22.07.07
"Schaufenster" des
alten Shops "Donnerschlag" bemalt BV: Neue Geschäfte
dürfen nicht eröffnen
Neonazi-Laden: Babyblau statt Braun
Von Alexander Völkel
Dokumentiert aus Westfälische
Rundschau vom 02. Juni 2007
Die braun gestrichenen "Werbetafeln"
am ehemaligen Ladenlokal des "Donnerschlags"
wurden neu gestrichen. (WR-Bild: Völkel) |
Der Neonazi-Laden "Donnerschlag" und das rechte
Tätowierstudio dürfen nach Einschätzung der Bezirksvertretung
Innenstadt-West nicht eröffnen. Das frühere Ladenlokal des
"Donnerschlag" ist unterdessen neu gestattet worden:
Babyblau statt Braun.
Mitglieder des Bündnis' Dortmund gegen Rechts und Beschäftigte
von HSP haben gestern in Absprache mit dem Vermieter die so
genannten "Schaufenster" des früheren Ladenlokals in der
Rheinischen Straße neu gestaltet. Sie wollen damit die Spuren der
inzwischen leerstehenden Naziläden aus dem Stadtbild tilgen: So ist
der erste Szeneladen "Buy or Die" seit Jahren geschlossen.
Doch die Nazisymbolik blieb. Ähnlich sah es mit dem
"Donnerschlag" aus: Das Landgericht hatte im Januar einer
von der Bezirksvertretung initiierten Räumungsklage des Vermieters
stattgegeben. Die braunen Holzplatten, die statt Schaufenstern den
Laden verunzieren, sind aber geblieben.
Thors Faust und die Schriftzüge wurden jetzt übermalt.
"Seit Jahren ist der Belegschaft von HSP der von Dortmunder
Neofaschisten betriebene "Donnerschlag" ein Dorn im
Auge", so Betriebsrat Gerd Pfisterer. Die Schließung sei ein
gemeinsamer Erfolg aller antifaschistischen und demokratischen
Kräfte.
Dennoch sollten in Kürze nur einen Steinwurf entfernt zwei neue
Läden aufmachen. Die gute Nachricht: Weder der
"Donnerschlag", noch das geplante Tätowierstudio dürften
neu eröffnen, berichtet der stellvertretende Bezirksvorsteher, der
Innenstadt-West, Manfred Krüger-Sandkamp. Die vom Rat erlassene
Veränderungssperre für die Rheinische Straße greife.
Demnach dürfte aus der ehemaligen Kneipe kein Textilhandel
werden. Auch das Tattoo-Studio in den Ex-Imbiss-Räumen werde nicht
genehmigt. Diese hat der frühere Betreiber des "Buy or
Die" gemietet, der von Marten aus Neonazibedarf via Internet
verkauft hat. Das Engagement der BV hob das Bündnis ausdrücklich
hervor: Es gelte weiterhin, mit allen Mitteln die Wiederansiedlung
von rechter Infrastruktur zu verhindern, so Ulla Richter.
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