29.03.07
Zivilcourage gegen Nazis zeigen
Westfälischer Kongress gegen
Neofaschismus geplant
„Von rechten Konzerten in Greven oder Lippstadt, Angriffen auf
Einwanderer oder Wohnungslose, neofaschistischen Demonstrationen in
Hamm, Minden, Bielefeld und Münster, rechten Lifestyle-Läden oder
der DVU im Dortmunder Stadtrat. Die Palette reicht weit,“ so der
Münsteraner GEW-Geschäftsführer und einer der Sprecher des
Bündnisses „Münster gegen Nazis!“ Carsten Peters. „Auch in
Westfalen nehmen rechtsextreme Umtriebe zu“. Ebenso weite sich das
Engagement aus der Mitte der Gesellschaft dagegen auch aus.
Um bereits bestehende regionale Aktivitäten zusammenzuführen
und zu stärken wird das Bündnis „Münster gegen Nazis!“ am 9.
Juni 2007 einen Kongress unter dem Motto „Zivilcourage gegen
Nazis! – Wie macht man das?!?“ in Münster durchführen. „Eingeladen
sind alle Aktiven und Aktiv-Werden-Wollenden aus ganz Westfalen“,
so Peters weiter.
„Den rechten Umtrieben etwas entgegen zu setzen ist die Devise.
Es gibt viele örtliche Initiativen gegen Faschismus und Rassismus.
Diese arbeiten aber meistens unabhängig voneinander. Aus den
erfolgreichen Aktionen anderer kann man aber lernen. Das soll dieser
Kongress leisten“, so beschreibt Peters die Motivation des
Bündnisses, den Kongress durchzuführen.
Um eine gemeinsame inhaltliche Grundlage zu schaffen wird der
bekannte Soziologe Prof. Dr. Arno Klönne aus Paderborn über
historische und aktuelle Strategien der Nazi-Szene referieren.
Anschließend soll in verschiedenen Arbeitsgruppen das Thema
vertieft werden. Unter anderem sind Arbeitsgruppen zu verschiedenen
Aktionsformen gegen Neofaschismus, zu der Ideologie verschiedener
Strömungen des Neonazismus oder auch zu neofaschistischer
Jugendkultur und zur Vernetzung bestehender Initiativen gegen Rechts
geplant.
Das Programm wird durch die Ausstellung „Rechtsum und ab durch
die Mitte“, das Impro-Theater „Scharf im Wolfspelz“ und
verschiedene Informationsstände von Initiativen gegen Nazismus und
rechte Gewalt (Zum Beispiel die „Aktion Noteingang“) abgerundet.
Informationen und Anmeldung unter: www.muenster-gegen-nazis.de/
Über das Bündnis „Münster gegen
Nazis!“:
Das Bündnis "Münster gegen Nazis" hat sich Anfang
2006 gegründet. Der Anlass war ein durch Freie Kameradschaften
angemeldeter Nazi-Aufmarsch im Februar. Damals organisierte das
Bündnis eine Gegenkundgebung im Münsteraner Rathausinnenhof. Der
Widerstand im Hansaviertel hatte damals den Nazi-Aufmarsch
blockiert. Nach gerade mal 200m war Schluss. Im Mai – zum zweiten
Nazi-Aufmarsch in MS-Hiltrup – hatte das Bündnis "Münster
gegen Nazis" zusammen mit dem "Bündnis gegen Rechts"
im Zentrum von Hiltrup eine gemeinsame Gegenkundgebung organisiert.
Damals verhinderten die Besucher der Gegenkundgebung den
Nazi-Aufmarsch. Hier reichte es nur zu einer kleinen Runde für die
Nazis.
Die Gründungsmitglieder des
Bündnis “Münster gegen Nazis!”:
Aktionsbündnis gegen den Krieg – Arbeitsgemeinschaft
Münsterischer Frauenorganisationen – attac – Ausländerbeirat –
Bezirksschülervertretung Münster – Bündnis 90/Die Grünen/GAL
Münster – CDU Münster – Deutsch-Persische Kulturbrücke
"POLL" – DFG-VK – DGB und Einzelgewerkschaften – Die
Brücke – DIG – Deutsch-Israelische Gesellschaft – DKP –
Erhaltet den Hawerkamp e.V. – Evang. Kirchenkreis – Evang.
Studierendengemeinde (ESG) – FDP Münster – FIM e.V. –
Friedensforum Münster – Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit Münster – Jüdische Gemeinde Münster – Kaktus -
Junge Grüne Münster – Katholische Arbeitnehmerbewegung – KCM
e.V. – kfd Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
'Stadtfrauen Münster' – Motorradclub Kuhle Wampe – ödp Münster – PDS Münster
– Ratsfraktionen, hier die friedenspolitischen Sprecher – SPD
Münster – Sportverein Blau-Weiß Aasee – Spuren finden –
Stadtkomitee der Katholiken – SysteAm-Münster – Treffpunkt
Waldsiedlung e.V. – Umweltforum – UWG Münster – Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten (VVN/BdA) – Villa ten Hompel – WASG Münster.
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