Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische
Nachrichten 09/April 2016
Auflösungsbeschluß aufgehoben
Das Bundesschiedsgericht der
selbsternannten „Alternative für Deutschland“ hat die
Auflösung des AfD-Landesverbandes Saarland wieder
rückgängig gemacht (siehe AN 8-2016). Es würden
„keine belastbaren Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der
Vorstand des Antragstellers gezielt den Kontakt zu
rechtsextremistischen Personen bzw. Organisationen gesucht“ habe,
urteilte dies. Damit ist die alte Landesspitze – vorläufig
– wieder im Amt. Nun muß der AfD-Bundesvorstand eine
Lösung finden. Eine Entscheidung auf dem AfD-Bundesparteitag am
30.April herbeizuführen scheitert wohl an der zu knappen
Antragsfrist. Die „Patriotische Plattform“ in der AfD sieht
diese Entscheidung natürlich „mit Freude und
Erleichterung“ und legt gleich noch nach. Sie „empfiehlt
den Mitgliedern der AfD, auf dem kommenden Bundesparteitag für
einen Wechsel der AfD-EU-Abgeordneten in die ENF-Fraktion zu
votieren“. In eine Fraktionsgemeinschaft mit FPÖ und Front
National ! Der EU-Abgeordnete der AfD, Markus Pretzell, hat die
Parteimitglieder der AfD aufgefordert, auf dem kommenden AfD-Parteitag
über die zukünftige Fraktionsmitgliedschaft der
AfD-Abgeordneten im EU-Parlament abzustimmen. Die AfD-EU-Abgeordnete
von Storch war jüngst zur EFDD-Fraktion um UKIP-Chef Nigel Farage
übergetreten. Pretzell folgte dem Beispiel seiner Parteifreundin
nicht (hma).
Landesvorsitzender Pawelka
NRW. Rudi Pawelka ist neuer
Landesvorsitzender des „Bund der Vertriebenen“ (BDV) in
NRW. Der gebürtige Schlesier setzte sich mit vier Stimmen
Vorsprung gegen den CDU-MdB Heinrich Zertik durch. Zertik galt in der
alten BDV-Führungsspitze als deren Wunschkandidat. Pawelka, der
2013 als Vorsitzender der „Landsmannschaft Schlesien“
abgewählt wurde, kündigte an, die Arbeit der „Stiftung
Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ kritisch zu verfolgen. Er
wolle sich für die ehrliche Anerkennung der verschiedenen
Vertriebenenschicksale und die Erhaltung des kulturellen Erbes
einsetzen (hma).
Hohmann nun AfD-Mitglied
Fulda. Der frühere CDU-MdB
Martin Hohmann (68) ist Mitglied der AfD geworden. Das AfD-Programm sei
zwar noch nicht beschlossen, aber zumindest gehe es in „die
richtige Richtung“, so Hohmann. „Patriotisch,
Vernunftgeleitet und unideologisch“. Der Jurist sitzt seit
März als Parteiloser für die AfD im Fuldaer Kreistag, in den
die Partei mit 14,3 % eingezogen ist (hma).
„Ein Prozent“-Aktionstag
Die Initiative „Ein Prozent
für unser Land“, die u.a. von Jürgen Elsässer und
Götz Kubitschek unterstützt wird, hat am 16.April einen
bundesweiten Aktionstag durchgeführt. In 56 Städten seien
rund 220 Unterstützer der Initiative, ausgerüstet mit
einheitlichen „EinProzent“-Bannern und -Flugblättern,
aufgetreten, so Helge Hilse von der Initiative „Ein
Prozent“ in einem Interview mit der Zeitschrift
„Sezession“. Die öffentlich nicht angekündigte
Aktion war auf ca. 30 Minuten begrenzt und soll in allen
Bundesländern mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg und Bremen
sowie Schleswig-Holsteins stattgefunden haben, so Hilse (hma).
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