Nach den Rechten sehen
aus: Antifaschistische Nachrichten 05/März 2012 “Lesertreffen” in Pommersfelden Pommersfelden/Kiel.
Der Buchversand “Lesen & Schenken”, hinter dem der
einschlägig rechte Kieler “Arndt”-Verlag steht, will
am letzten März-Wochenende erneut ein “Lesertreffen”
im Schlosshotel Weißenstein in Pommersfelden durchführen.
Als Referenten sind zu der Tagung, die vom 30.März bis 1.April in
Kooperation mit dem “Schulverein zur Förderung der
Russlanddeutschen in Ostpreußen e.V.” stattfindet, u.a. der
FPÖ-Nationalrat Dr. Johannes Hübner und Barnabas Bödecs
eingeladen. Letzterer ist Vorstandsmitglied der rechtsgerichteten
ungarischen Partei “Jobbik”. Erwartet werden auch der
Bundesvorsitzende der “Schlesischen Jugend”, Fabian
Rimbach, zwei geschichtsrevisionistische Publizisten aus Russland sowie
Alfred Mechtersheimer (hma). Aufarbeitung beim “Alpenverein”
München.
Der “Deutsche Alpenverein” beschäftigt sich in einer
Ausstellung mit seiner Rolle vor und während des NS-Regimes. Der
Verein, in dem es schon früh eine starke antisemitische
Strömung gab, hatte schon in den 1920er Jahren zahlreiche seiner
jüdischen Mitglieder ausgeschlossen. Nach der
Machtübertragung an die Nazis wurde der Verein zu einem
“Organ völkischer und gesamtdeutscher Gesinnung”, wie
es der “Führer” des “Deutschen
Alpenverein”, Reichsminister Seyß-Inquart, am 9. Mai 1944
formulierte. Zuvor hatte Adolf Hitler dem Verein zu seinem
75jährigem Bestehen gratuliert und dabei betont, daß der
Verein “durch seine Erziehungsaufgabe auch heute zur Erringung
des Sieges gegen die Feinde des Reiches” mit beitrage. Die
Ausstellung “Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918 –
1945” ist noch bis zum 21.Oktober im Alpinen Museum des DAV
München zu sehen (hma). Verhinderte Anzeigen
Düsseldorf/Berlin.
Die “Arno-Breker-Gesellschaft” wollte anlässlich des
Todestages des ehemaligen NS-Bildhauers am 13.Februar eine Anzeige in
der Zeitschrift des Heimatvereins “Düsseldorfer
Jonges” aufgeben. Der Vorstand des Vereins lehnte dies jedoch ab.
Ebenso den Abdruck eines Textes zur Würdigung des Werks des
umstrittenen Künstlers, der 1991 in Düsseldorf verstorben
war. Dies kritisierte ein Mitglied des Vorstands der
“Arno-Breker-Gesellschaft”, der in Teilen Mitglied der
“Düsseldorfer Jonges” ist, und verfasste einen Offenen
Brief. Der Vorsitzende der “Jonges” in den 1970er Jahren,
Hermann-H. Raths, sei ganz anders mit Breker umgegangen und habe diesen
zu schätzen gewusst. Der Vorstand der “Jonges” zeigte
sich verärgert über den Offenen Brief und beschloß,
nicht schon wieder einen Streit um den eng mit dem NS-Regime
verstrickten Künstler zu entfachen. Eine Diskussion über
Breker gehöre nicht in den Rahmen der “Jonges”, so
Vorsitzender Detlev Parr. Unterdessen lehnte die
“Bild”-Zeitung den Abdruck einer Anzeige der
“Dänischen Volkspartei” ab. Diese wollte damit
Deutschland für die Einführung strengerer
Überwachungsmaßnahmen an der Grenze zu Polen danken.
Angereichert werden sollte die Anzeige mit Leserkommentaren von
“Bild.de”, in denen Zustimmung zu den wieder
eingeführten Grenzkontrollen der 2011 abgewählten
dänischen Regierung geäußert wurde. Der Anwalt der
Zeitung erklärte, der Inhalt der Anzeige verstoße gegen die
“Unternehmensgrundsätze” und dürfte darüber
hinaus strafrechtlich den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen
(hma). Kandidat der Rechten Berlin.
Die extreme Rechte jubelt über die Aufstellung Joachim Gaucks zum
Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. “Warum
nicht gleich?” fragt die “Nationalzeitung” auf ihrer
Titelseite und bezeichnet Gauck als einen Mann, “der Belebung
verspricht”. “Wir sind Präsident!” heißt
es auf der ersten Seite der “Jungen Freiheit”, und
Chefredakteur Dieter Stein hofft, daß Gaucks “Plädoyer
für Vaterlandsliebe und Freiheitswillen” und sein
“beispielgebender Patriotismus” die “Normalisierung
unserer Nation befördern” könnte. Bereits im Januar
hatten sich in einer Leserumfrage der “Jungen Freiheit”
fast zwei Drittel der über 5000 Teilnehmer für Gauck als
neuen Bundespräsidenten ausgesprochen (hma).
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