18.02.08
Beschlüsse der Landeskonferenz der VVN-BdA NRW
Die Materialien der
Landesdelegiertenkonferenz 2008
75 Jahre danach: Nie wieder!
Für ein demokratisches und soziales Nordrhein-Westfalen
- ohne Nazis und Militaristen
(Motto der Landesdelegiertenkonferenz 2008)
Schriftlicher Bericht über die Arbeit der VVN-BdA NRW vom 12.
Februar 2005 bis 16. Februar 2008
Vorbemerkung
Die 2005er Landesdelegiertenkonferenz in Düsseldorf wurde mit
Referaten unseres Landessprechers Jupp Angenfort, des
Bundessprechers Werner Pfennig und des Präsidenten der Liga für
Menschenrechte Dr. Rolf Gössner eingeleitet. Sie tagte unter dem
Motto: "Der 8. Mai 1945 mahnt: STopt die Neonazis und ihre
Förderer - Für ein antifaschistisches und soziales
Nordrhein-Westfalen". Dementsprechend haben wir gehandelt.
Wir haben uns 2005 im Wahlkampf zum Landesparlament gegen Nazis und
Rechtsentwicklung engagiert. Eine Plakataktion "Keine Nazis in
die Parlamente" fand statt. Der 60. Jahrestag des 8. Mai 1945
wurde von mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begangen, und
auf Landesebene waren das Kolloquium in einer Gesamtschule in
Wuppertal-Elberfeld am 8. Mai 2005 und das der Treffen der Vertreter
aus Orten mit Kriegsendopfern im Dortmunder Rathaus besondere
Höhepunkte. 2006 standen die Veranstaltungen zum 60. Gründungstag
der VVN in NRW im Mittelpunkt, und wir veranstalteten ein
eindrucksvolles Landestreffen im Savoytheater in Düsseldorf. Im
Jahr 2007 war dann die Aktion NoNPD der Schwerpunkt, in der wir mit
zehntausenden Unterschriften aus unserem Bundesland zum
eindrucksvollen Gesamtergebnis beitrugen - beginnend mit einer
Landesberatung im Düsseldorfer DGB-Haus sowie mit einer Aktion
gegen das V-Leutesystem vor dem Landesinnenministerium und
abschließend mit einem Landesseminar über die weitere Arbeit im
Naturfreundehaus Solingen-Wald.
Der hauptsächliche Teil der Tätigkeiten unserer VVN-BdA
vollzieht sich in den Kreisen und Gruppen. Es ist zu hoffen, dass
auf der Landesdelegiertenkonferenz dazu Erfahrungen schriftlich und
mündlich präsentiert werden. Im folgenden geht es um die
Tätigkeit des Landesausschusses, die wiederum ohne Arbeit des
ehrenamtlich geführten Landesbüros nicht denkbar wäre.
Unsere Konferenz 2008: Rolle der VVN-BdA heute und morgen -
Zukunftsperspektiven antifaschistischer Arbeit
Die Landesdelegiertenkonferenz vom 12. Februar 2005 in
Düsseldorf führte 77 Delegierte zusammen. Darunter waren solche,
die noch am Widerstand gegen das NS-Regime teilgenommen haben, aber
vor allem jene, die nach 1945 geboren wurden.
Generationenübergreifend vertraten sie 1017 Mitglieder der
größten und sehr traditionsreichen Vereinigung der Naziopfer und
ihrer Hinterbliebenen sowie jüngere Mitkämpferinnen und
Mitkämpfer, die in rund 20 Kreisvereinigungen arbeiteten.
Auf unserer Konferenz von 2008 wollen die Vertreterinnen und
Vertreter der 1001 Mitglieder aus 21 Kreisvereinigungen der VVN-BdA
NRW die Aufgaben und die Rolle der VVN-BdA heute und morgen
diskutieren, die Zukunftsperspektiven antifaschistischer Arbeit
erörtern und den Weg bestimmen.
Wahlen und Gremien
Die Konferenz 2005 entschied sich einstimmig, satzungsgemäß
einen Sprecherrat zu wählen.
Gewählt wurden: Jupp Angenfort (Düsseldorf), Ulrich Sander
(Dortmund) und Hannelore Tölke (Bonn).
Gewählt wurden weiter in den Geschäftsführenden
Landesausschuss: Traute Sander (Dortmund/Kassiererin), Volker Adam
(Köln/Schriftführer), weitere Mitglieder: Bruno Bachler
(Duisburg), Karlheinz Berger-Frerich (Sprockhövel), Alice Czyborra
(Essen), Horst Vermöhlen (Oberhausen), Jochen Vogler (Wuppertal),
Klaus Wallow (Breckerfeld) und Peter Huntenburg (Duisburg).
Die Wahl der Vertreter im Bundesausschuss ergab: Gerd Deumlich
(Essen/auch für den Emslandlager Freundeskreis), Ulrich Sander
(Dortmund), Hannelore Toelke (Bonn). Als Stellvertreter: Horst
Vermöhlen (Oberhausen).
Die Wahl der Revisoren und Revisorinnen ergab: Ingrid Lange-Sari
(Düsseldorf), Heinz Müller (Gevelsberg) und Hans Peter Speer
(Duisburg).
Wahl der Beschwerdekommission: Walter Malzkorn (Lohmar), Rosel
Vadehra-Jonas (Essen), Claudia Wöhrmann-Adam (Köln).
Leider sind Horst Vermöhlen und Volker Adam während der
Amtszeit des Geschäftsführenden Landesausschusses verstorben. Wir
werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.
Tagungen des Landesausschusses
Tagungen des Landesausschusses der VVN-BdA fanden 11 mal statt
und Tagungen des Geschäftsführenden Landesausschusses 16 mal. Die
Tagungen erwiesen sich erneut auch als Bildungsveranstaltungen und
dienten außerdem dem Erfahrungsaustausch unter den Kreisverbänden.
Die Tagungen des Landesausschusses wurden gemeinsam mit dem
Geschäftsführenden Landesauschusses durchgeführt. Berichte von
den Tagungen des Bundesausschusses der VVN-BdA wurden dem
Geschäftsführenden Landesausschuss und dem Landesausschuss von
Ulrich Sander erstattet.
Zu den Sitzungen des Landesausschusses sowie der
Landesgeschäftsführung wurden jeweils alle Kreisverbände, alle
Mitglieder des Landesausschusses und der Landesgeschäftsführung
schriftlich eingeladen. Alle Sitzungen wurden protokolliert und
schriftlich an alle Eingeladenen übermittelt. Die Sitzungen waren
verbandsöffentlich.
Tagungen des Landesausschuss NRW und Sitzungen der
Landesgeschäftsführung
Die Übersicht über die Tagungen des Landesausschusses NRW (kurz
LA) und die Sitzungen der Landesgeschäftsführung NRW (kurz LGF)
in der Übersicht:
16.4.05: LA Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Veranstaltungen zum Kriegsende, 3)
Gebirgsjägertreffen Mittenwald, 4) Einschätzung
Landesdelegiertenkonferenz, 5) Kassierung
20.5.05 :LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Vorbereitung Bundeskongress, 3) Arbeit der
Landesvereinigung,
2.7.05: LA Landesbüro
TO: 1) Bericht über Arbeit der Kreise, des Landesbüros und
über den Bundeskongress, 2) Bündnisfragen, die sich nach der
Landtags- und Bundestagswahl stellen, 3) Realisierung der
Beschlüsse der Landesdelegiertenkonferenz, 4) Vorbereitung von
Stukenbrock, Wunsiedel und Sozialforum Erfurt, 5) Kassierung und
Mitgliederwerbung
9.9.05: LA Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Ausstellung "Neofaschismus in der
Bundesrepublik"
5.11.05: LA Alte Synagoge Wuppertal
TO: 1) Aufgaben nach der Landtags- und Bundestagswahl, 2)
Erfahrungsaustausch der Kreise, 3) Arbeit mit der
Neofaschismus-Ausstellung, 4) Kontrolle der Umsetzung der
Beschlüsse der LDK 2005, 5) Mitgliederwerbung, 6) Vorbereitung des
Friedensratschlags/ des Seminars der Neofa-Kommission/ der Antifasch.
Landeskonferenz
9.12.05: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Vorbereit. des gemeinsamen Gesprächs mit
PDS, WASG, DKP, 3) Aktionen/Termine, 4) Kassierung,
Mitgliederbetreuung, Antifa-Bezieher
20.1.06 LGF Landesbüro
TO: 1) Kassenbericht und Planung 2006, 2) Rahmenplanung 2006, 3)
Ostermarsch, Bittermark, Wenzelnberg, 4) Vorbereitung
Bündnisgespräch,
4.3.06: LA Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Umsetzung Jahresplanung (u.a. OM, Bittermark,
Wenzelnberg), 3) Nachbereitung Gespräch mit PDS, WASG, DKP, 4)
Vorbereitung der Konferenz antifasch. Initiativen und Org. NRW in
Duisburg, 5) Kassierung/Finanzplan, 6) Bericht Bundesausschuss
25.3.06: LGF und Kassierer Landesbüro
TO: 1) Probleme der Finanzen, Kassierung, Antifa-Abonnenten etc
5.5.06: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Vorbereitung der Antifa-Landeskonferenz, 3)
Jahresplanung/Sitzungsplan
30.6.06: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) 60 Jahre VVN-NRW, 3) Vorbereit. Besuch der
VVN-BdA Sachsen-Anhalt, 4) 60 Jahrfeier NRW, 5) Finanzfragen, 6)
Materialien für Öffentlichkeitsarbeit, 7) Friedensaktionen zum 1.
Sept. und zum Bush-Besuch, 8) 50 Jahre KPD-Verbot
12.8.06: LA Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Antikriegstag, 3) Vorbereitung Kampagne NoNPD,
4) Kriegsverbrechen in Kefalonia, 5) Konzeption 60 Jahre VVN-NRW, 6)
Informationsstelle Inform. und Berat. für NS-Verfolgte, 7)
Nachwahlen zum Bundesausschuss, 8) Kassierung
26.9.06: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Bericht Bundesausschuss, 3) Konzeption zu 60
Jahre VVN-NRW, 4) Kampagne NoNPD, 5) Kassierung
18.11.06: LA Landesbüro
TO: 1) Einschätzung des VVN-BdA-Beitrages zur Veranstaltung
"60 Jahre NRW" in Düsseldorf, 2) Auswertung Besuch der
VVN-BdA Sachsen-Anhalt, 3) Berichte, 4) Kampagne NoNPD, 5)
Ergänzung der Rahmenplanung
15.12.06: LGF Landesbüro
TO: 1) Bericht Bundesausschuss, 2) Kampagne NoNPD (Auftakt für
NRW/Landesberatung), 3) Rahmenplanung 2007
8.1.07: LGF Landesbüro
TO: 1) Kampagne NoNPD, 2) Gegenbesuch bei VVN-BdA Sachsen-Anhalt
5.2.07: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Bericht Bundesausschuss-Sitzung, 3) Kampagne
NoNPD, 4) Jahresbilanz Finanzen 2006/Planung 2007, 5) Ostermarsch
2007, 6) Planungen Wenzelnberg, Gardelegen, Bittermarck, Buchenwald
3.3.07: LA ver.di-Haus Wuppertal
TO: 1) Berichte zur Kampagne NoNPD, 2) Kassierung 2006, Stand
2007 und Planung 2008, 3) Erste Konzeption für
Landesdelegiertenkonferenz, 4) Vorbereitung der "Konferenz
antifasch. Initiativen und Org. NRW" in Leverkusen, 5)
Nachwahlen zum Bundesausschuss
2.4.07: LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Einschätzung Ostermärsche, 3) Wenzelnberg,
4) Nazi-Aufmarsch Dortmund, 5) Maßnahmen zur Antifa-Landeskonferenz
Leverkusen, 6) Vorbereitung evang. Kirchentag Köln und
UZ-Pressefest Dortmund
14.5.07: LGF Landesbüro
TO: 1)Berichte (Ostermärsche/1.Mai/NoNPD), 2) Beratung weiterer
Aktivitäten (NoNPD, Mittenwald, Evang. Kirchentag, G8-Gipfel,
UZ-Pressefest), 3) Bericht vom Gedenkstättenseminar, 4) Bericht vom
Geschäftsführer- und KassiererInnentreffen Berlin
9.7.07: LA und LGF Landesbüro
TO:1) Bericht Bundesausschuss, Tagung Bundesverband für Inform.
u. Beratung für NS-Verfolgte, 2)
Antikriegstag/Naziaufmärsche/Stukenbrock, 3) Kampagne NoNPD
11.8.07: LA ver.di-Haus Wuppertal
TO: 1) Berichte, 2) "NoNPD, aber auch NoSchäuble und
NoMilitarismus" - Überlegungen zur Weiterführung der
Kampagne, 3) Vorbereitung der LDK, 4) Seminar Solingen, 5)
Kassenbericht und Finanzierungsfragen
3.9.07: LGF Landesbüro
TO: 1) Kassierung und Spendentätigkeit, 2) Kampagne NoNPD, 3)
Vorbereitung der LDK, 4) Vorbereitung Seminar Solingen
8.10.07 LGF Landesbüro
TO: 1) Berichte, 2) Vorbereitung LDK, 3) Bericht Bundesausschuss,
4) Finanzierung der ANTIFA, 5) Maßnahmen zur NoNPD-Kampagne (Brief
an MdB und MdL), 6) Information zur Kampagne "Rettet die
Grundrechte"
19.11.07: LGF Landesbüro
TO: 1) Auswertung Kampagne NoNPD und wie weiter? 2) Seminar
Solingen, 3) LDK-Vorbereitung, 4) Zug der Erinnerung, 5)
Kriegsverbrecher-Aktionstag 1.12.07
13.12.07: LA ver.di-Haus Wuppertal
TO: 1) Berichte Kreise/Land, 2) Bericht Bundesausschuss und
Kasseler Friedensratschlag, 3) Vorbereitung der
Landesdelegiertenkonferenz
14.1.08: ausserordentliche/erweiterte LGF Landesbüro
TO: Vorbereitung der Landesdelegiertenkonferenz
Was wurde aus den Beschlüssen der Landeskonferenz 2005?
Beschlossener Antrag Nr. 1: "Für die Veränderung der
Satzung…."
Die beschlossene neue Satzung wurde neu gedruckt, beim Notar und
Amtsgericht (Vereinsregister) hinterlegt und den Mitgliedern
zugeleitet.
In die Landessatzung wurde neu aufgenommen eine Regelung, dass
die Landesdelegiertenkonferenzen künftig alle zwei bis drei Jahre
stattfinden (nicht mehr zwingend alle zwei Jahre). Ferner wurde der
Text aus der Bundessatzung aufgenommen:
"Die Vereinigung verbindet die Erfahrungen und das
Vermächtnis der Verfolgten und Widerstandskämpferinnen und
Widerstandskämpfer mit dem Engagement der Mitglieder der
nachfolgenden Generationen. Sie ist offen für alle, die jede Form
von Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Militarismus ablehnen
und für friedliche, demokratische und humane Verhältnisse, für
eine menschenwürdige Zukunft aller eintreten. Sie ist bereit zur
Zusammenarbeit mit allen Kräften, welche die gleichen Ziele
verfolgen. Die VVN-BdA tritt für die gewaltfreie Lösung
politischer Konflikte ein."
Beschlossener Antrag Nr. 2: (Dortmund, Zum 8. Mai 2005:
Fünf Aufgaben für die gesamte Organisation). Darin heißt es:
"Unsere Organisation konzentriert sich 60 Jahre nach der
Befreiung von Krieg und Faschismus auf folgende nächste Ziele:
- Durchsetzung des Prinzips "Eine rechtsextremistische
Ideologie lässt sich auch nicht mit den Mitteln des
Demonstrationsrechts legitimieren" (Beschluss des höchsten
Gerichts von Nordrhein-Westfalen, OVG NRW, Az 5 B 585/01) Damit
wird beigetragen zur Wiederherstellung des Verfassungsprinzips
des Artikel 139 GG, das die 1945/46 geschaffenen Bestimmungen
zur Zerschlagung von NS-Organisationen auch für das Heute
verbindlich regelt. (...)
- Wiederherstellung des Konsens in der Gesellschaft unter der
Losung "Nie wieder Krieg und Faschismus" entsprechend
dem Vermächtnis des deutschen Widerstandes. Dies ist die
richtige Antwort auf eine Schlussstrichpraxis, die allenfalls
die Losung "Nie wieder Auschwitz" gelten lassen will
und Angriffskriege auf die Tagesordnung setzte und setzt.
- Durchsetzung wirkungsvoller kommunalpolitischer Positionen des
Antifaschismus und der Friedenserziehung in den Städten und
Gemeinden. Die VVN-BdA hat dazu ihre Vorschläge vorgelegt. Wir
rufen alle Kommunalpolitiker/innen auf, diese Vorschläge in der
Praxis anzuwenden. Wir unterstützen die Aktion
"Stolpersteine" zur Erinnerung an die Opfer des
Faschismus.
- Antifaschistische und antimilitaristische Geschichtsarbeit in
den Schulen und unter der Jugend, ferner umfassende
Unterstützung der Bewegung für "Schulen ohne
Rassismus". In einer Zeit, da wir auf die
Zeitzeugengeneration leider fast ganz verzichten müssen, sind
wir aufgerufen, als Angehörige und Hinterbliebene wie auch als
antifaschistische Mitstreiter der älteren Generation ihren
Auftrag zu übernehmen. Gemeinsam mit anderen demokratischen
Kräften sehen wir im Jahrestag 8. Mai, dem 60. Jahrestag der
Befreiung von Krieg und Faschismus, den Startpunkt, in diesem
Sinne Erinnerungsarbeit verstärkt zu betreiben.
- Stärkung des Bündnisses gegen Sozialabbau und antisoziale
Hochrüstung, der Bewegung der Montagsdemonstrationen und der
Gewerkschaftsaktionen im Lande, denn Hartz IV und Agenda 2010
sind der Weg in eine Vergangenheit, in der den Nazis mit ihren
sozialdemagogischen Positionen das Vorankommen auf dem
Hintergrund von Sozialabbau und Beseitigung demokratischer
Rechte erleichtert wurde."
Diese fünf Aufgaben haben sich die Kreis und Gruppen der VVN-BdA
und viele einzelne Mitglieder in Aktionen und Äußerungen zu eigen
gemacht.
Beschlossener Antrag Nr. 3: (Wuppertal, Studienfahrt
nach Oradour). An der Umsetzung des Beschlusses wird noch
gearbeitet.
Beschlossener Antrag Nr. 4: (Wuppertal, Wissensportale
zur NS-Zeit): Wurde als Empfehlung veröffentlicht.
Beschlossener Antrag Nr. 5: (Wuppertal, Wissenschaftliches
Kolloquium): Er wurde mit Erfolg verwirklicht. Am 8. 5. 2005
fand das Kolloquium "Der Widerstand gegen den deutschen
Faschismus 1933 - 1945 Ein/kein Thema für die Jugend unserer Tage?
Erfahrungen, Probleme und Perspektiven der Vermittlung"
statt. Es sprachen Dr. Dirk Krüger, Prof. Karl Heinz Jahnke, Dr.
Ursula Krause-Schmitt, Ulrich Sander u.a. Veteranen der
Antifaschistischen Bewegung wurden geehrt und ehemalige
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter begrüßt.. Veranstaltet
wurde das Kolloquium gemeinsam mit den folgenden Organisationen:
Studienkreis Deutscher Widerstand, Frankfurt am Main; GEW
Stadtverband Wuppertal; Antifa-Referat der Bergischen Universität
Wuppertal. Die Teilnehmerzahl hätte größer sein können.
