29.07.07
Demonstration: Frieden für Afghanistan - Keine
Verlängerung der Bundeswehreinsätze!
"... dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!" (Wolfgang Borchert, 1947)
Im September und Oktober steht die Fortsetzung der Beteiligung
der Bundeswehr an dem NATO-Krieg "Operation Enduring Freedom"
und dem UN-mandatierten ISAF-Einsatz auf der Tagesordnung im
Bundestag. Erneut steht die Entscheidung Krieg oder Frieden an. Aus
diesem Anlass bekräftigen wir unser entschiedenes NEIN zum Krieg.
Die proklamierten Ziele der Militäreinsätze -
Terrorismusbekämpfung sowie Demokratisierung und Wiederaufbau -
sind nicht erreicht. Im Gegenteil: Die Lage im Land verschlechtert
sich zusehends und in Afghanistan selbst, in Deutschland und
weltweit wird der Krieg aus guten Gründen mehrheitlich abgelehnt.
Mit dem 2001 von der US-Regierung begonnenen völkerrechtswidrigen
"Krieg gegen den Terror" sollen die Einfluß-Sphären der
USA und ihrer Verbündeten im Nahen - und Mittleren Osten erweitert
werden. Eine Politik zur militärischen Absicherung ökonomischer
und geostrategischer Interessen lehnen wir ab. Sie kann nicht zum
Frieden führen.
Afghanistan ist heute von demokratischen Verhältnissen weit
entfernt. In den meisten Regionen herrschen Warlords und
Drogenbarone; Gewalt, Terror und Drogenhandel beherrschen den
Alltag. Die Bevölkerung, die immer häufiger Zielscheibe der
Angriffe ist, lebt in ständiger Angst und unter unwürdigen
sozialen Bedingungen. Durch den Tornado-Einsatz wurde die - seit
Anbeginn betriebene - deutsche Kriegsbeteiligung ausgeweitet und die
Verquickung von OEF und ISAF fortgeführt. Deutschland beteiligt
sich damit an der militärischen Eskalation und nimmt den Tod vieler
weiterer Menschen, auch deutscher Soldaten, in Kauf.
An Stelle der von wirtschaftlichen Interessen geleiteten
militärischen Machtpolitik müssen Abrüstung, zivile
Konfliktregulierung und diplomatische Verhandlungen treten. Nur so
können die gewaltigen Probleme gelöst werden.
Der zivile Wiederaufbau in Afghanistan sowie eine humane
Entwicklung können überhaupt erst gelingen, wenn der Krieg beendet
ist. Was Afghanistan braucht, ist Frieden als Voraussetzung für
eine souveräne Demokratie. Die Kriegsschäden müssen durch die
kriegführenden Staaten beseitigt, alle Truppen müssen abgezogen
und die somit freiwerdenden Mittel für humanitäre Arbeit zur
Verbesserung der Lebensbedingungen genutzt werden. Seit 2002 wurden
in Afghanistan 85 Mrd. Dollar für Militärmaßnahmen, dagegen nur
7,5 Mrd. Dollar für den zivilen Wiederaufbau eingesetzt.
Die Beendigung der Bundeswehreinsätze kann ein erster Schritt
zum Frieden sein. Das würde auch die Bush-Administration unter
Druck setzen, die US-Truppen ebenfalls zurückzuziehen.
Wir fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, einer
Mandatsverlängerung nicht zuzustimmen!
Demonstration am 15. September 2007 in Berlin (Zeit und Ort
werden noch bekannt gegeben)
http://www.afghanistandemo.de/
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