz zur CDU/CSU
halten wir Inlandeinsätze der Bundeswehr für grundgesetzwidrig.
Sie wären obendrein fachlich falsch, politisch sind sie es aus der
Sicht der PDS ohnehin."
Und weiter: "Genau betrachtet rangiert der Antrag in der
Grauzone zum Trickbetrug. Denn das eigentliche Ziel dieses Gesetzes
verkehrt sein vermeintliches Anliegen ins Gegenteil: Es schafft
nicht mehr Rechtssicherheit und Arbeitsschutz für Reservistinnen
und Reservisten. Es schafft neue Risiken und Gefahren für
alle."
(Dies gab die PDS-Bundestagsabgeordnete MdB Petra Pau zu
Protokoll. Leider hat auch die linke Presse diese Intervention nicht
beachtet.)
Über zwei Jahre später meldet die Bundeswehrzeitschrift
"Y": "Seit Jahresbeginn stellt sich die Bundeswehr in
der Fläche der Republik neu auf." Sie zitiert Kriegsminister
Franz Josef Jung: "Die flächendeckende Einführung der
Zivilmilitärischen Zusammenarbeit im Inland stellt sicher, dass die
Bundeswehr in unsrer Heimat jederzeit und an jedem Ort unseres
Landes Hilfe und Unterstützung leisten kann."
Zur Zeit gibt es 4,3 Millionen Reservisten bis 45 Jahren, nun
kommen 800.000 zwischen 45 und 60 Jahre dazu. Das Potential, auf das
die Bundeswehr kurzfristig zurückgreifen kann, wurde also um knapp
eine Million erhöht. Zu Einsätzen werden bisher nur jene
Reservisten geholt, die bereits Reserveübungen hinter sich haben,
das sind 1,1 Millionen. Um diese Zahl kann die Bundeswehr
kurzfristig vergrößert werden. Sie kommt zu den rund 250.000
Soldaten, darunter 40.000 Grundwehrdienstleistende und 25.000
freiwillig länger Wehrdienstleistende, hinzu, die derzeit das
"stehende Heer" stellen.
Die Bundeswehr kommt uns beim Einsatz im Innern durch die
Hintertür und auf leisen Sohlen. Ein Heimatschutz nach
amerikanischem Vorbild wird aufgebaut und soll "Seite an
Seite" mit den zivilen Behörden in Stadt und Land agieren.
Im Artikel 35 des Grundgesetzes ist für den Einsatz der
Bundeswehr im Innern nur vorgesehen: "Hilfe bei einer
Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren
Unglücksfall" (Artikel 35, Absatz 2). Von Hilfe bei
Polizeiaufgaben und "Großschadensereignissen" ist da
nicht die Rede. Dennoch wird mit dem schwammigen Begriff
"Terroranschläge" gearbeitet, der die Reservisten zu
Hause in Massen zur Waffe greifen lassen soll. Und es wird mit dem
Begriff "Großschadensereignisse" gearbeitet, sowie ihrer
Vorbeugung.
Das Zauberwort heißt Zivil-Militärische-Zusammenarbeit Inneres
(ZMZ-I). SPD und Grüne haben mit einem kaum beachteten Gesetz
(Gesetz über die Neuordnung der Reserve der Streitkräfte und zur
Rechtsbereinigung des Wehrpflichtgesetzes) (siehe oben) gute
Vorarbeit geleistet. Allerdings hat es Rot-Rot - und auch dies ist
weitgehend unbekannt - auch getan. In Mecklenburg- Vorpommern mit
dem Polizeigesetz von 2006 - rechtzeitig zum G8-Gipfel von
Heiligendamm.
Wer bisher nach seiner aktiven Dienstszeit noch als Reservist
tätig war, der tat es in der Regel freiwillig. Nun kann das anders
werden. Bundesweit wurden bis zum Sommer 2007 ZMZ-
"Kommandos" eingeführt. Sie spielen dann bei
Katastrophenabwehr und "Gefahrenlagen" die erste Geige, an
der Seite von Feuerwehr, THW und Sanitätsdiensten und der
regulären Polizei.
Aus Rostock meldete im Januar 2007 Vizeadmiral Wolfram Kühn:
"Die Bundeswehr hat einen weiteren Schritt zur Verbesserung des
Schutzes Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger geleistet.
Kompetente Ansprechpartner aus der Streitkräftebasis stehen zur
Abwehr von Gefahrenlagen und Katastrophen und für Hilfe- und
Unterstützungsleistungen zur Verfügung." Rostock liegt in der
Nähe von Heiligendamm, wo im Juni viele Tausend Protestierende zum
Gipfel erschienen. Wenn das keine "Gefahrenlage" ist,
schrieb ich im Frühjahr 2007.