Beschlossener Antrag Nr. 6: (Siegen, Beitragsmarken):
Er wurde an die Bundesorganisation weitergegeben. Einer
Wiedereinführung von Beitragsmarken wurde nicht zugestimmt.
Der beschlossene Initiativantrag (Bochum, LDK an zwei
Tagen) wurde an den Landesausschuss überwiesen. Er wurde
geprüft und nicht für durchführbar angesehen (Kosten- und
Zeitaufwand).
Der beschlossene Initiativantrag zum Auftritt des Herrn
Gauck in Dortmund zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
wurde der Dortmunder VVN-BdA zur Verfügung gestellt. Sie hat die
Einladung Gaucks kritisiert.
Der beschlossene Initiativantrag des Geschäftsführenden
Landesausschusses (Resolution an Landtag und Landesregierung) wurde
zur Überarbeitung an den Landesausschuss überwiesen. Er wurde zur
Grundlage einer Petition an den Landtag und eines Briefwechsels mit
dem Ministerpräsidenten und dem Innenminister gemacht (siehe
Anhang), ferner zur Grundlagen für Aktionen auf allen Ebenen.
Schlussfolgernd aus der NPD-Provokation im Sächsischen Landtag
und den folgenden Auseinandersetzungen forderte die Landeskonferenz
dringend von der Landesregierung und dem Landtag in Düsseldorf:
"Sie sollen Beiträge leisten für folgende Forderungen:
- Die NPD muss aufgelöst werden. (So wie es im Falle der FAP
geschehen ist.)
- Umgehend ist das V-Leute-System des Verfassungsschutzes und
des Innenministerium abzuschaffen. Ein Verfassungsschutz, der am
V-Leute-System festhält, ist aufzulösen.
- Aufmärsche der neonazistischen Szene sind zu unterbinden.
- Der Artikel 24 der NRW-Landesverfassung ist strikt
einzuhalten, der als Lehre aus der Zeit des Faschismus am 18.
Juni 1950 in einer Volksabstimmung über die Landesverfassung
beschlossen wurde. Der Artikel lautet: "Im Mittelpunkt des
Wirtschaftslebens steht das Wohl des Menschen. Der Schutz seiner
Arbeitskraft hat den Vorrang vor dem Schutz materiellen
Besitzes. Jedermann hat ein Recht auf Arbeit. Der Lohn muss der
Leistung entsprechen und den angemessenen Lebensbedarf des
Arbeitenden und seiner Familien decken. Für gleiche Tätigkeit
und gleiche Leistung besteht Anspruch auf gleichen Lohn, das
gilt auch für Frauen und Jugendliche."
- Das Land Nordrhein-Westfalen verteidigt die Bürgerrechte und
die Grundrechte des Grundgesetzes als wesentliche
Schutzinstrumente gegen einen neue faschistische diktatorische
Entwicklung."
Die Arbeitsfelder der VVN-BdA NRW
Entschädigung/Solidarität mit Zwangsarbeitern
Zu diesem Thema wurde ein Antrag an den Bundeskongress gerichtet.
Die Landesorganisation arbeitete im Bundesverband Information und
Beratung für NS-Verfolgte mit, und zwar auf Grundlage einer
VVN-Erklärung zum Abschluss der Zahlungen an ehemalige
Zwangsarbeiter:
"Ehemalige Zwangsarbeiter sollen auch weiterhin
Entschädigungszahlungen erhalten. Vor sieben Jahren hatten
Bundesregierung und die von der Wirtschaft mit gegründete Stiftung
"Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" Entschädigungen
beschlossen und nun das Ende der Zahlungen erklärt. Allerdings
haben sich nicht alle Unternehmen, die von der Zwangsarbeit
profitierten, daran beteiligt. Ganze Gruppen seien von der Zahlung
ausgeschlossen gewesen. Es darf in der Entschädigungsfrage keinen
Schlussstrich geben. (...)"
Diesen Forderungen an die Stiftung EVZ hat sich der Bundesverband
Information und Beratung für NS-Verfolgte leider nicht
angeschlossen. Es gilt nun, mit anderen Bündnispartnern weiter für
die Forderung auf Weiterzahlung und Berücksichtigung weiterer
Opfergruppen (Sowjetische und italienische Kriegsgefangene z.B.)
einzutreten.
Zu Plänen, das Kuratorium der Stiftung "Entschädigung
Verantwortung Zukunft" (EVZ) einzuschränken auf einen Kreis
aus Wirtschaft und Regierung, gelang dem Bundesverband Information
und Beratung für NS-Verfolgte ein Erfolg. Das Kuratorium bleibt
unverändert; ihm gehören indirekt über den Bundesverband auch die
Lagergemeinschaften und die VVN-BdA an. Dies ist von Bedeutung, weil
die Stiftung EVZ über einen Zukunftsfonds verfügt, aus dem
Projekte der Aufklärung über die Vergangenheit unterstützt
werden.
Der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte
beschloss eine Satzungsänderung: Es sollen künftig auch die
Kinder- und Enkelgeneration der NS-Verfolgten zum Kreis der Opfer
gezählt und von den Opferverbänden betreut werden.
Die VVN-BdA hat in mehreren Städten von NRW die Veranstaltungen
des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte mit
Fachleuten aus der Altenpflege und der Sozialarbeit unterstützt und
mit veranstaltet, welche die besondere Betreuung der ehemaligen
NS-Opfer, die nun pflegebedürftig sind, zum Thema hatten.
Die VVN-BdA NRW und die Friedensbewegung
Die Unterstützung der Ostermärsche und der Friedensaktionen am
1. September standen im Mittelpunkt unserer Friedensarbeit.
Aufgerufen wurde zur großen Antikriegsdemonstration am 15.
September 2007 in Berlin. Den Demokraten, die in Dortmund gegen die
Provokation der Neonazis angingen, ausgerechnet am 1. September 2007
(wie schon in beiden Jahren zuvor) aufzumarschieren, wurde
Unterstützung zugesagt und gegeben. Die Nazis riefen "Nie
wieder Krieg - nach unserm Sieg."
Stets war die VVN-BdA NRW bestrebt, besondere antimilitaristische
und antifaschistische Akzente in der Friedensbewegung zu setzen.
Dazu tagte auf Initiative der VVN-BdA NRW eine Arbeitsgruppe der VVN
zur Friedensarbeit am Rande des Kasseler Friedensratschlages 2006.
Bei einer Anhörung der Linksfraktion im Bundestag wurde die
VVN-Position so zusammengefaßt:
"Wir leben in einer Zeit ständiger Kriegsvorbereitung
und -führung. Das erfordert ständige militaristische Berieselung
der Köpfe, - und immer mehr autoritäre Machtausübung der
Regierenden. Die Militarisierung des Landes erreicht mit dem neuen,
kaum beachteten Reservistenkonzept "Zivilmilitärische
Zusammenarbeit Inneres" und seine Anwendung beim G8-Gipfel und
bei der Fußballweltmeisterschaft einen neuen Höchststand. Zur
Instrumentalisierung der Bundeswehr zum Einsatz im Innern kommt die
ideologische extrem rechte Beeinflussung der Bevölkerung. Und
unsere Grundrechte werden immer mehr beschnitten.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN-BdA strebt
die Verbindung von Antimilitarismus/Antifaschismus mit der
Friedensbewegung an. Die Losung ‚Nie wieder Krieg - Nie wieder
Faschismus' sollte in ihrer Einheit wiederhergestellt werden. Dazu
müsste an den Konsens von 1945 wieder angeknüpft werden:
- Einhaltung der UNO-Charta. Wenn darüber nachgedacht wird,
Deutschland entsprechend Artikel 7 der UNO-Charta militärisch
tätig werden zu lassen, so sagen wir: Deutschland hat sich
aufgrund seiner Geschichte ganz aus Kriegen fernzuhalten. Es
gelten die UNO-Charta-Artikel 53 und 107 fort, die Deutschland
das Kriegführen verbieten.
- Der 8. Mai 1945 ist und bleibt Tag der Befreiung Europas
von Krieg und Faschismus. Insbesondere die Befreiungstat der
Sowjetarmee bleibt unvergessen. Die Vorgänge in Estland
(Beseitigung antifaschistischer Denkmale) bedeuten eine
Umdeutung des 8. Mai 45; wer hier mitmacht begibt sich auf das
Gebiet der Rehabilitierung des deutschen Faschismus."
Die Arbeit der Neofa-Kommission NRW der VVN-BdA
Die Neofa-Kommission hat im Berichtszeitraum nur einmal getagt.
Die Arbeit dieser wichtigen Kommission wurde vom Kameraden Kurt
Heiler fortgeführt, indem er immer wieder Initiativen für
Konferenzen antifaschistischer Organisationen und Initiativen
in NRW
ergriff und diese mit Hilfe des Landesausschusses und örtlicher
VVN-Gruppen durchführte. Solche Konferenzen fanden statt am 7. 5.
2006 in Duisburg und am 5. 5. 2007 in Leverkusen. Es handelte sich
um die 26. und 27. Konferenz.
Die WAZ berichtete über die Duisburger Konferenz:
"Neben einem überregionalen Erfahrungsaustausch stand bei dem
jährlichen Treffen auch die Ausarbeitung gemeinsamer Strategien und
Netzwerke gegen Neonazismus auf der Agenda. Anlass zum Handeln sehen
die Organisatoren reichlich. Mit Blick auf das stetig wachsende
Potenzial rechter Extremisten setzt die Antifa-Bewegung vor allem
auf massiven Informationsaustausch und Vernetzung.
Manfred Demmer, der die Konferenz in Leverkusen
tatkräftig mit vorbereitet hat, berichtete darüber in einer
Pressemitteilung: "Die Teilnehmer aus vielen Städten des
Landes diskutierten Maßnahmen gegen rechts, für Widerstand gegen
Schäubles Grundrechteabbau und gegen Bundeswehreinsätze im Innern
durch eine neue Reservistenarmee. In einer Demonstration durch den
Stadtteil Manfort, in der Mittagspause, machten sie ihre Ablehnung
gegen radikal rechte Tendenzen und neofaschistischen Terror deutlich
und verurteilten den Revanchismus der ‚Preußischen Treuhand',
indem sie vor dem Wohnhaus des ‚Treuhand'-Chefs Rudi Pawelka (CDU)
dessen Pläne für den Raub von Gebieten in Polen anprangerten. -
Wie Staat und Gesellschaft den Boden für die Existenz und das
Anwachsen des Neofaschismus bereiten, das war Gegenstand des
Hauptreferats ‚Rosen auf den Weg gestreut', das Richard Gebhard
aus Aachen hielt. Die Polizeiaktion vom 1. Mai 2007 in Dortmund habe
gezeigt, wie der Staat immer mehr zum Helfershelfer für die Rechten
werde."
Ein weiterer
Kongress "Zivilcourage gegen Nazis"
tagte am 6. Juni 2007 in Münster
Er fand unter Mithilfe der VVN-BdA Münster statt. Es tagten mehr
als 150 Teilnehmer aus ganz Westfalen zum Thema: "Zivilcourage
gegen Nazis! - Wie macht man das?!?" im traditionsreichen
Rathaus zu Münster. Prominentester Redner war der Paderborner
Historiker und Soziologe Prof. Arno Klönne. In verschiedenen
Arbeitsgruppen wurde über Themen wie "Die intellektuelle
Rechte", "Weibliche Nazis" oder
"Neofaschistische Aktivitäten" diskutiert. Ziel des
Kongresses war neben der Information auch, die Kommunikation zu
verbessern und Aktivitäten zu koordinieren, Netzwerke gegen den
Rechts zu bilden. Tipps für den aktiven Widerstand gegen Nazis gab
es etwa in den Workshops "Demo leicht gemacht" und
"Wortergreifungsstrategien", was den Umgang mit dem
öffentlichen Auftreten der Neonazis betraf. Eine Ausstellung gab
unter anderem Auskunft über Rassismus und Antisemitismus, die
Asyldebatte und das Spektrum rechter Gruppierungen. - Verabredet
wurde des Aufbau eines Netzwerkes gegen Neofaschisten für Westfalen
sowie der Aufbau einer Internet-Seite."
Für die Bestrafung der Kriegsverbrecher
Unser Landesverband nahm wieder jährlich am Protest gegen das
Wehrmachts-Gebirgsjägertreffen in Mittenwald/Obb. teil. Es kamen
Zeitzeugen aus den Orten in Frankreich, Italien, Slowenien und
Griechenland, welche die Massaker der Wehrmacht überlebten und
gegen die deutschen Faschisten gekämpft hatten, zum Pfingsttreffen
nach Mittenwald. Außerdem wurde versucht, gegen das Treffen der
NS-Soldaten und der Bundeswehr zu protestieren, was aber schwierig
war. Das wichtigste war die Herstellung von Öffentlichkeit zu dem
Skandal, dass sogar in Italien verurteilte Kriegsverbrecher an dem
Treffen auf den Hohen Brendten teilnehmen, ohne dass die Behörden
einschreiten. Pfingsten 2007 kam es zum Eklat, als auf dem Hohen
Brendten Antifaschisten, darunter unsere Freundin Ulrike Düwel und
unser Freund Jürgen Schuh, unter unwürdigen Bedingungen
festgenommen wurden, der Mörder Josef Scheungraber aber frei
herumlief. Die Festgenommenen siegten später vor Gericht gegen die
bayerische Polizei.
Im Berichtszeitraum fanden erstmals Aktionen für die
Bestrafung der Kriegsverbrecher an ihren Wohnorten statt,
darunter in Düsseldorf, Eschweiler und Greven. Über eine der
Aktionen, die unter maßgeblicher Mithilfe unseres Kameraden Jürgen
Schuh stattfand, berichtete die Westdeutsche Zeitung Düsseldorf am
8. Mai 2006:
"Über 60 Jahre ist das Ende des Zweiten Weltkrieges her.
Und doch ist er immer noch nicht so richtig Geschichte. Finden
zumindest die Mitglieder der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes. Anfang Mai hatten sie bundesweit in zehn Städten einen
Aktionstag durchgeführt. Einen Aktionstag gegen das Vergessen. Es
ging um die noch lebenden Mitglieder der 16. Panzergrenadierdivision
"Reichsführer SS". Diese Division wird beschuldigt, am
12. August 1944 ein Massaker unter den Bewohnern des Dorfes
Sant'Anna verübt zu haben. 560 Menschen, darunter 120 Kinder wurden
damals erschossen. Ein Kriegsverbrechen, das die italienische Justiz
bereits gesühnt hat. Die Mitglieder der Division wurden von einem
Militärgericht in La Spezia vor einem Jahr in Abwesenheit zu
lebenslanger Haft und zur Zahlung von Entschädigungen verurteilt.
Zur Vollstreckung der Haft ist es bislang nie gekommen. Auch nicht
bei Alfred Schöneberg. Der 85-jährige soll damals in Sant'Anna
dabei gewesen sein. Auch Schöneberg ist in Italien zu Lebenslang
verurteilt. Bis heute lebt er aber in einer gutbürgerlichen
Nachbarschaft in Düsseldorf-Vennhausen.
Mit 50 Demonstranten, darunter sehr viele ältere Menschen,
zog die VVN deshalb in das Wohngebiet."
Für die Erhaltung der Grundrechte und der Demokratie
Die letzte Landesdelegiertenkonferenz musste sich ausführlich
mit dem Vorgehen der Justiz gegen unsere Organisation befassen.
Soweit es um die Hausdurchsuchung vom Dezember 2003 in der
Landesgeschäftsstelle und in der Wohnung von Traute und Ulrich
Sander ging, konnte der Fall - wenn auch nicht hundertprozentig
zufriedenstellend - nach zweieinhalb Jahren abgeschlossen werden.
Am 14. 9. 05 wurde in der Westfälischen Rundschau Ulrich Sanders
Erklärung zur Verfahrenseinstellung und Vernichtung der Dateien von
Sander und VVN-BdA NRW veröffentlicht. Die beschlagnahmten Kopien
der Dateien wurden zwar nicht vernichtet, bzw. zurückgegeben, aber
in einer Erklärung gegenüber der Datenschutzbeauftragten NRW als
gelöscht bezeichnet. (Der Brief der Staatsanwaltschaft an die Frau
Datenschutzbeauftragte stammt vom 8. Juni 05)
Bei der VVN-BdA München bildete sich im Jahr 2007 eine
Arbeitsgruppe, die sich mit den staatlichen Eingriffen in Grund-
und Bürgerrechte und auch mit der damit zusammenhängenden Militarisierung
nach innen und außen beschäftigt. Die VVN-BdA NRW hat eine
enge Zusammenarbeit mit dieser Gruppe hergestellt, und sich auch mit
den Gruppen "Bundeswehr wegtreten" (Köln) und
"Notstand der Demokratie" (München) vernetzt.
Ziel ist es, so die Münchner Arbeitsgruppe, dem Verband der VVN
"zuzuarbeiten für eine örtliche Informations-, Bildungs- und
Öffentlichkeitsarbeit und eine bundesweite Befassung mit dem Thema
anzuregen." Begründung: "Die VVN-BdA sieht mit Sorge
die zunehmende Zentralisierung des staatlichen Gewaltenapparates bei
gleichzeitiger Erweiterung staatlicher Befugnisse. Es gehört mit zu
den zentralen Lehren aus Faschismus und Krieg, wie die Nazis den
kompletten staatlichen Gewaltenapparat übernehmen konnten und wie
andererseits dieser Apparat vorbereitet und umgebaut wurde, um
schließlich vollends kriegstauglich zu sein. Wir sehen es als
unsere Aufgabe an, uns verstärkt mit dieser Entwicklung zu
befassen. Wir suchen deshalb weitere Mitglieder bzw. Orts- oder
Landesverbände der VVN-BdA zum regelmäßigen Austausch von
Informationen. Kontakt: NotstandderRepublik@web.de".
An manchen Orten haben sich auch Gewerkschaftsgruppen der Arbeit
von Notstand der Republik angeschlossen.
Die VVN-BdA NRW (Landesausschuss) erklärte: "Der 9. Juli
2007, an dem Innenminister Wolfgang Schäuble im "Spiegel"
sein massives Programm des Abbaus von Bürgerrechten bekannt gab,
stellt einen Schnittpunkt der Entwicklung dar. Noch sei das Programm
der Lagerhaft und des Schießbefehls für politisch Missliebige, der
Rundum-Bespitzelung durch Online-Durchsuchungen und Rasterfahndungen
sowie des Einsatzes von Streitkräften gegen Demonstranten umkehrbar
und abwendbar - aber nur, wenn die demokratischen Kräfte sich
endlich zum Widerstand gegen Schäuble formieren."
Besonders das Land NRW hat sich schwere
Grundgesetzverletzungen zu Schulden kommen lassen. Im Dezember
2006 hat es als erstes Bundesland im Landtag einen Gesetzentwurf zur
Onlinedurchsuchung (Hausdurchsuchungen in PC ohne Kenntnis
des Betroffenen) durchgesetzt, der für die Bundesregierung als
Vorbild dient, aber - auf Grund von Protesten und Verfassungsklagen
- zunächst vom Bundesverfassungsgericht geprüft werden muß.
Die VVN-BdA NRW hat sich in Briefen an die Fraktionen des
Landtages gewandt und gegen das Gesetz protestiert. Die
Landtagsfraktion der Grünen teilte mir, sie hätte gern vor dem
Landesverfassungsgericht in Münster gegen das Gesetz geklagt, habe
aber dafür nicht genug Stimmen, da die SPD nicht mitmache.
