Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 11/Mai 2014 Sarrazin bei der FPÖ Österreich/Graz.
Etwa 600 Anhänger der FPÖ lauschten am 8. Mai in der Grazer
Stadthalle einem Vortrag des umstrittenen Buchautors Thilo Sarrazin. Zu
der Veranstaltung unter dem Motto „Der neue Tugendterror“
war SPD-Mitglied Sarrazin vom Präsidenten des FPÖ-nahen
„Liberalen Klubs“, Peter Fichtenbauer, eingeladen worden. An
der Veranstaltung nahmen fast alle steirischen Nationalratsabgeordneten
und Landtagsabgeordneten der FPÖ teil. FPÖ-Landeschef Gerhard
Kurzmann begrüßte Sarrazin, und der FPÖ-Vorsitzende
Heinz-Christian Strache bedankte sich bei Sarrazin nach dessen Rede
für die „offenen Worte“, die wohltuend seien. Sarrazin
sprach in seiner Grazer Rede über die „Blutspur der
Gleichheitsideologie“ und las eine Passage aus seinem neuesten
Buch vor. Im Anschluß signierte er Bücher und stand am
Biertisch „für Fragen aller Art zur Verfügung“,
heißt es in der „National-Zeitung“ (21-2014 –
hma). AfD in Schutz genommen Berlin/Hamburg.
Der frühere Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Josef
Schlarmann, hat in einem offenen Brief die FDP und die Union für
ihren Umgang mit der sogenannten „Alternative für
Deutschland“ (AfD) kritisiert. Schlarmann verurteilte die
„Verunglimpfungen und Entgleisungen“, denen die AfD
ausgesetzt sei. Er forderte eine Entschuldigung dafür, daß
der FDP-Europaabgeordnete Michael Theurer den AfD-Spitzenkandidaten
Bernd Lucke als „verkappten Salonfaschisten“ bezeichnet
hatte. Seiner Ansicht nach sei Lucke ein seriöser Wissenschaftler
und sachorientierter Politiker, dem jede Radikalität fremd sei.
Kritik übte Schlarmann auch an den Ministerpräsidenten des
Saarlandes und Sachsen, Annegret Kramp-Karrenbauer und Stanislaw
Tillich, die die AfD in der Nähe von Verfassungsfeindlichkeit und
Rechtsextremismus verorteten. „Die Deutschen Konservativen“
sehen die AfD in einer aktuellen Rundsendung bereits als künftigen
Koalitionspartner von CDU/CSU. In einer Umfrage befragt der Verein
aktuell seine Anhänger, ob sich dieser „um eine
Annäherung der Unionsparteien mit der AfD einsetzen“ soll
oder nicht. Wie dies geschehen könnte, will der wegen
„Volksverhetzung“ verurteilte ehemalige
„BILD“-Redakteur Joachim Siegerist aber erst nach der
Europawahl verraten (hma). Vortrag abgesagt Siegen.
Ein am 27.Juni an der Universität Siegen geplanter Vortrag des aus
Kroatien stammenden Politikwissenschaftlers Tomislav Sunic wurde nach
scharfer Intervention der Hochschulleitung abgesagt. Sunic, der zum
Thema “Der Untergang des Abendlandes” referieren sollte,
war von dem in Siegen lehrenden Politikwissenschaftler Jürgen
Bellers eingeladen worden. Diesem war in der Vergangenheit von
Kritikern „Homophobie“ vorgeworfen worden. Die
Hochschulleitung der Universität Siegen hatte hinsichtlich der
Einladung Sunics “verfassungsrechtliche Bedenken” geltend
gemacht. Sunic war in der Vergangenheit u.a. als Redner auf
NPD-Veranstaltungen aufgetreten. Textbeiträge von ihm erschienen in verschiedenen extrem rechten Publikationen (hma). |