Kühn bestätigte es schon vorher: Bei der Bekämpfung der
Vogelgrippe an der Küste Mecklenburgs habe ZMZ eine erste
Bewährungsprobe bestanden; Hochwassereinsätze der Bundeswehr an
Oder und Elbe brachten vorher schon wichtige Erkenntnis. Wörtlich:
"Ein weiteres Thema der Unterredung mit dem Inspekteur war die
Unterstützungsleistung der Bundeswehr während des G-8 Gipfels in
Heiligendamm. Hier laufen die Vorbereitungen bereits auf
Hochtouren."
Insgesamt wurden 429 Verbindungskommandos zu Landkreisen, davon
116 zu kreisfreien Städten geschaffen. Die Bundeswehr hat zudem
wichtiges Material, wie Pioniergerät und Sanitätsmaterial an
einzelnen Standorten konzentriert. Der Vizeadmiral: "Durch enge
Anbindung an die zivilen Einsatzkräfte und militärisches Know-How
sind Unterstützungsleistungen schnell und zielorientiert
koordinierbar."
Organisatorisch liegt die Zusammenarbeit mit den zivilen
Behörden in den Händen erfahrener Reserveoffiziere. Zwischen 30
und 50 Tagen im Jahr umfasst deren Tätigkeit im Zusammenhang mit
ZMZ. Als wesentlicher Vorteil der Reservisten wird die meist
langjährige Stehzeit am Ort angesehen, der oft zugleich Heimatort
ist. Damit einher geht die Ortskenntnis und das Wissen um die
Strukturen einer Region. Gepaart mit militärischer Ausbildung
entsteht so "ein wertvolles Bindeglied zwischen ziviler
Verwaltung und Bundeswehr", so die Bundeswehr-WebSite.
Die ZMZ wirkt sowohl innerhalb Deutschlands als auch bei
Einsätzen der Bundeswehr im Ausland, heißt es weiter auf der
Bundeswehr-WebSite. "ZMZ schließt die Zusammenarbeit mit
Hilfsorganisationen und anderen nicht-staatlichen Organisationen
sowie internationalen Organisationen ausdrücklich ein," und
"richtet sie sich heute vor allem an neuen gesamtstaatlichen
übergreifenden Sicherheitskonzepten aus." Deutlicher kann der
militärische Charakter von ZMZ nicht ausgedrückt werden.
Schließlich sind auch die Ausbildungsplätze für die Reservisten
bezeichnend. Der Reservist soll "durch Schulungen, insbesondere
an der ‚Schule für Feldjäger und Stabsdienst der
Bundeswehr'" die "erforderliche Kenntnis erlangen."
*
Die Kriege zur Rohstoffsicherung und Energieversorgung der
westlichen Industriestaaten - und darum handelt es sich im Kern bei
den heutigen "weltweiten Einsätzen" - haben das
öffentliche Leben in diesen Staaten, auch in unserem, stark
verändert, zumeist für viele unmerklich. Neue Runden im
Wettrüsten und neue Kriege stehen bevor. Der Krieg soll zum Alltag
werden. Dementsprechend werden dem widersprechende Regeln des
Völkerrechts außer Kraft gesetzt.
Und das geschieht in unserem Lande vor allem durch faktische
Beseitigung der grundgesetzlichen Bestimmungen zum Verbot des
Angriffskrieges und seiner Vorbereitung und durch faktische
Streichung der Bestimmung, dass die Bundeswehr nur zur Verteidigung
dient (Artikel 26 und 87a). An die Stelle des Grundgesetzes tritt
die Militärdoktrin der EU, ob mit oder ohne EU-Verfassung, die den
grundgesetzlichen Rahmen überwölben - sprich ihn aushebeln - soll.
Zum Abbau der Demokratie gehört die Militarisierung des Landes.
Dies ist ein schneller werdender Prozess. Die Gefahr einer
Rechtsentwicklung mittels innerem Militarismus, geduldetem
Neonazismus und autoritärem Überwachungsstaat ist offensichtlich.
Es herrscht hierzulande eine große Unkenntnis über das, was die
Militärs politisch vorhaben. Die Bundeswehr wurde transformiert -
von der Verteidigungsarmee zur Einsatzarmee. Entsprechend wurden und
werden Waffen und Gerät beschafft. Nun geht es an die
Transformation der Gesellschaft, die in Bundeswehrzeitschriften
durchaus als Aufgabe des Militärs bezeichnet wird. Es wurde dafür
ein Bundeswehr-"Zentrum für Transformation" geschaffen.