Inzwischen hat sich die SPD der Klage angeschlossen, so dass nun
auch aus Münster ein Urteil zu erwarten ist.
Zu den weiteren zu verurteilenden Maßnahmen der Justiz gehören
die Verurteilungen von Antifaschistinnen und Antifaschisten, weil
sie nach § 21 des Versammlungsgesetzes Veranstaltungen der
Nazis "gestört" haben, was verboten sei. Die Haltung der
Landesregierung hat zu dieser empörenden Haltung der Justiz
besonders beigetragen (siehe Anhang).
Kampagne NoNPD
An der erfolgreichen Kampagne "NoNPD" mit bundesweit
bisher über 177.000 Unterschriften für ein NPD-Verbot hat der
nordrhein-westfälische Landesverband einen guten Anteil. Die
Kampagne wurde mit einer Konferenz im Düsseldorfer
Gewerkschaftshaus und mit einer Aktion vor dem Innenministerium in
Düsseldorf eingeleitet. Verstärkt sollen jetzt Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens, darunter Abgeordnete, Künstler und
Gewerkschafter, für die Aktion gewonnen werden, die weitergeht,
wenn auch nicht als Unterschriftensammlung. Für NRW gilt es
besonders, die NRW-spezifischen Probleme, nämlich die hier
besonders hartnäckige schwarz-gelbe Unterstützung für die
Rechten, anzugehen. Diese zeigen sich im Gewähren lassen von
gewalttätigen Kameradschaften und von V-Leute-Systemen
zugunsten der NPD.
Petition gegen den Neonazismus
Am 1. 2. 2006 berichtete die "Westfälische Rundschau":
"Die VVN-BdA NRW richtet eine Petition an den Landtag, um das
Verbot aller Nazigruppen im Lande zu verlangen." Im März 2006
erfolgte dann eine Stellungnahme des Innenministers zur Petition,
und der Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages
machte es sich ganz einfach. Er teilte der VVN-BdA auf Grund der
Äußerungen des Innenministeriums und nicht als eigene
Stellungnahme mit: Verbote rechtsextremer Gruppierungen und ihrer
Veranstaltungen seien nur auf der Grundlage des geltenden Rechts
möglich. Ohne selbst Stellung zu nehmen, etwa zu der Anregung der
VVN-BdA, doch die Strafbarkeit der Schaffung von
Nachfolgeorganisationen zu beachten, sandte der Landtagsausschuss
der VVN-BdA die Stellungnahme des Innenministeriums zu der Petition
zu. In dieser Stellungnahme wird behauptet, man könne gegen jene
die Aufmärsche veranstaltenden "Kameradschaften" nichts
unternehmen, weil diese "neue, lose strukturierte
Organisationsformen" seien, deren "neonazistische
Grundhaltung" nicht zu übersehen sei; "jedoch sind sie
nicht körperschaftlich organisiert". Die Möglichkeit für
Vereinsverbote würden regelmäßig geprüft.
Zudem droht das Innenministerium antifaschistische Demonstranten
Bestrafung an. Wer die verfassungsmäßige Ordnung schützen und
verteidigen wolle, müsse sich an diese Ordnung auch bei Protesten
im Rahmen des "Aufstands der Anständigen" halten. Wer
"grobe Störungen" von nicht verbotenen Versammlungen
vornehme, müsse mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit
Geldstrafe rechnen.
Zur Geschichtsarbeit
Ein Arbeitskreis Geschichte berichtete von der letzten LDK: "Thema
der Arbeitsgruppe war die Erinnerungsarbeit, die in den Kreisen
geleistet wird. Es berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
über ihre Arbeit / Aktionen / Projekte, welche die Erinnerung an
die Verfolgung und den Widerstand während des deutschen Faschismus
aufrecht erhalten und an die Jugend weitergeben. Da die direkte
Auseinandersetzung mit Zeitzeugen und ihrer Biografien in der
Geschichtsarbeit immer weniger zur Verfügung stehen wird, muss nach
anderen Wegen der Vermittlung gesucht werden. Die ‚Kinder des
Widerstands' sollen stärker in die Arbeit miteinbezogen werden. Als
weiteres Ergebnis der Arbeitsgruppe ist angestrebt eine Vernetzung
der Geschichtsarbeiter und Geschichtsarbeiterinnen herzustellen,
damit Erfahrungen, Wissen und Materialien (Erinnerungsberichte,
Interviews, Videoaufnahmen mit ZeitzeugInnen, Archivalien etc.)
ausgetauscht werden können. Zu diesem Zweck wurden E-mail-Adressen
ausgetauscht. Es wurde auch überlegt, in gewissen Abständen in
Arbeitstreffen zusammenzukommen, denn es hat sich auf der LDK
gezeigt, dass ein großes Interesse am gegenseitigen Austausch
besteht, der in dem zeitlich begrenzten Rahmen auf dieser Konferenz
nicht geleistet werden konnte."
Die guten Vorschläge der letzten LDK konnten nicht umgesetzt
werden, weil die Kräfte dafür fehlten. Nach dem Seminar vom
Dezember 2007 besteht aber Hoffnung, dass wir nun einen
Geschichtsarbeitskreis bekommen werden.
Dieser Arbeitskreis wird sich vor allem mit der Rallye zur
Spurensuche "Verbrechen der Wirtschaft 1933 - 1945"
befassen. Die Idee zu dieser Rallye wurde auf dem Seminar 2007
vorgestellt.
In der VVN-BdA NRW geschieht der wichtigste Teil der Arbeit, auch
der Geschichtsarbeit, in den Kreisorganisationen. Die
Manifestationen rund um Ostern in der Wenzelnbergschlucht, der
Bittermark und in Lippstadt sowie am ersten Septemberwochenende
in Stukenbrock und im dortigen Jugendcamp gehören dazu.
Das Internationales Rombergparkkomitee wird von der
VVN-BdA NRW nach Kräften unterstützt.
Verbessert hat die VVN-BdA NRW ihre Zusammenarbeit mit dem
Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock".
In mehreren Städten ging die Aktion Stolpersteine weiter.
Neue Stolpersteinlegungen stehen bevor.
Stadtrundgänge zu Orten des Widerstandes und der
Verfolgung stehen in vielen Orten auf dem Programm.
Auf Bundesebene nahm die VVN-BdA NRW an den bundesweiten VVN-BdA-Gedenkstättenberatungen
teil.
Neue Projekte, die wir unterstützen, sind "Der Zug der
Erinnerung" für 12.000 in die Vernichtungslager
verschleppte Kinder.
Außerdem steht die Herausgabe des Buches "Mörderisches
Finale" - Die NS-Verbrechen am Ende des Krieges - bevor. Es
wird vom Internationalen Rombergparkkomitee herausgegeben. Vertreter
aus über 50 Orten mit Kriegsendverbrechen haben daran
mitgeschrieben. Die Federführung hatte Ulrich Sander.
60. Jahrestag der Gründung des Landes NRW
Bei der Feier der Landesregierung NRW zum 60. Jahr der Gründung
am Rhein-Ufer in Düsseldorf war der Landesverband der VVN-BdA mit
dabei. Unser Info-Stand trug das Motto "60 Jahre NRW - 60 Jahre
VVN - 60 Jahre Kampf gegen Alt- und Neonazis". Wir zeigten dort
die verkleinerte Ausstellung "Neonazismus in der
Bundesrepublik". Trotz der Nachbarschaft des
Vertriebenenverbandes und des Reservistenverbandes der Bundeswehr
stieß unser Stand auf großes Publikumsinteresse.
Festveranstaltung zum 60. Geburtstag des Landesverbandes der
VVN-BdA NRW
Am 28. Oktober feierte die VVN-BdA NRW im Savoy-Theater in
Düsseldorf unter der Losung "Von der Zukunft des
Antifaschismus" ihren 60. Geburtstag.
Mehr als 300 ehemalige WiderstandskämpferInnen, viele junge
AntifaschistInnen und FreundInnen befreundeter Organisationen,
Initiativen und Parteien aus ganz NRW waren gekommen. Es war ein
"Treffen der Generationen". Die Diskussionsrunde mit Henny
Dreifuss und Gerhard Leo (beide Kämpfer in der französischen
Resistance), dem Historiker Hans Coppi (Sohn der ermordeten Hilde
und Hans Coppi der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle",
Ulrich Schneider (Generalsekretär der FIR), Annika Roland (SDAJ) -
moderiert von Dr. Dirk Krüger (VVN-BdA Wuppertal) wurde abgerundet
durch das Kulturprogramm mit Frank Baier und Rolli Brings.
Emotionaler Höhepunkt das von Rolli Brings intonierte
"Moorsoldatenlied".
Die Veranstaltung unterstrich die Aktualität des Schwurs von
Buchenwald: "Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus!"
Mitarbeit in Initiativgruppe Opfer des Kalten Krieges
Unsere Organisation nimmt, personell und inhaltlich Anteil an den
der Arbeit der "Initiativgruppe für die Rehabilitierung der
Justiz-Opfer des Kalten Krieges" mit Sitz in Essen. Das
gemeinsame Anliegen ist dadurch gegeben, dass unter den Frauen und
Männern, die in der Adenauerzeit wegen ihres Eintretens gegen die
Remilitarisierung, gegen die Spaltung Deutschlands und die
Reaktivierung belasteter Nazis für den Staatsdienst in der BRD von
der eigens geschaffenen politischen Justiz verfolgt und zu teils
hohen Haftstrafen verurteilt wurden, sich auch bewährte
Antifaschistinnen und Antifaschisten befanden, die schon in der
Nazizeit Opfer des Gestapo-Terrors und der faschistischen
Sondergerichte waren. Das ging bis zu den Skandalen, dass ehemalige
Nazi-Blutrichter diese Antifaschisten als "Unbelehrbare"
wieder verurteilten. Alles unter dem Anspruch der
"Rechtsstaatlichkeit". Daher unterstützen wir als VVN-BdA
das Gesamtanliegen der Initiativgruppe, mit entsprechender
Öffentlichkeitsarbeit und Petitionen an den Bundestag den
Betroffenen zur rechtlichen Rehabilitierung und materiellen
Entschädigung zu verhelfen.
Mitarbeit in Arbeitsgruppe Emslandlager Moorlager
Die vorletzte Landeskonferenz hatte festgelegt, dass unser
Landesverband sich dem Anliegen annehmen soll, dass der bis vor
geraume Zeit aktive "Förderverein der Emsland-Lager"
fortgeführt werden kann. Es war die Situation der zwar nicht
formellen aber faktischen Auflösung des Vereins entstanden. Wir
wandten uns mehrmals mit politischen Zirkularen an die verbliebenen
Adressen von ehemaligen Moorsoldaten und Familienangehörigen, um
sie für das Fortbestehen des Vereins zu interessieren. Die Resonanz
war faktisch gleich Null, so dass wir davon ausgehen müssen, dass
keine Substanz für das Fortbestehen des Vereins mehr gegeben ist.
Wir waren in der betreffenden Zeit in Kontakt mit den Kameradinnen
und Kameraden des "Dokumentations- und Informationszentrum
Emslandlager" (DIZ) in Papenburg, das von einem eigenen
Trägerverein gestützt wird, der jedoch nicht - wie formal immer
noch der "Förderverein" - kooperatives Mitglied der
Bundesorganisation der VVN-BdA ist. Mitglieder unserer Organisation
nahmen an den Treffen des DIZ teil, die wie viele laufende
Aktivitäten von einer anerkennenswerten antifaschistischen Arbeit
zeugen. Es bietet sich also an, unser ursprüngliches Anliegen durch
enge Verbindung von VVN-BdA-Mitgliedern mit dem bestehenden
Trägerverein zu verfolgen. Entsprechend wird Gerd Deumlich
verfahren, dem wir für seine Mühe danken, die er sich um das
Andenken an die Moorlager-Opfer macht.
Asylsuchende und Abschiebungsopfer
1993 - vor genau 15 Jahren - wurde das Asylrecht in Deutschland
faktisch abgeschafft. Die Zahl der Menschen, die in unserem Land
Asyl beantragen, sinkt Jahr für Jahr. Die Zahl derer, die Asyl
bekommen ist verschwindend gering. Doch die Welt ist nicht sicherer
geworden, die Zahl der Flüchtlinge nicht geringer. Im Gegenteil:
Krieg, Armut, Umweltzerstörungen und Verfolgung zwingen immer mehr
Menschen aus allen Teilen der Erde dazu, ihre Länder zu verlassen.
Sie machen sich auf den Weg nach Europa. Europa schottet sich ab.
Die Menschen, die hier Zuflucht suchen wollen, werden gar nicht erst
auf das Festland gelassen. Tausende sterben auf der Flucht. "Frontex"
heißt das Programm, das die EU erlassen hat, um Europa dicht zu
machen. Mit polizeilichen und militärischen Mitteln. Wir haben uns
immer solidarisch mit den Opfern der Asylpolitik Deutschlands und
der EU erklärt. Es kommt darauf an, der VVN-BdA wieder einen Platz
in den entsprechenden Solidaritätsgruppen zu geben und mehr
Menschen aus dieser Opfergruppe für die VVN-BdA zu gewinnen.
Seminar
Ein Seminar zur Arbeit der VVN-BdA in Nordrhein-Westfalen fand am
8./9. Dezember 2007 in Wuppertal in einem Naturfreundehaus statt.
(Nachdem die traditionellen Dezember-Seminare der VVN-BdA 2005 und
2006 leider ausfallen mussten.) Es nahmen rund 30 Aktivisten der VVN
aus dem ganzen Land teil. Vor allem wurde die LDK vorbereitet. Es
erklärten sich etwa zehn Teilnehmer bereit, einen
Geschichtsarbeitskreis zu schaffen und die Neofa-Kommission
wiederzubeleben.
Arbeit mit der Ausstellung "Neofaschismus in der
Bundesrepublik"
Die weist mit 11 Präsentationen eine gute Bilanz auf, wird aber
noch viel zu wenig genutzt.
Die Ausstellung wurde 2005 gezeigt in
Bochum-Herne bei ver.di vom 15.4. bis 28.4., in Köln
von der VVN-BdA vom 29.4. bis 6.5., von der VVN-BdA Dortmund
vom 26.9. bis 22.10., in Köln vom 16.11. bis 28.11.
In 2006 wurde sie gezeigt in
Herten-Recklinghausen vom 24.1. bis 3.2. von der VVN-BdA,
in Lage-Hörste bei ver.di vom 20.2 bis 21.2., in Dortmund
bei der VHS vom 20.3 bis 30.3., in Wuppertal von der
VVN-BdA vom 8.5. bis 19.5., in Düsseldorf bei der
60-Jahr-Feier NRW vom 25. bis 29.8., in Düsseldorf bei der
Landesschülervertretung NRW vom 30.8. bis 5.9., in Gevelsberg
von der VVN-BdA vom 8.11. bis 9.11., in Dortmund-Huckarde bei
der Gustav-Heinemann-Gesamtschule vom 13.11. bis 17.11.
In 2007 wurde sie gezeigt in
Bielefeld bei VHS/DGB vom 22.1. bis 16.2.
In 2008 wird sie gezeigt in
der Gesamtschule Hagen-Haspe vom 28.1. bis 1.2., in Detmold
im Felix-Fechenbach-Berufscolleg vom 28.4. bis 11.5.
Zur Arbeit mit unseren Archiven
Unsere Landesvereinigung verfügt über das Hartmut Meyer
Archiv zu Fragen des Neofaschismus, sie baut das
Antimilitaristische Bundeswehrarchiv weiter auf und sie
arbeitet an der Nutzbarmachung des Widerstandsarchivs von Rhein
und Ruhr. Nach einer Pause wird im Jahr 2008 die Aufbereitung
der Archivalien des Widerstandsarchivs fortgesetzt.
Das Hartmut Meyer Archiv wird bei der Neugestaltung der
Ausstellung "Neofaschismus in der Bundesrepublik" bald
wieder sehr herausgefordert werden. Das Bundeswehrarchiv spielt eine
wachsende Rolle bei der Aufdeckung von neuen
Militarisierungsplänen, so jenen an der "Heimatfront".
Öffentlichkeitsarbeit
Mit 5000 im ganzen Land geklebten Plakaten "Keine Nazis in
die Parlamente" hat die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten in den Landtagswalkampf in
Nordrhein-Westfalen eingegriffen.
Jan Große-Nobis (KV Münster) betreut weiter die Seite der
VVN-BdA NRW www.nrw.vvn-bda.de. Damit wird unserer Arbeit gute
Resonanz verschafft. Dem Webmaster danken wir für seine Mühe.
Regelmäßig verbreiten Jürgen Schuh und Ulrich Sander
Informationen und Erklärungen der VVN-BdA NRW über vvn-bdanrw@freenet.de.
Diese werden z.T. von Medien aufgegriffen, dienen aber vor allem der
Information der Friedens- und Antifa-Bewegung.
Von großer Bedeutung ist die Öffentlichkeitsarbeit in den
Kreisen der VVN-BdA im Lande. Dadurch können unzählige
Darstellungen der VVN-BdA-Arbeit in den Medien, vor allem in den
Printmedien, erreicht werden. So besonders in Bochum, Aachen,
Dortmund.
Sehr wichtig ist die Arbeit mit den eigenen Medien. Die Zeitung
"Antifa" unserer Organisation wird gern gelesen, es wurde
versucht werden, sie noch stärker auch außerhalb unserer
Organisation zu verbreiten. Unsere Länderseite NRW könnte etwas
mehr Mitarbeit aus den Kreisen - bitte nicht nur Zeitungsausschnitte
einsenden! - gebrauchen, damit Ulli Sander nicht alles alleine
machen muss.
Mitgliederentwicklung und Organisationsstrukturen
Der Landesverband NRW der VVN-BdA hatte per 31.12. 2004 1.017
Mitglieder (rund 230 weniger als im September 2002 bei unserer
vorletzten Landesdelegiertenkonferenz). Per 31. 12. 2007 hat er 1001
Mitglieder. Sie sind in 21 Kreisvereinigungen organisiert, oder es
handelt sich um Einzelmitglieder in Orten ohne VVN-BdA Organisation.
Die Kreisvereinigungen sind:
Aachen
Bochum/Herne
Dortmund und Umland
Düsseldorf und Umland
Duisburg
Ennepe-Ruhr-Kreis
Essen
Gelsenkirchen
Gütersloh
Hagen
Köln
Minden
Mülheim
Münster
Neuss
Oberhausen
Recklinghausen/Herten
Remscheid
Siegen
Solingen
Wuppertal und Umgebung (Mettmann, Velbert)
Stützpunkte gibt es in Bottrop, Lippstadt, Lüdenscheid, Marl,
Wermelskirchen. Bonn, Leverkusen und Bergisch-Gladbach werden
kassenmäßig von Köln mit erfasst.
Die Kreise Aachen, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg,
Ennepe-Ruhr, Essen, Köln, Mülheim, Münster, Recklinghausen,
Remscheid und Wuppertal arbeiten mit je einem Mitglied im
Landesausschuss mit - allerdings nicht alle regelmäßig. Die
Verbindung zwischen den Kreisen und der Landesorganisation muss
verbessert wird. Denn das Arbeitspensum und die Herausforderungen
nehmen zu, die Zahl der Aktiven wächst jedoch nicht. Es ist ratsam,
zwei Vertreter zu benennen, um eine kontinuierliche Arbeit zu
gewährleisten und den Gedankenaustausch zu fördern. Auch die
übrigen Kreise sollten Vertreter für den LA benennen. Auch Gäste
sind herzlich willkommen.
