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aus: Antifaschistische Nachrichten 11/Mai 2015

Gedenktafel verweigert

Polen/Skoczów. Die polnische Woiwodschaftsverwaltung von Schlesien hat die Aufstellung einer Gedenktafel für den früheren Präsidenten des „Bund der Vertriebenen“ (BDV), Herbert Czaja (1914-1997), in Skotschau abgelehnt. Die Familie Czajas wollte mit Unterstützung der deutschsprachigen Minderheit der Woiwodschaft anläßlich des 100.Geburtstags von Herbert Czaja eine Gedenktafel an der Fassade seines Vaterhauses, heute eine staatliche Schule, aufstellen. Unterstützung erhält die Woiwodschaftsverwaltung durch die Tageszeitung „Dziennik Zachodni“. Diese hatte in einem Beitrag unter dem Titel „Deutsche wollen in Skoczów den Nazi Herbert Czaja ehren“ über das Ansinnen berichtet. Dabei beruft sich die Zeitung auf Dokumente der Kommission für Ermittlungen der Verbrechen des Hitlerregimes aus dem Jahr 1973 über Czaja (hma).

 

Demo gegen „Vertreibung“

Neißeaue/Zodel. Die revanchistische Kleinpartei „Bund für Gesamtdeutschland“ (BGD) will am 20.Juni in Neißeaue in der Nähe des Ortes Zodel demonstrieren. An der dortigen Gedenktafel für die „Heimatvertriebenen“ will der BGD an „den vor 70 Jahren an unseren Landsleuten begangenen Völkermord“ erinnern.  Als Redner werden ab 10 Uhr der schlesische BGD-Landesvorsitzende Siegfried Bunzel und die Fachtierärztin für Rinder, Eleonore Rau, angekündigt. Letztere war 2008 Mitunterzeichnerin des „Manifest der Deutschen“, in dem von „zunehmender Überfremdung“ die Rede ist und u.a. eine „Rückkehr zum Staatsbürgerschaftsrecht“ gefordert wird (hma).

 

Streit um SS-Gräber

Offenhausen. Im bayerischen Offenhausen wird über die Pflege eines Grabes für drei Soldaten der Waffen-SS gestritten. Auf deren Grabplatten waren unter anderem SS-Runen und ein Gedicht eingraviert, laut denen diese „süß und ehrenhaft fürs Vaterland“ gefallen seien. Auf Grund von Interventionen der örtlichen Pfarrerin und der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten wurden die SS-Runen mittlerweile entfernt. Auch das Gedicht soll nun beseitigt werden. Für die Mehrheit der Dorfbewohner scheint das Grab hingegen kein Problem darzustellen, berichten lokale Zeitungen. Die Pfarrerin kündigte unterdessen an, den Ort verlassen zu wollen, und klagt über subtile Anfeindungen (hma).

 

„Flügeltreffen“ am Kyffhäuser

Kyffhäuser/Steinthaleben. Die Initiatoren der „Еrfurter Resolution“ in der selbsternannten „Alternative für Deutschland“ (AfD) laden am 6.Juni zu einem „Flügeltreffen“ am Kyffhäuserdenkmal in Thüringen ein. Man wolle damit „gegen den Zwist, der uns heimsucht, ein Zeichen der Einigkeit setzen“, so Björn Höcke für die Einlader. Dabei verkörpere die Kyffhäusersage „die Hoffnung auf eine gute Zukunft für unser Land“. Ab 12 Uhr soll es in der Hotelanlage „Burghof Kyffhäuser Denkmal Wirtschaft“ ein Programm aus Musik und „richtungsweisenden Reden“ geben (hma).