Dazu passt diese Meldung: Die CSU setzt sich laut
Parteitagsbeschluß für die Weiterentwicklung der Wehrpflicht zu
einer "sicherheitspolitisch begründeten Dienstpflicht"
ein, die auch bei der Polizei oder im Katastrophenschutz abgeleistet
werden soll. Ein CSU-Sprecher: Es müsse die "unerlässliche
Wehrpflicht an die neuen Risiken für die innere und äußere
Sicherheit angepasst werden." Ein solcher Dienst sollte auch
den Zivil- und Katastrophenschutz umfassen.
Die Bundesregierung erklärte nach Heiligendamm, die dort
stattgefundenen verfassungswidrigen Einsätze seien rechtmäßig.
Sie geschähen per "Amtshilfeersuchen" ziviler Behörden
nach Artikel 35 des GG. Solche Amtshilfeersuche müssten auf ihre
verfassungsrechtliche Zulässigkeit geprüft werden, wenn "die
Amtshilfe von verfassungsrechtlicher Bedeutung ist." Das sei
"regelmäßig der Fall, wenn Polizeibehörden der Länder die
Bundeswehr anfordern." Die Prüfung muss nun nicht etwa durch
das Verfassungsgericht oder den Bundestag erfolgen, sondern, so die
Bundesregierung, sie erfolge durch die Abteilung Recht im
Verteidigungsministerium. Polizei und Bundeswehr genehmigen sich
damit gegenseitig die Verfassungsbrüche. Der Befehlshaber des
Wehrbereichskommandos hat im Falle Heiligendamm den Antrag als
"zulässig nach Artikel 35 Grundgesetz" beurteilt und
seine Durchführung angeordnet. Den Militärbefehlshabern vor Ort
wurde offenbar signalisiert, sie sollten der Polizei gegebenenfalls
auch auf Zuruf unkompliziert und außerhalb aller Dienstwege zu
Hilfe kommen.
Der Abbau der Freiheitsrechte wird allgemein mit dem Krieg gegen
den Terror begründet, der von außen in unser Land getragen werde.
Bundesinnenminister Schäuble malt sogar "nukleare
Angriffe" mit schmutzigen Bomben auf unser Land an die Wand, um
sein Ziel zu erreichen, durch Onlinedurchsuchungen flächendeckend
Freiheitsrechte abzubauen. Kriegsminister Jung will eine
Grundgesetzänderung erzwingen, um die Bundeswehr auch zum
Kriegführen im Innern des Landes legal einsetzen zu können - und
wenn dieser Verfassungsbruch nicht erlaubt wird, dann werde man eben
den "übergesetzlichen Notstand" ausrufen, um gegen die
Verfassung zu handeln, z.B. verdächtige Flugzeuge abzuschießen.
Es bildet sich eine integrierte Struktur der Sicherheitskräfte
heraus, wie es sie zuletzt in der Zeit vor 1945 gegeben hat. Ganz
oben sieht die dazu gehörige Struktur so aus: Geschaffen wurde das
"Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum" in Berlin-Treptow
mit Bundeskriminalamt, Bundesnachrichtendienst, Kriminal- und
Verfassungsschutzämtern der Länder, Bundespolizei,
Zollkriminalamt, Militärischer Abschirmdienst, Generalbundesanwalt
und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Noch 2003 lehnte der
ehemalige Verfassungsschutzpräsident Eckart Werthebach eine solche
Zentralisierung des Sicherheitsapparats aus "historischen und
rechtspolitischen Gründen" ab; die "Assoziation mit dem
Reichssicherheitshauptamt" der Nazizeit sei zu naheliegend.
Doch die Zentralisation schreitet voran: Die Einsatzführungsstäbe
der Bundeswehr wie der Bundespolizei sind nunmehr in Potsdam
angesiedelt, noch in unterschiedlichen Immobilien. 40.000
Bundespolizisten werden seit einigen Wochen aus einer zentralen
Kommandostelle in Potsdam befehligt.
Ausdrücklich heißt es in Bundeswehrpublikationen, diese
Bundeswehreinsätze im Innern dienten nicht nur der Bekämpfung von
Naturkatastrophen und der Hilfe bei Unglücksfällen, sondern auch
dem Kampf gegen den Terrorismus, worunter das Vorgehen gegen die
außerparlamentarische Opposition, zu verstehen ist. (lt.
Information für die Truppe 3/2002 heißt der Kampfauftrag: Gegen
"Chaosgruppen wie z.B. die Gruppe der
Globalisierungsgegner") Ein Foto in der "Europäischen
Sicherheit" 2/2007 zeigt "Soldaten des JgBtl 292 bei der
Ausbildung gegen Demonstranten"; die Demonstranten haben
Arbeitskleidung an.