Die leider aus biologischen Gründen ausscheidenden Mitglieder
werden noch immer nicht durch Neugewinnung von jungen Leuten für
die VVN-BdA ersetzt. Offensichtlich ist die Arbeit vieler
Kreisverbände noch nicht darauf ausgerichtet, gezielt neue
MitstreiterInnen zu gewinnen, und wo sie gewonnen werden, ist die
Organisationsstruktur nicht immer auf "Neue" eingestellt..
Die Zahlen der Neuaufnahmen im einzelnen:
Gelsenkirchen 10, Gütersloh 3, Münster 4, Dortmund 7,
Düsseldorf 16, Herford 1, Marl 4, Bielefeld 1, Solingen 9, Siegen
4, Essen 1, Berg.-Gladbach 1, Duisburg 2, Ennepe 1, Hilden 2,
Schwerte 1, Wetter 2, Hattingen 1, Haan 2.
Hinzu kommt, dass weniger Mitglieder mehr Finanzen für die
Arbeit unserer Organisation aufbringen müssen. Die
"Abgaben" für die Arbeit der Bundesorganisation und die
"antifa" erhöhen sich laufend. Mit einer strengen
Haushaltplanung und Einhaltung der Planung hat der
Geschäftsführende Landesausschuss die Probleme bisher lösen
können. Zur Zeit teilen sich die Beitragsaufkommen in je ein
Drittel für den Kreis, das Land und den Bund (incl.
Mitgliederzeitschrift "Antifa". Die Kassiererinnen und
Kassieren haben eine große Arbeit geleistet, um die Organisation am
Leben zu halten. Dafür sei ihnen herzlich gedankt.
Anerkennung und Dank gilt auch den Kreisen, die internationale
Verbindungen der Antifaschisten aufrechterhalten haben.
Solidarität ist auch weiterhin notwendig.
Spendet unter dem Stichwort "Spende gegen das Vergessen -
für die Archive" an die VVN-BdA NRW, Konto Postbank Essen BLZ
360 100 43, Konto Nr. 282 12-435.
Wuppertal, den 5. Februar 2008
Dieser Bericht wurde von den Mitarbeitern des Landesbüros
Jürgen Schuh und Ulli Sander, ferner von Gerd Deumlich verfasst.
Persönliche Bemerkung von Jupp:
Dank und Anerkennung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Landesbüros und der Archive Horst +, Traute, Ulla, Regina, Jürgen,
Ulli und Volkmar. Im Landesbüro wird eine enorme Arbeit geleistet,
die hohe Anerkennung verdient.
Anhang
Nachstehend der Text unseres Briefes vom 4. Juli 2005 an die
neue Landesregierung von NRW
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, wir
wünschen Ihnen eine glückliche Hand in Ihrer Regierungsarbeit.
Ohne auf Ihr Wahlprogramm und ihre Koalitionsvereinbarung
einzugehen, möchten wir auf einen politischen Bereich verweisen, in
dem dringend Veränderungen - um nicht Reformen zu sagen - nötig
sind: Auf den Bereich des Umgangs mit extremen Rechten.
Grundsätzlich bitten wir in diesem Zusammenhang dringend, die
Lehren aus der Zeit von Faschismus und Krieg zu beherzigen, wie sie
in unserer Landesverfassung - bezogen auf gesellschaftliche Ursachen
des Faschismus - zum Ausdruck kommen: "Im Mittelpunkt des
Wirtschaftslebens steht das Wohl des Menschen. Der Schutz seiner
Arbeitskraft hat den Vorrang vor dem Schutz materiellen Besitzes.
Jedermann hat ein Recht auf Arbeit. Der Lohn muss der Leistung
entsprechen und den angemessenen Lebensbedarf des Arbeitenden und
seiner Familien decken. Für gleiche Tätigkeit und gleiche Leistung
besteht Anspruch auf gleichen Lohn, das gilt auch für Frauen und
Jugendliche." (Artikel 24 der Landesverfassung NRW)
Im allgemeinen werden ja Veränderungen und Reformen abgelehnt,
die Geld kosten. Auch diese Vorgehensweise möchten wir nicht
kommentieren, dennoch darauf aufmerksam machen, dass die von uns im
folgenden geschilderte Veränderungen und Reformen kein Geld kosten
würden, aber dennoch dringend geboten sind.
Es vergeht kaum ein Tag und kein Wochenende, an dem nicht auch in
unserem Land faschistische Banden auf den Straßen und Plätzen
aufmarschieren. Die V-Leute-Praxis des Verfassungsschutzes im
NRW-Innenministerium hat zur Stärkung des Neonazismus und zur
faktischen Bestandsgarantie für die NPD geführt. Die Polizei sieht
dem Treiben der Nazis wie gelähmt zu und verweist auf die
beunruhigenden Urteile des Bundesverfassungsgerichts zu Gunsten von
Nazidemonstrationen, und sie verweist auf die "Politik".
Doch die Regierung in Düsseldorf hat solche Verweise - wenn wir sie
vornahmen - zurückverwiesen an die Behörden in Regierungsbezirken,
Staatsanwaltschaften und Polizeipräsidien. Und die Nazis
demonstrierten weiter.
Die Tolerierung faschistischer Umtriebe schreitet fort - bis hin
zur skandalösen Duldung des antisemitischen Neonazi-Marsches gegen
den Synagogenbau in Bochum und zu antisemitischen Aktionen
ausgerechnet am Jahrestag der Reichspogromnacht im Rheinland unter
der Nazilosung "Die schönsten Nächte sind die Nächte aus
Kristall". In diesen Tagen erhielten wir die unfassbare
Nachricht, dass eines unserer Mitglieder in Bochum vor Gericht
gestellt werden soll, weil es am 9. November 2004 mit Blumen und der
Losung "9. November 1938 - Damit die Nacht sich nicht
wiederhole" zur Kranzniederlegung für die Opfer des Holocaust
gegangen ist, begleitet u.a. von einem Lehrer und einem jüdischen
Kantor. Die Staatsanwaltschaft behauptete, das VVN-Mitglied habe
gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.
Unsere Organisation konzentriert sich 60 Jahre nach der Befreiung
von Krieg und Faschismus auf folgende nächste Ziele - und wir
hoffen, wir können bei Ihnen dafür Unterstützung erlangen: +
Durchsetzung des Prinzips "Eine rechtsextremistische Ideologie
lässt sich auch nicht mit den Mitteln des Demonstrationsrechts
legitimieren" (Beschluss des höchsten Gerichts von
Nordrhein-Westfalen, OVG NRW, Az 5 B B 585/01) Damit wird
beigetragen zur Wiederherstellung des Verfassungsprinzips des
Artikels 139 GG, das die 1945/46 geschaffenen Bestimmungen zur
Zerschlagung von NS-Organisationen auch für das Heute verbindlich
regelt. Höchste NRW-Richter haben sich mit ihren Urteilen gegen die
Neonazis gewandt. Ihre Rechtssprechung sollte endlich in NRW volle
Gültigkeit erhalten.
- Verbot der sog. "freien" und "nationalen"
Kameradschaften als illegale Nachfolgeorganisationen der in den
90er Jahren von den Innenministern verbotenen
Neonaziorganisationen und als kriminelle Vereinigungen. Diese
Kameradschaften üben Gewalt, Mord und Terror gegen Ausländer
und Antifaschisten aus, und am Ostermontag 2005 kam es in
Dortmund erneut zu einer Mordtat eines Täters aus den Reihen
der Kameradschaften. Dennoch unterblieb bisher ein Vorgehen -
oder wenigstens ein Demo-Verbot - gegen diese Organisationen
seitens der Behörden.
- Schluss mit der Verfolgung von Antifaschisten, denen
"Störung" von Naziaufmärschen vorgeworfen wird,
während doch solche Proteste nach den Aufrufen zum
"Aufstand der Anständigen" dringend geboten waren.
- Rückgabe des digitalisierten Archivs der VVN-BdA und ihres
Landessprechers, das beschlagnahmt wurde, nachdem die VVN-BdA
gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher Anzeige erstattet hatte.
(Sie blieben unbehelligt, doch nicht unsere Organisation!) Diese
Rückgabe des Archivs ist nach Einstellung des Verfahrens durch
die Justizbehörden und nach der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts Az. 2 BvR 1027/02
(Bundesverfassungsgericht verbietet willkürliche
Datenbeschlagnahme) dringend geboten.
- Durchsetzung wirkungsvoller kommunalpolitischer Positionen des
Antifaschismus und der Friedenserziehung in den Städten und
Gemeinden. Die VVN-BdA hat dazu ihre Vorschläge vorgelegt.
Wir rufen alle Kommunalpolitiker/innen auf, diese Vorschläge in
der Praxis anzuwenden. Wir unterstützen die Aktion
"Stolpersteine" zur Erinnerung an die Opfer des
Faschismus. Antifaschistische und antimilitaristische
Geschichtsarbeit in den Schulen und unter der Jugend, ferner
umfassende Unterstützung der Bewegung für "Schulen ohne
Rassismus". In einer Zeit, da wir auf die Zeitzeugengeneration
leider fast ganz verzichten müssen, sind wir aufgerufen, als
Angehörige und Hinterbliebene wie auch als antifaschistische
Mitstreiter der älteren Generation ihren Auftrag zu übernehmen. In
diesem Sinne hoffen wir auf Hilfe der neuen Regierung.
Mit freundlichen Grüßen
Der Landesausschuss der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
(gegründet - bei Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten
von NRW - im Jahre 1946 durch die Vertreterinnen und Vertreter von
50.000 NS-Opfern und Überlebenden des Widerstandes)
Im Auftrag: gez. Josef Angenfort, Landessprecher; Ulrich Sander,
Landesspr., Hannelore Toelke, Landessprecherin
------------------------------------------------------------------------------
Abschrift der Antwort des Innenministeriums des Landes
Nordrhein-Westfalen
8. August 2005
Ihr Schreiben vom 04. Juli 2005 an den Ministerpräsidenten
Aktenzeichen 68.36-21130-2777/06
Sehr geehrter Herr Sander,
wie Ihnen bereits schriftlich mitgeteilt, hat mir die
Staatskanzlei Ihren o.g. Brief zur Beantwortung übermittelt. Für
Ihre Ermutigungen im demokratischen Bestreben, die Lehren aus der
Zeit des Nationalsozialismus zu beherzigen und den Rechtsextremismus
zu bekämpfen, danke ich Ihnen.
Soweit Sie in Ihrem Schreiben auf die Arbeit des
Verfassungsschutzes abstellen, möchte ich hervorheben, dass der
Verfassungsschutz in einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie
wie der unseren, die selbst der verfassungsfeindlichen politischen
Betätigung einen politischen Freiheitsspielraum lässt, ein
notwendiges Instrument zum Schutz der Demokratie ist.
Vereinsverbotsverfahren gegen politische Gruppierungen, wie von
Ihnen gefordert, sind nur unter engen gesetzlichen Voraussetzungen
möglich.
Bei den nordrhein-westfälischen Kameradschaften liegen aber
keine verbotsfähigen Strukturen im Sinne des Vereinsgesetzes vor.
Die Sachverhalte, die den kürzlich erfolgten Vereinsverboten in
Berlin und Brandenburg zugrunde lagen, sind nicht auf die
neonazistischen Kameradschaften in Nordrhein-Westfalen übertragbar.
Gleichwohl legen Polizei und Verfassungsschutz auch weiterhin ein
besonderes Augenmerk auf diese Kameradschaftsszenen. Hierzu gehört
auch die ständige Prüfung, ob sich Gründe ergeben, die ein
Vereinsverbot rechtfertigen können. Hinsichtlich des von Ihnen
angesprochenen Demonstrationsverbots rechtsextremistischer
Gruppierungen hat das Bundesverfassungsgericht in ständiger
Rechtssprechung die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit als
hohes Rechtsgut bestätigt und in Einzelfällen Entscheidungen des
OVG Münster aufgehoben.
Die Bekämpfung von Erscheinungsformen des Rechtsextremismus
durch Verfassungsschutz, Polizei und Justiz sind nur ein Schritt, um
dem Rechtsextremismus entgegenzutreten. Wichtiger ist die
präventive Tätigkeit durch politische Aufklärung und
gesellschaftliche Ausgrenzung der extremistischen Positionen. Hier
sind nicht nur die Politiker aller demokratischen Parteien und alle
gesellschaftlichen Institutionen gefordert, sondern auch jeder
Einzelne in seinem familiären, beruflichen und sozialen Umfeld ist
dazu aufgerufen, für die im Grundgesetz verankerten Grundprinzipien
des freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaats und für die
Grundrechte einzutreten.
Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag
(Unterschrift Brandt-Zimmermann)
------------------------------------------------------------------------------
An die Abgeordneten des Landtages von NRW
Wuppertal, den 10.11.05
Petition an den Landtag
Für einen neuen antifaschistischen Umgang des Landes NRW mit
Nazikameradschaften
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete!
Unsere Vereinigung, die VVN-BdA/Bund der Antifaschisten, die in
Düsseldorf 1946 von den überlebenden Opfern des Faschismus und von
Widerstandskämpferinnen und -kämpfern gegründet wurde, stellt
immer wieder und nun erst recht im Zusammenhang mit neuen
Naziaufmärschen in NRW die Frage, warum völkerrechtlich geächtete
und verbotene Organisationen und ihre Nachfolger überhaupt das
Demonstrationsrecht in Anspruch nehmen dürfen. Denn nicht nur die
Bestimmungen von 1945/46 sowie das Grundgesetz Artikel 139, sondern
auch die Organisationsverbote gegen Neonazis aus den 90er Jahren
sind einzuhalten und gegen die "freien Kameradschaften"
u.ä. anzuwenden, meinen wir. Deshalb schrieben wir wiederholt an
die verantwortliche Landesregierung.
Ministerpräsident und Innenminister der neuen Regierung in
Düsseldorf ließen uns nun u.a. wissen: "Für Ihre
Ermutigungen im demokratischen Bestreben, die Lehren aus der Zeit
des Nationalsozialismus zu beherzigen und den Rechtsextremismus zu
bekämpfen, danke ich Ihnen." Weiter hieß es:
"Vereinsverbotsverfahren gegen politische Gruppierungen, wie
von Ihnen gefordert" seien "unter engen gesetzlichen
Voraussetzungen möglich."
Wir richten an Sie die folgende Petition:
Verbieten Sie die nordrhein-westfälischen "freien"
nazistischen Kameradschaften, denn es liegen verbotsfähige
Strukturen im Sinne des Vereinsgesetzes und des Grundgesetzes vor.
Außerdem wird gegen das Verbot von Nachfolgeorganisationen laufend
verstoßen.
Wir möchten daran erinnern: Diese Kameradschaften üben Gewalt,
Mord und Terror gegen Ausländer und Antifaschisten aus, und am
Ostermontag 2005 kam es in Dortmund erneut zu einer Mordtat eines
Täters aus den Reihen der Kameradschaften. Dennoch unterblieb
bisher ein Vorgehen - oder wenigstens ein Demonstrationsverbot -
gegen diese Organisationen seitens der Behörden.
Wir bitten Sie, in Ihrer Parlamentsarbeit mit uns auch für
folgendes einzutreten:
- Durchsetzung des Prinzips "Eine rechtsextremistische
Ideologie lässt sich auch nicht mit den Mitteln des
Demonstrationsrechts legitimieren", (Beschluss des
höchsten Gerichts von Nordrhein-Westfalen, OVG NRW, Az 5 B B
585/01). Damit wird zur Wiederherstellung des
Verfassungsprinzips des Artikels 139 GG beigetragen, das die
1945/46 geschaffenen Bestimmungen zur Zerschlagung von
NS-Organisationen auch für das Heute verbindlich regelt.
Höchste NRW-Richter haben sich mit ihren Urteilen gegen die
Neonazis gewandt. Ihre Rechtssprechung sollte endlich in NRW
volle Gültigkeit erhalten.
- Nachdem die SPD-Landtagsfraktion von NRW ein gesetzliches
Verbot von Versammlungen und Aufzügen von Rechtsextremen an
Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen initiiert hat, bitten wir
darum, im ganzen Land das Verbot von NS-Aufmärschen zu
verfügen. In Berlin wurde am 8. Mai per Gesetz wie auch per
Bürgerprotest verhindert, dass Neonazis in die Nähe von
Holocaustdenkmal und Brandenburger Tor kamen. Wir meinen: Es
geht nicht nur darum, den Nazis und der NPD das Brandenburger
Tor zu verschließen, es geht auch darum, ihnen überall Tür
und Tor zu versperren, an jedem Ort, auch in NRW.
- Beendigung der Verfolgung von Antifaschisten und Demokraten,
denen "Störung" von Naziaufmärschen vorgeworfen
wird, während doch solche Proteste nach den Aufrufen zum
"Aufstand der Anständigen" dringend geboten waren.
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Abschrift der Antwort der Präsidentin des Landtags
Nordrhein-Westfalen
15.02.06
Ihre Eingabe vom 10.11.2005, eingegangen am 16.11.2005 -
Verfassungsrecht
Sehr geehrter Herr Angenfort,
der Petitionsausschuss hat in seiner Sitzung vom 23.01.2006 ihr
Vorbringen beraten und hierüber folgenden Beschluss gefasst:
Der Petitionsausschuss hat sich über die Sach- und Rechtslage
informiert.
Die Bekämpfung des Rechtsextremismus besitzt in Nordrhein
Westfalen hohe Priorität. Polizei und Verfassungsschutz beobachten
die Aktivitäten rechtsextremistischer Gruppierungen mit besonderer
Aufmerksamkeit. Verbote dieser Gruppierungen sind allerdings nur auf
der Grundlage des geltenden Rechts, und zwar des Vereinsgesetzes,
möglich. Verbote von Versammlungen und von Aufzügen
rechtsextremistischer Art sind nur im Einzelfall auf der Grundlage
des geltenden Versammlungsrechts möglich. § 15 Abs. 1 des
Versammlungsgesetzes (VersG) lässt das Verbot einer Versammlung
oder eines Aufzugs nur zu, wenn nach den zur Zeit des Erlasses der
Verfügung erkennbaren Umständen die öffentliche Sicherheit oder
Ordnung bei Durchführung der Versammlung oder des Aufzugs
unmittelbar gefährdet ist. Eine Änderung dieser Rechtslage hat
sich auch nicht durch den angesprochenen neu gefassten § 15 Abs. 2
VersG ergeben.
Der Petent erhält eine Fotokopie der Stellungnahme des
Innenministeriums vom 22.12.2005.
Die Bearbeitung Ihrer Petition hat längere Zeit in Anspruch
genommen. Bei der großen Zahl von Bitten und Beschwerden ließ sich
die Verzögerung leider nicht vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Allen
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Innenministerium des Landes Nordrhein Westfalen
Petition der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund
der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Gathe 55, 42107 Wuppertal
Schreiben vom 24.11.2005 1.3/14 P 2005 01424 00
Die Petition thematisiert ein Verbot freier nazistischer
Kameradschaften" und das Veranstalten von Versammlungen dieser
Gruppierungen in Nordrhein Westfalen. Gefordert werden Maßnahmen
auf der Grundlage des Vereinsgesetzes und des Versammlungsgesetzes.
