Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 20/Oktober 2012 Umstrittene Neugründung Remscheid.
In Remscheid ist Mitte September der „Ring freiheitlicher Jugend
Deutschlands“ (RFJ) gegründet worden. Der sich als
„überparteilich“ bezeichnende Jugendverband will die
„Einigung des freiheitlichen und islamkritischen Spektrums“
forcieren, so der RFJ-Vorsitzende Tony-Xaver Fiedler, zugleich
Jugendbeauftragter von „Pro NRW“. Unter
den Gründungsmitgliedern finden sich Angehörige
einschlägig rechter Gruppierungen. Dem in Remscheid gewählten
Vorstand gehören neben Akteuren der „Pro“-Parteien
auch Mitglieder der „Republikanischen Jugend“, der
„German Defence League“ und der Partei „Die
Freiheit“ an. Anlässlich der Gründung wurde das neue
Jugendmagazin des RFJ vorgestellt, das unter dem Namen
„Оbjektiv“ nun im Rheinland, dem Ruhrgebiet, dem
Rhein-Main-Gebiet, im Raum Hannover sowie in Berlin verbreitet werden
soll. Die „Pro“-Bewegung hatte schon in der Vergangenheit
ein Jugendmagazin unter diesem Namen herausgegeben. Zudem gibt es in
Österreich bereits einen „Ring Freiheitlicher Jugend“,
der der FPÖ nahe steht. Während die Gründung des
RFJ von den Anhängern der rassistischen Internetseite
„PI-News“ überwiegend begrüßt wird, geht
der Bundesvorstand von „Die Freiheit“ auf Distanz. Auf
seiner Sitzung am 18.09. sei noch einmal einstimmig beschlossen worden,
daß eine Mitgliedschaft bei „Die Freiheit“ mit einer
Zusammenarbeit mit „Pro“ nicht vereinbar sei. Es gebe mit
„Pro“ nur wenig Gemeinsamkeiten, und für deren
Verortung in der extremen Rechten sei diese selbst verantwortlich.
„Die Freiheit“ werde jede Zusammenarbeit mit
„Pro“ mit einem Parteiausschlussverfahren ahnden (hma). Verbot gefordert Österreich/Klagenfurt.
Nachdem Mitte September etwa 400 Personen am alljährlichen Treffen
der „Ulrichsberggemeinschaft“ in Kärnten teilgenommen
hatten, werden die Forderungen nach einem Verbot der Veranstaltung
lauter. So empörte sich die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra
Bayr darüber, daß in Österreich noch immer
Veranstaltungen mit öffentlichen Geldern subventioniert
würden, bei denen ehemalige SS-Männer auftreten. Es sei
höchste Zeit, einen Schlussstrich unter diese Veranstaltung zu
ziehen, auf der sich alte und junge Nazis mit ihrem ewig gestrigen
Gedankengut öffentlich zur Schau stellen. Auch bei den
österreichischen „Grünen“ mehren sich die Stimmen
für ein Verbot. Für Hermann Kandussi, Vorsitzender der
„Ulrichsberggemeinschaft“, deren Treffen auch in der
„Deutschen Nationalzeitung“ beworben wurde, sind die
Veteranen der Waffen-SS hingegen „Soldaten wie alle anderen
auch“ (hma). NPD-Landesparteitag in Duisburg Duisburg.
Der Landesverband NRW der neofaschistischen NPD hat am 23.September
seinen 40.Landesparteitag in Duisburg durchgeführt. Im
Rechenschaftsbericht von Claus Cremer, dem Landesvorsitzenden der NPD,
wurde deutlich, daß sich der Landesverband in den letzten beiden
Jahren im Wesentlichen mit Wahlkämpfen, mit „zum Teil im
„Verborgenen“ geführten infrastrukturellen
Arbeiten“ und mit dem Umzug der Landesgeschäftsstelle nach
Essen beschäftigt hatte. Dabei seien, so Cremer, der
Strukturaufbau in den sog. „weißen Kreisen“ und die
Schulungsarbeit vernachlässigt worden. Mit Blick auf die kommenden
Wahlen will die NPD ihre Anti-EU-Kampagne auch in NRW intensiv
fortführen. Bei den Wahlen zum Landesvorstand wurde Cremer erneut
wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Stephan Haase und
Timo Pradel (beide Märkischer Kreis) sowie Ariane Meise
(Rhein-Sieg-Kreis) gewählt. Neu im Landesvorstand sind Nadine
Braun (Düsseldorf/ Mettmann), Ivonne Weber (HSK), Marcel Haliti
(Essen), Philippe Bodewig (Krefeld) und Hans-Jochen Voß (Unna).
Als Gastredner sprach NPD-Parteivorsitzender Holger Apfel (hma).
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