Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische
Nachrichten 12/Juni 2016
Erneut Demo in Bonn
Bonn. Nach dem gewaltsamen Tod des
17jährigen Niklas P. soll es am 18.Juni einen weiteren Aufmarsch
der extremen Rechten in Bonn geben. Nachdem bereits am 14.Mai rund 50
Personen um Melanie Dittmers „Identitäre Aktion“ in
Bonn demonstriert hatten, soll am 18.Juni um 14 Uhr erneut eine
Kundgebung in Bonn-Bad Godesberg (Rüngsdorfer Straße /
Rheinallee) stattfinden. Unter dem sperrigen Motto: „Gegen
ausufernde Jugendgewalt zumeist mit Migrationshintergrund“ ist
geplant, anschließend eine Demonstration durchzuführen. Der
Aufmarsch wird von der selbsternannten „Bürgerbewegung pro
NRW“ unterstützt (hma).
Ermittlungen wegen „Mein Kampf“
Leipzig/Forchheim. Im Zusammenhang
mit den Ermittlungen gegen den Leipziger Verlag „Der
Schelm“ ist nun auch eine Buchhändlerin aus Forchheim in das
Visier der Behörden geraten. Der Verlag um Adrian Preißinger
hatte angekündigt, im Sommer eine unkommentierte Neuausgabe von
Hitlers "Mein Kampf" herauszugeben. Dies solle der
"staatsbürgerlichen Aufklärung" und der "Dokumentation im
Rahmen der Forschung" dienen, so der Verlag. Die Buchhändlerin aus
Forchheim hatte die geplante Neuausgabe von „Mein Kampf“
auf ihrer Internetseite beworben. Bei einer Hausdurchsuchung stellten
die Ermittler u.a. Bestelllisten sicher (hma).
„Alternative Hilfe“ angedacht
Salzgitter. Die „Zentrale
Erfassungsstätte Salzgitter“ (ZES) hat es sich zur Aufgabe
gemacht, Übergriffe auf Akteure der AfD zu veröffentlichen.
Auf dem AfD-Bundesparteitag im November vergangenen
Jahres in Hannover stellte der niedersächsische AfD-Chef
Armin-Paul Hampel die Initiative vor. Im August will die ZES einen
ersten Bericht veröffentlichen. Darüber hinaus bietet die ZES
an, betroffene AfD-Mitglieder zu beraten. 25 Rechtsanwälte aus den
Reihen der AfD sollen sich hierfür mittlerweile gemeldet zu haben.
Die bislang acht Mitarbeiter des ZES, darunter Staatsanwälte,
Richter und Polizisten, sollen in herausragenden Fällen bei den
Behörden nachhaken. Überlegt wird auch die Gründung
einer parteiinternen Hilfsorganisation, die den Namen
„Alternative Hilfe“ tragen könnte. AfDler Hampel kann
sich sogar vorstellen, daß die Mitglieder seiner Partei jeweils
auf den monatlichen Mitgliedsbeitrag freiwillig einen Euro zuzahlen.
Bei 20000 Mitgliedern würde da schon eine ordentliche Summe
zusammenkommen, hofft Hampel („JF“ 22-2016 – hma).
„Lebensschützer“-Initiative in Polen
Polen. Die Initiative
„Stoppt Abtreibung“ will Schwangerschaftsabbrüche in
Polen fast vollständig unterbinden. Die
„Lebensschützer“-Initiative schätzt die Zahl der
bisher gesammelten Unterschriften auf 200.000. Ziel seien mehr als eine
halbe Million Unterschriften bis Anfang Juli. Dann wird das Parlament
darüber entscheiden. Regierungschefin Beata Szydlo hatte Ende
März angekündigt, sie werde den Gesetzesvorschlag der
Volksinitiative im Parlament unterstützen. Abtreibungen
können dann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft
werden; Ausnahme ist die Gefährdung des Lebens der Frau (hma).
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