Zur Petition nehme ich wie folgt Stellung:
Die Bekämpfung des Rechtsextremismus besitzt in Nordrhein
Westfalen hohe Priorität. Polizei und Verfassungsschutz beobachten
die Aktivitäten rechtsextremistischer Aktivitäten mit besonderer
Aufmerksamkeit. Verbote dieser Gruppierungen sind allerdings nur auf
der Grundlage des geltenden Rechts, und zwar des Vereinsgesetzes,
möglich. Bei den in Nordrhein Westfalen aktiven Kameradschaften
liegen indes keine verbotsfähigen Strukturen im Sinne dieses
Gesetzes vor. Dies ist nicht zuletzt auf die zahlreichen Verbote
neonazistischer Vereine seit Anfang der 90 er zurückzuführen, die
die wichtigsten Strukturen des Szene zerstört haben. Um wieder
aktions und mobilisierungsfähig zu werden, suchten diese
Gruppierungen nach neuen, lose strukturierten Organisationsformen,
die sich "Kameradschaften" nennen. Den in Nordrhein
Westfalen ansässigen Kameradschaften ist zwar eine neonazistische
Grundhaltung gemeinsam, jedoch sind sie nicht körperschaftlich
organisiert; d.h. es gibt keine formelle Mitgliedschaft, keine
Satzung und keine Organe im rechtlichen Sinn.
Gleichwohl legen Polizei und Verfassungsschutz weiterhin ein
besonderes Augenmerk auf die Aktivitäten dieser Szene. Hierzu
gehören regelmäßig auch Überlegungen, ob und inwieweit
rechtliche Möglichkeiten für Vereinsverbote bestehen. Dies habe
ich der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes bereits mit
meinem Schreiben vom 8.8.2005 mitgeteilt.
Versammlungsrechtlich stellt sich die Rechtslage wie folgt dar:
Verbote von Versammlungen und von Aufzügen rechtsextremistischer
Art sind nur im Einzelfall auf der Grundlage des geltenden
Versammlungsrechts möglich. § 15 Abs. 1 Versammlungsgesetz (VersG)
lässt das Verbot einer Versammlung oder eines Aufzuges nur zu, wenn
nach den zur Zeit des Erlasses der Verfügung erkennbaren Umständen
die öffentliche Sicherheit oder Ordnung bei Durchführung der
Versammlung oder des Aufzuges unmittelbar gefährdet ist. Damit
scheiden generelle Versammlungsverbote aus, es sei denn, den
Betroffenen steht kein Recht zur Teilnahme oder Durchführung einer
Versammlung zu.
Eine Änderung dieser Rechtslage hat sich auch nicht durch den
vom Petenten angesprochenen neugefassten § 15 Abs. 2 VersG ergeben.
Auch nach dieser Vorschrift dürfen nur im Einzelfall Versammlungen
an bestimmten Gedenkstätten verboten werden, und zwar, wenn nach
den zur Zeit des Erlasses der Verfügung konkret feststellbaren
Umständen zu besorgen ist, dass durch die Versammlung oder den
Aufzug die Würde der Opfer beeinträchtigt wird.
Mit dem Schlagwort Aufstand der Anständigen" ist ein
Verhalten gemeint, das durch den Protest gegen rechtsextremistische
Versammlungen die verfassungsmäßige Ordnung schützen und
verteidigen will. Wer sich nicht in die Gefahr des
Selbstwiderspruchs begeben will, muss seinen derart motivierten
Protest dann auch in den gesetzlich vorgesehenen Schranken halten.
Diese werden u.a. durch § 21 VersG gezogen.
Dort ist vorgeschrieben, dass grobe Störungen in der Absicht
nicht verbotene Versammlungen oder Aufzüge zu verhindern oder zu
sprengen oder sonst ihre Durchführung zu vereiteln, mit
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft
werden. Die Strafverfolgungsbehörden sind verpflichtet, dem
Verdacht solcher Straftaten nachzugehen. Insofern kann nicht per se
von der Klärung entsprechender Verdachtsmomente abgesehen werden.
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005
12. 2. 2005 - VVN-BdA NRW Landesdelegiertenkonferenz in
Düsseldorf
7. 3. 2005 - Antimilitaristische Veranstaltung in
Paderborn/Lesung "Macht im Hintergrund" (U.Sander)
14. 3. 2005 - Montagsdemo und Veranstaltung im "Z"
Dortmund zu den Kriegsendphasenverbrechen der Nazis mit der
Zeitzeugin Lore Junge (Internationales Rombergparkkomitee - davor:
polizeilich geduldeter Aufmarsch von 90 Neonazis
15. 3. 2005 - Kuratoriumssitzung der Gedenkstätte der Dortmunder
Steinwache, Rathaus Dortmund
24. 3. 2005 - Internationales Treffen des Internationalen
Rombergparkkomitees (IRPK), der VVN-BdA u.a. im Rathaus Dortmund.
Mit dabei Gäste aus 25 Städten mit Kriegsendphasenverbrechen.
Danach: Veranstaltung mit Esther Bejarano
25. 3. 2005 - IRPK und Stadt Dortmund: Gedenkkundgebung in der
Bittermark
26./28. 3. 2005 - Ostermarsch von Duisburg nach Düsseldorf,
weiter nach Essen, Gelsenkirchen, Bochum und nach Dortmund
28. 3. 2005 - Ein 17jähriger Nazi ermordet in Dortmund den
32-jährigen Antifaschisten Thomas Schulz.
9.-10. 4 2005 - Teilnahme der VVN-BdA NRW am Kongress in Berlin
"Opfer entschädigen -NS-Täter bestrafen"
16. 4. 2005 - Tagung VVN-BdA NRW Landesausschuss in Wuppertal
17. 4. 2005 - Gedenkveranstaltung in der Wenzelnbergschlucht.
Redner der VVN-BdA: Volker Adam (Köln)
17. 4. 2005 - Tag der Befreiung an Rhein, Ruhr und Lippe.
Zahlreiche Veranstaltungen in NRW. Darunter: Vortrag U. Sander in
der Karl-Liebknecht-Schule Leverkusen vor Jugend-Antifa-Gruppen aus
NRW
19. 4. 2005 - Beginn der neuen Ausstellung "Neofaschismus in
der Bundesrepublik" in Herne
23. 4. 2005 - Vortrag U. Sander zu "Zwangsarbeit per Hart
4?" bei Sozialforum in Bielefeld
2. 5. 2005 - Vortrag bei VVN-BdA und Antifa-KOK zu Aktion
Mittenwald, Düsseldorf
8. 5. 2005 - Kolloquium "Jugend und Widerstand" der
VVN-BdA NRW und des Studienkreises Deutscher Widerstand in
Wuppertal. Es sprachen Dr. Dirk Krüger, Prof. Karl Heinz Jahnke,
Dr. Ursula Krause-Schmitt u.a.
8. 5. 2005 - Zahlreiche Veranstaltungen zum Tag der Befreiung von
Krieg und Faschismus, darunter eine Demonstration der VVN-BdA und
Bündnispartner in Düsseldorf. Rede von Jupp Angenfort vor dem
Industrieclub. Weitere große Aktionen fanden in Aachen, Bochum,
Dortmund, Duisburg, Gevelsberg, Hagen, Herne, Köln u.a. statt.
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 2
9. 5. 2005 - Antifa-Gesprächskreis Dortmunder Bündnis gegen
Rechts "Volksfront von Rechts"
12. - 14. 5. 2005 - Teilnahme an Aktionen gegen Kriegsverbrecher
und Gebirgsjägertreffen in Mittenwald
20. 5. 2005 - Tagung des Geschäftsführenden Landesausschusses
der VVN-BdA NRW in Wuppertal
28.-29. 5. 2005 - Teilnahme am Bundeskongress der VVN-BdA,
Frankfurt am Main
Ende Mai 2005 - Die Staatsanwaltschaft Dortmund stellt die
Ermittlungen gegen den VVN-Landessprecher U. Sander ein, der
Verdacht, er habe mittels gefälschter Staatsanwaltsbriefe
Amtsanmaßung betrieben, besteht nicht mehr. Die VVN-Dateien werden
nicht zurückgegeben.
24.-26. 6. 2005 - UZ-Pressefest in Dortmund mit Stand der VVN-BdA
2. 7. 2005 - Landesausschuss in Wuppertal
4. 7. 2005 - Der Landesausschuss der VVN-BdA NRW schreibt der
neuen Landesregierung und äußert in 6 Punkten Vorschläge und
Erwartungen an die CDU-FDP-Koalition in Düsseldorf. (Siehe
"Antifa" Sept./Okt. 2005)
8. 7. 2005 - Beratung in Köln wg. Hartmut-Meyer-Archiv
13. 7. 2005 - Sitzung der Herausgeber der Zeitung gegen den
Krieg, Nähe Potsdam
29. 7. 2005 - Neofaschistischer Aufmarsch für "Multikulti
abschaffen - Moscheebau stoppen" wird in Duisburg von
Antifaschisten gestoppt.
5. 8. 2005 - letzte Bürositzung in Wuppertal mit Horst
Vermöhlen (gest. 6.8.05 in Oberhausen)
3. 9. 2005 - Fahrt nach Stukenbrock Gedenkveranstaltung und
Jugendcamp mit Referentin Celine van der Hoek aus Amsterdam (vom
IRPK)
6. 9. 2005 - Schreiben der Landesbeauftragten für Datenschutz,
dass die Festplattenkopien von Ulrich Sander und der VVN-BdA
vernichtet worden seien und keinen Eingang in Ermittlungsakten
gefunden hätten.
1. - 24. 9. 2005 - Ausstellung "Deutsche in der Rèsistance"
in Duisburg, Stadtbibliothek, unter Mitwirkung der VVN-BdA, Redner
u.a. Peter und Siegmund Gingold, Kurt Goldstein, und Kurt Hälker.
9. 9. 2005 - Geschäftsführender Landesausschuss tagt in
Wuppertal
10. 9. 2005 - Antifa-Demo in Hamm, Besuch U. Sander bei Verdi
Hamm
14. 9. 2005 - VVN-BdA und AntifaKoK erinnern in Düsseldorf an
den 70. Jahrestag der faschistischen Rassegesetze. Es spricht: Kurt
Julius Goldstein.
15. 9. 2005 - Besuch des Stadtarchivs Lünen, Recherche und
Spurensuche zu Hans Frankenthal
16. 9. 2005 - Gespräch und Referat U. Sander in IG Metall Schule
Sprockhövel
21. 9. 2005 - Treffen von antifaschistischen Senioren im
"Z" in Dortmund. Referent U. Sander
26. 9. 2005 - Erste Bürositzung in Wuppertal mit Jürgen Schuh
27./28. 9. 2005 - In Hamburg: Studien in Gedenkstätte Neuengamme
zur Geschichte der VVN-BdA NRW (T. u. U. Sander)
1. 10. 2005 - Fahrt nach Nürnberg zum SDAJ-Tribunal gegen
Militarismus (Referent U. Sander)
15. 10. 2005 - Gedenkrede auf dem Dortmunder Nordmarkt für
SA-Opfer von 1932
18. 10. 2005 - Beratung des IRPK in Dortmund.Brackel
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 3
20./21. 10. 2005 - Fahrt U. Sander nach Stuttgart / Beratung
über Kriegsendphasenmorde und Kriminalisierung von Antifa, Referat
im Gewerkschaftshaus
22. 10. 2005 - Referat U.Sander in VHS in Essen "Gerechte
Kriege?", Veranst. der VVN-BdA, Friedensforum u.a.
29. 10. 2005 - Treffen der Neofa-Kommission in Köln
1. 11. 2005 - Foto-Ausstellung des Jungen Forum der Ges. f.
Christli. Jüd. Zus. "Auschwitz", Berswordthalle Dortmund,
Referat von Kurt Goldstein im Dortmunder Reinoldinum
5.11. 2005 - Landesausschusstagung in Wuppertal
15. 11. 2005 - Fahrt wg. Stukenbrock Arbeitskreis nach Herford
(Planung Gedenkveranstaltung und Jugendcamp)
25.-27. 11. 2005 - Teilnahme in Würzburg am DISS-Seminar
9. 12. 2005 - Geschäftsführender Landesausschuss (GFL) der
VVN-BdA NRW tagt in Wuppertal
21. 12. 2005 - Treffen GFL mit Ulla Jelpke, MdB, in Wuppertal
29. 11. 2005 - Wuppertal: Denkmalsenthüllung und Veranstaltung
zu Gewerkschaftsprozessen (Landgericht). Präsentation einer
Internet-Ausstellung www.gewerkschaftsprozesse.de mit Exponaten der
VVN-BdA (Archiv)
1. 12. 2005 - Kuratorium Steinwache. Tagung im Dortmunder Rathaus
2.- 4. 12. 2005 - Teilnahme am Kasseler Friedensratschlag
10. 12. 2005 - Referat bei VVN-BdA Jahresabschluss in Düsseldorf
14. 12. 2005 - VVN-Neugründung in Gelsenkirchen
17. 12. 2005 - Medienpräsentation (per Internet) der von der
VVN-BdA herausgegebenen DVD "Josef, genannt Jupp" Porträt
eines Antifaschisten, über unseren Landessprecher Jupp Angenfort.
Der Film wurde von Christel Priemer, Olaf Klein und Ulrich Sander
geschaffen.
20. 12. 2005 - Besuch Schule ohne Rassismus in Dortmund-Dorstfeld
30.12. 2005 - U. Sander beim Schülerforschungsprojekt NS-Zeit in
Do-Nord, Anne-Frank-Gesamt-Schule
10. 1. 2006 - Gesprächskreis "Bündnis Dortmund gegen
rechts" wegen Naziaufmarsch am 28.1., Wichernhaus in Dortmund
14./15. 1. 2006 - Wissenschaftliche Konferenz in Bochum,
"Faschismus und soziale Ungleichheit"
Gesellschaftswissenschaftliches Institut Bochum, Uni., Thema:
NS-Sozialpolitik und Götz Aly-Buch
21. 1. 2006 - Das langjährige Landesausschussmitglied der
VVN-BdA, der ehem. Edelweißpirat Karl Heinz Winstermann stirbt in
Duisburg
22. 1. 2006 - Friedensversammlung Ruhr für VVN-BdA NRW besucht
von U. S., Ostermarschvorbereitung
24. 1. 2006 bis 3. 2. 2006 - In Herten und Recklinghausen:
Ausstellung "Neofaschismus in der Bundesrepublik"
27. 1. und 28. 1. 2006 - Ehrung der NS-Opfer vor Reinoldi
(zugleich Protest gegen Dortmunder Naziaufmarsch mit dem die Nazis
das Andenken der Auschwitzopfer schändeten)
4. 2. 2006 - Fahrt nach Berlin: Redaktion "Antifa"
tagt.
6. bis 18. 2. 2006 - "Verachtet vertrieben
verfolgt"-Ausstellung der VVN-BdA Bochum in der VHS, Thema:
Verfolgung Bochumer und Wattenscheider Sinti und Roma Chronologie
der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 4
10. 2. 2006 - Vertreter der VVN-BdA NRW und der Linkspartei.PDS,
der WASG und der DKP aus NRW treffen sich im VVN-Büro in Wuppertal,
um die Zusammenarbeit in der NRW-Region zu beraten
18. 2. 2006 - Münster: Erfolgreiche Aktionen gegen einen
Naziaufmarsch unter Leitung des Uni Asta und VVN-Vertreter.
20./21. 2. 2006 - Neofa-Ausstellungseröffnung bei Verdi in
Lage-Hörste, Verdi-Schule, Referent U. Sander
5. 3. 2006 - VVN-BdA-Landesausschuss in Wuppertal
7. 3. 2006 - Teilnahme an Stolpersteinaktion Dortmund-Brackel
16. 3. 2006 - Fahrt nach Heidelberg, Vortrag bei VVN-BdA
Heidelberg und Info über Roma-Zentrum, Referent U. Sander
20.- 30. 3. 2006 - Mitwirkung bei Ausstellung Neofaschismus in
Deutschland in VHS Dortmund
21. 3. 2006 - Büro-Eröffnung Ulla Jelpke Münsterstr. 141,
Dortmund
24. 3. 2006 - Fahrt nach Gütersloh zur SDAJ und dabei: VVN-BdA (Wiedergründung)
25. 3. 2006 - Tausende Antifaschisten in Gütersloh
"geleiten Nazi zum Bahnhof"
25. 3. 2006 - Geschäftsführender Landesausschuss und Kassierer,
gemeinsame Tagung in Wuppertal
2. 4. 2006 - Gedenkveranstaltung in der Wenzelnbergschlucht.
Redner für die VVN-BdA: Jürgen Schuh
8. 4. 2006 - Beratung/Treffen WASG und PDS mit sozialen
Bewegungen in Essen-Holthausen. Die VVN-BdA (Hannelore Tölke und
Ulrich Sander) hat bei der Gelegenheit eine Arbeitsgemeinschaft zu
Fragen von Demokratieabbau/Neonazismus/NRW-Innenpolitik gestaltet.
13. 4. 2006 - Tagung Internat. Rombergparkkomitee in Dortmund (in
Steinwache und Rathaus) Celine van der Hoek , Auschwitzüberlebende
und FIR-Aktivistin aus Amsterdam wird neue Präsidentin
14. 4. 2006 - Bittermark-Gedenkkundgebung in Dortmund
15. 4. 2006 - Ostermarschrede U. Sanders in Duisburg
15. 4. bis 17. 4. 2006 - Ostermarsch von Duisburg/Düsseldorf
nach Dortmund Erklärung der VVN-BdA auf den Ostermärschen zur
Fußball-WM: gegen Naziaufmärsche, gegen Bundeswehr bei WM u.a.
23. 4. 2006 - Besuch U. Sander in Beratungsstelle Bundesverband
Information und Beratung für NS-Verfolgte Köln, Gespräch mit
Sonja Schlegel
29. 4. 2006 - Friedensratschlag Kassel, Arbeitsauschuss,
Teilnahme für VVN: U. Sander
5. 5. 2006 - GFL tagt in Wuppertal
6. 5. 2006 - VVN-BdA vor Wohnung des Alfred Schöneberg,
Kriegsverbrecher, in Düsseldorf. Demonstration. Rede von Jürgen
Schuh
7. 5. 2006 - Landeskonferenz Antifaschistischer Initiativen und
Organisationen in Duisburg. Moderation: Kurt Heiler
7. 5. 2006 - Münster-Hiltrup: Demonstration gegen Nazis
8. bis19. 5. 2006 - Wuppertal: Ausstellung "Neofaschismus in
der Bundesrepublik"
9. 5. 2006 - Beratung des Ostermarsches Ruhr und Rheinland,
Einschätzung in Bochum Bahnhof Langendreer
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 5
20. 5. 2006 - Demo gegen Naziladen Donnerschlag in Dortmund - 26.
bis 28. 5. 2006 - Fahrt nach Mittenwald, gegen das
Kriegsverbrechertreffen der Gebirgsjäger und der Bundeswehr
1. 6. 2006 - Anhörung zu Opfern des Kalten Krieges im Bundestag,
Reichstagsgebäude, Berlin, U. Sander nimmt für VVN NRW teil
3. 6. 2006 - Demonstration gegen Naziaufmarsch, Düsseldorf
Oberbilker Markt, Refrent u.a. U. Sander, W. Dressen.
