13.09.07
Der VS hilft dem NS mit Waffen aus
Verantwortlicher Minister nicht
mehr tragbar
Auf die Verbindungen der Dortmund-Hamm-Witten-Szene der
faschistischen Kameradschaften zu dem Mörder der drei Polizisten im
Jahr 2000 in Brackel und Walsum hat die VVN-BdA Nordrhein-Westfalen
wiederholt hingewiesen, ebenso wie auf die Verbindungen zu dem
Mörder von Thomas „Schmuddel“ Schulz in Dortmund am letzten Tag
des Ostermarsches im Jahre 2005. Veröffentlicht haben wir auch die
mutmaßliche V-Mann-Tätigkeit des Polizistenmörders Michael
Berger. Das Vorgehen gegen die V-Leute-Unterstützung für die
Naziszene von NRW haben wir seit langem als die Schlüsselfrage in
der Auseinandersetzung mit der NPD und ihrem Umfeld angesehen. Der
von der VVN-BdA durch eine Strafanzeige ausgelöste Prozeß gegen
die Band Oydoxie/Weiße Wölfe aus Dortmund-Brechten wurde bisher
dreimal vertagt, u.a. weil die V-Leute nicht aussagen durften. Die
Mitschuld des Innenministers von NRW an der rechtsterroristischen
Entwicklung im Ruhrgebiet liegt auf der Hand. Wer sich den Nazis als
„Störer“ in den Weg stellte, wurde von Minister Ingo Wolf (FDP)
und von NRW-Staatsanwaltschaften kriminalisiert und mit Haft
bedroht. Jetzt wird die Bewaffnung der Naziszene durch V-Leute
bekannt.
Wenn endlich Polizisten sich gegen die Machenschaften ihres
Ministers wehren und Strafanzeige gegen diejenigen im
Innenministerium stellen, die an Strafvereitelungen für Nazis und
an Waffenbeschaffungen für sie beteiligt sind, so wurde es höchste
Zeit. Wir begrüßen diese Haltung von Juristen und Polizisten aus
Bielefeld, die eigentlich selbstverständlich ist, aber hierzulande
Mut erfordert. Wir fordern die volle Aufklärung der Vorgänge, für
die das Wort Skandal viel zu milde ist. Notwendig ist die Einsetzung
eines Untersuchungsausschusses des Landtages. Notwendig ist es, den
Minister Wolf abzuberufen, der sich auch mit seinem Widerstand gegen
ein NPD-Verbotsverfahren als Helfershelfer den äußersten rechten
Kräfte andiente. Notwendig ist es, alle Ermittlungsverfahren gegen
antifaschistische Demonstrantinnen und Demonstranten einzustellen.
Wir fordern das Verbot der NPD und aller ihrer
Hilfsorganisationen wie "Kameradschaften" und
V-Leute-Systeme. Daß V-Leute jetzt geoutet werden, ist gut für die
Demokratie und den Antifaschismus und trägt zur Auflösung der
Verfassungsschutzämter bei, die dringend erforderlich ist.
Ulrich Sander, Bundes- und Landessprecher NRW der VVN-BdA
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