Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 09/Mai 2014 „Trägerschaft“ gesucht Viöl.
Ein „H. Horn“ aus Tating in Schleswig-Holstein sucht eine
„Trägerschaft“ für „Erbe und Resthof“
des extrem rechten Verlegers Roland Bohlinger. „Ziel“ sei
der Ausbau einer „freien Tagungsstätte“ und die
Weiterführung des Verlags mit Druckerei im Nordosten von Husum,
heißt es in einer Kleinanzeige in der „Preußischen
Allgemeinen Zeitung“. In Bohlingers „Verlag für
ganzheitliche Forschung und Kultur“ erschienen viele Jahre lang
Bücher extrem rechter Autoren, darunter auch Faksimile-Ausgaben
aus den 1920er und 1930er Jahren. Zeitweise wurden hier auch die
Zeitschrift „Nation“ und die „Askania-Studiensammlung
für Zeitgeschichte und Jugendforschung“, die Bohlinger mit
Herbert Taege herausgab, verlegt. Taege war während des NS-Regimes
Schüler der HJ-Akademie für Jugendführung. Zuletzt
führte Dieter Bohlinger die Geschäfte des Verlags, nachdem
seinem Vater die weitere Gewerbeausübung wegen
Unzuverlässigkeit untersagt worden war (hma). Vor der Auflösung Der
Verein „Ostpreußenhilfe“ steht nach mehr als 36
Jahren vor dem Aus. Der Vorstand des Vereins hat auf seiner
Jahreshauptversammlung beschlossen, die Arbeit zum Ende des Jahres
einzustellen. Die Gründe sind das hohe Alter und die
gesundheitlichen Probleme der aktiven Mitglieder. Zudem gibt es keine
Nachfolger, und auch das Spendenaufkommen geht zurück. Der Verein
hatte ältere Deutsche unterstützt, die auf dem Gebiet der
früheren preußischen Provinz lebten. Mehr als 22.000 Pakete
im Gesamtgewicht von 255 Tonnen will der Verein dorthin geliefert
haben. Darüber hinaus auch Bargeld. Zudem erschienen zahlreiche
Bücher über die Region, und es wurden Film- und
Dia-Vorträge im ganzen Land gezeigt. Gisela Peitsch, die
Vorsitzende des Vereins, erhielt dafür das Bundesverdienstkreuz
und das Ehrenzeichen der „Landsmannschaft Ostpreußen“
(hma). Suspendierung bestätigt Münster/Aachen.
Das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) hat Mitte April die
Suspendierung des Polizeihauptkommissars Wolfgang Palm bestätigt.
Palm ist stellvertretender Vorsitzender der selbsternannten
"Вürgerbewegung pro NRW" (Pro NRW). Der Aachener
Polizeipräsident hatte Palm des Dienstes enthoben. Der klagte vor
dem Verwaltungsgericht Düsseldorf dagegen und bekam im
Eilverfahren Recht. Diese Entscheidung hob das OVG nun auf. Die vom
NRW-Innenministerium verfassten Einschätzungen über "Pro NRW"
rechtfertigten eine Suspendierung des Polizeibeamten. Die Bekenntnisse
der sog. "Вürgerbewegung" zur Meinungsfreiheit, zur
pluralistischen Demokratie und zum Wertekanon des Grundgesetzes seien
rein taktischer Natur, urteilten die Verwaltungsrichter. "Pro NRW"-Chef
Beisicht kündigte an, Palm auch zukünftig in dem Rechtsstreit
unterstützen zu wollen und setzt letztinstanzlich nun auf das
Hauptsacheverfahren (hma).
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