7. 6. 2006 - Referat U. Sander bei Jusos in Köln,
Antimilitaristische Konferenz
8. 6. 2006 - Internationale Pressekonferenz in Gelsenkirchen
(Schalker Fan Laden) gegen Nazis bei der Fifa-WM (Vertreter für
VVN-BdA U. Sander)
10. 6. 2006 - Rede Alice Czyborra in Gelsenkirchen bei der
Antifakundgebung gegen Nazis bei der Fußball-WM
12. 6. 2006 - Wuppertal: Begegnung mit Hagener Schülerinnen und
Schüler im VVN-BdA- Archiv
30. 6. 2006 - GFL tagt in Wuppertal
14. 7. 2006 - Referat "Neofaschismus heute" (Ref. U.
Sander) bei VVN-BdA in Mannheim
9. 8. 2006 - Mahnwache in Dortmund zum Hiroshima-Tag, Rede U.
Sander
12. 8. 2006 - VVN-BdA NRW Landesausschusstagung in Wuppertal
17. 8. 2006 - Beratung zu 60 Jahre NRW und 60 Jahre VVN in
Düsseldorf
18. 8. 2006 - Mitgliederversammlung Beratungsstelle NS-Verfolgte
in Köln, VVN-BdA durch U. Sander vertreten
20. 8. 2006 - 50. Jahrestag des KPD-Verbots, DKP-Veranst. in
Berlin, Ref. im Podium u.a. U. Sander
25./27. 8. 2006 - Aufbau und Betreuung des VVN-Standes zu
"60 Jahre NRW", Düsseldorf, Rheinufer
3. 9. 2006 - Fahrt nach Stukenbrock, vorher Antinazidemo in
Dortmund
16. 9. 2006 - Naziaufmärsche in Minden, Gütersloh und Bielefeld
"Für Volksgemeinschaft und gegen Klassenkampf" Antifa.
stoppen sie überall
26. 9. 2006 - VVN-BdA NRW GFL.-Tagung in Wuppertal
29. 9. 2006 - Friedensversammlung Ruhr Bochum-Langendreer
30. 9. 2006 - 60 Jahre VVN Bochum, Veranstaltung in der Kath.
Studentengemeinde
4. 10. 2006 - Vorbereitung der 60-Jahr-Feier der VVN-NRW bei
Frank Baier Duisburg
6./7./8. 10. 2006 - Besuch der Sachsen-Anhaltiner VVN-BdA in
Wuppertal, Dortmund und Bittermark, Stukenbrock
10. 10. 2006 - Ortstermin wg. 60 Jahr Feier in Düsseldorf
28. 10. 2006 - 60 Jahre VVN NRW. Feier in Düsseldorf im
"Savoy-Theater"
7.11. 2006 - Essen Info-Veranst. zu VVN-Kampagne gegen NPD
8. 11. 2006 - Vortrag U.Sander "8.11. -
Geschichtsträchtiges Datum" bei Friedensforum Dortmund
15. 11. 2006 - Veranstaltung bei Zwar (Zwischen Arbeit und
Ruhestand) mit Bundesverband NS-Beratung über Altenpflege und
NS-Opfer, Dortmund-Marten
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 6
16. 11. 2006 - Volkstrauertag-Rede in Duisburg, Wedau bei
VVN-BdA, Redner U. Sander
18.11. 2006 - VVN-BdA Landesausschusstagung in Wuppertal
27. 11. 2006 - Übergabe der Pankok-Handschrift (gefunden im
Archiv) an Eva Pankok in Wuppertal-Barmen
1. 12. bis 3. 12. 2006 - Kassel AG Frieden und Antimilitarismus
der VVN-BdA tagt (Grundsatzpapier der VVN NRW vorgelegt), danach
Teilnahme an Friedensratschlag
6. 12. 2006 - Prozess in Dortmund gegen Oidoxie und Weiße
Wölfe. Angezeigt hatte sie im März 2003 Jupp Angenfort. Der
Prozess platzt.
9. 12. 2006 - Teilnahme am Jahresabschlusstreffen der VVN Köln
15. 12. 2006 - GFL tagt in Wuppertal
18.12. 2006 - Jahresabschlusstreffen der VVN-Oberhausen (Teiln.
u.a. Traute Sander)
24. 12. 2006 - Auch Weihnachten gab es in Minden keine offene
Tür für Nazis. Die Weserbrücke wurde besetzt.
8. 1. 2007 - GFL tagt in Wuppertal
15. 1. 2007 - Sprockhövel. Besuch der IG Metall-Schule, U.
Sander als "Zeitzeuge"
19. 1. 2007 - Kuratorium Steinwache tagt im Rathaus Dortmund
20. 1. 2007 - Aktionskonferenz der VVN-BdA NRW zu NoNPD in
Düsseldorf, Gewerkschaftshaus
22. 1. bis 16. 2. 2007 Präsentation der "Neofa-Ausstellung
in Bielefeld mit DGB und VHS
26. 1. 2007 - Aktion vorm Innenministerium in Düsseldorf zu
NoNPD und gegen V-Leute-System
27. 1. 2007 - Bundesausschuss in Magdeburg (andere Tagungen des
Bundesausschusses sind hier in der Chronik nicht aufgeführt; diese
Tagung wird aufgeführt, weil ab jetzt nur noch U. Sander dort die
VVN-BdA NRW vertritt)
5. 2. 2007 - Geschäftsführender Landesausschuss der VVN-BdA NRW
tagt in Wuppertal
11. 2. 2007 - 60 Jahre VVN Dortmund, Feier im Wichernhaus
Dortmund
3. 3. 2007 - VVN-BdA-Landesausschusstagung in Wuppertal
2. 4. 2007 - GFL der VVN-BdA NRW tagt in Wuppertal
23. 2. 2007 - Beratung des AK Rechtsextremismus und
Migrationspolitik der Linken/PDS, Dortmund (mit Ulla Jelpke, Gast U.
Sander)
28. 2. 2007 - Beratung auf Landesebene zum Thema Naziaufmärsche
in NRW, Teilnehmer: AK Rechtsextremismus der Linken/PDS, das Bü Do
gg Rechts, die AntifaKOK und die VVN-BdA usw. in Dortmund,
Münsterstr.
17./18. 3. 2007 - Hattingen/Sprockhövel Besuch der DGB
Jugend-Schule, Jugendseminar zu Rechtsextremismus
23. 3. 2007 - Pressekonferenz Landeskriminalamt und Zentralstelle
zur Bearbeitung von NS-Massenverbrechen (OStA Mars) in Düsseldorf
zu möglichen Kriegsendphasenverbrechen im Sauerland (Euthanasie)
24./25. 3. 2007 - Besuch der "Vereinigungs"-Parteitage
WASG und PDS in Westfalenhalle Dortmund
28. 3. 2007 - Beratung auf Landesebene mit AK Rechtsextremismus
der Linken/PDS, Bü Do gg Rechts und VVN-BdA sowie Antifa KOK usw.
in Dortmunder Münsterstr. wg. bevorstehender NS-Aufmärsche
Chronologie der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 7
3. 4. 2007 - Veranstaltung bei VVN und AStA Münster zu NoNPD in
Ev. Stud.Gemeinde, Ref. Dr. R. Gössner und U. Sander
4. 4. 2007 - Besuch in Redaktion UZ wegen Pressefest und
Öffentlichkeitsarbeits-Zusammenarbeit
4. 4. 2007 - Referat bei SDAJ in Dortmund zu NoNPD
5. 4. 2007 - Vollsitzung des IRPK in Steinwache Dortmund
5. 4. 2007 - Gedenktafel an Stalag VI a eingeweiht, an der
Westfalenhalle Dortmund
5. 4. 2007 - Veranstaltung zur Ausstellung Rote Kapelle mit Hans
Coppi Steinwache Dortmund
6. 4. 2007 - Kranzniederlegung Ausländerfriedhof-Brackel IRPK
und VVN BdA NRW
6. 4. 2007 - Bittermark-Gedenkveranstaltung in Dortmund unter
Mitwirkung IRPK und Stadt
7. 4.- 9. 4. 2007 - Ostermarsch Düsseldorf/Duisburg - Dortmund
13. 4. bis 15. 4. 2007 - Fahrt (Gedenken und Besuch der VVN
Sachsen-Anhalt) nach Gardelegen, Halle, Buchenwald
17. 4. 2007 - Besuch U. Sander bei Guntram Schneider
(DGB-Landesbezirksvorsitzender in NRW)
18. 4. 2007 - Beratung des AK Rechtsextremismus der Linken/PDS,
des B.Do.gg.Rechts und VVN sowie Antifa Inis., in Münsterstr.
Dortmund
22. 4. 2007 - Gedenkveranstaltung in der Wenzelnbergschlucht.
Redner für die VVN-BdA NRW: Dr. Dirk Krüger
29. 4. 2007 - Weimar Besuch der Geschichts- und
Gedenkstättenkommission der VVN-BdA, für VVN NRW Traute und Ulli
Sander
1. 5. 2007 - Mai-Demo und Antinaziaktionen in Dortmund, Ref. für
VVN-BdA: Ula Richter und U. Sander
2. 5. 2007 - Anti-Nazi-Aktionen zum 1. Mai werden ausgewertet im
"Z" in Dortmund
5. 5. 2007 - Landesweite Konferenz antifaschistischer Initiativen
und Organisationen in Leverkusen. Moderation: Kurt Heiler,
Demonstration durch Leverkusen: "Gegen den Revanchisten der ‚Treuhand'"
Redner: Manfred Demmer
11. 5. 2007 - Fahrt zum Runden Tisch Friedenspolitik der
Linksfraktion im Reichstagsgebäude Berlin, für VVN NRW dabei: U.
Sander
14. 5. 2007 - Tagung des GFL. in Wuppertal
25.-27. 5. 2007 - Mittenwald. Treffen gg. Gebirgsjäger und
Kriegsverbrecher. Teilnehmer u.a. Jürgen Schuh, Traute u. Ulli
Sander,
6. 6. bis 10. 6. 2007 Einsatz von 21 KameradInnnen aus NRW beim
evangelischen Kirchentag in Köln
9. 6. 2007 - Rathaus Münster Westfälischer Kongress gegen
Neonazis und für Strategien gegen Rechts "Zivilcourage gegen
Nazis".
11. 6. 2007 - VVN-BdA und Bündnis gegen Rechts Dortmund
Wichernhaus: "Für die Grundrechte", Veranstaltung mit Dr.
Rolf Gössner
13. 6. 2007 - Bochum "Die Rechten und die Bundeswehr",
Vortrag bei VVN und Friedensform, Ref. U. Sander
14. 6. 2007 - Veranst zu NoNPD und gg. Neonazis bei der IG Metall
Dortmund (Hafen)
15. 6. 2007 - Mitgliederversammlung Bundesverband Information und
Beratung für NS-Verfolgte, Köln Chronologie der Arbeit der VVN-BdA
NRW seit der LDK 2005 Seite 8
22. bis 24. 6. 2007 - UZ-Pressefest mit VVN-BdA Stand in
Do.-Wischlingen
7. 7. 2007 - Teilnahme am antifa. Jugendtreffen der
deutschsprachigen "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage" (Mormonen) (Thema: Jugend im Widerstand) bei Geseke,
Eringerfeld
19. 7. 2007 - GFL tagt in Wuppertal
11. 8. 2007 - Landesausschuss tagt in Wuppertal
1. 9. 2007 - Kundgebung des Dortmunder Friedensforums und des
Bündnisses gegen rechts (incl. VVN-BdA) zum Antikriegstag und gegen
die Naziprovokation in Dortmund, Platz der alten Synagoge am Theater
2. 9. 2007 - Gedenkveranstaltung der VVN-BdA in
Lüdenscheid-Hühnersiepen, Ref. U. Sander
11. 9. 2007 - Volker Adam gestorben, langjähriger stellv.
VVN-Landesvorsitzender
14.-16. 9. 2007 - Bundesausschuss und Friedens-Demo in Berlin
21. 9. 2007 - VVN-Veranst. in Minden gegen die Molinari-Stiftung,
Ref. Ulrich Sander
26.-27. 9. 2007 - München "Bundeswehr im Innern" Ref.
U. Sander, Veranst. Verdi und Ausschuss Notstand der Demokratie/der
Republik.
8. 10. 2007 - GFL tagt in Wuppertal
9. 10. 2007 - Referat in Essen bei der DKP: "NPD-Kampagne
und Bundeswehr"
15.-17. 10. 2007 - Besuch der Landesdelegiertenkonferenz der
VVN-BdA Sachsen, Traute und Ulli Sander für VVN-BdA NRW dort.
19. 10. 2007 - 20 Jahre DISS. Veranstaltung in Duisburg.
Grußworte durch U. Sander
20. und 21.10. 2007 - Bottrop Gründung Die Linke NRW. Grußwort
durch U. Sander
26.10. bis 28. 10. 2007 - Berlin, Veranstaltung u.a. der VVN-BdA
NRW zur Erinnerung an den Jugendwiderstand, Podiumsdiskussion und
Gedenkveranstaltung in Plötzensee
4. 11. 2007 - Festveranstaltung zum 25. Jahrestag der
nordrhein-westfälischen Sinti und Roma, Düsseldorf. Grüße der
VVN-BdA überbringt Jürgen Schuh.
7., 8., 9. 11. 2007 - Fachhochschule Uni Dortmund: Antifa Veranst.
der Studierenden "8 gegen 88"
11. 11. 2007 - Veranst. der VVN-BdA und Bündnis Dortmund gegen
Rechts zur Erinnerung an die Reichspogromnacht; mit Esther Bejarano,
Wichernhaus Dortmund
18. 11. 2007 - Gedenken an die Opfer des Naziregimes am
Volkstrauertag in Aachen, hierbei besonders das Gedenken der VVN-BdA
an die schwarzen Opfer.
19.11. 2007 - GFL tagt in Wuppertal
20.11. 2007 - Wahlkreisbüro Treffen mit Ulla Jelpke u.a. bei
NRW-weites Auswertungstreffen zum 1. Mai und 1. September und
Ausblick auf weitere Zusammenarbeit der Autonomen, der Linken und
der Anti-Rechts-Bündnisse sowie VVN-BdA
30.11. bis 2.12. 2007 - Bundesausschuss der VVN-BdA in Magdeburg
und dann Teilnahme am Friedensratschlag Magdeburg/Kassel
1. 12. 2007 - Gemeinsame Aktion der Antifaschisten aus der Gegend
rund um Unna gegen das NPD-"Julfest"
1. 12. 2007 - Aktionstag für die Bestrafung der in Italien
verurteilten Kriegsverbrecher.
8. Dezember 2007 - Protest gegen die NPD in Essen-Frohnhausen,
die dort gegen den "Moscheebau" aufmarschiert Chronologie
der Arbeit der VVN-BdA NRW seit der LDK 2005 Seite 9
8./9. 12. 2007 - In Solingen-Wald: Seminar der VVN-BdA NRW zur
weiteren Arbeit
11. 12. 2007 - Bonn, Haus der Geschichte: Eröffnung der
Ausstellung "Skandale" mit Beiträgen der VVN-BdA.
(Exponate der VVN-BdA zu Oberländer und Kiesinger)
13. 12. 2007 - Vortragsveranstaltung "Menschenrechte in den
Zeiten des Terrors" mit Dr. Rolf Gössner, Düsseldorf
4. und 7. 1. 2008 - Mit Mahnwachen vor der Schröder-Villa in
Köln und dem Springorum-Villengrundstück in Dortmund wird die
VVN-BdA-Aktion Spurensuche "Verbrechen der Wirtschaft
1933-1945" eröffnet.
Antrag 1 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. Februar 2008
Antragsteller: Landesausschuss der VVN-BdA NRW
Entschließung
Gegen den militarisierten autoritären Überwachungsstaat -
für die Verteidigung des Grundgesetzes
Die Landesdelegiertenkonferenz und die Bundeskonferenz mögen
beschließen:
Die Militarisierung im Innern unseres Landes wie das
Instrumentarium zum Überwachungsstaat bedrohen die Demokratie im
Lande und ebnen den Weg zum autoritären Staat.
Viele hunderttausend Soldatinnen und Soldaten stehen als
Reservisten ständig zum Militäreinsatz im Innern der Republik
bereit - gegen das Versammlungs- und Demonstrationsrecht, gegen
Streiks und freie Meinungsäußerung.
Der Reservistenverband wird zu einer schlagkräftigen
rechtsextremen Vereinigung ausgebaut. Bis zum Alter von 60 Jahren
ist jeder ehemalige Angehörige der Bundeswehr zum Kriegseinsatz im
Innern und Äußeren verpflichtet. Mit der geschürten
Anti-Terror-Hysterie werden an breiter Front in einem nie da
gewesenen Maße demokratische Grundrechte ausgehöhlt. Unter dem
Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus gedeihen
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Das Land entwickelt sich zum
Überwachungsstaat.
Die aktuelle und mittelfristige Entwicklung nach rechts geschieht
vor diesem Hintergrund:
Erstens: Anwachsen des Neofaschismus und Duldung und Förderung
der Neonazis als mögliche gesellschaftliche Reserve und
ideologisch-inhaltlichen Programmfundus durch den Staat einerseits
und
Zweitens: Abbau der Demokratie, der Menschenrechtsnormen und der
Rechtsstaatlichkeit durch den Staat andererseits.
Für die zunehmende Militarisierung und den Ausbau des
Überwachungsstaates hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble am
09.07.07 im "Spiegel" diesen Maßnahmekatalog
vorgestellt:
- Beseitigung des verfassungsmäßig nicht veränderbaren
Artikels 1 des Grundgesetzes (Schutz der Menschenwürde und des
Lebens) - darum geht es auch bei Minister Franz Josef Jungs
Vorstoß für das Abschießen von zivilen
"verdächtigen" Flugzeugen.
- Einsperren von "Verschwörern und Gefährdern" in
Lager,
- gezielte Tötungen von Regimegegnern,
- Kommunikationsverbote für politisch Missliebige und ganze
Bevölkerungsgruppen,
- Hausdurchsuchungen ohne Anwesenheit von Zeugen und
Betroffenen, denn das sind die geheimen Onlinedurchsuchungen
privater Computer
- Einsatz von Militär mit Waffen gegen Demonstranten und
- umfassende Bespitzelung der Bürger durch Polizei und
Geheimdienste (Rasterfahndung; Überwachung der
Telekommunikation; Telefon- und Internetdaten werden ab 1.1.08
jeweils ein halbes Jahr gespeichert.)
Zu den weiteren Schäuble-Maßnahmen gehören: Fingerabdrücke
aller Bundesbürger werden bei der Passbehörde gespeichert,
Mautdaten sollen für Fahndungszwecke verwendet werden. Sodann
sollen erfolterte Geständnisse verwendet werden. Der Große
Lauschangriff wird um den Großen Spähangriff erweitert.
Weitere erfolgte Maßnahmen: Die Sicherheitsüberprüfung der
Arbeiter und Angestellten in vielen Bereichen der Wirtschaft und der
Verwaltungen. Schaffung der Anti-Terror-Datei, die "erstmals
seit der Nazizeit wieder Erkenntnisse von Polizei und Geheimdiensten
vereint" (Süddeutsche Zeitung 31.3.07). Mittels Hartz IV
werden wichtige Grundrechte von Millionen Menschen beseitigt:
Arbeitszwang für unverschuldet arbeitslose Personen.
