Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 10/Mai 2013 Identitären-Treffen in Berlin Berlin.
Anfang Mai fand im Südosten Berlins ein Deutschlandtreffen der
"Identitären Bewegung Deutschlands" (IBD) statt, auf der - nach
Angaben der Veranstalter - "Vertreter mehrerer Dutzend
identitärer Ortsgruppen" teilgenommen haben sollen. Moritz
Schellenberg, im vergangenen Jahr Gewinner eines
Nachwuchsautoren-Wettbewerbs der "Jungen Freiheit", berichtete
für die im Umfeld von Pennälerschaften entstandene
Zeitschrift "Blaue Narzisse" von dem Treffen, an dem "ca. 50
Aktivisten" der IBD anwesend gewesen sein sollen. Das Ziel des
Bundestreffens war "neben gegen-seitigem Kennenlernen, das Wählen
einer Führung und die Klärung vieler organisatorischer
Fragen", so Schellenberg. Über das Spektrum der selbsternannten
neuen patriotischen "Jugendbewegung", die bislang eher nur virtuell in
Erscheinung getreten ist, berichtet der "Blaue Narzisse"-Autor: "Ein
Student sitzt neben einem Lehrling, Kurzbehoste diskutieren mit
Anzugträgern. Es sind mehr Damen anwesend als bei vergleichbaren
patriotischen Veranstaltungen". Diskutiert wurden auf dem Treffen
Punkte wie Netzsicherheit, Kommunikationsketten bis hin zu finanziellen
Fragen. Von den beiden Kandidaten, die "der Identitären Bewegung
ihr Gesicht leihen und sie nach außen repräsentieren
können", wurde mit "deutlicher Mehrheit" Nils Grunemann
gewählt, der "maßgeblich am Aufbau der Berliner Gruppe
beteiligt ist". Ihn soll "ein kleiner Stab erfahrener Mitstreiter"
unterstützen. Zum Abschluss des IBD-Treffens führten
TeilnehmerInnen im „Alexa“, einer Einkaufsmeile am
Alexanderplatz, eine Hardbassaktion gegen "Markenfetischismus" durch.
Um "Punkt Sieben", so der "Blaue Narzisse"-Autor, "ertönte der
Ghettoblaster und die Masse der Warenhausbesucher sah sich von zwei
Dutzend Lambdafahnen schwenkenden Jugendlichen umgeben, die zuvor ins
Einkaufszentrum eingesickert waren". Schon "nach einer Minute erfolgte
der Abmarsch auf getrennten Wegen um bei Bier, Lagerfeuer und Gesang
die Frühlingsluft zu genießen", so Schellenberg. Bei der
Mehrheit der Besucher des Warenhauses mag diese Aktion vermutlich den
Eindruck hinterlassen haben, einer Werbeaktion einer neuen Mode-Kette
beigewohnt zu haben (hma). "Bürgerschutz-Tag" in Nürnberg Nürnberg.
Organisiert von Norbert Deul (Pommelsbrunn), Gründer und Vorstand
der "Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter
e.V.", soll am Sonntag, den 12.Mai, im Franken-Center/Gemeinschaftshaus
in Nürnberg-Langwasser ein "1. Bürgerschutz-Tag"
stattfinden. Auf der Internetseite zu dieser Veranstaltung heißt
es: "Öffentliches Lügen und Betrügen, Unrecht und
Abzocke überall? Müssen wir das einfach so hinnehmen?
Deutsche Bürgerinitiativen und Verbraucherschützer
klären auf! Aufklärung ohne Geschäftemacherei,
Erfahrungsaustausch und Erfolgsmodelle gegen Behördenwillkür
und Korruption". Angekündigt werden Vortrage zu Themen wie
Umweltschutz, "Die Folgen der Energiewende", "gesundes Bauen und
Sanieren", "Bezahlbares Wohnen und Mieten" und über "Schutz vor
der EU-Schuldenspirale, bürokratischem EU-Diktat und Unrecht".
Einige der angekündigten Referenten lassen stutzen: Der Architekt
Konrad Fischer war Interviewpartner der "National-Zeitung" und reiste
im vergangenen Jahr mit einer ominösen Reisegruppe, der u.a.
Jürgen Elsässer angehörte, zu Mahmut Ahmadinedschad in
den Iran, der Meterologe Wolfgang Thüne, Autor des Buches "Der
Treibhaus-Schwindel", engagierte sich in der "Landsmannschaft
Ostpreußen" und wurde unlängst noch im extrem rechten
Magazin "ZUERST!" interviewt, Prof. Dr. Norbert Geng ist zur Zeit
kommissarischer Bundesvorsitzender der rechtsliberalen "Partei der
Vernunft" und Beatrix von Storch vom Verein "Zivile Koalition"
unterstützt die neue "Alternative für Deutschland". Beworben
wird die Veranstaltung in Nürnberg u.a. in der "Jungen Freiheit"
(hma). "Unabhängigkeitstag" in Meran Italien/Meran(Südtirol).
Der "Südtiroler Schützenbund" (SSB), der es sich zur Aufgabe
gemacht hat "die Heimat und die Identität des Tiroler Volkes gegen
innere und äußere Feinde zu schützen", will nach seinem
"Freiheitsmarsch" im vergangenen Jahr am Samstag, den 18.Mai, eine
Großveranstaltung in Meran durchführen. Unter dem Motto
"iatz! Für mehr Freiheit und Unabhängigkeit" soll auf dem
Meraner Sandplatz ein Volksfest stattfinden, an dem auch Vertreter
anderer "nach Freiheit strebender Völker wie Schotten, Flamen,
Katalanen und Venezianer" teilnehmen sollen. Neben
Informationsständen von Verbänden und Parteien soll auch ein
umfangreiches Kulturprogramm stattfinden, in dessen Rahmen die
Musikgruppe "Volxrock" auftreten soll. Diese ist neben "Frei.Wild" die
"zweite in Südtirol überaus populäre Musikgruppe, die
auch einen betont patriotischen Hintergrund hat", berichtete die "Junge
Freiheit" (19/2013) (hma).
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