Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 12/Juni 2012 BPE tagte in Köln Köln.
Die selbsternannte ”Bürgerbewegung Pax Europa” (BPE),
der zahlreiche Akteure der Partei ”Die Freiheit” und
Anhänger der rassistischen Internetseite ”PI-News”
angehören, hat Anfang Juni ihre Bundesmitgliederversammlung in
Köln durchgeführt. Dort wurde mit “großer
Mehrheit” ein Grundsatzprogramm verabschiedet und ein neuer
Vorstand gewählt. Als Vorsitzender wiedergewählt wurde der
Wertheimer Unternehmer Willi Schwend. Auch der “Die
Freiheit”-Chef Rene Stadtkewitz (Berlin) und Eckhardt Kiwitt
(Freising) wurden wieder in den Vorstand der BPE gewählt. Dieter
Moll, Wilfried Puhl-Schmidt und Gerhard Lipp schieden aus
“Gesundheits- und Altersgründen” aus dem Vorstand aus.
Neu in den Vorstand gewählt wurden der Kölner
Medienunternehmer Frank Michael Rost, der Jurist Ullrich Oschee aus der
Nähe von Bremerhaven und Elisabeth Sabaditsch-Wolff aus Wien.
Letztere gehört auch dem Vorstand des Landesverbandes
Österreich der BPE an. Conny Axel Meier (Gemmingen) wurde als
Bundesgeschäftsführer erneut bestätigt (hma). Konten verloren
Berlin. Der Berliner Landesverband der selbsternannten “Bürgerbewegung pro Deutschland” hat
seit dem 31.Mai 2012 kein Konto mehr. Zuletzt hatte die
“Mittelbrandenburgische Sparkasse” dem Landesverband das
Girokonto gekündigt. Zwar hatte das Berliner Verwaltungsgericht
Berlin im März 2012 die “Berliner Sparkasse” dazu
verurteilt, dem “Pro”-Ableger ein Konto einzurichten. Doch
ist dieses Urteil noch nicht rechtskräftig, und darüber
hinaus beschloß das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg im
Mai 2012, daß die Einrichtung eines Kontos vor Abschluß des
Verfahrens in der Hauptsache nicht nötig sei. So müssen
nun ab sofort und auf unabsehbare Zeit alle wirtschaftlichen
Angelegenheiten in Form von Barzahlungen erledigt werden (hma). GDL-Treffen in Frankfurt
Frankfurt/Main.
Anfang Juni gab es in Frankfurt ein erstes großes Treffen des
“Kernteams” der “German Defence League” (GDL).
Diese will für die “Bewahrung der christlich-jüdischen
Traditionen unserer europäischen Kultur” eintreten und sieht
sich derzeit im Aufwind, nachdem unlängst eine Reihe
europäischer “Defence Leagues” eine gemeinsame
Anti-Islamisierungs-Demonstration im dänischen Aarhus
durchgeführt hatten. Geplant sind nun “Protestläufe
gegen die schleichende Islamisierung Europas” und die
Unterstützung von “Defence Leagues” in den anderen
Ländern. Aktuell verfügt der deutsche Ableger über
13 Regionalgruppen, “Divisions” genannt, so in Köln,
Rhein-Main, Kassel, Karlsruhe, Stuttgart, Nürnberg, Sachsen,
Pommern, Berlin, Hannover, Braunschweig, Weser-Ems und Kiel (hma). Gepflegte Distanz
Leverkusen.
Die rassistische Internetseite “PI-News” hatte
unlängst ihre Anhängerschaft über eine Bündelung
der “islamkritischen Kräfte” befragt. Nach eigenen
Angaben beteiligten sich 10.000 Personen an dieser Umfrage. 78 % der
Befragten traten für eine “Bündelung” ein. Nur 8
Prozent waren gegen eine engere Zusammenarbeit. Immerhin 14 % vertraten
die Auffassung, daß eine dezidiert “islamkritische”
Partei bei Wahlen sowieso keinen Erfolg haben werde. In der Praxis
sieht das mit der “Bündelung” schwierig aus. Ende Mai
hatten sich Vorstandsmitglieder der “Pro”-Ableger
(“Pro Deutschland”, “Pro NRW” und “Pro
Köln) zu einer Arbeitsbesprechung in Leverkusen getroffen. Dort
wurde beschlossen, daß sich die “Pro”-Parteien in
Abstimmung mit den Resten der sog. “Republikaner” sowie
“anderer Parteien und Organisationen” an der Aufstellung
einer gemeinsamen Liste zur Europawahl mitwirken werden. Die
europäischen Partner der “Pro”-Parteien hätten
für den Europawahlkampf in Deutschland schon “massive
Unterstützung” zugesagt. In Internetblogs, die den
“Pro”-Parteien nahestehen, wird unterdessen offene Kritik
an den Vorsitzenden der Partei ”Die Freiheit” und
”Bürger in Wut” geäußert. Diese
verweigerten sich jedweder parteipolitischen Zusammenarbeit, pflegten
Parteiegoismen und hätten nur Interesse am eigenen wirtschaftlichen Auskommen als am großen Ganzen (hma).
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