Sicherheitsüberprüfungen der Arbeiter und Angestellten, keine
Unverletzlichkeit der Wohnungen von Hartz-IV-Empfängern mehr und
keine Freizügigkeit für sie. Junge Menschen werden in die Armee
hineingenötigt, sonst droht ihnen Mittellosigkeit. Darauf laufen
die Bundeswehraktionen in den Agenturen für Arbeit hinaus - die z.T.
mit Feldjägern abgesichert werden. Zugleich: Millionen Reservisten
werden in Dateien erfasst und können mir nichts dir nichts
einberufen werden. Besonders Polizisten möchte Schäuble zu
Auslandseinsätzen zwingen, - und die Bundeswehr soll
polizeiähnlicher werden. Wie auch die Polizei militärähnlicher
werden soll. Schon sorgt eine internationale Polizeitruppe FRONTEX
auch marineähnlich für die Sicherung und Kontrolle der
EU-Außengrenzen an den Küsten.
Dieser Entwicklung stellen sich die Antifaschistinnen und
Antifaschisten entgegen. Es gilt das Grundgesetz, dessen
Grundrechtekatalog und dessen antimilitaristische und demokratische
Bestandteile wir verteidigen.
Wir fordern:
Bundeswehr raus aus Schulen, Rathäusern und Arbeitsagenturen.
Für diese Forderung sind örtliche Bündnisse notwendig, um das
Netz der Militärpropaganda der Jugendoffiziere, der
Nebenregierungen der BeaB-WZMZ ( Beauftragte für die
Zivilmilitärische Zusammenarbeit) und der Feldjäger-gestützten
Berufsberatung anzugreifen.
Auf Landesebene wenden wir uns dagegen, dass die
CDU-FDP-Koalition die immer an der Spitze des Demokratieabbaus, des
Überwachungsstaates und der Militarisierung steht:
Es war unsere Landesregierung, die ein verfassungsfeindliches
Verfassungsschutz-Gesetz für die Onlinedurchsuchung durchsetzte,
und die mit dem Festhalten am V-Leute-Konzept und den
Strafandrohungen gegen antifaschistische "Störer" der NPD
half und hilft. Dem wirksamen Vorgehen gegen die rechten
"Kameradschaften" und gegen die NPD verweigert sich diese
CDU-FDP-Regierung. Woche für Woche dürfen Neonazis in unseren
Städten aufmarschieren. Unser Bundesland beheimatet
Stationierungsorte für die Unterstützung völkerrechtwidriger
Kriege und sichert die flächendeckende Zivilmilitärische
Zusammenarbeit Inneres und das neue Reservistenkonzept ab, das
heißt die Einsätze der Bundeswehr im Innern. Die Bundeswehr
breitet sich in immer mehr Arbeitsagenturen von NRW aus, zum Teil
mit Feldjägern, um junge Arbeitslose zu Soldaten zu machen. Und
wenn wir unser Streikrecht wahrnehmen wollen, können wir es bald
mit Bewaffneten aller Waffengattungen zu tun bekommen, wie bereits
in Heiligendamm geschehen. NRW wurde zum Vorreiter beim Abbau der
gewerkschaftlichen Mitbestimmungsrechte in den Verwaltungen und der
demokratischen Gepflogenheiten in den Gemeinden, wie z.B. eine
Entscheidung der Landesregierung Haus, mit der das Beschwerderecht
der Bürger abgebaut wird - sie dürfen nun allenfalls noch teure
Klagen vor Gericht führen.
Gegen den Notstand der Demokratie setzen wir das Zusammengehen
der Demokraten, der Gewerkschafter, der Jugend. Im ganzen Bundesland
wollen wir Aussprachen und Aktionen für die Demokratie initiieren.
Antrag 2 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Geschäftsführender Landesausschuss NRW. Wie
folgt beschlossen:
Resolution zur Friedensbewegung
Für die Wiederherstellung des antifaschistischen und
antimilitaristischen Konsenses
Bundeswehr raus aus Afghanistan! Deutschland atomwaffenfrei!
Grundgesetz verteidigen!
Seit 1999 wird von Kriegstreibern behauptet, man müsse Krieg
führen, um ein Auschwitz nicht wieder zuzulassen. Es gilt jedoch:
Auschwitz wurde durch Krieg möglich. Die Verpflichtung "Nie
wieder Krieg - nie wieder Faschismus" mit ihren beiden Seiten
ist wiederherzustellen. Das Völkerrecht verbietet entsprechend der
UNO-Charta Artikel 53 und 107 Deutschland das Kriegführen. Das
Grundgesetz mit seinem Verbot der Vorbereitung und Führung von
Angriffskriegen (Artikel 26) und das Völkerrecht sind zu
verteidigen und anzuwenden.
Von diesen Prinzipien gehen wir aus, wenn wir zu den
Friedensaktionen aufrufen und daran teilnehmen:
- an den Ostermärschen
- an den Aktionen zum Antikriegstag 1. September
- und an den Aktivitäten des Friedensratschlags.
- an Stationierungsorten von Atomwaffen
- am 1. Mai
- am 8. Mai
- am 6. August
I.
Vor allem in drei Bereichen gefährdet die Politik der
Bundesregierung eine friedliche Entwicklung unseres Landes: Es sind
die Auslandseinsätze der Bundeswehr, das Festhalten an der Teilhabe
Deutschlands an Atomwaffen im Rahmen der NATO und die
innerstaatliche Aufrüstung und Militarisierung.
1. Frieden für Afghanistan - Bundeswehr-Einsatz beenden!
Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen dient der Einsatz der
Soldaten dort nicht einer friedlichen Entwicklung des Landes. Die
Anwesenheit und der Einsatz der Militärs aus den USA und den
NATO-Staaten führt zur Verschärfung des Konfliktes, drängt immer
mehr Afghanen in die Aufstandsbewegung und macht die zivilen
Helferinnen und Helfer in den Augen der Bevölkerung zu
Kombattanten, zu Kriegsbeteiligten. Wir setzen uns ein für eine
friedliche Entwicklung des Landes, die Verhandlungen zwischen allen
Konfliktparteien, die deutliche Steigerung der Entwicklungshilfe und
die Stärkung der Eigenständigkeit und der demokratischen
Strukturen des Landes beinhaltet.
2. Atomwaffen abschaffen - Deutschland atomwaffenfrei!
Die Atomwaffen stellen die größte Gefahr für das Überleben
der Menschheit dar. 27.000 Atomwaffen existieren weltweit, 3.500
davon sind ständig in Alarmbereitschaft. Diese Systeme werden
laufend modernisiert, neue Waffen entwickelt. Die Weigerung der
Atommächte, entsprechend den Bestimmungen des
Atomwaffensperrvertrages ihre Arsenale abzurüsten, ermutigt immer
neue Länder, ebenfalls Atomwaffen zu bauen. Auch in Deutschland
lagern US-Atomwaffen, üben Bundeswehrpiloten den Einsatz dieser
Waffen.
3. Gegen die innerstaatliche Militarisierung
Eine bedrohliche Entwicklung nimmt die Militarisierung im Innern
unseres Landes. Mindestens 100.000 Soldaten stehen als Reservisten
ständig zum Militäreinsatz im Innern der Republik bereit - gegen
unser Demonstrationsrecht, gegen Streiks und freie
Meinungsäußerung. Bis zum Alter von 60 Jahren ist jeder ehemalige
Angehörige der Bundeswehr zum Kriegseinsatz im Innern und Äußeren
verpflichtet. In Bund und Land, in Stadt und Landkreis wurden
Polizei und Bundeswehr, z.T. auch Geheimdienste zusammengefasst, um
als schwerbewaffneter Heimatschutz zu agieren. Der
verfassungswidrige Bundeswehreinsatz in Heiligendamm hat 2007 einen
weiteren Schritt zur inneren Militarisierung dargestellt. Mit der
geschürten Anti-Terror-Hysterie werden an breiter Front in einem
nie da gewesenen Maße demokratische Grundrechte ausgehöhlt.
Ein hohes Ziel muss die Verteidigung der Demokratie sowie der
Freiheit jedes Einzelnen sein. Nur so haben z.B. Gewerkschaften und
demokratischen Bewegungen die Möglichkeit, im Interesse der kleinen
Leute zu handeln. Deshalb wehren wir uns gegen neue Gesetze - und
gegen alte -, die den Geheimdiensten und der Bundeswehr immer mehr
Macht geben, um unsere Grundrechte zu beseitigen. Jede Maßnahme
gegen die Grundrechte, wie sie von Herrn Schäuble geplant und von
Herrn Wolf (NRW-Innenminister, der auf Landesebene die
Onlinedurchsuchung per Gesetz einführte) und Herrn Jung
(Bundesverteidigungsminister) vollzogen wird, hilft den rechten
Extremisten mit ihren Führerstaatsvorstellungen und schwächt die
Gewerkschaften und die Demokratie.
II.
Neue Kriege drohen - daher geht es um Demokratie und
Abrüstung, um eine antifaschistische Politik.
Im Irak jährt sich der Beginn des Krieges zum fünften Mal. Auch
der Iran ist von einem Angriff der USA bedroht, Bush malt das
Gespenst eines 3. Weltkriegs an die Wand. Der Konflikt zwischen
Israel und den Palästinensern ist trotz aktueller positiver Zeichen
nach wie vor von Gewalt geprägt. Wir setzen uns ein für ein Ende
der Besatzung des Iraks und für eine Verhandlungslösung des
Iran-Atomkonflikts. Wir setzen uns ein für ein Ende der Gewalt im
Nahost-Konflikt und für dessen politische Lösung, welche in der
Beendigung der Besetzung der palästinensischen Gebiete durch
Israel, die Bildung eines palästinensischen Staates und der
gegenseitigen Anerkennung Israels und des palästinensischen Staates
liegen muss.
Statt der EU eine Verantwortung für eine friedliche Entwicklung
in der Welt zuzuschreiben, legt der aktuelle EU-Reformvertrag eine
ständige Aufrüstung fest, ferner den Einsatz von EU-Kampftruppen
und einen eigenen Militärhaushalt. Zu diesem Vertrag sagen wir
Nein! Ebenso lehnen wir die nach wie vor immens hohen
Rüstungsausgaben in Deutschland und die damit finanzierte
Umrüstung der Bundeswehr zur Interventionsarmee ab. Stattdessen
unterstützen wir Maßnahmen ziviler Konfliktbearbeitung und fordern
deren Ausbau. Der völkerrechtswidrige Krieg gegen Jugoslawien seit
1999 gipfelt in der möglichen Anerkennung des serbischen
Hoheitsgebietes Kosovo als eigenständigen Staat durch die
Bundesregierung im Februar 2008. Wir verurteilen die Fortsetzung
deutscher Traditionen in der Außenpolitik, Staaten auch unter
Rückgriff auf militärische Gewalt zu zerschlagen.
Wir wenden uns gegen die Militarisierung im Inneren und
verteidigen das Grundgesetz gegen die Entwicklung zum
Überwachungsstaat. Statt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit - auch
unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus - verteidigen
wir die Demokratie und die Menschenrechte. Gegen die Militarisierung
ist die Forderung nach Abschaffung der Wehrpflicht zu setzen, und
jede neue Form von Zwangsdiensten ("Zivildienst durch
alle" a la CSU) ist entschieden zurückzuweisen.
Wir verurteilen die Traditionsarbeit in der Bundeswehr nach dem
Muster der Hitler-Wehrmacht. Neben der rechten Haupttendenz der
Truppe, existiert die neofaschistische Wühlarbeit in der Truppe
weiter. Nazis wollen Einfluss in der Bundeswehr und in der
Gesellschaft, und sie wollen Waffen und Waffenkunde. Dagegen ist
Wachsamkeit geboten. Der Einfluss alter und neuer Nazis auf die
Bundeswehr ist zu unterbinden.
III.
Das verlangen wir von der Bundesregierung als vordringliche
Schritte:
Wir fordern von der Bundesregierung, sowohl den ISAF-Einsatz als
auch die Beteiligung an der Operation Enduring Freedom zu beenden
und alle deutschen Soldaten aus Afghanistan und anderen
Konfliktregionen abzuziehen!
Wir fordern von der Bundesregierung den Abzug der auf deutschem
Boden lagernden US-Atomwaffen durchzusetzen und jede Form der
atomaren Teilhabe Deutschlands auszuschließen
Wir fordern von der Bundesregierung die Beendigung der deutschen
Unterstützung für den Krieg im Irak und ein deutliches Nein zu
einem Angriff auf den Iran.
Wir fordern die Abrüstung der Bundeswehr, damit endlich Mittel
frei werden für Arbeit, Bildung, Kultur und Soziales. Wir müssen
die sozialen Kämpfe wieder mit der Friedensforderung verbinden und
das heißt: Runter mit der Rüstung!
IV.
Wir Antifaschistinnen und Antifaschisten stellen fest:
Wir engagieren uns für eine friedliche Welt. Das bedeutet die
Absage an alle Versuche, Konflikte militärisch zu lösen. Es
bedeutet das Nein zur aktuellen Entwicklung neuer, kostspieliger
Waffensysteme und zum Export von Waffen in alle Welt. Ein
dauerhafter Frieden ist vor allem ohne das Völkerrecht als
Grundlage nicht zu erreichen. Dabei ist die Einhaltung der Charta
der Vereinten Nationen unverzichtbar.
Recht und Gerechtigkeit sind untrennbar miteinander verbunden.
Globale soziale Gerechtigkeit schließt die ökologischen Fragen
ebenso ein wie die des gerechten Zugangs und der Verwertung der
geringer werdenden Naturressourcen im Weltmaßstab. Nicht nur die
globale Vernichtung der Erde in Folge von Kriegen und des Einsatzes
von Massenvernichtungswaffen ist heute denkbar, denkbar ist auch die
Vernichtung der Menschheit durch selbstgemachte ökologische
Katastrophen. Die sich abzeichnende Klimakatastrophe und die knapper
werdenden Naturressourcen sind Wegmarken, die nicht mehr übersehen
werden dürfen. Diese bedrohlichen Entwicklungen tragen ihrerseits
das Risiko neuer Verteilungskämpfe und Kriege in sich.
Vor diesem Hintergrund sind das Nein zum Krieg und die Abrüstung
zwingendes Gebot, wenn wir die Zukunft friedlich und sozial
gestalten wollen. Geist, Wissenschaft und finanzielle Mittel dürfen
nicht länger für Aufrüstung und Kriegsführung missbraucht
werden, während die Bekämpfung von Armut, Hunger, Unwissenheit und
Massenkrankheiten sowie von Umweltkatastrophen hingegen kaum
vorankommt.
Erforderlich ist die enge Verbindung von
Antimilitarismus/Antifaschismus mit der Friedensbewegung. Wir
brauchen eine Friedensbewegung, die auch eine Demokratiebewegung
ist, eine Bewegung gegen Ausgrenzungen, Abschiebungen und
Verweigerung des Asylrechtes. Dazu müsste an den Konsens von 1945
wieder angeknüpft werden, der besagt: "Die Vernichtung des
Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer
neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."
(Schwur von Buchenwald) Das bedeutet vor allem: Die Einhaltung der
UNO-Charta und des Völkerrechts. In Potsdam wurde den Deutschen
jede nazistische und militaristische Betätigung und Propaganda
verboten. Deutschland hat sich aufgrund seiner Geschichte ganz aus
Kriegen fernzuhalten. Es gelten die UNO-Charta-Artikel fort, die
Deutschland das Kriegführen verbieten. Und es gilt das Grundgesetz,
dessen Grundrechtekatalog und dessen antimilitaristische und
demokratische Bestandteile wir verteidigen.
Antrag 3 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: VVN-BdA Kreis Dortmund - Der Antrag wurde in
dieser Fassung beschlossen:
Aufruf zur Rallye "Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft
1933-1945"
1945 schworen die befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald u.a.:
"Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere
Losung. ... Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte
Schuldige vor den Richtern der Völker steht." Die Wurzeln des
Nazismus wurden nicht beseitigt, nur wenige der Schuldigen standen
vor den Richtern. Deshalb gilt es, die Wurzeln des Nazismus weiter
zu bekämpfen und die Schuldigen weiter zu benennen.
Im höchsten Maße schuldig wurden zahlreiche Vertreter des
Großkapitals; von ihrem Profit, den sie aus Krieg und Leid der
Menschen zogen, haben sie kaum etwas in Form von Entschädigung an
die Opfer zurückgezahlt. Wissenschaftler haben errechnet, dass im
Jahre 2000 bei der sog. Entschädigung der Zwangsarbeiterinnen und
Zwangsarbeiter nur 10 Prozent der Summe an entgangenem Lohn an die
Überlebenden gezahlt wurde, von den gut 10 Millionen bereits
verstorbenen Sklavenarbeitern gar nicht zu reden, die keinen Pfennig
erhielten und deren Angehörige ebenfalls leer ausgingen.
Wir fordern den Zukunftsfonds der Stiftung "Erinnerung
Verantwortung Zukunft", die zur Zwangsarbeiterentschädigung
gebildet wurde, auf, die Schülerinnen und Schüler über die
Verbrechen der deutschen Wirtschaft aus der Zeit von 1933 bis 1945
aufzuklären oder entsprechende Projekte zu fördern.
Die Landesdelegiertenkonferenz beauftragt den Landesausschuss der
VVN-BdA NRW, eine Rallye "Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft
1933-1945" auf den Weg zu bringen, um eine Dokumentation über
diese Verbrechen allein auf dem Territorium unseres Landes an Rhein,
Ruhr und Lippe zu schaffen. Jugendgruppen und Schülerinnen und
Schüler sollten aufgerufen werden, die Informationen über die
Täter zu sammeln und zusammenzutragen, um sie von der VVN-BdA
veröffentlichen zu lassen. Daraus könnten Schriften oder auch
Exponate entstehen.
Zusätzlich wird beschlossen:
- Die VVN beantragt bei der Landesregierung NRW für die Rallye
"Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945" den
Betrag von 200.000 Euro einzustellen
- Die Unterlagen und Dokumente die durch die Teilnehmer
eingehen, werden in einer Broschüre/Heft durch die
Landeszentrale für Politische Bildung NRW kostenlos gedruckt
und kostenlos landesweit als ein Beitrag zur politischen Bildung
für alle Interessierten angeboten
- In den Räten und Kreistagen in denen Abgeordnete der Partei
Die Linke oder ähnliche Gruppierungen z.B. offene Linke Listen
sind, stellen diese einen entsprechenden Antrag an den RPJ (Ring
Politischer Jugend), um entsprechende Geldmittel für die Rally
und die Dokumentation zu erhalten.
Begründung: Am Kölner Stadtwaldgürtel 35 befindet sich
ein Schild mit dieser Inschrift: "Hier, im Haus des
Privatbankiers Kurt Freiherr von Schröder, trafen sich am 4. Januar
1933 Adolf Hitler und Franz von Papen, um über eine
Regierungsbildung zwischen Nationalsozialisten und
Rechtskonservativen zu beraten. In einem Gespräch wurden die
Weichen für Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933
gestellt und die Voraussetzungen für die menschenverachtende
Diktatur der Nationalsozialisten geschaffen. Kurt von Schröder
unterstützte bereits vor 1933 die Ziele des Nationalsozialismus und
organisierte nach 1933 finanzielle Leistungen der deutschen
Wirtschaft an die SS."
Der Standorte solcher und ähnlicher Schilder gibt es hierzulande
viele. So sollte das Parkhotel Düsseldorf mit dem
"Industrieklub" bedacht werden, wo 1932 Hitler und
Industrie die Beseitigung der Demokratie und der Arbeiterrechte
planten und Kriegspläne schmiedeten. Die Varta-Werke in Hagen und
ihre Besitzer, die Quandt-Familie, müssten ebenfalls als Stätte
der Vernichtung durch Arbeit benannt werden. Weitere Beispiele: Der
Standort der Villa Springorum an der Hainallee in Dortmund, wo sich
die Ruhrladen-Industriellen mit dem Hitler-Steigbügelhalter von
Papen am 7.1.1933 gegen die Demokratie und den Frieden verschworen.