Eine neue extrem rechte Organisation entsteht, - zusätzlich zum
Wirken alter und neuer Rechtsextremer in der Bundeswehr. Und das ist
die Reservistenbewegung. In rund fünf Millionen Familien gibt es
Reservisten, zu denen die Bundeswehr möglichst laufend Kontakt
hält. Die militaristischen Traditionsverbände und die
Reservistenverbänden erhalten immer mehr Macht - und Geld der
Steuerzahler. Zur militaristischen Massenbasis beitragen soll auch
die Aufwertung des Soldatenberufs: Schönere Uniformen sind geplant,
ein neues EK Eisernes Kreuz, eine zentrale Grabstätte und Ehrenmal
in Berlin.
Und die Besoldung wir verbessert. Junge Leute werden mit Geld in
die Bundeswehr gelockt, die sonst auf Hartz IV sitzen blieben. Das
geht soweit, dass der Rekrut Folterungen einübt und Folterungen
erleidet, um ja nicht der Schlusszahlung verlustig zu gehen.
Die Union hat kürzlich ein neues integriertes Militärkonzept
"Sicherheitsstrategie für Deutschland" angekündigt, das
eine Superbehörde "Nationaler Sicherheitsrat" im
Bundeskanzleramt vorsieht. Sie knüpft darin u.a. an ein Papier der
CDU/CSU, abgefasst vom heutigen Parlamentarischen Staatssekretär im
Bundeswehrministerium und ultrarechten Gebirgsjäger Christian
Schmidt nach den Anschlägen in Madrid im März 2004, an. Darin wird
die Schaffung eines neuen "Organisationsbereichs im
Verteidigungsministerium mit dem Titel ‚Landesverteidigung und
Heimatschutz'" angekündigt, dessen Aufgabe der Aufbau von bis
zu 50 vernetzten "Regionalbasen Heimatschutz" mit einer
Stärke von jeweils bis zu 500 Soldatinnen und Soldaten in allen
größeren Städten Deutschlands sein soll. Bei einem Einsatz sollen
die betreffenden Regionalbasen durch Reservisten auf eine Stärke
von bis zu 5.000 Soldaten aufgestockt werden können. Die
"Heimatschutztruppe" soll zu 80 Prozent aus
Wehrpflichtigen und zu 20 Prozent aus Berufs- und Zeitsoldaten als
deren Führungspersonal bestehen.
*
Die größte rechtsextreme Bewegung entsteht somit - ohne große
öffentliche Erörterung. Die Gewerkschaften, einst führend im
Kampf gegen die Notstandsgesetze und gegen die Bundeswehreinsätze
im Innern - und Äußeren -, nehmen sich nur zögernd dieses Themas
an. Nun haben Verdi und IG Metall auf ihren Kongressen dazu erste
Beschlüsse gefasst. Und der DGB erklärte nach Heiligendamm: Der
DGB lehne Grundgesetzänderungen zum Versammlungsrecht und dem
Pressewesen ab. "Es ist zu befürchten, dass die Länder beim
Versammlungsrecht einen Wettlauf um die strengsten Regelungen
beginnen und damit das für unsere Demokratie so wichtige Grundrecht
der Versammlungsfreiheit einschränken." Nebenbei: Der
Wettkampf ist schon im Gange. Das vom mecklenburg- vorpommerischen
Landtag zu SPD-PDS-Zeiten eingeführte Polizeigesetz hat die
Voraussetzungen geschaffen, dass mittlere Polizeiführer die
Bundeswehr per "Amtshilfe" anfordern dürfen und damit die
Verfassung brechen. Und Bayerns CSU legte ein neues
Versammlungsgesetz vor, das bereits Versammlungen ab zwei Personen
anmeldepflichtig macht.
*
Die Militarisierung hat einen wichtigen Standort in NRW. Die
Bundeswehr rühmt sich, die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn samt
Flugplatz sei die "Drehscheibe für Auslandseinsätze". In
dieser Kaserne sitzt das sogenannte
Streitkräfteunterstützungskommando. Dieses "Zentrale
Führungskommando der Streitkräftebasis" organisiert und
steuert alle Auslandseinsätze der Bundeswehr. Auslandseinsätze
sind aber nur das eine. Das zweite: Unter dem pompösen Titel
"Oberste Nationale Territoriale Kommandobehörde" führt
sie alle Einsätze der Bundeswehr im Inneren, was unter
"Amtshilfe" fällt.
