Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 26/Dezember 2003
Winterlager in der Rhön
Rhön. "Der Freibund e.V." führt vom 27.Dezember bis 3.Januar sein Bundeswinterlager in der hessischen Rhön durch. Das Treffen findet in einem Wintersportgebiet statt und bietet älteren "Freibund"-Mitgliedern ein gesondertes Programm an. Seine Wurzeln hat "Der Freibund" im 1958 gegründeten neofaschistischen "Bund heimattreuer Jugend" (BHJ), der eng mit der NPD, der "Wiking-Jugend" und dem "Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes" (DKEG) zusammen- arbeitetete. Der 1988 von BHJ-Aktivisten gebildete "Freibund" orientiert sich stärker an der Tradition der historischen bündischen Jugend. Seine Klientel sucht der Verein u.a. mit Werbeanzeigen in der Wochenzeitung "Junge Freiheit"
(hma).
Haussuchung in Vlotho
Vlotho. Am 25.November durchsuchte die Polizei auf Anordnung des Bielefelder Amtsgerichts die
Geschäftsräume des Vereins 'Collegium Humanum e. V.' in Vlotho, die Wohnungen verantwortlicher Funktionsträger des Vereins und die Firmenräumlichkeiten der Druckerei Deppe. Gesucht wurden noch vorhandene Exemplare der September/Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Stimme des Gewissens", die von dem Verein herausgegeben wird. Ein Artikel in der die Vernichtung der europäischen Juden durch die Machthaber des Dritten Reiches als Lüge bezeichnet wird, steht im Verdacht der "Volksverhetzung". Die von Neofaschisten unterschiedlicher Ausrichtung genutzte Bildungsstätte war viele Jahre eng verzahnt mit dem mittlerweile aufgelösten "Weltbund zum Schutze des Lebens" (WSL). Präsident des WSL war Prof. Dr. Werner Georg Haverbeck (1909-1999), einst SA-Mitglied im Stabe von Rudolf Heß , der 1933 zum Leiter des NS-"Reichsbund für Volkstum und Heimat" ernannt wurde. Ermittelt wird nun gegen den "Schriftleiter" des wohl mit einer Auflage von 2500 Exemplare erscheinenden Blättchens, Ernst Otto Cohrs (82) aus Rotenburg/Wümme und die Vereinsvorsitzende Ursula Haverbeck-Wetzel (76), Witwe des langjährigen WSL-Präsidenten.
Von der gesuchten Ausgabe der Zeitschrift fand die Polizei lediglich noch 20 Exemplare. Hinter der Schrift soll der wegen Volksverhetzung verurteilte Berliner Anwalt Horst Mahler, zuletzt Mitglied der NPD, stecken. So habe er Ursula Haverbeck-Wetzel ein hohes Darlehen und eine Spende angeboten um die Schrift allen Abgeordneten des Bundestages zukommen zu lassen.
"Stell dir vor", so Mahler in einem Brief an die Vereins-vorsitzende, "der ganze Bundestag meditiert erschüttert: Den Holocaust gab es nicht." ["Neue Westfälische" 26.11.2003 -
hma]
9.Antifaschistisches Jugendtreffen
Berlin. Am 10 Januar führt die VVN-BdA ihr 9.Antifaschistisches Jugendtreffen in Berlin-Kreuzberg unter dem Motto "Kriege werden gemacht....bevor sie geführt werden" durch. In Arbeitsgruppen und einer Podiumsdiskussion wird im Statthaus Böcklerpark, Prinzenstr.1 ab 14 Uhr insbesondere die Rolle, Wirkung und Funktion von Medien diskutiert. Dabei wirken u.a. der Interbrigadist Kurt Goldstein, Rainer Rupp, Werner Pfennig, Markus Plagmann (IG Metall), Ekkart Spoo und Ekkehard Sieker ("Monitor") mit. Um 20 Uhr beginnt die Abendveranstaltung mit der TTS - TheaterTruppeSchöneberg und 44 Leningrad (angefragt). Der Eintritt incl. Abendveranstaltung kostet 5 Euro.
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