Das Arbeitserziehungslager der "Vereinten Stahlwerke" in
Dortmund-Hörde ist zu nennen, von wo die Sklaven der Vögler und
Thyssen in den Tod getrieben wurden. Die Bielefelder Oetker-Werke
wären zu untersuchen, wie auch Fa. Busch-Jäger in Lüdenscheid,
die zum Quandt-Konzern gehörte und von wo aus noch nach 1945 der
Goebbels-Nachfolger Werner Naumann die Fäden zu alten und neuen
Nazigruppen spann. Das Krupp-
Zwangsarbeiterlager, das nicht mehr arbeitsfähige Sklaven nach
Auschwitz und Bergen-Belsen verbringen ließ, verdient untersucht zu
werden, wie auch das Hotel Dresel in Hagen-Rummenohl, von wo Speer
und die rheinisch-westfälischen Gauleiter Mordfeldzüge unter
Gefangenen unternahmen. Das sind nur wenige Beispiele. In jeder
Stadt gibt es Stätten, die auf einem Atlas der Täter vermerkt
werden müssten: Vor allem die Stätten der Sklavenarbeit und der
Kriegsendphasenverbrechen, aber auch die Konzernzentralen und die
firmeneigenen Gefängnisse.
Literaturhinweise: Gabriele Lotfi aus Essen hat in ihrem
Buch "KZ der Gestapo - Arbeitserziehungslager im Dritten
Reich" (Stuttgart München 2000) die Existenz von 200
gemeinsam von Wirtschaft und NS-Staat betriebenen
Arbeitserziehungslagern - den KZ vorgeschaltet - nachgewiesen; sie
hatten eine Kapazität von 40.000 Häftlingen. Zu den
Kriegsendphasenverbrechen berichtet sie: Exekutionen nahmen im
letzten Kriegsendhalbjahr den Charakter von Massenhinrichtungen ganz
überwiegend von Zwangsarbeitern aus dem Osten an. Sie dokumentiert
für den rheinisch-westfälischen Wehrkreis im Zeitraum vom November
1944 bis April 1945 allein mindestens 998 polizeiliche
Hinrichtungen. Weitere Literatur:
Gustav Luntowski: "Hitler und die Herren an der Ruhr -
Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich", Peter Lang
Frankfurt am Main/Bern, Europäischer Verlag der Wissenschaften,
2000, 315 Seiten, 52,-- Euro (Siehe dazu OSSIETZKY Nr. 25 v.
15.12.07)
Mörderisches Finale - Die Kriegsendverbrechen des NS-Regimes
Von Ulrich Sander - Herausgegeben vom Internationalen
Rombergparkkomitee. Das Buch erscheint Anfang Februar 2008 bei papy
rossa, Köln - ca. 160 Seiten - EURO 12,90 - Vorverkaufspreis EURO
10,-- (Das Buch enthält viele Stationen einer Rallye, so die
Stätten der Kriegsendphasenverbrechen in NRW.)
Antrag 4 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Kreismitgliederversammlungen Düsseldorf/Essen
(wurde wie folgt beschlossen)
Zur Gedenkstättenpolitik
Nach dem Anschluss der DDR an die BRD und der nachfolgenden
Politik der Delegitimierung der ehemaligen DDR erfolgte ein
Paradigmenwechsel in der Gedenkstättenpolitik.
Spätestens mit der Verabschiedung des Sächsischen
Gedenkstättengesetzes wird die Zielsetzung deutlich,
Gedenkstätten, ehemalige Konzentrationslager und andere Stätten
des Gedenkens an die Verbrechen des Faschismus sollen umgewidmet und
umgestaltet werden zu Gedenkstätten gegen Diktatur und Extremismus.
Erste Beispiele der Umwidmung unter dem Motto „Zwei Diktaturen
auf deutschem Boden“ gibt es bereits. Sie wurden allerdings
begleitet von massivem Protest der Opferverbände aus dem In- und
Ausland, unter ihnen die VVN-BdA, der Zentralrat der Juden und der
Zentralrat der Sinti und Roma, die deshalb ihre Mitarbeit in der
Sächsischen Gedenkstättenstiftung eingestellt haben.
Der damit einhergehende Versuch, die DDR mit dem deutschen
Faschismus gleichzusetzen, relativiert und verharmlost die
Verbrechen des Naziregimes. Er reiht sich ein in die beschönigende
Darstellung des deutschen Faschismus in der Literatur, in Film und
Fernsehen der letzten Jahre.
Wir lehnen diese Umwidmungsversuche in der Gedenkstättenpolitik
entschieden ab. Sie verändern und verfälschen den Charakter der
Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus als Orte der Trauer,
des Gedenkens und des Mahnens, aber auch der Vermittlung der
faschistischen Verbrechen und der Erinnerung an den Widerstand.
Diese Gedenkstätten wurden teilweise erst nach zähem Ringen von
Opferorganisationen und engagierten Bürgern errichtet, unter ihnen
viele Mitglieder der VVN.
Wir sind der Meinung, dass die VVN sich diesem Thema stärker
widmen muß. Wir fordern die Bundesorganisation der VVN-BdA auf,
- überall dort, wo es Umwidmungsversuche gibt, entschiedenen
Widerstand zu leisten,
- eine Dokumentation zu erstellen, in der alle bereits erfolgten
Veränderungen aufzulisten sind,
- die Fortschreibung der Gedenkstättenkonzeption des Bundes in
der Organisation zu thematisieren und dazu Stellung zu nehmen,
- eine Tagung zum Thema Gedenkstättenpolitik durchzuführen,
unter Einbeziehung von Opferverbänden aus dem In- und Ausland
und allen an diesem Thema interessierten Organisationen.
Antrag 5 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Kreismitgliederversammlung Dortmund
Gegen das Ausspähen unserer Privat-PCs
Die VVN-BdA Kreis Dortmund fordert die Landtagsmitglieder auf,
das Gesetz zum Ausspähen der Privat-PCs durch den Staats- und
Verfassungsschutz, das die Landesregierung vier Tage vor Weihnachten
2006 durch das Parlament brachte, neu zu erörtern und dann
abzulehnen. Sollte das Bundesverfassungsgericht das skandalöse
Gesetz aus NRW ablehnen, dann sind die Landtagsabgeordneten wie auch
alle Bundestagsabgeordneten aus NRW dringend aufgefordert, jeden
neuen Versuch der Onlinedurchsuchungen entschieden zurückzuweisen.
Begründung: Schon im Februar 2006 erhielt laut Frankfurter
Rundschau die Polizei aus der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe
die Erlaubnis, für die verdeckte Recherche "ein hierfür
konzipiertes Computerprogramm von außen auf dem Computer des
Beschuldigten zu installieren". Die Polizei durfte via Internet
einen Trojaner auf den betreffenden Rechner einschleusen. Erst im
Dezember 2006 kam ein Gegengutachten eines BGH-Richters an die
Öffentlichkeit. Eine solche Ausforschung eines Rechners sei
"gesetzlich nicht zulässig", schrieb er. Es handele sich
vielmehr um einen schwerwiegenden Eingriff in das Recht auf
informationelle Selbstbestimmung. Generalbundesanwältin Monika
Harms legte Beschwerde ein, über die der 3. Strafsenat des BGH
ablehnend entschieden hat. Frau Harms wie auch Minister Schäuble
wollen den Hacker von Staats wegen. Die Landesregierung NRW drückte
am 20. Dezember 2006 im Düsseldorfer Landtag ein neues
"Anti-Terror-Gesetz" (Verfassungsschutzgesetz) durch, um
das ungefragte Ausspionieren der Computer der Bürger per Internet
auszuweiten. Die Bürgerinnen und Bürger erfuhren über ein solches
Gesetz erst etwas, als schon alles gelaufen war. Unter dem Vorwand
der Terrorismusbekämpfung werden die Bürgerrechte abgebaut.
Antrag 6 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Geschäftführender Landesausschuss
Nazis und Nazi-Kameradschaften ausschalten - Ihre
Organisationen verbieten - V-Leute-System auflösen
Mit großer Sorge sehen wir die Schaffung sog. "national
befreiter Zonen", in der Migranten, Obdachlose, Homosexuelle
u.a. Minderheiten an Leib und Leben bedroht sind. Mit der NPD als
Rückgrat wollen Faschisten dort Stützpunkte eines Deutschland
aufbauen, in dem Frieden und Menschenrechte erneut zerstört sind.
Deshalb fordern wir: - Verbot der NPD - Verhinderung aller
Veranstaltungen und Aktionen, an denen die NPD beteiligt ist -
Einstellung aller Unterstützung der NPD, also Abschaltung aller
Spitzel und Einstellung aller Finanzzuwendungen an die NPD. -
Auflösung aller sog. "Kameradschaften", die als illegale
Nachfolgeorganisationen der in den 90er Jahren verbotenen FAP und
anderen NS-Gruppen agieren.
Begründung: Die NPD bildet das Rückrat der neofaschistischen
Gruppen in Deutschland. Für uns ist Faschismus keine Meinung,
sondern ein Verbrechen. Nazidemonstrationen und rassistische Hetze
gehören zum Alltag in Deutschland. Straftaten von Neonazis gibt es
täglich. Wir werden und wollen uns an diese Zustände nicht
gewöhnen. Es ist Zeit, mit der Gegnerschaft zu Neonazis ernst zu
machen. Keine legalen Aufmärsche mehr, keine staatlichen Gelder
für die NPD. Die Zeit der Verharmlosung ist abgelaufen. Es muss
gehandelt werden. Wir fordern die Auflösung und das Verbot aller
neofaschistischen Organisationen und wir erwarten, dass zuerst die
NPD verboten wird.
Antrag 7 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Kreismitgliederversammlung Köln
Die Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:
In Vorbereitung der Kommunalwahlen findet Ende 2008 oder Anfang
2009 ein landesweites Treffen zum Thema "pro NRW, pro Köln,
pro ... - Rechte "Biedermänner" auf dem Weg in die
Kommunalparlamente: Analyse und Möglichkeiten des Widerstands"
für alle Interessierten durch.
Begründung: Seit einiger Zeit dehnt sich die rechte, offen
rassistische "Bürgerbewegung pro Köln" über die Grenzen
Kölns hinweg aus. Als "pro NRW" werden Ableger in
verschiedenen Städten und Kreisen gegründet, die, nach eigener
Aussage, überall dort zu den Kommunalparlamenten kandidieren
wollen, wo keine andere Rechtspartei wie NPD, DVU oder Republikaner
bei den Wahlen antritt.
In Köln konnten die Rechten, deren führende Vertreter häufig
auf lange "Karrieren" in diversen neofaschistischen
Organisationen zurückblicken können, bei den letzten
Kommunalwahlen in Fraktionsstärke in den Rat einziehen. Das gilt es
2009 in Köln und anderswo zu verhindern.
Um die politischen Inhalte und Strategien von "pro NRW"
und seiner kommunalen Ableger kennen zu lernen und den Widerstand
gegen die Rechtspopulisten zu vernetzen, wäre ein landesweites
Treffen, zu dem alle "Betroffenen" eingeladen werden, eine
erste gute Gelegenheit.
Antrag 8 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Kreismitgliederversammlung Köln
Die Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:
Die LDK der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen fordert den
Landesinnenminister auf, die unter dem Namen "AG
Rheinland" agierenden neonazistischen Gruppierungen zu
verbieten.
Begründung:
Bei der "AG Rheinland" handelt es sich um einen
Zusammenschluss vor allem junger Neonazis, die den so genannten
"autonomen Nationalisten" zuzurechnen sind. Sie sind vor
allem im südlichen Rheinland aktiv und terrorisieren Andersdenkende
durch Drohungen und gewaltsame Übergriffe. Bei einer kürzlich im
Raum Köln durchgeführten Haussuchungsaktion beschlagnahmte die
Polizei neben Nazi-Propagandamaterial auch einige Waffen.
Da es sich bei der "AG Rheinland" um einen losen
Zusammenschluss ohne nach außen sichtbare Organisationsstruktur
handelt, kann der Landesinnenminister ein Verbot verhängen und
durchsetzen. Erfolgreiche Beispiele für ein solches Vorgehen gab es
u.a. bereits in Sachsen (Skinheads Sächsische Schweiz) und Berlin
(Kameradschaft TOR).
Es ist für Demokrat(inn)en nicht hinnehmbar, dass Neonazis ihre
Umgebung terrorisieren, Drohungen gegen demokratische Kräfte
ausstoßen und Menschen bei Überfällen verletzen - ein Verbot,
verbunden mit seiner konsequenten Durchsetzung, könnte die
Öffentlichkeit vor den braunen Schlägern schützen.
Antrag 9 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Landesgeschäftsführung der VVN-BdA NRW
Das Bundeskriminalamt muss Schaden an seinen Opfern wieder
gutmachen
Das Bundeskriminalamt BKA hat angekündigt, seine Geschichte
wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen. Die nun vom
Bundeskriminalamt eingeräumte Durchdringung des Polizeiapparats mit
Kräften des Reichssicherheitshauptamtes und der Gestapo hat die
VVN-BdA schon frühzeitig thematisiert. Die Folge war, dass unsere
Organisation lange Zeit von den selben Kräften verfolgt wurde, die
schon in der Zeit des Faschismus unendliches Leid über die Menschen
gebracht haben. "Die Funktionsträger des alten Systems saßen
in der Politik, in den Chefetagen der Wirtschaft, in Medien, in
Behörden, Kirchen und Verbänden - und in der Polizei. Aus
Judenverfolgern wurden praktischerweise Kommunistenjäger, wer
beispielsweise Sinti und Roma verfolgt hatte, konnte munter weiter
verfolgen." (Hans Leyendecker am 31.10.07 in der
"Süddeutschen"). Wir erklären: Angesichts der
Ungeheuerlichkeit des heute behördenintern Eingestandenen reicht
eine Behandlung des Themas in Polizeiberatungen nicht aus. Hier sind
Regierungserklärungen im Bundestag und Landtag und Entschuldigungen
bei den Sinti und Roma, den Linken in der antifaschistischen
Bewegung, den Homosexuellen und anderen fällig, ferner Bemühungen
um öffentliche Rehabilitation und Entschädigung.
Wir fordern antifaschistische Abgeordnete und Wissenschaftler
auf, sich für eine Untersuchung des BKA stark zu machen - mit dem
Ziel, zu einer Entschuldigung bei den Opfern und ihrer
Entschädigung für erlittenes Unrecht zu kommen.
Antrag 10 an die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW am
16. 2. 2008
Antragsteller: Landesausschuss NRW
Anpassung der Preise des Mitgliedermagazins "antifa"
Die VVN-BdA NRW zahlt pro Mitglied monatlich 0,50 Euro für die
Zeitschrift "antifa" an die Bundesorganisation. Da die
"antifa"-Gebühr von 0,50 Euro pro Monat und Mitglied seit
eini-ger Zeit nicht mehr kostendeckend ist, sind wir gezwungen, den
Anteil pro Mitglied zu erhö-hen.
Es wird beschlossen:
Es werden ab sofort 0,75 Euro pro Mitglied und Monat erhoben und
an die Bundesorganisa-tion entsprechend mehr abgeführt.
Initiativantrag – Kreisvereinigung Wuppertal an die VVN-BdA
NRW Landesdelegiertenkonferenz am 16.2.2008 in Düsseldorf
Für einen fairen Prozess für Mumia Abu-Jamal, gegen die
Todesstrafe
Diesem Antrag wurde zugestimmt.
Der afro-amerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal befindet sich
seit seiner Verurteilung 1982 in der Todeszelle. Ihm wird
vorgeworfen, den Polizisten Daniel Faulkner am 9.12.1981 erschossen
zu haben. Er wurde selbst angeschossen und schwer verletzt.
Abu-Jamal war zu diesem Zeitpunkt ein bekannter Radiojournalist
in der Region Philadelphia, der sich kritisch mit Themen wie
Polizeigewalt und Rassismus in der Stadt und in der US-Gesellschaft
auseinander setzte. Schon seit seiner Jugend war er politisch aktiv,
so schloss er sich 1969 der Black Panther Party for Self Defense an.
Die Geschehnisse des 9. Dezember 1981 können nur durch ein neues
Verfahren aufgeklärt werden.
Aufgrund einer Reihe von falschen Zeugenaussagen, polizeilicher
Unterlassungen bzw. Fehlern und Ungereimtheiten wurde Abu-Jamal zum
Täter gestempelt.
In einem fairen Verfahren, so sind sich der Angeklagte und sein
Verteidiger Robert R. Bryan sicher, können alle Mordvorwürfe
entkräftet werden, und Abu-Jamal muss frei gesprochen werden, da er
unschuldig ist. Klar ist, dass Abu-Jamal nicht die tödlichen
Schüsse auf den Polizisten abgegeben hat, wofür es “explosive
Beweise” (Bryan) gibt.
Zur Zeit liegt dem Bundesberufungsgericht die Entscheidung vor,
ob die Verurteilung wegen Mordes bestehen bleibt und nur das
Strafmaß bestätigt (Todesstrafe) oder ob das Strafmaß in
lebenslange Haft umgewandelt wird; die dritte Möglichkeit ist die
Eröffnung eines neuen Prozesses über die Ermordung des Polizisten
Faulkner.
Die Verteidigung führt drei Argumente für ein neues Verfahren
an:
- Rassistische Auswahl der Jury, da nur 2 afroamerikanische
Geschworene zugelassen wurden
- Rassistisches Verhalten der Anklage und des vorsitzenden
Richters
- Verhängung der Todesstrafe durch Manipulation der
Geschworenen
„Mumia Abu-Jamal sitzt im Todestrakt, weil er schwarz ist,
Ex-Black Panther und ein oppositioneller kritischer Journalist, der
über Rassismus und Unrecht schreibt. Seine Gegner wollen ihn
deshalb loswerden. Rassismus ist das zentrale Thema, das sich seit
seiner Verhaftung am 9. Dezember 1981 bis heute durch seinen Fall
zieht: Die Staatsanwaltschaft hielt schwarze Geschworene aus dem
Verfahren, Richter Albert Sabo versprach der Anklage, »den Nigger
zu grillen«, und verurteilte ihn zum Tode. Weil der Rassismus, der
in diesem Verfahren zum Himmel stinkt, ein klarer Verfassungsbruch
ist, liegt darin für uns die einzige Chance, den Hebel anzusetzen
und die Aufhebung des Todesurteils zu erreichen.“ Robert R. Bryan
In den vergangenen 25 Jahren hat sich eine breite
Solidaritätsbewegung entwickelt, die sowohl in den USA als auch
international tätig ist.
Seit 2002 ist Abu-Jamal auch Ehrenmitglied der VVN/BdA.
Aufgrund des oben dargelegten rassistischen und damit
verfassungsfeindlichen Vorgehens im Fall Abu-Jamal fordern wir die
Richter auf, ein neues und damit faires Verfahren zu zulassen, dass
rechtsstaatlichen Normen entspricht.
Wir wenden uns gegen die Verhängung der Todesstrafe in diesem
und in allen anderen Fällen, die Todesstrafe muss abgeschafft
werden!
Hoch die Internationale Solidarität !
Adressaten:
- Mumia Abu-Jamal
- Staatsanwaltschaft
- Rechtsanwalt Bryan
- US-Botschaft
- Internationales Verteidigungskomitee (IVK) Bremen
www.freedom-now.de
- Bundesvorstand VVN/BdA
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