Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 08/April 2012 Berichte aus der Schweiz Schweiz/Zürich.
GRA, die “Schweizer Stiftung gegen Rassismus und
Antisemitismus”, hat ihren mittlerweile 20.Bericht über
“Rassismus in der Schweiz” veröffentlicht. Die
Chronologie rassistischer Vorfälle wird mit einer aktuellen
Einschätzung der Schweizer Gruppierungen der extremen Rechten
abgerundet. Gemeinsam mit dem “Schweizerischen Israelitischen
Gemeindebund” legt GRA zudem den
“Antisemitismusbericht” für die deutschsprachige
Schweiz für das Jahr 2011 vor. Hier findet sich ein interessanter
Beitrag von Juliane Wetzel (TU Berlin) über “Antisemitismus
und antisemitische Verschwörungstheorien im Internet”. Die Texte findet man unter www.gra.ch und www.swissjews.ch (hma). “Pro NRW”-Plakate abgehängt Düsseldorf.
Das Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf hat am 7.April zahlreiche
Wahlplakate der sog. “Bürgerbewegung pro NRW”
abhängen lassen. Die vor allem im Düsseldorfer Süden
aufgehängten Plakate sind nach Einschätzung des Ordnungsamtes
vor dem erlaubten Start der Plakatwerbung für die Landtagswahl am
13.Mai aufgehängt worden. Außerdem seien diese deutlich
über der erlaubten Höhe von 2,50 Metern befestigt worden.
Bürger hatten das Ordnungsamt über die unzulässige
Plakatierung informiert (hma). NPD-Jagd auf “Illegale” Bochum.
Der NPD-Landesverband NRW will auf seiner Internetseite ein
Meldeformular einrichten, mit dem “anonym Illegale und kriminelle
Ausländer” gemeldet werden können. Dabei orientiert man
sich am rassistischen “Vlaams Belang” in Belgien, der
diesen “Service” seit einigen Wochen anbietet.
“Glaubwürdig vorkommende Erkenntnisse”, so
NPD-Landesvorsitzender Claus Cremer, werde man dann “an die
Behörden weiterleiten.” Ob man für “jede
erfolgreiche Meldung eine Art “Kopfgeld” zahlen
dürfe”, werde gerade rechtlich geprüft (hma). “Reichsbewegung” abgeschaltet
Die
“Reichsbewegung – Neue Gemeinschaft von Philosophen”
hat die Abschaltung ihrer Internetseite bekanntgegeben. Schon Mitte
März hatte der “außerhalb Europas” angesiedelte
Serverbetreiber die Internetseite der “Reichsbewegung” vom
Netz genommen. Am 27.März wurde die Seite noch einmal
freigeschaltet, verbunden mit der Forderung des Serverbetreibers,
sämtliche Dateien, die rassistische, antisemitische,
ausländerfeindliche und den Holocaust leugnende Inhalte aufweisen,
zu löschen. In diesem Fall hätte die ominöse
“Reichsbewegung” allerdings “ca.85%” ihrer
Texte löschen müssen. Damit sei die Internetpräsenz nach
zweieinhalb Jahren nun Geschichte. Die sich von allen Seiten verfolgt
sehenden Akteure der Internetseite wollen nun erst einmal abtauchen und
neue Kräfte für den “Endkampf” sammeln,
heißt es in einer Erklärung vom 29.März. In einigen
Monaten wolle man eine neue Internetseite unter anderem Namen
präsentieren (hma). Hindenburgplatz soll weg
Münster.
Der Rat der Stadt Münster hat am 21.März mit 53 zu 23 Stimmen
beschlossen, den Hindenburgplatz in Schlossplatz umzubenennen. Eine
Expertenkommission hatte zuvor Hindenburg als eine aktive Stütze
des Nationalsozialismus eingestuft. Eine Initiative für den
Hindenburgplatz um den Rechtsanwalt Stefan Leschniok will nun ein
Bürgerbegehren gegen die beschlossene Umbenennung
durchführen. Hindenburg sei “kein Verbrecher” gewesen,
„kein Mensch, der keine Ehrung verdient”, so Leschniok, der
2008 zum Vorsitzenden der örtlichen “Landsmannschaft
Ostpreußen” gewählt wurde. 12000 Unterschriften will
diese nun sammeln. Weigere sich der Stadtrat dann, die Umbenennung
rückgängig zu machen, stehe ein Bürgerentscheid an (hma).
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