Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische
Nachrichten 12/Juni 2015
AfD:
Abgrenzungen und Ausgrenzungen
In Würzburg
haben sich am
Pfingstsamstag Vertreter aus 13 AfD-Landesverbänden getroffen.
Mit
großer Mehrheit wurde u.a. beschlossen, daß sowohl
Bernd
Lucke als auch Frauke Petry dem neu zu wählenden
Bundesvorstand
nicht mehr angehören sollen. Unterstützt wird diese
Forderung
vom Vorstand der „Patriotischen Plattform“ in der
AfD.
„Wenn zwei Führungspersonen öffentlich eine
erbitterte
Auseinandersetzung führen und es dabei, wie von Frauke Petry
mehrfach bekundet, nicht einmal um inhaltliche Differenzen, sondern um
rein persönliche Befindlichkeiten und Machtfragen geht, dann
zeigen diese Personen, daß sie ihrer Führungsaufgabe
nicht
gerecht werden“, heißt es in einer
Erklärung der
„Patriotischen Plattform“. Zuvor hatte die
„Plattform“ bereits die Unvereinbarkeit der
Mitgliedschaft
in der „Patriotischen Plattform“ mit der
gleichzeitigen
Mitgliedschaft im Verein “Weckruf 2015″
erklärt. Den
Initiatoren des „Weckruf 2015“ gehe es nicht um
einen
„grundsätzlichen Wandel der Politik hin zu einem
modernen
Patriotismus und einem neuen deutschen Selbstbewusstsein“,
sondern darum, sich möglichst widerstandslos in „die
herrschende Parteienoligarchie einzufügen“,
heißt es
in der Erklärung des Vorstands der „Patriotischen
Plattform“. Explizit gegen Frauke Petry richtet sich hingegen
ein
„Offener Brief“ des AfD-Förderers und
Brigadegenerals
a.D. Dieter Farwick, der auf der Internetseite von KOLIBRI
(Konservative und Liberale in der AfD) veröffentlicht wurde.
Es
gehe nicht um Frauke Petry oder Bernd Lucke, so Farwick, sondern
„um die Zukunft unseres gemeinsamen Abendlandes“.
Sollten
sie mit „Ihrem Putschversuch“ scheitern, so Farwick
an
Petry, hätten „Sie Ihre politische Zukunft hinter
sich“. Petry stelle ihren persönlichen Ehrgeiz
über die
Sache, „die Zukunft unseres Vaterlandes“, so
Farwick.
Unterdessen hat mit Jens Krumpe der dritte Landtagsabgeordnete der AfD
in Thüringen die Landtagsfraktion verlassen. In Hessen hat die
AfD
nach mehreren Wochen wieder einen Landesvorstand. Den drei
gleichberechtigten Sprechern gehört auch Peter Münch
an.
Dieser war erst im März als Landesvorstandsmitglied seines
Amtes
enthoben worden. Ihm wurde vorgeworfen, beim Eintritt in die AfD seine
frühere „Republikaner“-Mitgliedschaft
nicht angegeben
zu haben. Auf dem Bundeskongress der „Jungen
Alternative“
(JA) der AfD Ende Mai im hessischen Karben wurden Markus Frohnmaier und
Sven Tritschler (Köln) zu neuen Vorsitzenden gewählt.
Letzterer war früher Bundesvorsitzender des rechts-liberalen
„Stresemann-Club“ in der FDP (hma).
Internet-Tageszeitung
in Planung
Düsseldorf.
Das
rechtsliberale Monatsmagazin „eigentümlich
frei“ will
bis Ende dieses Jahres eine
„vollumfängliche“
Internet-Tageszeitung aufgebaut haben. Dies erklärte
Herausgeber
und Chefredakteur Andre Lichtschlag im Editorial der Juni-Ausgabe von
„eigentümlich frei“ (hma).
Strampeln
gegen den Abstieg
NRW. Die
durch zahlreiche
Parteiaustritte geschwächte „Bürgerbewegung
PRO
NRW“ hat für Juni und Juli „rund ein
Dutzend
Mitgliederversammlungen“ in NRW angekündigt. In
Köln
und Düsseldorf wolle man „in
Kürze“ neue
Kreisverbände gründen, so „PRO
NRW“-Generalsekretär Tony-Xaver Fiedler.
Mitgliederversammlungen solle es auch in Oberhausen, Bottrop, Aachen,
Bonn, Hagen, Mülheim an der Ruhr, Märkischer Kreis
und in
Siegen geben. Ob es „PRO NRW“ dabei gelingen wird,
(wieder)
„handlungs- und kampagnenfähige
Strukturen“ für
den nächsten Landtagswahlkampf zu schaffen, steht wohl derzeit
noch in den Sternen (hma).
|