Wer war demnach zentral verantwortlich dafür, daß Panzer und
Tornadoflugzeuge die Kritiker des G8-Treffens in Heiligendamm
beobachteten und bedrohten? Es war und ist dieses Zentrale
Führungskommando in Köln-Wahn. Dieses Kommando ist drittens weiter
zuständig für die zivilmilitärische Zusammenarbeit bei Kriegen im
Ausland und im Inland.
Dieses Köln-Wahner Kommando baut jetzt ein Organisationsnetz
für die zivilmilitärische Zusammenarbeit auf. Im Regierungsbezirk
Köln wurden Anfang des Jahres die 13 Leiter der
Verbindungskommandos öffentlich vorgestellt. Sie sollen beständig
mit zivilen Stellen üben, Kenntnisse und Informationen sammeln, und
sie haben ihre Verbindungsbüros in den zivilen Büros und
Rathäusern sowie Landratsämtern.
Die Bundeswehr versucht, Kritik am Ausbau der zivilmilitärischen
Zusammenarbeit zu beruhigen: Die konkrete Arbeit vor Ort werde von
zivilen Stellen geleitet, also wo und wie Sandsäcke gegen
Hochwasser geworfen werden. Aber das ist für die Bundeswehr nicht
das Entscheidende. Denn sie bleibt selbständig in ihrem
militärischen Vorgehen. Vor einem Einsatz beurteilen die
Bundeswehrstellen eigenständig unter militärischen Gesichtspunkten
die Situation und legen nach militärischen Kriterien fest, welche
Truppen mit welchen Mitteln eingesetzt werden. Die Führung der
eingesetzten Soldaten verbleibt bei der Bundeswehr.
Den bewaffneten Einsatz der Bundeswehr im Innern verhinderte bis
jetzt das Grundgesetz. Auf der letzten Kommandeurstagung der
Bundeswehr forderten CDU-Sprecher daher, das Grundgesetz müsse
endlich geändert werden. Die CDU/SPD-Regierung ist laut Weißbuch
dafür. Mit dieser beabsichtigten Änderung des Grundgesetzes werden
die Notstandsgesetze von 1968 fortgeschrieben und überboten.
Ein Ostermarschredner, Günther Baumann von der VVN, sagte Ostern
2008 vor der Kaserne in Köln-Wahn: "Sorgen wir mit allen
politischen Mitteln dafür, daß diese Einsatzpläne des Militärs
gestoppt werden. Ein Schritt dazu: Besuchen wir die
Verbindungskommandos vor Ort in den Gemeinden und kritisieren
öffentlich diese Militarisierung der Gesellschaft! Ohne größere
Zustimmung in der Bevölkerung kein weiterer Ausbau der
militärischen Außen- und Innenpolitik: Die Bundeswehr rührt daher
die Werbetrommel."
Direkte aufklärende Aktionen gegen die Militärpolitik tragen
dazu bei, daß die Anerkennung der Kriegspolitik zurückgewiesen
wird. In 40 Städten, darunter Düsseldorf, Aachen, Wuppertal,
Köln, Bielefeld verhinderten oder reduzierten Aktionen von
Kritikern die Werbeversuche der Bundeswehr an Arbeitsagenturen. Das
sind sicher noch wenige Aktionen, aber sie sind belebend richtig und
politisch deutlich wirksam. Verstärken wir diese Bewegung.
Anhang
Aus einem Referat von Ulrich Sander bei der VVN-BdA am 7. Mai
2008 in Karlsruhe:
Das Bundesverfassungsgericht - das soll nicht verkannt werden,
wenn auch stets Hintertüren offen blieben - hat sich in
Grundrechtsfragen sehr oft im Sinne der Bürger und nicht der
rechten Staatsraison z.B. eines Herrn Schäuble festgelegt. In
Fragen des Kriegsrechts jedoch entscheidet es stets grundsätzlich
NATO-konform und militärtreu, - und somit eben verfassungswidrig.
