Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 05/Februar 2013 "Südwestdeutscher Kulturtag" Rhein-Main-Gebiet.
An einem bislang noch unbekannten Ort im Rhein-Main-Gebiet findet am
13.April der diesjährige "Südwestdeutsche Kulturtag" statt.
Die von der NPD, den „Freien Kräften“ und der
"Europäischen Aktion" organisierten Veranstaltung steht in diesem
Jahr unter dem Motto "Jugend ist Zukunft". Als Referenten
angekündigt werden der NPD-Aktivist Manfred Börm (Thema:
"Soldatentum heute") und der vorbestrafte Geschichtsrevisionist Udo
Walendy ("Wahrheit für Deutschland"). Durch das Programm, das u.a.
Fahnenschwinger, Mädelchor, Volkstanz und Gulaschkanone umfasst,
führt Thorsten Heise von der NPD. Am Veranstaltungsort werden auch
Zelt- und Übernachtungsmöglichkeiten angeboten (hma). Grabert vor Gericht Tübingen.
Vor dem Amtsgericht Tübingen hat am 25.Februar ein Prozeß
gegen den extrem rechten "Grabert"-Verlag begonnen. Wigbert Grabert,
der Inhaber des Verlags, ist des Vorwurfes der "Volksverhetzung"
angeklagt. In diesem Prozeß muß sich Grabert wegen des 2009
von ihm verlegten Buches „Der Zweite Weltkrieg. Ursache -
Hintergründe - Kriegsschuld - Folgen“ von Prof.
Schröcke aus München verantworten. "In dem Buch, das 2011 auf
dem Index landete, werden die Massenerschießungen von Juden in
der Schlucht von Babi Jar bei Kiew durch ein deutsches Sonderkommando
geleugnet. Bei dem Massaker wurden am 29. und 30. September 1941 mehr
als 30 000 Menschen ermordet“, berichtet das lokale "Tagblatt".
Wegen des Buches hatte es zahlreiche Hausdurchsuchungen gegeben. Auch
soll der Erlös des Buches in Höhe von ca. 34 000 €
eingezogen werden. Verteidigt wird Grabert von den Rechtsanwälten
Dr. Dr. von Waldstein und Lober (hma). Hungerlöhne bei "Pro" Berlin.
Das Jobcenter in Berlin-Spandau hat den Berliner Landesverband der
selbsternannten "Bürgerbewegung pro Deutschland" verklagt. Der
"Pro"-Ableger soll 3431,28 Euro ans Jobcenter nachzahlen. Die
Gruppierung hatte einen Erwerbslosen auf Minijob-Basis als
Prospektverteiler beschäftigt. Für einen Stundenlohn von 4,01
Euro! Nach Ansicht des Jobcenters entspricht die Tätigkeit des
Zeitungsverteilers jedoch "dem Profil des Postzustellers“ und
müsse deshalb mit 12,98 Euro pro Stunde bezahlt werden (hma). Pennäler in Essen Essen.
In der März-Ausgabe der extrem rechten Monatszeitschrift "Zuerst!"
findet sich u.a. eine Werbung für die "Pennale Burschenschaft
Hoffmann von Fallersleben" mit Sitz in Essen. Gegründet wurde die
Schülerverbindung für Interessierte mit einem "Wohnort
irgendwo zwischen Duisburg und Dortmund" und mit dem Leitspruch "Ehre,
Freiheit, Vaterland!" bereits im Jahr 2002. Die Verbindung, die dem
"Allgemeinen Pennäler Ring" angehört, bekennt sich "zu
Deutschland im Sinne einer Abstammungs- und Kulturgemeinschaft", lehnt
den "EU-Moloch" ab und tritt für "ein Europa der Vaterländer
ein". Sie setzt ein "friedliches, vielfältiges Miteinander der
Völker" dem "materialistischen, egoistischen, multikulturellen,
volksvernichtenden Einheitsbrei entgegen". Neben dem üblichen
elitären Klüngel bietet die Verbindung "Veranstaltungen mit
Bier und Gesang", "Vortragsabende und Convente", "Fahrten zu
befreundeten Schüler- und Studentenverbindungen" und
"weltanschauliche Debatten jenseits des Tellerrands des Systems" an.
Für das Impressum der Webseite der Schülerverbindung, die
auch mit der umstrittenen "Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks
zu Bonn" verlinkt ist, zeichnet sich Rüdiger Lessel aus
Düsseldorf verantwortlich (hma).
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