11.06.07
"Breites Netzwerk gegen Nazis initiiert"
Bündnis Münster gegen Nazis
zieht positive Bilanz
Das Auftaktplenum des Kongresses "Zivilcourage gegen
Nazis! Wie macht man das?!? - Kongress zur Koordination
regionaler Aktivitäten gegen Neofaschismus" |
Am 9. Juni tagten mehr als 130 Teilnehmer aus ganz Westfalen beim
Kongress "Zivilcourage gegen Nazis! - Wie macht man
das?!?" im Rathaus zu Münster. Verabredet wurde des Aufbau
eines Netzwerkes gegen Neofaschisten für Westfalen sowie der Aufbau
einer Internet- Seite, die über die regionalen Aktivitäten des
Neonazismus wie über Aktivitäten gegen Rechts informiert. Die
Organisatoren zogen bei dieser großen und positiven Resonanz eine
erfolgreiche Bilanz.
Nach einem Grußwort des Vorsitzenden des Ausländerbeirates,
Spyros Marinos, der die Notwendigkeit einer breiten Allianz gegen
neofaschistische Umtriebe betonte, hielt Prof. Klönne (Paderborn)
das Eingangsreferat zu den historischen Herkünften, dem
gegenwärtigen Potenzial und den ideologischen Verknüpfungen des
heutigen Neofaschismus in der Bundesrepublik. Er machte dabei
deutlich, dass der historische Nationalsozialismus von 1933 - 45
allenfalls noch Referenzfeld und Projektionsfläche des heutigen
Neofaschismus ist und auch der Verweis der Nazi-Gegner auf die
Verbrechen des Dritten Reiches nicht mehr zur Bekämpfung ausreicht.
Vielmehr müsse das Hauptaugenmerk auf die aktuellen Strategien
gelegt werden, die darin bestehen, sich bestehende politische
Forderungen des linken und bürgerlichen Spektrums, wie
beispielsweise von Attac, anzueignen und diese national zu wenden
und durch rassistische Kategorien zu ersetzen.
Professor
Dr. Arno Klönne hält das Auftaktreferat |
Nach der Arbeit in den acht Arbeitsgemeinschaften, die sich unter
anderem mit der Bündelung der regionalen antifaschistischen
Aktivitäten, den Vorstellungen und Strategien der so genannten
"intellektuellen Rechten" und möglichen Gegenstrategien
oder auch mit neonazistischer Jugendkultur beschäftigte, unterhielt
das Impro-Theater "Scharf im Wolfspelz" die
Kongressteilnehmer.
Im Schlussplenum wurde vereinbart, die regionalen Aktivitäten
gegen Nazis fortzusetzen. Etliche Aktive aus dem Kreis Steinfurt
haben sich auf dem Kongress kennen gelernt und vereinbarten
gegenseitige Unterstützung sowie gemeinsame Projekte insbesondere
gegen die NPD und ihren Versuch bei der Kommunalwahl 2009 im Kreis
Steinfurt Fuß zu fassen. Für Münster, stellte Bündnissprecher
Carsten Peters in der Schlussrunde fest, werde die
Auseinandersetzung mit der nach Presseberichten in Gründung
befindliche rechtspopulistischen Initiative "Pro Münster"
ein wichtiges Themenfeld sein: "Soweit es denn zu einem
Tätigwerden dieser Gruppe kommt, müssen diese rechten
Schaumschläger ohne Problemlösungskompetenz konsequent entlarvt
werden."
Das Bündnis wird die erfolgreiche Arbeit weiterhin fortsetzen.
Die aktiven Organisatoren des Kongresses erhielten für ihre Arbeit
am Ende des Kongresses großen Beifall und haben weitere Mitstreiter
gewonnen.
www.muenster-gegen-nazis.de/
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