Dieses Gericht wird im übrigen bald weitestgehend ausgedient haben,
wenn es nach der EU geht. Da sich das Verhalten des BVerfG in
auswärtigen und militärpolitischen Fragen ändern könnte, wird es
seine diesbezügliche Zuständigkeit verlieren, und die
"Politik" wird sich nicht dagegen wehren. Künftig werden
deutsche richterliche und gesetzgeberische Instanzen gar nicht mehr
in Fragen von Krieg und Frieden befasst werden: Der EU-Rat
entscheidet - und welches Parlament und welche Richter wollen dann
den "Freunden" in der NATO oder EU in den Rücken fallen,
die bereits Truppen stellen? Es gilt das, was der EU-Rat
beschließt, das heißt, was die Regierungschefs wollen. Und da
hilft auch das Urteil aus Karlsruhe vom 7. Mai 2008 nicht viel, das
dem Bundestag den Vorrang gibt, vor der Regierung über den
Bundeswehreinsatz zu entscheiden. 2007 hat das Verfassungsgericht
der Regierung erlaubt, den NATO-Vertrag zu verändern und nach einem
geänderten NATO-Vertrag zu handeln, also Soldaten zu entsenden. Da
kann sich der Bundestag doch nur fügen. Heribert Prantl schreibt
dann auch zutreffend in der "Süddeutschen" "Es wäre
wohl besser gewesen, das Verfassungsgericht hätte dem Parlament die
Entscheidungskompetenz für das Grundsätzliche gegeben. (...) So
aber erweist sich das Karlsruher Urteil (vom 7. Mai 2008) eher als
Trostpflaster für das Parlament."
Wenden wir uns der Grenzsicherung zu. Die ist nach dem Schengener
Vertrag nicht mehr gegeben innerhalb des EU-Raumes. Aber an den
EU-Grenzen, da wird mittels der EU-Einrichtung FRONTEX permanent
Krieg geführt. 6 000 Afrikaner, junge Frauen, junge Männer, Kinder
sind allein im vergangenen Jahr bei dem Versuch ertrunken,
europäisches Festland zu erreichen. Lothar Bisky sprach es im
Bundestag aus: "Es ist zynisch, die Heimat dieser Menschen mit
Waren zu überfluten, ihre Sehnsucht nach einer Perspektive aber im
Mittelmeer zu ertränken. Ich will deutlich sagen: FRONTEX ist eine
humanitäre Katastrophe."
03.08.07
"Schäuble will Guantanamo-Zustände in Deutschland
schaffen"
Reservistengesetz von SPD und Grünen ist eine Grundlage für
gesellschaftliche Militarisierung - Interview mit Ulrich Sander,
Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund
der Antifaschisten (VVN-BdA) und ihres antimilitaristischen
Arbeitskreises
Die VVN-BdA fordert ein neues NPD-Verbotsverfahren. Beachtet
man die neuesten rechtsextremen Vorschläge des Bundesinnenministers
Wolfgang Schäuble (CDU), so ist zu fragen: Warum sollte
ausgerechnet er dieser Forderung nachkommen?
Wir richten unsere Forderungen an das Verfassungsorgan Bundestag.
Wer in Sachen Demokratie und Antifaschismus auf Schäuble baut, ist
verloren. Vielmehr muss die Kritik aller Demokraten endlich gegen
diesen heimlichen Chef des neuen Reichssicherheitshauptamtes (so
nannte die Behörde der Ex-Verfassungsschutzchef Werthebach),
bestehend aus Armee, Geheimdienste, Polizei, gerichtet sein.
Wie bewertet die VVN die sich gegen die Grund- und
Freiheitsrechte der Bürger richtenden Attacken des
Bundesinnenministers?
Mit dem G-8-Gipfel und dem erstmaligen Einsatz von Marine, Heer
und Luftwaffe plus Bundespolizei und Länderpolizei - keine
Waffengattung wurde ausgelassen - sowie mit dem Schäuble- Katatalog
aus dem "Spiegel" vom 9. Juli 08 ist eine neue Lage
entstanden. Es wurde bekundet: Der Bundesinnenminister ist bereit,
entgegen dem Grundgesetz, Guantanamo-Zustände in Deutschland zu
schaffen, staatsterroristischen politischen Mord zu begehen,
Straflager einzurichten und das Spitzelnetz mittels
Online-Durchsuchungen und Rasterfahndungen immer enger zu knüpfen.
Er deutet an, notfalls auch ohne Gesetze zu handeln. Da schlägt das
rechte Herz doch höher.
Bereitet Schäuble mit seinen verfassungsfeindlichen
Forderungen nicht erst den Boden für die erstarkenden
Neofaschisten?
Der Boden ist schon lange bereitet. Schon 1993 wurde das
Asylrecht nach den Vorstellungen der "Republikaner"
abgebaut, 1994 - lange vor dem 11. September 2001 - schrieb
Schäuble, im Zeichen "weltweiter Wanderbewegungen und
internationalen Terrorismus" verwischten die Grenzen zwischen
innerer und äußerer Sicherheit, und die Bundeswehr habe im Innern
"zur Verfügung" zu stehen. 1995 verlangte Schäuble den
verstärkten Schutz "vor Überwanderung und
Überfremdung". Heute übernimmt die gesamte CDU/CSU die
Forderung nach Bundeswehreinsätzen im Innern und Äußern, "am
Hindukusch und in Hindelang".
