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aus: Antifaschistische Nachrichten 04/Februar 2015

Katzenjammer nach Parteitag

Der Vorstand der „Patriotischen Plattform“ in der sog. „Alternative für Deutschland“ (AfD) „bedauert“, daß auf dem Bremer AfD-Parteitag ein Satzungsentwurf beschlossen wurde, „der die Macht der Führung gegenüber den Kontrollmöglichkeiten der Basis klar begünstigt“. Nun stehe die Programmdebatte der AfD an, in der „wir darauf hinwirken werden, endlich einen klaren Gegenentwurf zu jenem 68er-Ungeist vorzulegen, der die etablierten Parteien beherrscht“, erklärt die „Patriotische Plattform“. Dies werde „die eigentliche Nagelprobe“ der AfD. Austreten wäre jetzt der falsche Weg. Für diesen Weg entschieden hat sich u.a. „Plattform“-Mitglied Tatjana Festerling aus Hamburg. Nach der Abstimmung über die AfD-Satzung in Bremen „zerschnitt sie symbolisch ihren Mitgliedsausweis und veröffentlichte davon per Facebook ein mit Smileys versehenes Bild“, meldete die „Junge Freiheit“ (7-2015). Mittlerweile trat Festerling – nebst Lutz Bachmann – als Rednerin auf der wieder stattfindenden „Pegida“-Kundgebung in Dresden auf. Auch das Hamburger AfD-Mitglied Markus Wegner, früher Funktionär der „Stattpartei“, gab gegenüber der „Jungen Freiheit“ seinen Austritt aus der Partei bekannt. Wegner spricht von „faschistischen Tendenzen“ in der AfD. Wenn die AfD irgendwann bei der Bundestagswahl 51% bekäme, werde er „einer der ersten sein, den sie ins Gulag sperren“, so der Hamburger. Raus ist auch der 64jährige Helmut Klug. Und zwar aus der Gewerkschaft. Klug, der Funktionen im DGB und der IG BCE innehatte, gründete 2004 im niedersächsischen Nordenham eine AfD-Gruppe. Die Gewerkschaft drohte mit einem Unvereinbarkeitsbeschluß. Klug fühlte sich gemobbt und trat nun aus der IG BCE aus (hma).

 
Kongress in Würzburg

Würzburg. Die „Kirche in Not“, ein „weltweites Hilfswerk päpstlichen Rechts“, führt vom 12. bis 15.März ihren 5. Internationalen Kongress „Treffpunkt Weltkirche“ im Würzburger Congress Centrum durch. Erwartet werden auf dem Kongress neben einer Reihe katholischer Bischöfe auch der frühere Kölner Kardinal Joachim Meisner und die „Junge Freiheit“-Kolumnistin Gabriele Kuby. Ein klein wenig Aufmerksamkeit erhielt der Kongress schon im Vorfeld. Denn die Zeitschrift „Christ & Welt“ hatte es abgelehnt, eine bezahlte Anzeige von „Kirche in Not“ für den Kongress abzudrucken. Daß dort eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Gegen den Strom von Meinungsdiktatur und Political Correctness“ stattfindet, empfindet die „Christ & Welt“-Chefin als „Diffamierung der Demokratie“ und wendet sich klar gegen ein „Pegida-Vokabular“ in katholischen Kreisen. Die Folge: Eine Flut hasserfüllter Leserbriefe. Dokumentiert hat sie diese nun u.a. auf ihrer Webseite. Mit Anzeigen beworben wird die „Kirche in Not“-Konferenz mittlerweile auch im rechten Wochenblatt „Junge Freiheit“ (hma).

 
Ominöse „Friedenskundgebung“ in Berlin

Berlin. In der Tradition der „Montagsmahnwachen“ soll am Samstag, den 28.Februar, von 14 bis 17 Uhr vor dem Berliner Reichstag eine „Friedenskundgebung“ unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ stattfinden. In dem Aufruf der Organisatoren dieser Kundgebung heißt es u.a.: „Es gibt bei dieser einfachen Angelegenheit nichts auszugrenzen, egal ob Antifa, Pegida, Mahnwache, Linke, Rechte, marschiert zusammen, wir sind keine Partei!“ Die erste Bürgerpflicht sei es nun, „denen da oben eine Grenze aufzuzeigen“. Bis zum 12.Februar gab es auf Facebook knapp 2500 Zusagen für diese Kundgebung, die auch auf der Internetseite von Jürgen Elsässer von „Compact“ beworben wird (hma).

 
Nazidemo in Dessau

Dessau. Die „Freien Nationalisten Dessau“ mobilisieren für eine Demonstration am 7.März nach Dessau. Die Demonstration, die um 18 Uhr beginnen soll, steht unter dem Motto „Kriminelle Ausländer SOFORT ausweisen“. Im vergangenen Jahr hatte es schon einmal einen solchen Aufmarsch in Dessau gegeben (hma).