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aus: Antifaschistische Nachrichten 03/Februar 2012

Kein Stempel für Udet

Berlin. Eigentlich sollte am 17.November 2011 aus Anlaß des 70.Todestages des Jagdfliegers Ernst Udet ein Sonderstempel der Deutschen Post erscheinen. Doch der Stempel erschien letztlich nicht. Wegen Udets NS-Vergangenheit sei der Stempel “von oben” verhindert worden, heißt es in der von dem ehemaligen DVU-Chef Gerhard Frey herausgegebenen “National-Zeitung”. Udet war beileibe kein “Mitläufer”. Der Jagdflieger des Ersten Weltkriegs mit der zweithöchsten Zahl von Flugzeugabschüssen machte während des NS-Regimes eine steile Karriere. 1935 wurde er Oberst im Reichsluftfahrtministerium, 1936 Inspekteur der Jagd- und Sturzkampfflieger, 1939 Generalluftzeugmeister und 1940 Generaloberst der Luftwaffe. Nach dem deutschen Scheitern in der Luftschlacht um Großbritannien und einer heftigen Auseinandersetzung mit Göring und Hitler beging Udet am 17.November 1941 Selbstmord. Offiziell erlitt er einen Unfalltod. In Carl Zuckmayers Schauspiel “Des Teufels General”, das später auch verfilmt wurde, war Udet fälschlicherweise als Widerständler dargestellt worden (hma).


Absetzbewegungen I: “PI-News”

Bergisch-Gladbach/Hamburg. “Kewil”, einer der Autoren der rassistischen Internetseite “PI-News”, ist sauer. Die “Preußische Allgemeine Zeitung/Das Ostpreußenblatt” (PAZ) habe “PI gebeten, das Werbebanner zu entfernen”, denn “man wolle mit PI nichts mehr zu tun haben”.

Dabei sei man noch unlängst für das Blatt eingetreten, als dies in Medienberichten als “Neonazi-Webseite” bezeichnet worden war, schreibt “Kewil” am 1.Februar. Ende Januar hatte die PAZ in einer Pressemitteilung auf ihrer Internetseite erklärt, daß es “abwegig” und “absurd” sei, sie der “Neuen Rechten” zuzuordnen. Unterdessen hat der Synodalrat der Reformierten Kirche in in Bern-Jura-Solothurn seine Untersuchungen über das Verhalten der Schweizer Pfarrerin Christine Dietrich abgeschlossen. Diese hatte dem engeren Kreis von “PI-News” angehört. Eine “mitbestimmend-verantwortliche Funktion” bei “PI” und ihre Stellung als Pfarrerin in Bern seien unvereinbar, so der Synodalrat. Die Seelsorgerin solle sich künftig von der rassistischen Internetseite fernhalten. Dies sicherte Dietrich zu (hma).


Absetzbewegungen II: “Die Freiheit”

München/Frankfurt am Main. Eine Gruppe ehemaliger Landes- und Bundesfunktionäre der Partei “Die Freiheit” u.a. aus Bayern und Hessen hat Ende Januar ein neues Nachrichtenportal eröffnet. “blu-NEWS” soll für “Bürgerlich, liberal und unabhängig” stehen und mit dem in Gründung befindlichen Verein “blu – Das Netzwerk e.V.” für “klassisch bürgerlich-liberale Sichtweisen” werben und will “mittelfristig auch auf politische Prozesse Einfluß nehmen”. Gegründet wurde “blu”, das einen Adler im Logo führt und “einen modernen Patriotismus vorleben will”, u.a. von Christian Jung, Marco Pino und Felix Strüning. Diese und zahlreiche andere hatten “Die Freiheit” unlängst nach internen Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei verlassen. Die “Islamkritik” werde bei diesem Projekt eine “sehr wichtige” Rolle spielen, so Christian Jung in einem Interview mit “EuropeNews”. “Wir müssen als Islamkritiker raus aus der Bloggosphäre, raus aus der Isolation, rein in die Gesellschaft, Teil der Auseinandersetzung werden”, so Jung. Bei einer Sitzung von “Pax Europa” habe er einmal in die Runde gefragt, warum wir in einem Hinterzimmer sitzen und nicht im Münchner Olympia-Stadion. “Das muss das Ziel von uns allen sein, egal in welcher Organisation wir uns engagieren: Wir müssen raus aus den Hinterzimmern, rein ins Olympiastadion! Soll sich bitte jeder selbst fragen, was dafür nötig ist und wie dieses Ziel zu erreichen wäre”, so Jung. “Die Freiheit” selbst hat Ende Januar in einer Meldung auf ihrer Internetseite dementiert, daß ihr Jugendverband “Generation Freiheit” beabsichtigt, sich von der Partei abzuspalten und für unabhängig zu erklären. Der kommissarische Jugendkoordinator von “Die Freiheit”, Nicolai Boudaghi, räumte aber ein, daß nach dem Bundesparteitag in Frankfurt und der Wahl von Michael Stürzenberger (“PI-News”) in den Bundesvorstand bislang fünf Mitglieder der “Generation Freiheit” die Partei verlassen hätten (hma).