Wie konnte es dazu kommen?
Nach Ende der Systemauseinandersetzung war der Bundeswehr der
äußere Feind abhanden gekommen, aber nicht gelöst war die Frage:
Was tun mit dem inneren Feind, mit möglicherweise aufmuckenden
unzufriedenen Massen? Dieses Potential war ja noch immer da.
Wie äußert sich das in der Praxis der Bundeswehr?
Es wurde mit Hilfe des Reservistengesetzes von Rot-Grün aus dem
Februar 2005 eine "Zivil-Militärische Zusammenarbeit
Inneres" aus dem Boden gestampft und jetzt erstmals wirksam.
Dazu gehören neue Machtbefugnisse für den ultrarechten
Reservistenverband und neue Planstellen für 5500 Offiziere zur
Koordination des Einsatzes im Innern.
In jeder Großstadt und jedem Landkreis wurde der Verwaltung ein
"Verbindungskommando" von zwölf Reserveoffizieren
"zur Seite gestellt". Solche Kommandos können innerhalb
von Stunden bundesweit die Reservisten bis zum Alter von 60 Jahren,
und davon gibt es ca. fünf Millionen, mobilisieren - und zwar nicht
nur in Unglücks- und Katastrophenfällen, sondern auch gegen
"den Terrorismus", wobei in der Bundeswehr zu Terroristen
auch immer die Blockierer und Globalisierungsgegner gezählt werden.
Der DGB stellte zu Recht die Frage: Und morgen geht's bewaffnet
gegen die Streikenden und die Gewerkschaften?
Inwiefern wäre ein Erfolg der NoNPD-Kampagne auch ein Erfolg
gegen die repressive Politik des Bundesinnenministers?
Es wäre zunächst ein Stoppsignal gegeben für die Praxis des
Wegsehens gegenüber der rechten Gewalt und den Trägern dieser
Gewalt, vor allem der NPD und der sogenannten Kameradschaften. Denn
Schäuble sieht ja überall Terror - nur nicht auf der Seite, wo der
täglich auf der Straße praktiziert wird, auf der rechten Seite.
Dagegen hält er keine Anti-Terror-Maßnahme bereit. Die NPD zu
verbieten, würde auch bedeuten, den umfassenden rechtsextremen
Überwachungs- und Willkürkatalog zu tabuisieren, der von Schäuble
geplant wird.
Aber hat es nicht gegen Schäubles "Spiegel"-Interview
auch heftige Proteste in der SPD gegeben?
Ich sehe da fast nur Wortgeplänkel. SPD-Chef Kurt Beck sagt,
Schäuble solle seine Forderungen auf das Normalmaß zurechtstutzen,
und der innenpolitische Sprecher der SPD, Dieter Wiefelspütz, ist
sogar dafür, verdächtige Flugzeuge als aggressive Eindringlinge
abzuschießen. Dagegen haben sich jetzt Bundeswehrpiloten zu Wort
gemeldet. Es müssen sich aber viel mehr Menschen zu Wort melden.
Bundeswehr raus aus Afghanistan ist die Losung. Aber es muss auch
heißen: Raus aus Mecklenburg-Vorpommern, Bundeswehr weg vom
Hindukusch, aber auch weg von Hindelang und Heiligendamm. Dazu
bedarf es der Proteste der Gewerkschaften, der Jugend und Studenten.
Ver.di München hat dazu bereits ein Konzept vorgelegt.
Interview: Markus Bernhardt; aus: antifaschistische
nachrichten, 16/2007
Beschluß der Landeskonferenz der VVN-BdA NRW vom 17.02.08
Entschließung
Gegen den militarisierten autoritären Überwachungsstaat -
für die Verteidigung des Grundgesetzes
Die Militarisierung im Innern unseres Landes wie das
Instrumentarium zum Überwachungsstaat bedrohen die Demokratie im
Lande und ebnen den Weg zum autoritären Staat.
Viele hunderttausend Soldatinnen und Soldaten stehen als
Reservisten ständig zum Militäreinsatz im Innern der Republik
bereit - gegen das Versammlungs- und Demonstrationsrecht, gegen
Streiks und freie Meinungsäußerung.
Der Reservistenverband wird zu einer schlagkräftigen
rechtsextremen Vereinigung ausgebaut. Bis zum Alter von 60 Jahren
ist jeder ehemalige Angehörige der Bundeswehr zum Kriegseinsatz im
Innern und Äußeren verpflichtet. Mit der geschürten
Anti-Terror-Hysterie werden an breiter Front in einem nie da
gewesenen Maße demokratische Grundrechte ausgehöhlt. Unter dem
Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus gedeihen
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Das Land entwickelt sich zum
Überwachungsstaat.
