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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

21.05.08

Kein Fußbreit den Faschisten!

Solidarität mit Rainer Sauer - Nazis entgegentreten!

Im Internetportal "You Tube" rufen Neo-Nazis seit Samstagnachmittag (10. Mai) zu Mord gegen den Bocholter Rainer Sauer auf. In einem dreiminütigen Filmbeitrag wird zunächst sein Konterfei gezeigt, dann erscheint ein Maschinengewehr, dazu im Hintergrund Hetzmusik mit eindeutigen Texten. Auch persönliche Daten werden eingeblendet. Das Video ist laut Eingabedaten von "NSBocholter". Im Film erscheint eine Fahne mit "Nationaler Widerstand. Aktionsgruppe Bocholt. Mittlerweile hat "Youtube" das Video vom Netz genommen.

Überall dort, wo Neo-Nazis ihren braunen Terror verbreiten, gegen MigrantInnen, Flüchtlinge, Obdachlose und Andersdenkende vorgehen, ist Widerstand angesagt. Rainer Sauer, Gewerkschaftsaktivist, Kreissprecher der Partei DIE LINKE.Borken und bekennender Antifaschist, stellte sich dem braunen Terror in Bocholt entgegen:

Als Neo-Nazis für den 8. September 2007 eine Demonstration in Bocholt ankündigten, organisierte die von Rainer Sauer gegründete Bürgerinitiative eine Gegendemonstration, an der sich über 2.000 Menschen in der rund 75.000 Einwohnerstadt beteiligten. Zugleich sammelte die Initiative über 4000 Unterschriften für ein Verbot der NPD.

Nun bedrohen Nazis sein Leben. Immer häufiger werden engagierte AntifaschistInnen von Nazis bedroht. In diesen Zeiten ist Solidarität mit den Betroffenen ein Gebot der Stunde. Es kann jede und jeden treffen.

Den FaschistInnen muss klar gemacht werden: Wir stehen zusammen, keinen Fußbreit den FaschistInnen!

Wir rufen auf zur Solidarität mit Rainer Sauer, seiner Familie und den weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Kampf gegen Faschismus in Bocholt, NRW und überall!

Die VVN-BdA ruft auf: Tragt Euch ein in die Solidaritätsliste ein!

Trotz starker Solidarität: Nazi-Morddrohungen in Bocholt gehen weiter, Polizeischutz angefordert

Nachdem Rainer Sauer, engagierter Antifaschist und Kreissprecher der LINKEN in Bocholt, von Neonazis per Videobotschaft im Internet mit Mord gedroht wurde, hat die Initiative zur Solidarität mit Rainer Sauer eine Homepage ins Leben gerufen. Innerhalb von nur wenigen Tagen haben sich dort über 1400 Menschen solidarisch erklärt. Aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus dem europäischen Ausland brachten UnzeichnerInnen ihre Solidarität mit Rainer Sauer zum Ausdruck.

Gegen Rainer Sauer sind mittlerweile weitere Morddrohungen eingegangen. Nachdem vorgestern bekannt wurde, dass Rainer Sauer ein Erpresser-Schreiben und einen anonymen Drohanruf bekommen hat, in der Rainer Sauer Waffengewalt angedroht wurde, erhielt Rainer Sauer gestern einen weiteren Drohbrief.

Eine neofaschistische Organisation mit dem Namen "Sturmbrigade 35 -- Deutschland Erwache" droht darin mit der Ausrottung von "Linken und Kommunisten". Unterschrieben ist der Brief mit den Worten "Heil Hitler". Rainer Sauer verständigte die Polizei und forderte Polizeischutz an. Einschlägig bekannte Neonazi-Webseiten wie "Altermedia" hetzen währenddessen weiter gegen Rainer Sauer. Ein User der braunen Webseite drohte offen: "Sauer, wir kriegen Dich und dann bist Du fällig."

Hannes Draeger, Mitbegründer der Initiative zur Solidarität mit Rainer Sauer, erklärt hierzu: "Die Reaktion der Neonazis zeigt, dass der Kampf gegen Neofaschismus verstärkt werden muss. Diese Online-Solidaritätsaktion ist ein erster Schritt, um die Bevölkerung auf den braunen Terror, den es nicht nur in Bocholt gibt, aufmerksam zu machen."

Wolfgang Dreßen, Vorstandsmitglied DIE LINKE.NRW, erklärt dazu: "Den Neonazis muss klar gemacht werden, dass Rainer Sauer nicht alleine steht. Wir warten nicht auf ein NPD-Verbot. Alle AntifaschistInnen sind aufgerufen, bereits hier und jetzt Neonazis keinen Platz zu lassen."

Unterdessen hat die rechtsextreme NPD für den 24.Mai einen Infostand in Bocholt angemeldet. Die Bürgerinitiative "No Nazis -- Bocholt stellt sich quer" ruft zu einer Kundgebung in der Nähe des NPD-Infostandes auf, um zu verhindern, dass die NPD ihre braune Hetze ungestört an die Bevölkerung verteilen kann.

Die Solidaritäts-Homepage für Rainer Sauer ist weiter online unter www.kein-fussbreit-den-faschisten.de zu erreichen.