20.03.05
Antifaschistisches Engagement ist notwendiger denn je!
Aufruf zum 60. Jahrestag nach Beendigung des
2. Weltkrieges und der Befreiung vom Nazi-Regime (VVN-BdA Ennepe
Ruhr Kreis)
„Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“!
Das schworen nach 1945 die Menschen in Deutschland und ganz Europa. Dieses Vermächtnis der Gegner und Opfer des Naziterrors von 1933 bis 1945 muss bewahrt und weitergegeben werden, auch bei uns in und um den Ennepe-Ruhr-Kreis.
Von denen, die den Faschismus durchlitten und bekämpft haben, leben nicht mehr viele. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse wollen wir sichern, in ihrem Sinne die antifaschistischen Gedenkstätten und Gedenkorte schützen, die Archive und
Hinterlassenschaften pflegen und nutzen.
Das Vermächtnis der Gegner und Opfer des Faschismus darf nicht in Vergessenheit geraten. Andernfalls drohen Entwicklungen sich zu wiederholen, die zu Faschismus und Krieg geführt haben.
Darum sind wir willens, allen Bestrebungen entgegen zu treten, die neuem
Nationalismus, Rassismus oder Antisemitismus Nahrung geben. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus dürfen keine Chance haben.
Faschismus ist ein Verbrechen und keine „missliebige“ Meinungsäußerung, die grundgesetzlich zu schützen ist. Wer in Richterroben dazu beiträgt, Neonazismus und Antisemitismus, Rassismus und Gewalt hoffähig werden zu lassen, macht sich der Vorbereitung neuer Verbrechen schuldig.
Wir fordern daher, Besinnung auf den Antifaschistischen Konsens und Wahrnehmung der sich aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ergebenen antifaschistischen Verpflichtung!
Neonaziparteien, wie die NPD, DVU, Republikaner, sind aufzulösen und politisch zu bekämpfen. Wehrsportgruppen und neofaschistische Kameradschaften und andere Neonazistrukturen, wie neofaschistische Medien sind aufzudecken und zu verbieten.
Diese genießen nicht die grundgesetzliche „ Meinungsfreiheit “.
Mit derselben Entschlossenheit treten wir allen kriegerischen Entwicklungen
entgegen, die das Gebot missachten, dass von deutschem Boden niemals wieder Krieg ausgehen darf.
Antifaschistisches Engagement beinhaltet auch die Verteidigung des Sozialstaates vor allen Anschlägen, die rechten Kräften Auftrieb geben und dazu führen, dass soziale Demokratie und Menschenwürde auf der Strecke bleiben.
Auch hier haben wir die Lehren der Geschichte in Erinnerung.
Das heißt, unser Land braucht:
- Pflege des Erbes des antifaschistischen Widerstandes.
- Aufklärung und Erinnerungsarbeit.
- Engagement gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus und Rassismus, gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, gegen Intoleranz und Gewalt.
- Handlungsbereitschaft gegen verhängnisvolle Entwicklungen, die den Sozialstaat, die soziale Gerechtigkeit, die Demokratie, Freiheit und Menschenwürde, die Menschenrechte und den globalen Frieden gefährden.
- Engagierte Antifaschistinnen und Antifaschisten mit einer Kultur der Internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft.
Wir wenden uns daher an alle Bürger/innen, Gewerkschaften, Vereine, demokratischen Parteien und an die Medien
- helfen Sie mit dieses Engagement zu unterstützen und zu fördern,
denn Faschismus und Krieg können verhindert werden, sie sind keine
Naturkatastrophen,
- unterzeichnen Sie diesen Aufruf,
- werden Sie Mitglied der VVN-BdA,
- und / oder spenden Sie für unseren “antifaschistischen Zukunftsfond“
Konto Nr.: 66274 Stadtsparkasse Gevelsberg BLZ: 454 500 50,
- damit wir noch wirksamer dieses staatsbürgerliche und ehrenamtliche Engagement für eine demokratische, friedliche und sozialgerechte Welt fortsetzen können.#
Beschlossen auf der Jahreshauptversammlung der VVN-BdA-EN am 22.1.2005
Erstunterzeichner:
Karlheinz Berger-Frerich, Sprockhövel (VVN-BdA-EN Vorsitzender); Sonja Kruska, Hattingen (VVN-BdA); Karla Leonartz/Aksu, Witten (VVN-BdA); Heinz Müller, Gevelsberg (VVN-BdA, antifa Gevelsberg); Willi Ebbinghaus, Gevelsberg (VVN-BdA, DKP Kreisvorsitzender); Jürgen Hohmann, Ennepetal; Horst Krämer, Hagen (VVN-BdA); Stefan Schmidt, Witten (VVN-BdA, PDS); Dieter Zänger, Hattingen (Betriebsrat u. V.K. Vors.).
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