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aus: Antifaschistische Nachrichten 19/September 2012

„zwischentag“ in Berlin

Berlin. Unter dem Namen „zwischentag“ soll am Samstag, den 6.Oktober, in Berlin eine Messe stattfinden, auf der sich rund 30 Aussteller, darunter auch einschlägig rechte Verlage,  Publikationen und Initiativen, präsentieren wollen. Organisator der Messe, die an einem derzeit noch nicht bekannten Ort stattfinden soll, ist der Mitbegründer des um die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ angesiedelten „Instituts für Staatspolitik“, Götz Kubitschek, zugleich hauptverantwortlicher Redakteur der neurechten Zeitschrift „Sezession“. Mitorganisator ist der einer Pennäler-Verbindung entstammende Felix Menzel, Gründer des Onlinemagazins „Blaue Narzisse“. Insgesamt bis zu 1000 Besucher erhoffen sich die Veranstalter für die Messe, auf der am Abend zudem maximal 300 Teilnehmer zu einer Jubiläumsveranstaltung aus Anlaß der 50.Ausgabe der Zeitschrift „Sezession“ erwartet werden. Als Aussteller angekündigt werden zahlreiche Verlage wie „Ares“ (Graz), „Antaios“ (Albersroda), „Telesma“ (Schwielowsee), „Regin“ (Preetz), „Inspiration Un Limited“ (Berlin), „Uwe Berg“ (Toppenstedt), Publikationen wie die „Junge Freiheit“ und die von der deutschtümelnden „Österreichischen Landsmannschaft“ herausgegebene Zeitschrift „Der Eckart“, die auf Initiative des FPÖ-Nationalratsabgeordneten Martin Graf in Leben gerufene Internet-Zeitung „unzensuriert“, der rassistische Internet-Blog „PI-News“, die „Berliner Burschenschaft Gothia“, der „Bund Junges Ostpreußen“, „Der Freibund“, die „Bibliothek des Konservatismus“ (Berlin), die „Stresemann-Stiftung“, die sich am Verbindungsstudententum orientierende Mode-Marke „ProPatria“ (Mannheim) und der Versandshop „KonMo“ (Gittelde), auf dessen Textilien sich u.a. Konterfeis von Ernst Jünger und Stauffenberg finden. Im Rahmen eines Begleitprogramms werden u.a. Vernetzungsprojekte, Verlage und Zeitschriften wie z.B. die „Deutsche Sprachwelt“ vorgestellt und finden Diskussionsrunden statt, an denen u.a. Burschenschafter wie Norbert Weidner, umstrittener Schriftleiter der „Burschenschaftlichen Blätter“, und Manuel Ochsenreiter, Chefredakteur der extrem rechten Zeitschrift „Zuerst!“ teilnehmen wollen (hma).

 

„Ellwanger Kreis“ tagte

Ostalbkreis. Der „Ellwanger Kreis“ ist ein loser Zusammenschluß von etwa 30 bis 40 jungen Männern – zumeist Schülern oder Studenten - im Alter von 16 bis 25 Jahren aus der Region, die sich für „christlich-konservative“ bzw. „national-freiheitliche“ Positionen einsetzen wollen. Gegründet wurde der Kreis vor etwa einem halben Jahr und führt seitdem regelmäßig politische Stammtische und interne Diskussionsabende durch. Am 18.Mai dieses Jahres lud der „Ellwanger Kreis“ erstmals neben Gästen aus „gleichgesinnten Gruppen“ einen Referenten zu einem Vortragsabend ein. Eingeladen war Felix Menzel, Gründer und Chefredakteur des rechten Onlinemagazins „Blaue Narzisse“, der zum Thema „Ausländergewalt“ referierte. Dieser verfügt schon seit längerem über Kontakte zu zwei Ellwanger Akteuren des Kreises. Nun will der „Ellwanger Kreis“ weitere Vortragsabende durchführen, um die Bildungsarbeit im regionalen Bereich auszubauen (hma).

 

Burschen fordern Ausschluß

Die „Initiative Burschenschaftliche Zukunft“ (IBZ) ist ein Zusammenschluß von bislang 25 Burschenschaften, der sich als Gegenstück zur extrem rechten „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ versteht. Angesichts der auf Ende November terminierten Fortsetzung des Burschentags und der zu erwartenden Diskussionen hat die IBZ nun in einem Positionspapier den Rücktritt aller Verbandsfunktionäre und den Ausschluß dreier Burschenschaften (Breslauer Raczeks zu Bonn, Dresdensia-Rugia Gießen und Danubia München) wegen „fortgesetzten verbandsschädigenden Verhaltens“ gefordert. Zudem soll künftig die Mitgliedschaft in der NPD unvereinbar mit einer Mitgliedschaft in der Deutschen Burschenschaft sein. Die „teils rechtsextremistisch und rassistisch motivierte Äußerungen und Provokationen einzelner Burschenschaften und Burschenschafter“ seien „nicht mehr erträglich“, heißt es in dem Papier. Ohne diese drastischen Maßnahmen habe ein Zusammenhalt des Verbands kaum Chancen. Sollte es im November zu keiner Einigung kommen, käme nur noch „ein friedliches Auseinandergehen“ in Frage. Unterdessen wurde bekannt, daß sich der umstrittene Schriftleiter der „Burschenschaftlichen Blätter“, Norbert Weidner, der Anfang der 1990er Jahre der Neonazi-Partei „FAP“ angehört hatte, sich am 20.November, drei Tage vor der Fortsetzung der Burschentags, wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener vor dem Bonner Strafgericht verantworten muß. Die Anklage wirft Weidner vor, im Jahr 2011 den 1945 von den Nazis hingerichteten Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer verunglimpft zu haben, indem er ihn im Bundesbrief seiner Burschenschaft als Landesverräter bezeichnete hatte (hma).