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aus: Antifaschistische Nachrichten 25/Dezember 2015

Libertäres Zerwürfnis

Düsseldorf/Grevenbroich. Der Chefredakteur der rechtsliberalen Zeitschrift „eigentümlich frei“, Andre Lichtschlag, will auch nach dem Auftritt des umstrittenen Publizisten Akif Pirinccis bei Pegida weiterhin dessen Bücher vertreiben. Kritik kommt von dem ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler, bislang Autor der „eigentümlich frei“. Auf dem Internetblog von Roland Tichy gibt er bekannt, das er diese „Pseudotoleranz“ nicht teile. Pirinccis Rede sei rassistisch, fremdenfeindlich, vulgär und geschmacklos. Schäffler kündigt seine Autorenschaft bei „eigentümlich frei“: „Dafür möchte ich mich nicht weiter hergeben.“ Auf der dreitägigen „eigentümlich frei“-Konferenz auf Usedom war es unlängst zu einer deutlichen Abkopplung der rechtslibertären Szene von der FDP gekommen. „Öfter als bei vergangenen Tagungen stellten sich Gäste als AfD-Mitglieder vor“, berichtet die „Junge Freiheit“ (49-2015). Zum Parteienpanel am ersten Konferenztag erschien kein offizieller Vertreter der FDP mehr. Dafür aber u.a. Alice Weidel vom AfD-Bundesvorstand (hma).

 

Projekt „Ein Prozent“

Das u.a. von Jürgen Elsässer („Compact“), Götz Kubitschek („Antaios-Verlag“) und dem Islamwissenschaftler Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD) unterstützte Projekt „Ein Prozent für unser Land“ hat die Unterstützung von einem Prozent der Deutschen als Ziel.  Mit „juristischen, medialen und politischen Aktionen“ will das Projekt gegen die „Flüchtlingsinvasion“ und eine angebliche „Auflösung unseres Staates“ vorgehen. Finanziert werden sollen u.a. ein Videokanal, der Aufbau einer „interaktiven Deutschlandkarte“, auf der „jeder Bürger vorbildliche Aufklärungs- und Widerstandsprojekte eintragen kann“, und ein Infoportal. Gefordert wird eine „Grenzsicherung gegen illegale Einreise“, die „Registrierung und konsequente Abschiebung aller bereits illegal Eingereisten“ und „der Schutz des Volks- und Privateigentums“. Leiter des Projekts ist der „Wahlsachse“ Philip Stein. Mitarbeiter Helge Hilse setzt Projekte für „Ein Prozent“ um. Professor Karl Albrecht Schachtschneider bereitet eine Massenklage vor. Der Zuspruch sei „überwältigend“, so Kubitschek auf der Internetseite der Zeitschrift „Sezession“ (26.11.2015). Als erste Aktion habe man der „Identitären Bewegung Österreichs“ eine Spende in Höhe von 10.000 Euro zukommen lassen können (hma).

 

JA ist offizielle Jugendorganisation

Hannover. Auf dem AfD-Bundesparteitag in Hannover wurde u.a. beschlossen, die „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) bundesweit als offizielle Jugendorganisation anzuerkennen. Zuvor war die JA mit ihren rund 900 Mitgliedern in elf AfD-Landes- verbänden offiziell anerkannt. Die beiden Bundesvorsitzenden der JA, Sven Tritschler und Markus Frohnmaier, haben unterdessen der extrem rechten Zeitschrift „ZUERST!“ ein Interview gegeben. In der Dezember-Ausgabe outet sich die JA-Doppelspitze als „große Fans von Jörg Haider“. Von „HC Strache und der FPÖ lernen, heißt siegen lernen“, so Frohnmaier, der im Oktober am Sonntag der Landtagswahlen mit Tritschler Gast bei der FPÖ in Wien war (hma).