27.09.04

"Essen stellt sich quer - Nazi-Aufmarsch verhindern"

Aufruf für antifaschistische Aktivitäten am 9. Oktober in Essen

Seit einiger Zeit wirbt eine Gruppe mit dem Namen "Freie Nationalisten" für einen Aufmarsch am 9. Oktober 2004 quer durch Essen-Steele. Das Motto, durch das man sich in das grausamste Kapitel der deutschen Geschichte zurück versetzt fühlt, lautet: "Für ein Deutschland der Ehre, der Freiheit und des Rechts!"

Die Veranstalter des Aufmarsches kommen aus dem Umfeld der Freien Kameradschaften, in der sich viele militante Neonazis im Ruhrgebiet sammeln. Mitglieder der "Kameradschaft Süd" planten den gerade noch vereitelten Anschlag zur Grundsteinlegung des jüdischen Zentrums in München im November 2003. Als Redner für den Aufmarsch in Essen-Steele wird Christian Worch angekündigt, einer der führenden Köpfe der militanten rechtsradikalen Szene. Die Anmelder des Aufmarsches sind also in bundesweite Strukturen eingebunden.

Mit ihrer Ideologie von "überlegenen Rassen" und "Untermenschen" schüren Rechtsradikale Hass und Aggression. Menschen sollen bedroht, angegriffen, verletzt oder sogar getötet werden.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Faschisten öffentlicher Raum für ihre menschenverachtende Politik zur Verfügung steht. Auch wenn das Verbot der NPD gerade kläglich gescheitert ist - wir sind nach wie vor für ein Verbot aller faschistischen Organisationen und Strukturen.

Wir fordern die Polizei- und Stadtspitze auf, alles zu tun, den Nazi-Aufmarsch am 9. Oktober zu verhindern. Wir fordern jede(n) dazu auf, sich dem Aufmarsch entgegenzustellen, der eine bewusste Provokation ist. Wir werden in einem großen Bündnis demonstrieren, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Das ist gute Tradition in Essen!

Wir rufen alle Einwohnerinnen und Einwohner Essens auf:

• Geben Sie rechtsradikalen Parteien bei den Wahlen keine Stimme!
• Beteiligen Sie sich an den vielfältigen antifaschistischen Aktionen, um den Nazi-Aufmarsch dadurch zu verhindern!
• Kommen Sie am 9. Oktober zur antifaschistischen Kundgebung und Demonstration in Steele!

Wir wollen die gesellschaftlichen Wurzeln rechtsradikaler Hetze und Gewalt beseitigen. Wir wollen gesellschaftliche Vielfalt, statt dumpfer Engstirnigkeit.

• Wir treten allen Versuchen entgegen, soziale Probleme mit Hetze und Ausgrenzung zu beantworten.
• Wir akzeptieren es nicht, dass Menschen in "nützlich" und "nicht nützlich" eingeteilt werden. Wir brauchen gleiche Rechte für alle Einwohner/-innen, egal welcher Herkunft.
• Wir fordern konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Selbstverpflichtung der Stadt zur Antidiskriminierung, eine stärkere Förderung der Jugendarbeit und mehr Unterstützung für antirassistische Initiativen, antifaschistische Organisationen und Bündnisse. 

Quelle und aktuelle Infos: www.essen-stellt-sich-quer.de.