Die aktuelle und mittelfristige Entwicklung nach rechts geschieht
vor diesem Hintergrund:
Erstens: Anwachsen des Neofaschismus und Duldung und Förderung
der Neonazis als mögliche gesellschaftliche Reserve und
ideologisch-inhaltlichen Programmfundus durch den Staat einerseits
und
Zweitens: Abbau der Demokratie, der Menschenrechtsnormen und der
Rechtsstaatlichkeit durch den Staat andererseits.
Für die zunehmende Militarisierung und den Ausbau des
Überwachungsstaates hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble am
09.07.07 im "Spiegel" diesen Maßnahmekatalog vorgestellt:
- Beseitigung des verfassungsmäßig nicht veränderbaren
Artikels 1 des Grundgesetzes (Schutz der Menschenwürde und des
Lebens)
- darum geht es auch bei Minister Franz Josef Jungs Vorstoß
für das Abschießen von zivilen "verdächtigen"
Flugzeugen.
- Einsperren von "Verschwörern und Gefährdern" in
Lager,
- gezielte Tötungen von Regimegegnern,
- Kommunikationsverbote für politisch Missliebige und ganze
Bevölkerungsgruppen,
- Hausdurchsuchungen ohne Anwesenheit von Zeugen und
Betroffenen, d.h. Onlinedurchsuchungen privater Computer
- Einsatz von Militär mit Waffen gegen Demonstranten und
- umfassende Bespitzelung der Bürger durch Polizei und
Geheimdienste (Rasterfahndung;
- Überwachung der Telekommunikation (Telefon- und Internetdaten
werden ab 1.1.08 jeweils ein halbes Jahr gespeichert.)
Zu den weiteren Schäuble-Maßnahmen gehören: Fingerabdrücke
aller Bundesbürger werden bei der Passbehörde gespeichert,
Mautdaten sollen für Fahndungszwecke verwendet werden. Sodann
sollen erfolterte Geständnisse verwendet werden. Der Große
Lauschangriff wird um den Großen Spähangriff erweitert.
Weitere bereits erfolgte Maßnahmen: Die Sicherheitsüberprüfung
der Arbeiter und Angestellten in vielen Bereichen der Wirtschaft und
der Verwaltungen. Schaffung der Anti-Terror-Datei, die
"erstmals seit der Nazizeit wieder Erkenntnisse von Polizei und
Geheimdiensten vereint" (Süddeutsche Zeitung 31.3.07).
Polizei- und Geheimdienste und andere Behörden werden in einer
Bundesbehörde vereint. Mittels Hartz IV werden wichtige Grundrechte
von Millionen Menschen beseitigt: Arbeitszwang für unverschuldet
arbeitslose Personen. Sicherheitsüberprüfungen der Arbeiter und
Angestellten, keine Unverletzlichkeit der Wohnungen von
Hartz-IV-Empfängern mehr und keine Freizügigkeit für sie. Junge
Menschen werden in die Armee hineingenötigt, sonst droht ihnen
Mittellosigkeit. Darauf laufen die Bundeswehraktionen in den
Agenturen für Arbeit hinaus - die z.T. mit Feldjägern abgesichert
werden. Zugleich: Millionen Reservisten werden in Dateien erfasst
und können kurzfristig einberufen werden. Besonders Polizisten
möchte Schäuble zu Auslandseinsätzen zwingen, - und die
Bundeswehr soll polizeiähnlicher werden, wie auch die Polizei
militärähnlicher werden soll. Schon sorgt eine internationale
Polizeitruppe FRONTEX auch marineähnlich für die Sicherung und
Kontrolle der EU-Außengrenzen an den Küsten.
Dieser Entwicklung stellen sich die Antifaschistinnen und
Antifaschisten entgegen. Es gilt das Grundgesetz, dessen
Grundrechtekatalog und dessen antimilitaristische und demokratische
Bestandteile wir verteidigen.
Wir fordern:
Bundeswehr raus aus Schulen, Rathäusern und Arbeitsagenturen.
Für diese Forderung sind örtliche Bündnisse notwendig, um das
Netz der Militärpropaganda der Jugendoffiziere, der
Nebenregierungen der BeaBW-ZMZ ( Beauftragte der Bundeswehr für die
Zivilmilitärische Zusammenarbeit) und der Feldjäger-gestützten
Berufsberatung anzugreifen.
Gegen den Notstand der Demokratie setzen wir das Zusammengehen
der Demokraten, der Gewerkschafter, der Jugend. Im ganzen Land
wollen wir Aussprachen und Aktionen für die Demokratie initiieren.
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