27.08.04
Nazis raus aus
unseren Veranstaltungen!
VVN-BdA fordert, keine Nazis
auf Demonstrationen gegen Hartz IV und Sozialabbau zu tolerieren
In einem Offenen Brief an die OrganisatorInnen von
Demonstrationen gegen Hartz IV und Sozialabbau fordert Werner
Pfennig, Bundessprecher der VVN-BdA, keine Toleranz gegen Neonazis
zu üben. Die VVN-BdA unterstütze
"die Proteste gegen die Hartz-IV-Gesetze und den damit
verbundenen
gravierenden Sozialabbau mit
allen zur Verfügung stehenden Kräften! Wir protestieren allerdings schärfstens gegen die
Teilnahme von Nazis aller Couleur an Kundgebungen und
Demonstrationen gegen die Hartz-Gesetze und den grassierenden
Sozialabbau", so Werner Pfennig.
"NPD, DVU und sogenannte freie Kameradschaften
wollen aus dem legitimen Protest gegen eine unsoziale Politik
Honig saugen für ihre Politik und Ideologie", so Pfennig
weiter, "sie spielen sich als
Anwalt der Arbeitslosen, der abhängig Beschäftigten auf,
vertreten aber in Programmatik und Praxis in Wirklichkeit eine
unsoziale und menschenverachtende Politik." Daher hätten
Neofaschisten keine Legitimation, gegen Hartz IV und Sozialabbau
mitzudemonstrieren. Schließlich "wollen sie die
Einheitsgewerkschaft zerschlagen und die Tarifautonomie
beseitigen, sie machen Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe zu
Sündenböcken aller Missstände in diesem Land, sie sind geistige
und physische Täter und Mittäter der feigen Anschläge auf
Ausländer, Obdachlose sowie politische Gegner und sie leugnen
Naziverbrechen, streben ein neues Großdeutschland an und wollen
damit neuen Unfrieden in Europa schaffen". Im letzten Jahr
seien über 10.000 neofaschistische Straftaten in Deutschland zu
verzeichnen gewesen und "über 120 Menschen sind in den letzten Jahren von
Neofaschisten getötet worden", so Pfennig, "in vielen Fällen wurde deutlich,
dass Verfassungsschutz und Geheimdienste der BRD dem Terror der
Nazis durch Duldung, manchmal sogar Initiierung, Vorschub
leisteten. Justiz und Polizei erkämpften den Nazis über Jahre
hinweg Freiräume, indem deren Aktionen genehmigt und gegen
Proteste geschützt wurden und werden."
Deshalb bekämpfe die VVN-BdA "im
Bündnis mit allen demokratischen Kräften alle faschistischen Aktionen und Bestrebungen und
fordert im Zusammenhang mit den Montagsdemonstrationen: Nazis
raus aus unseren Veranstaltungen!" Es sei "unsere gemeinsame Aufgabe, den Sumpf
trocken zu legen, in dem die Neofaschisten gedeihen können. Dazu gehört, sie an der Verbreitung
ihrer menschenverachtenden rassistischen, antisemitischen, faschistischen Ideologie auf unseren Kundgebungen
zu hindern", so der Bundessprecher der VVN-BdA in diesem
Brief. "Totschweigen oder tolerieren bringt nichts. Wir
müssen uns mit den Nazis offensiv auseinandersetzen, und das auf allen Ebenen: in den Betrieben, in der
Öffentlichkeit, in Wirtschaft und Politik!", so Pfennig
weiter und bietet an, den VeranstalterInnen von Kundgebungen
und Demonstrationen zur Abwehr von Teilnahme von Faschisten mit Rat und Tat aus
ihrem umfangreichen Fundus behilflich zu sein". Kontakt
könne über die örtlichen Adressen der
VVN-BdA und über die E-Mail-Adresse Bundesbuero@vvn-bda.de
aufgenommen werden.
Den Brief im Wortlaut finden Sie/findet ihr unter http://www.nrw.vvn-bda.de/bilder/Montagsdemos.pdf.
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