17.04.06
Vor fast 300 Industrielle erklärte Hitler sein
Programm...
...und Industrielle und Bankiers
dankten mit lang anhaltendem Beifall
Redebeitrag von Landessprecherin Hannelore Tölke für den Ostermarsch Rheinland in Düsseldorf, 15. April 2006
Liebe Friedensfreundinnen und Friedenfreundin
Am 26. Januar 1932 trafen Hitler in Düsseldorf mit Großindustriellen und Bankiers zusammen. Eingeladen war er vom vornehmen Düsseldorfer Industrieclub. Die Industriellen wollten Hitlers Programm kennen lernen. Hitler kam gerne und brachte Göring und den damaligen Führer der Terrortruppe SA,
Röhm, mit.
Die Teilnehmer an der Veranstaltung waren so zahlreich, dass die Veranstaltung vom Industrieclub in den Ballraum des Parkhotels verlegt werden musste. Vor fast 300 Industrielle erklärte Hitler sein Programm. Er versprach die Gewerkschaften zu zerschlagen, die Parteien zu verbieten und demokratische Wahlen abzuschaffen.
Er versprach, die Reichswehr auszubauen, aufzurüsten und "Lebensraum im Osten" zu erobern.
Industrielle und Bankiers dankten mit lang anhaltendem Beifall.
Damit war die Angelegenheit aber noch nicht beendet. Am nächsten Tag, traf sich Hitler auf Schloss Landsberg, das dem Großindustriellen Fritz Thyssen gehörte, mit Thyssen und dem Großindustriellen Ernst
Poensgen, Vereinigte Stahlwerke. Hier wurde konkret über die Finanzierung der Nazipartei gesprochen. Von nun an flossen die Spenden reichlich.
Am Industrie-Club sollte eine Tafel angebracht werden mit dem Text: "Hier bekam Hitler von Großindustriellen und Bankiers Beifall und Geld, hier wurden die Weichen zum Krieg gestellt!"
In der Stadt hatte sich die Einladung des Industrieclubs schnell herumgesprochen. Schon am Nachmittag des 26. Januar protestierten Düsseldorfer Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Kommunisten gegen die Anwesenheit Hitlers. Sie riefen: "Hitler, das ist Krieg!" Diese Warnung erwies sich als wahr. Hitler kam an die Macht. Es gab Krieg mit allen seinen furchtbaren Folgen.
Als Lehre aus der Geschichte forderten die Menschen hier im Land, von Deutschland darf nie wieder Krieg ausgehen.
Heute beteiligt sich Deutschland längst wieder an Kriegen.
2.500 Angehörigen der Bundeswehr sind in Afghanistan.
Im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina sind 3.500 Soldatinnen und Soldaten.
Deutsche Truppen sind am Horn von Afrika, im Sudan und im südlichen Kaukasus, Deutschland stellt den größten Truppenanteil an der NATO Response Force.
Deutschland gewährt US Militärflugzeugen Überflugrechte für Kriegseinsätze im Irak und stellt mehr als 20 Militärbasen in Deutschland für die Kriegsführung der USA bereit.
Zur gleichen Zeit entwickelt sich der deutsche Stahlkonzern Thyssen-Krupp im Verein mit EADS zu einem neuen Rüstungsriesen.
Auch Ostern 2006 hat sich der Ostermarsch Rheinland auf den Weg gemacht um zu bekräftigen:
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Wir brauchen keine Auslandeinsätze und wir brauchen keine Rüstungsschmieden.
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Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik ab und fordern deshalb: Abrüsten und die frei werdenden Mittel für soziale und kulturelle Zwecke verwenden
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Von deutschem Boden darf kein Krieg mehr ausgehen!
Hannelore Tölke ist Landessprechern der VVN-BdA NRW und Mitglied des Bundesausschusses der
VVN-BdA
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