12.05.07
Dortmunder Polizei als Freund
und Helfer von Neofaschisten?
MdB Ulla Jelpke zum Verhalten der Polizei anlässlich
des Neonaziaufmarsches am 1.Mai in Dortmund
Zum Verhalten der Polizei anlässlich
des Neonaziaufmarsches am 1.Mai in Dortmund erklärt die
Innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und
Bundestagsabgeordnete für Dortmund Ulla Jelpke:
Tausende Bürgerinnen und Bürger haben am 1.Mai gegen einen
Neonaziaufmarsch in Dortmund protestiert, darunter zahlreiche
Jugendliche, Gewerkschafter und auch Kirchenvertreter. Während die
Bevölkerung deutlich machte, dass Rechtsextremismus und
Fremdenfeindlichkeit in Dortmund unerwünscht sind, muss das
Verhalten der Polizei geradezu als Einladung an die Neonazis
erscheinen, bald wieder dort aufzumarschieren.
Während die Stadt Dortmund keine Möglichkeit sah, den
Naziaufmarsch zu verbieten, war sie gleichzeitig nicht bereit, für
die antifaschistische Gegendemonstration eine akzeptable
Demonstrationsroute zur Verfügung zu stellen. Angesichts
zahlreicher Polizeiprovokationen sah sich der Veranstaltungsleiter
gezwungen, die antifaschistische Kundgebung vorzeitig aufzulösen
Obwohl Neofaschisten sogar Polizeisperren überrannten, wurden
sie von der Polizei nicht aus dem Verkehr gezogen, sondern in Bussen
der Dortmunder Stadtwerke zu ihrem Kundgebungsort geleitet. Die
Polizei verlängerte sogar die Versammlungszeit für die
Nazikundgebung. Ohne Hilfe der Polizei hätte NPD-Chef Voigt vor 100
Leuten gesprochen, so ermöglichte die Polizei den größten
Neonaziaufmarsch in Dortmund sei Jahrzehnten.
Während Neonazis von der Polizei wie die Teilnehmer einer
Butterfahrt behandelt wurden, gingen die Einsatzkräfte mit voller Härte
gegen antifaschistische Demonstrantinnen und Demonstranten vor. Es
gab rund 100 Festnahmen und mehrere Verletzte.
Ich forderte lückenlose Aufklärung, wie es zu diesem skandalösen
Verhalten der Polizei kam. Dortmund darf kein Aufmarschplatz für
Neonazis werden.
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